Heiß brennt mein Begehren
Von Joss Wood
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Über dieses E-Book
Eine einzige Nacht der Leidenschaft! Das ist alles, was die attraktive Brodie von Kade Webb will. Zum Glück hat auch der sexy Geschäftsmann nur eine kurze, wilde Affäre im Sinn. Bis Brodie wenig später schockiert feststellt, dass sie schwanger ist … Überraschend besteht Kade darauf, das Baby zusammen mit ihr großzuziehen. Was jetzt? Zwar weckt er Gefühle in Brodie, die sie für immer verloren glaubte - doch genau das macht ihr am meisten Angst. Denn nach einem tragischen Schicksalsschlag hat sie sich geschworen, nie wieder ihr Herz zu riskieren …
Joss Wood
Schon mit acht Jahren schrieb Joss Wood ihr erstes Buch und hat danach eigentlich nie mehr damit aufgehört. Der Leidenschaft, die sie verspürt, wenn sie ihre Geschichten schwarz auf weiß entstehen lässt, kommt nur ihre Liebe zum Lesen gleich. Und ihre Freude an Reisen, auf denen sie, mit dem Rucksack auf dem Rücken, abenteuerliche Ziele in Südafrika, Europa und Amerika besucht. Beim Schreiben taucht sie ganz in ihre Geschichte ein, verliebt sich auch heute noch in die Helden ihrer Romane und flirtet beim Schreiben mit ihnen. Wenn Joss Wood nicht gerade schreibt, oder sich um ihre Kinder kümmert, nutzt sie ihre Erfahrungen in Business und Marketing, um mit Hilfe einer ehrenamtlichen Organisation, die Wirtschaft ihres Heimatstädtchens an der Ostküste Südafrikas anzukurbeln. Umgeben von Farmen und einer atemberaubenden Berglandschaft, gehört die Gesellschaft von wilden Steppentieren vor der Haustür genauso zu ihrem glücklichen und etwas chaotischen Leben, wie ihre Familie, Freunde und natürlich ihre Bücher.
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Buchvorschau
Heiß brennt mein Begehren - Joss Wood
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Joss Wood
Originaltitel: „Pregnant by the Maverick Millionaire"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1982 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Maike Claußnitzer
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733723781
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Humorvoll.
Durchtrainiert.
Sexy.
Klug. Wirklich klug.
Höflich, attraktiv, selbstbewusst.
Er war alles, was eine Frau sich für eine heiße Liebesnacht wünschen konnte. Und Brodie Stewart wusste, dass es Millionen Frauen gab, die sie für verrückt erklären würden für das, was sie gleich tun würde.
„Brodie? Hast du gehört, was ich gesagt habe? Ich habe dich gefragt, ob du mit nach oben kommen willst", flüsterte Kade ihr ins Ohr und streichelte die Unterseite ihrer rechten Brust.
Sie leckte sich die Lippen und schmeckte ihn noch auf der Zunge, sog den Duft seiner Haut nach würziger Zitrusseife ein und legte den Kopf schief, um an seinem sehnigen Hals zu knabbern. Mann, ist er gut.
Sie musste unbedingt aufhören.
Das sagte sie sich nun schon seit drei Wochen. Sie hätte nicht jeden Morgen auf ihrer Joggingrunde auf Kade warten sollen, hätte keine Schmetterlinge im Bauch bekommen sollen, wenn er auf sie zugelaufen kam: ein hochgewachsener muskulöser Star. Sie hätte nicht über seine Witze lachen oder auf seine Flirtversuche reagieren sollen. Und sie hätte ganz bestimmt nicht seine Einladung annehmen sollen, ihn an diesem Samstagmorgen auf eine Tasse Kaffee nach Hause zu begleiten, nachdem sie ihre zehn Kilometer um den Stanley Park gelaufen waren.
Vor allem hätte sie ihn nicht küssen sollen.
Sie hatte geglaubt, sich alles gut überlegt zu haben und der Situation gewachsen zu sein. Ihm gewachsen zu sein. Es war ja nicht so, als ob sie seit Jay keinen Sex mehr gehabt hätte. Seit dem Unfall vor zehn Jahren hatte sie mit ein paar Männern geschlafen – na gut, mit zweien. Auf den ersten Blick war Kade perfekt. Der Ex-Eishockeyspieler, der jetzt Manager der Vancouver Mavericks war, galt als eingefleischter Single. Stolz darauf, nicht zu haben zu sein. Anders als die meisten Frauen in ihrem Alter hatte Brodie kein Interesse daran, ihn zu ändern. Sie hatte seine Einladung auch deshalb angenommen, weil sie wusste, was er wollte: keine ewige Liebe.
Na gut, es war eine Weile her, und sie war aus der Übung, aber warum konnte sie sich nicht einfach überwinden und auf eine heiße Nummer mit dem hinreißenden und sehr erfahrenen Kade Webb einlassen?
Vielleicht lag es daran, dass etwas an ihm eine Saite in ihr zum Klingen brachte. Er war mehr als nur ein attraktiver Mann. Seine Küsse waren leidenschaftlich und berauschend. Er erinnerte sie an Liebe, Intimität und Gefühle.
Daran wollte sie wirklich nicht erinnert werden.
Brodie löste sich von Kades breiter Brust. Sie küsste ihn zur Entschuldigung schnell aufs Kinn und spürte die goldenen Bartstoppeln an den Lippen. Dann stand sie vom Ledersofa auf und ging zu der Schiebetür, die auf den weitläufigen Balkon führte. Sie legte die Hand auf die kühle Glasscheibe. Von diesem Penthouse-Loft hatte man eine wunderbare Aussicht auf den False Creek, die Granville Bridge und die Burrard Bridge. Solch einen Blick konnte man sich nur leisten, wenn man viel Geld hatte. Sie ließ ihn auf sich wirken und dachte in aller Ruhe darüber nach, wie sie Kades Frage beantworten sollte.
Widerstrebend drehte sie sich um und lehnte sich an die Scheibe. Ihr Herz riet ihr, in seine Umarmung zurückzukehren, seine straffen Muskeln zu streicheln, an seiner olivbraunen Haut zu knabbern, ihm durchs zerzauste blonde Haar zu fahren und zu beobachten, wie seine braunen Augen vor Leidenschaft fast schwarz wurden. Aber ihr Gehirn behielt die Oberhand und befahl ihr davonzulaufen, bevor sie die Situation nicht mehr im Griff hatte.
Oh Gott. Er würde denken, dass sie nur mit ihm gespielt hatte. Aber so war es nicht. Sie schützte sich nur selbst.
Emotional. Psychisch. So gut sie konnte.
Brodie spürte, dass sein Blick auf ihr ruhte, starrte aber weiter ihre Sneakers an und wünschte sich, nicht nur das knappe Kapuzenshirt und die enge Laufhose anzuhaben. Sie wusste, dass er auf eine Erklärung dafür wartete, dass sie ihn bis zur Besinnungslosigkeit geküsst hatte, nur um jetzt einen Rückzieher zu machen. Sie konnte es ihm nicht sagen. Schließlich kannte sie ihn kaum. Sie waren bisher nur miteinander gejoggt, und er kannte nur ihren Namen und wusste, dass sie gern lief. Sie war wahnsinnig scharf auf ihn, aber der Gedanke an Sex mit ihm erinnerte sie an Intimität, und davor hatte sie entsetzliche Angst.
Es hätte alles Spaß machen sollen – nur eine schnelle Affäre. Aber Kade Webb weckte in ihr Gefühle, von denen sie geglaubt hatte, sie längst abgetötet zu haben. Warum ausgerechnet er von allen Männern in Vancouver? Er war ein wandelndes Klischee: gutaussehend, reich, charmant. In einem Jane-Austen-Roman wäre er als „Lebemann" beschrieben worden, und auch zweihundert Jahre später klang der Ausdruck noch treffend.
Brodie seufzte und wünschte, sie hätte es anders angefangen. Jeder wusste, dass er ein Fitnessfanatiker war und morgens immer im Stanley Park joggte. Sie hatte nur feststellen wollen, ob sie mit ihm Schritt halten konnte. Statt im Morgengrauen mit ihm zu laufen, hätte sie auf Abstand bleiben sollen. Zuerst hatte er darüber gelacht, dass sie glaubte, seinem Tempo gewachsen zu sein. Aber auf dem College war sie Leichtathletin gewesen. Sie war schnell und ausdauernd. Als er festgestellt hatte, dass er sie nicht abschütteln konnte, hatte er angefangen, mir ihr herumzualbern. Viele Joggingrunden später hatte er sie zum Kaffee eingeladen – und zum Sex.
Die beiläufigen Gespräche hatten ihr so viel Spaß gemacht, dass sie oft vergessen hatte, dass sie mit dem begehrtesten Junggesellen der Stadt joggte. Für sie war er nur ein Mann mit viel Sinn für Humor, einem klugen Kopf und einem sehr attraktiven Körper. Es hatte Spaß gemacht, mit ihm zu laufen. Sie hatte seine Bewunderung genossen.
So sehr, dass sie geglaubt hatte, stark und tapfer genug für schnellen Sex am Samstagmorgen zu sein, wie jede selbstbewusste moderne Frau. Na klar.
„Du hast es dir anders überlegt, oder?" Seine Stimme war so warm wie die Sonnenstrahlen, die über den Holzfußboden tanzten. Sie schaute auf und sah ihm in die Augen. Zu ihrer Erleichterung entdeckte sie keinen Ärger, nur Bedauern.
„Es tut mir so leid. Ich dachte, ich könnte es." Brodie hob ratlos die Hände.
„Liegt es an mir? Habe ich etwas getan, was dir nicht gefällt?"
Wie lieb von ihm …
Brodie wurde rot. „Nein, du bist großartig. Du weißt doch sicher, dass du wirklich toll küsst, und du bist sicher … Sie lief noch dunkler an. „Bestimmt kannst du alles richtig gut.
Kade setzte sich auf und schlug die Beine übereinander. Er lehnte sich zurück. Seine Armmuskeln traten hervor, als er die Hände hinter dem Kopf verschränkte. Sein teures Laufshirt straffte sich über der Brust.
Hör auf, über seinen Körper nachzudenken, seine Bauchmuskeln, diese straffen Oberschenkel …
„Vielleicht beruhigt es dich zu wissen, dass du hier das Sagen hast. Wenn du Nein sagst – wann auch immer –, höre ich sofort auf", versprach Kade leise.
Das war ein perfektes Beispiel dafür, warum sie sich so zu ihm hingezogen fühlte. Hinter dem Charme und dem sexy Körper verbarg sich ein Mann, den die Öffentlichkeit nie zu Gesicht bekam: jemand, der rücksichtsvoll genug war, sie zu beruhigen. Jemand, der ihre Ängste beschwichtigte. Sie war nahe daran, sich ein bisschen zu öffnen.
Kade erinnerte sie an Jay, und das wiederum erinnerte sie an die Person, die sie gewesen war, bevor ihr Leben völlig aus den Fugen geraten war: das aufgeschlossene, immer fröhliche Mädchen voller Lebenslust. Eine junge Frau, der die Welt zu Füßen gelegen hatte.
Das machte ihr an ihm am meisten Angst. Er rief ihr ins Gedächtnis, wer sie früher gewesen war.
Mit Sex konnte sie umgehen, aber sie hatte Angst davor, sich wohlzufühlen und zufrieden zu sein. Mit Glück kam sie nicht zurecht.
Sie wusste schließlich, wie schnell es einem genommen werden konnte.
Brodie biss sich auf die Unterlippe und hob noch einmal die Hände.
Sie sah, dass Kade leicht frustriert wirkte.
„Also das verstehe ich wirklich nicht. Ich dachte, du bist so scharf auf mich wie ich auf dich."
Brodie rieb sich den Nacken. „Ja. Ich bin blöd. Es ist schwer zu erklären, aber es liegt wirklich nur an mir, nicht an dir."
Kade nickte. „Ich weiß. Wenn es nach mir ginge, wärst du schon nackt."
Dazu fiel ihr nichts ein. Sie hätte einfach gehen sollen. „Es war sehr dumm von mir. Brodie löste sich vom Fenster und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Tut mir leid, dass ich dir falsche Hoffnungen gemacht habe.
Kade stand auf und fuhr sich durchs Haar. „Kein Problem. Davon geht die Welt nicht unter."
Für ihn bestimmt nicht. Seit er mit achtzehn bei den Mavericks angefangen hatte, war er mit vielen Frauen zusammen gewesen. In sechzehn Jahren hatte er viele kennengelernt, und wahrscheinlich würde es ihn nur einen Anruf oder eine SMS kosten, binnen zehn Minuten für Ersatz zu sorgen.
Also hatte diese ganze Katastrophe auch etwas Gutes: Sie würde nie zu „Webbs Frauen" gehören.
Als sie zur Tür ging, summte Kades Handy. Er hob es vom Sofatisch auf, wischte über das Display und runzelte die Stirn, als er die SMS las.
„Quinn und Mac sind auf dem Weg hierher", sagte er.
Quinn Rayne und Mac McCaskill waren Kades beste Freunde, seine ehemaligen Mannschaftskameraden und jetzigen Geschäftspartner. Wie jeder andere Mavericks – Fan las Brodie in der Zeitung und online alles über die drei. Die Affären, die verrückten Abenteuer (besonders bei Quinn), die Skandale (wieder Quinn) … Mittlerweile war es überwiegend Quinn, der den Medien Stoff für neue Schlagzeilen lieferte.
Brodie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war kurz nach halb acht am Samstagmorgen. „So früh?"
„Ja, komisch. Kade stand auf und ging durch das weitläufige Loft zur Küchenecke. Er öffnete den riesigen Kühlschrank, zog zwei Flaschen Wasser daraus hervor und hielt ihr eine hin. „Möchtest du eine?
Brodie nickte und fing mühelos die Flasche auf, die er ihr zuwarf. „Danke. Sie zeigte auf die Tür. „Ich sollte wohl gehen.
Kade nickte, sah, dass sie Schwierigkeiten hatte, die Flasche zu öffnen, und kam auf sie zu. Er nahm ihr die Flasche ab, öffnete den Deckel und reichte sie ihr wieder. „Bitte."
„Danke, sagte Brodie und deutete aufs Sofa. „Entschuldige … Es tut mir leid.
Kades Miene war nur nachdenklich. „Vielleicht verrätst du mir irgendwann, warum. Sie hörten Schritte vor der Tür. „Da sind die Jungs ja schon.
„Ich bin gleich aus dem Weg."
Kade ging an ihr vorbei und öffnete seinen Freunden die Tür. Brodie setzte dazu an, die beiden zu begrüßen, verstummte aber, als sie ihre Gesichter sah. Beide waren blass und hatten rot unterlaufene Augen.
„Was ist los?", fragte Kade.
Brodie sah, wie die beiden Kade jeweils eine Hand auf die Schulter legten. Ihr sackte das Herz in die Hose. Sie kannte diesen Blick: Sie brachten schlechte Nachrichten.
Denselben Gesichtsausdruck hatte ihre Großtante Poppy gehabt, als sie ihr damals die furchtbare Nachricht überbrachte. Brodies Eltern, ihre beste Freundin Chelsea und Jay, mit dem sie erst seit kurzer Zeit zusammen war – auch wenn sie ihn schon lange kannte –, waren an den Unfallfolgen gestorben. Sie waren zusammen auf dem Weg zu einem Restaurant gewesen, um dort Brodies zwanzigsten Geburtstag zu feiern. Anscheinend hatte das Leben