Die Nanny und der Playboy-Milliardär
Von Karen Booth
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Über dieses E-Book
Starker Mann - ganz schwach? Milliardär Aiden Langford steht vor einem Riesenproblem: Er hat einen kleinen Sohn und keine Ahnung, wie man mit einem Baby umgeht! Sarah Daltrey ist seine Rettung: Zehn Tage lang wird sie sich in seinem Penthouse um den Kleinen kümmern. Aiden ist von der schönen Nanny fasziniert: Ihr spröder Charme, ihre Intelligenz und ihr femininer Sex-Appeal fordern ihn heraus. In zehn Tagen kann viel passieren, in zehn Nächten noch mehr, und der Milliardär hat einen Plan, denn zufällig kennt er Sarahs größten Wunsch …
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Buchvorschau
Die Nanny und der Playboy-Milliardär - Karen Booth
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Karen Booth
Originaltitel: „The Ten-Day Baby Takeover"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1992 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Rabea Güttler
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733723880
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Die Lobby der Zentrale des LangTel-Unternehmens wirkte geradezu wie ein Schrein für Ordnung und Zurückhaltung. Sie war definitiv kein Ort für ein quengeliges Baby. Dank der Marmorböden, hohen Decken und riesigen Fensterfronten, die auf die Straße hinausgingen, hallte jedes Geräusch von den Wänden wider, besonders Olivers Geschrei.
Sarah küsste ihn auf die Stirn und ließ ihn auf ihrer Hüfte auf und ab hüpfen, während sie in dem winzigen Wartebereich hin und her tigerte. Für so ein riesiges Unternehmen, das beinahe einen ganzen Block einnahm, bot LangTel ungebetenen Besuchern nicht gerade viele Annehmlichkeiten. Es gab lediglich zwei Stühle und einen kleinen quadratischen Teppich, die gegenüber einer Reihe von gut bewachten Aufzügen positioniert waren. Anscheinend sollte sich hier niemand allzu willkommen fühlen.
Oliver wimmerte und barg sein Gesicht an ihrem Hals. Der arme kleine Kerl – er war nicht schuld an ihrer Situation und hatte Sarah sicher nicht darum gebeten, an diesem Morgen vier Stunden lang Zug zu fahren. Genauso wenig wie darum, in ein eiskaltes Bürogebäude gebracht zu werden, wenn er eigentlich Mittagsschlaf machen sollte. Und am allerwenigsten hätte Oliver sich gewünscht, seine Mutter zu verlieren oder einen Vater zu haben, der seine Existenz partout nicht anerkennen wollte.
Sarah nahm ihr Handy heraus und wählte eine Nummer, die sie inzwischen schon auswendig kannte, die sie aber auf gar keinen Fall als Kontakt abspeichern würde. Sobald sie Olivers Vater dazu gebracht hätte, sich seiner väterlichen Verantwortung zu stellen, würde sie sich zwingen, die Zahlenreihe zu vergessen, die zum Anschluss in einem der Büros in diesem Gebäude gehörte – höchstwahrscheinlich einem in der obersten Etage. Ihr Kontakt zu Aiden Langford würde sich darauf beschränken, ihn dazu zu bringen, das Sorgerecht für Oliver zu übernehmen, und wenn es das Letzte war, was sie tat.
„Ja, hallo. Hier ist Sarah Daltrey. Ich rufe für Aiden Langford an. Schon wieder."
Einer der zwei Wachmänner, die in der Lobby ihren Posten bezogen hatten, warf ihr einen prüfenden Blick zu.
„Mr. Langford hat schon ein dutzend Mal gesagt, dass er Sie nicht kennt. Bitte hören Sie auf, hier anzurufen."
„Ich werde so lange weitermachen, bis er endlich mit mir spricht."
„Vielleicht kann ich Ihnen helfen?"
„Nein. Können Sie nicht. Es handelt sich um eine persönliche Angelegenheit, und Mr. Langford sollte es zu schätzen wissen, dass ich keine prekären Details mit seiner Sekretärin teile. Aber das habe ich alles auch schon in der E-Mail geschildert, die ich ihm geschrieben habe. Es waren wohl eher sieben E-Mails gewesen. „Wenn ich nur fünf Minuten mit ihm bekäme, könnte ich ihm alles erklären.
Das war gelogen. Sie würde mindestens eine Stunde mit Mr. Langford brauchen, um Olivers Zeitplan durchzugehen, ihm von seinen Vorlieben und seinen Abneigungen zu berichten und um sicherzugehen, dass der Kleine einen so guten Start wie möglich hätte.
„Mr. Langford ist sehr beschäftigt. Ich kann nicht jeden Anruf durchstellen, nur weil jemand vorgibt, ihn dringend sprechen zu müssen."
„Hören Sie. Ich habe die letzten vier Stunden in einem Zug von Boston nach New York verbracht und stehe jetzt unten in der Lobby mit einem zehn Monate alten Baby, das dringend seinen Mittagsschlaf braucht. Ich werde nicht gehen, bis ich mit Mr. Langford gesprochen habe. Wenn es sein muss, werde ich sogar hier übernachten."
„Wir können Sie vom Wachpersonal aus dem Gebäude eskortieren lassen, Ms. Daltrey. Das wollen Sie doch sicherlich nicht."
„Kann LangTel es sich wirklich erlauben, eine schreiende Frau mit einem Säugling vor die Tür zu setzen?"
Das kurze Zögern der Assistentin sagte ihr alles, was sie wissen musste. „Können Sie kurz dranbleiben, bitte? Ich schau mal, was ich tun kann."
Sarah versprach sich nicht viel davon, aber was hatte sie für eine Wahl? „Klar. Ich bleibe dran."
In diesem Moment betrat eine Frau mit glänzendem braunen Haar und einem maßgeschneiderten grauen Kleid sowie schwarzen Pumps das Gebäude. Sarah hätte sie vielleicht gar nicht bemerkt, wenn sie nicht hochschwanger gewesen wäre. Ihr riesiger Babybauch war unmöglich zu übersehen. Der Wachmann eilte zu ihr und nahm ihr hilfsbereit den Stapel Papiere ab, den sie trug. „Guten Tag, Ms. Langford. Ich rufe Ihnen sofort den Fahrstuhl."
Anna Langford. Nun erkannte Sarah die Frau. Schließlich hatte sie Recherchen über die Langford-Familie angestellt, während sie versucht hatte, Aiden zu erreichen. Anna war Geschäftsführerin von LangTel, zusammen mit ihrem Bruder Adam. Außerdem war sie Aiden Langfords jüngere Schwester.
Oliver ließ sein Lieblingskuscheltier, eine Plüschschildkröte, fallen und stieß einen durchdringenden Schrei aus. Sarah zuckte zusammen und bückte sich rasch. Mit einer Hand griff sie nach dem Spielzeug, mit der anderen klemmte sie sich ihr Handy zwischen Ohr und Schulter. Anna blieb abrupt stehen und drehte den Kopf in ihre Richtung.
Na super. Jetzt werden wir wahrscheinlich wirklich noch aus der Lobby geschmissen.
Stirnrunzelnd kam Anna auf sie zu. Als sie ihre Sonnenbrille abnahm, konnte Sarah jedoch nur Mitgefühl in ihrem Blick lesen. „Oh nein. Da ist aber jemand gar nicht glücklich."
Da sie inzwischen fast sicher war, dass Aidens Sekretärin sie für immer in der Warteschlange halten würde, beendete Sarah das Telefonat und schob das Handy in die Wickeltasche.
„Entschuldigen Sie. Um die Zeit hält er normalerweise seinen Mittagsschlaf. Er ist müde." Erst als sie sich wieder aufrichtete, bemerkte sie den riesigen Größenunterschied zwischen sich und Anna – die Brünette hätte sie auch ohne die Highheels überragt.
Anna schüttelte den Kopf. „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Das hier ist gerade der Höhepunkt meines Tages. Er ist aber auch wirklich bezaubernd. Sie griff nach Olivers kleiner Hand und lächelte. Er hielt sich an ihrem Finger fest, den Kopf an Sarahs Schulter gelehnt. „Ich bin übrigens Anna Langford.
„Mein Name ist Sarah Daltrey. Und das ist Oliver." Sarah sah zu, wie er Anna schüchtern anlächelte. Er war ein lieber Junge, der jeden auf Anhieb mochte. Sich für immer von ihm zu verabschieden würde ihr das Herz brechen. Besonders nachdem sie sich die letzten drei Wochen ganz allein um ihn gekümmert hatte. Aber an ihrer Situation ließ sich nun einmal nichts ändern. Sie war keine Nanny mehr, und sich um ein Kind zu kümmern, das nicht ihr eigenes war, erinnerte sie zu sehr an ihr altes Leben.
Annas Blick war weiterhin auf Oliver gerichtet. „Es ist schön, Sie beide kennenzulernen. Ich bin selbst kurz davor, meinen kleinen Schatz zur Welt zu bringen. In ungefähr sechs Wochen. Sie betrachtete Olivers Gesicht genauer. „Die Augen Ihres Sohns sind unglaublich. So blau!
Genau wie die Ihres Bruders.
Sarah räusperte sich. „Oliver ist nicht mein Sohn. Ich bin lediglich sein Vormund. Ich versuche gerade, ihn mit seinem Vater zusammenzuführen. Darum bin ich hier."
„Hier bei LangTel? Der Vater arbeitet hier?" Anna war offensichtlich verwirrt.
Obwohl Sarah bisher versucht hatte, so viel Diskretion wie möglich zu wahren, war dies vielleicht die einzige Möglichkeit, zu Aiden zu gelangen. Die Sekretärin würde ihr ganz sicher nicht helfen. „Ich bin hier, um Aiden Langford zu sehen. Er ist Ihr Bruder, oder? Ich muss mit ihm über Oliver reden, aber er nimmt meine Anrufe nicht entgegen."
„Oh. Ein überraschter Ausdruck huschte über Annas Gesicht, während sie den Blick zwischen Oliver und Sarah hin und her wandern ließ. „Oh. Wow.
Sie massierte sich die Schläfen. „Die Lobby erscheint mir nicht gerade der perfekte Ort, um über so etwas zu sprechen. Vielleicht sollten Sie mich besser nach oben begleiten."
Die Stimme von Aidens Sekretärin ertönte durch die Gegensprechanlage. „Mr. Langford? Ihre Schwester ist hier, um Sie zu sehen. Sie hat einen Gast mitgebracht."
Einen Gast? „Natürlich. Schicken Sie sie rein." Aiden legte den Bericht beiseite, den er gerade gelesen hatte – womöglich das Staubtrockenste, was er sich je zu Gemüte geführt hatte. Und das sollte schon etwas heißen. In mehr als zwölf Jahren in diesem Geschäft hatte er sich schon durch viele langweilige Finanzprognosen und Ähnliches quälen müssen. Wenn es darum ging, Entscheidungen zu treffen, verließ er sich lieber auf seine Intuition. Warf man einen Blick auf sein Bankkonto, so schien seine Art zu arbeiten äußerst effektiv zu sein.
Anna betrat sein Büro mit einer blonden Frau im Schlepptau, die er nicht kannte. Zu sagen, dass die Fremde hübsch war, wäre untertrieben gewesen. Mit ihren vollen zartrosa Lippen, den großen blauen Augen und ihrem schwarzen Sommerkleid war sie der Inbegriff von natürlicher Weiblichkeit. Ihre Blicke trafen sich, und er konnte sogar einige Sommersprossen auf ihren Wangen erkennen. Er fühlte sich sofort zu dieser Frau hingezogen. Leider gab es auch einen Aspekt an ihr, der sie absolut uninteressant für ihn werden ließ: das schlafende Baby in ihren Armen. Er war geübt darin, emotionale Verwicklungen zu meiden, und dazu gehörte auch, dass er nie mit alleinerziehenden Müttern ausging.
„Aiden, darf ich dir Sarah Daltrey vorstellen?", sagte Anna sanft.
Der Name setzte seinen Tagträumen ein Ende. „Sie sind doch die Frau, die immer wieder anruft. Wie zum Teufel haben Sie meine Schwester dazu gebracht, Sie hier hereinzulassen?"
„Schsch, tadelte Anna ihn vorwurfsvoll. „Das Baby schläft.
Das Baby. Er hatte Sarahs E-Mails gelesen. Na ja, eine von ihnen. Eine hatte gereicht, um ihn zu überzeugen, dass er nicht mit ihr sprechen sollte. Andere hatten auch schon versucht, ihm Kinder anzuhängen. Das war nur natürlich. Sein Vermögen und seine einflussreiche Familie wirkten wie eine Zielscheibe für manche Frauen.
„Ich weiß ja nicht, was Ms. Daltrey sich von alldem erhofft, aber ich rufe jetzt den Sicherheitsdienst." Er streckte die Hand nach dem Telefon aus, aber Anna hielt ihn auf.
„Aiden. Nicht. Hör einfach nur zu. Bitte. Es ist wichtig."
„Ich weiß nicht, was sie dir erzählt hat, aber es ist gelogen." Sein Puls pochte beinahe schmerzhaft in seinen Ohren.
„Ich brauche nur fünf Minuten Ihrer Zeit, Mr. Langford. Sarahs Stimme klang ruhig und professionell. Nicht gerade das, was er erwartet hatte. „Wenn Sie mir dann immer noch nicht glauben, werden Sie keinen Sicherheitsdienst rufen müssen. Dann gehe ich freiwillig.
Anna betrachtete ihren Bruder und hob fragend eine Augenbraue.
Was sollte er tun, wenn er zwei Frauen gegenüberstand, die offensichtlich nicht aufgeben würden? „Wenn das Ganze dann endlich ein Ende hat, gut. Fünf Minuten."
„Ich lasse euch zwei reden."
Die Tür schloss sich mit einem leisen Klick hinter seiner Schwester, zurück blieb eine bedrückende Stille. Sarah räusperte sich und trat etwas näher. Das Kind schlief immer noch friedlich in ihren Armen. „Wäre es okay, wenn ich mich hinsetze? Er ist doch etwas schwer."
„Natürlich. Entschuldigung. Hier, bitte." Aiden zeigte auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Er selbst wusste nicht, wohin mit sich. Sollte er stehen, sitzen, die Arme vor der Brust verschränken? Nichts fühlte sich richtig an, daher setzte er sich schließlich wieder hinter seinen Schreibtisch.
„Ich weiß, dass all das etwas überraschend kommen muss, begann sie schließlich. „Ich werde nicht lange um den heißen Brei herumreden. Olivers Mutter war meine beste Freundin in der Highschool. Gail Thompson. Sagt Ihnen der Name etwas? Sie hat mir erzählt, dass sie Sie im Crowne Lotus Hotel in Bangkok kennengelernt hat.
Aidens Schultern verspannten sich. Diese Details hatten nicht in Sarahs E-Mail gestanden. Dort hatte sie nur erwähnt, dass sie der Vormund des Babys