Verzaubert von der Stimme des Milliardärs
Von Carol Marinelli
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Über dieses E-Book
Zanders tiefe Telefonstimme geht Charlotte unter die Haut – dabei sprechen sie nur über Geschäftliches. Trotzdem kommen die Sekretärin und der griechische Tycoon sich immer näher. Bis Zander zu einem Treffen einfliegt – und Charlotte ihren Augen nicht traut …
Carol Marinelli
Carol Marinelli recently filled in a form asking for her job title. Thrilled to be able to put down her answer, she put writer. Then it asked what Carol did for relaxation and she put down the truth - writing. The third question asked for her hobbies. Well, not wanting to look obsessed she crossed the fingers on her hand and answered swimming but, given that the chlorine in the pool does terrible things to her highlights - I'm sure you can guess the real answer.
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Buchvorschau
Verzaubert von der Stimme des Milliardärs - Carol Marinelli
IMPRESSUM
Verzaubert von der Stimme des Milliardärs erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2012 by Carol Marinelli
Originaltitel: „An Indecent Proposition"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 360 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann
Umschlagsmotive: GlobalStock / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2021.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751513050
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Auf seine Anrufe freute sie sich viel mehr, als sie es sollte.
Darüber war sie sich vollkommen im Klaren.
Sie sollte im Umgang mit diesem einflussreichen Mann zurückhaltend, professionell und höflich sein, aber der Klang seiner Stimme und die Art, wie er mit ihr sprach, brachten Charlotte dazu, sich wohlig im Bett zu rekeln. Wie er nach einer Bemerkung von ihr innehielt, bevor er antwortete. Wie sie einfach wusste, dass er über etwas lächelte, was sie gesagt hatte.
Inzwischen hatten sie mehrmals miteinander telefoniert. Beim ersten Anruf war Zander kurz angebunden gewesen. Sein griechischer Akzent hatte Charlotte so verwirrt, dass sie wirklich geglaubt hatte, es sei ihr Chef Nico, der schlecht gelaunt war.
Als er das erste Mal angerufen hatte, war sie vom Klingeln ihres Telefons um sechs Uhr morgens geweckt worden, und sie hatte einen Moment gebraucht, um zu merken, dass es tatsächlich der schwer fassbare Immobilienbesitzer war, auf den Nico sie angesetzt hatte. Bisher hatte sie immer nur mit seinen Anwälten oder der mürrischen persönlichen Assistentin Kontakt gehabt.
„Hier Zander, fuhr er sie an. „Ich dachte, Sie wollten mich sprechen. Anscheinend habe ich mich geirrt.
Bevor er auflegen konnte, stammelte Charlotte eine Entschuldigung. Nico würde es nicht gut aufnehmen, wenn sie diesen Berührungspunkt verlor. „Die Verwechslung t…tut mir leid. Schön, dass Sie zurückrufen. Obwohl sie in Versuchung war, fügte sie nicht sarkastisch „endlich
hinzu. Stattdessen blickte sie auf den Nachttischwecker. „Es ist nur, dass ich um sechs Uhr morgens …"
Zander schwieg lange, und danach klang er zwar nicht versöhnlich, aber ein bisschen weniger schroff.
„Ich dachte, bei Ihnen ist es acht Uhr. Sie sind doch in Athen? Auf Xanos?"
„London."
„Ich spreche mit Charlotte Edwards? Der persönlichen Assistentin von Nico Eliades?"
„Ja. Ich arbeite von London aus."
Und dann, völlig unerwartet, entschuldigte er sich.
„Verzeihen Sie mir. Ich bin in Australien und habe angenommen, dass Sie wie ihr Chef in Griechenland sind. Ich rufe während der Geschäftszeit wieder an."
„Das ist nicht nötig, sagte Charlotte schnell. Sie wollte Nico nicht berichten, dass der schwer fassbare Zander endlich angerufen hatte und sie zu verschlafen gewesen war, um mit ihm zu telefonieren. „Bleiben Sie dran, ich bin jetzt wach. Na ja, nicht aufgestanden …
Du liebe Zeit!
Beide schwiegen sie diesmal lange. Charlotte wurde rot vor Verlegenheit. Weit davon entfernt, als tüchtige persönliche Assistentin rüberzukommen, hatte sie klipp und klar zugegeben, dass sie im Bett lag. Die leichte Heiserkeit in Zanders Stimme nach seiner Pause ließ Charlotte noch mehr erröten, und nicht, weil sie verlegen war. Es hatte ganz andere Gründe.
„Möchten Sie sich einen Kaffee machen?, fragte Zander. „Ich rufe wieder an.
„Nein, mir geht’s gut", log sie und griff nach einem Kugelschreiber, fest entschlossen, alle Zahlen mitzukriegen, die er ihr hinwarf, gelassen und voll engagiert zu sein. Selbst wenn sie nach ihrer Mutter sehen musste und, ja, dringend einen Kaffee brauchte, sie würde es nicht verraten.
Bei seinen nächsten Worten war ihr, als würde seine Stimme sie liebkosen. Irgendwie sprach der Milliardär nicht zu ihr, sondern mit ihr.
„Charlotte, ich rufe Sie in zehn Minuten wieder an. Kochen Sie sich Kaffee, nehmen Sie die Tasse mit ins Bett, und dann reden wir."
Zuerst wollte sie ihn verbessern, denn nur Nico nannte sie bei der Arbeit Charlotte. Ms Edwards wahrte die Form, schuf sofort Distanz, allerdings schien es ihr kleinlich zu sein, wo sie doch vielleicht schon unhöflich auf Zander gewirkt hatte. Ob es tüchtig klang oder nicht, Charlotte antwortete ehrlich.
„Das wäre großartig, Mr …?"
„Zander", hatte er erwidert und aufgelegt.
So hatte es angefangen.
Ja, sie freute sich auf seine Anrufe viel mehr, als sie es sollte. Die Gespräche am frühen Morgen waren zur Gewohnheit geworden. Immer rief er zu einer unchristlichen Zeit an, redete einen Moment und legte auf. Charlotte kochte Kaffee, nahm die Tasse mit ins Bett, wartete auf das Klingeln ihres Diensthandys und lauschte dann seiner volltönenden, tiefen Stimme. Erst schrieb Charlotte auf, was sie Nico ausrichten musste, und dann redeten Zander und sie.
Nicht viel.
Nur ein bisschen mehr, als sie es vielleicht sollte.
„Also arbeiten Sie nicht wirklich mit Nico zusammen?", hakte Zander eines Sonntagabends nach.
Das Timing hatte sie überrascht, aber natürlich, bei ihm war es Montagmorgen. Sie hatte sich unter die Decke gekuschelt. Das Wetter war scheußlich, Regen prasselte an die Fensterscheiben, und Zanders Stimme hielt Charlotte warm.
„Ich arbeite für ihn."
„Nicht an seiner Seite."
„Ich arbeite zu Hause, erklärte Charlotte. „Nico ist oft auf Reisen, und ich organisiere die Dinge von hier aus.
„Macht es Ihnen Spaß?"
Und sie zögerte. Nicht lange, höchstens eine Sekunde. „Ich finde es toll."
Das tue ich wirklich, sagte sich Charlotte. Es war ein großartiger Job, auch wenn es eben nur das für sie war: ein Job eher als eine Leidenschaft, ein Mittel zum Zweck statt des Berufs, den sie geliebt hatte. „Stewardess", hatte sie von Kindesbeinen an unerschütterlich geantwortet, wann immer sie gefragt worden war, was sie einmal werden wollte. Sie hatte in der Schule Sprachen gelernt, sich beworben und war von der Fluggesellschaft eingestellt worden, die ihre erste Wahl gewesen war. Schnell war sie zur Chefstewardess aufgestiegen.
Wie sie sich danach sehnte, in der Luft bei ihren Erste-Klasse-Passagieren zu sein, den Piloten ihr Frühstück zu bringen und im Cockpit zu verweilen, während sie in zehntausend Meter Höhe der Morgendämmerung entgegenflogen.
„Vermissen Sie nicht den Kontakt mit anderen Leuten?", fragte Zander.
Damit hatte er so ins Schwarze getroffen, dass Charlotte nicht antworten konnte. Tränen stiegen ihr in die Augen, weil ja, sie vermisste nicht nur das Fliegen, sondern auch den sozialen Gesichtspunkt.
„Natürlich ist es ideal, wenn Sie kleine Kinder haben."
„Oh, ich habe keine Kinder, erwiderte sie, ohne zu überlegen. Einen Moment später erkannte sie, dass Zander nicht Small Talk machte, dass er sie abschätzte, und ihr wurde ganz warm. „Sie?
„Nicht doch! Ich bin viel zu verantwortungslos."
Die Art, wie er das sagte, veranlasste sie, sich auf die Lippe zu beißen. Sie beschloss, ihm nicht zu erzählen, dass sie ihre Mutter pflegte und Amandas Alzheimerkrankheit schlimmer wurde. Dass die alles andere als harte Arbeit für Nico die einzige war, die sie leisten konnte. Sie musste nur zu jeder Zeit am Computer oder Telefon verfügbar sein. Was ihr zusammen mit dem großzügigen Gehalt, das Nico zahlte, ermöglichte, ihr Versprechen zu halten und sich zu Hause um ihre Mutter zu kümmern.
„Und? Vermissen Sie den Kontakt mit anderen?" Zander ließ nicht locker.
„Überhaupt nicht." Weil es sicherer war, log Charlotte. Weil sie vielleicht einfach zusammenbrechen würde, wenn sie mit der Wahrheit herausrückte. Deshalb erzählte sie ihm von Mittagessen mit Freunden und Cocktails am Freitag, erzählte sie von der Charlotte, die sie früher gewesen war, als sie noch um die Welt geflogen war.
„Ich verkaufe dieses Grundstück nur ungern, lenkte Zander das Gespräch wieder aufs Geschäftliche. „Ihr Chef ist sehr hartnäckig. Er will den Landungssteg haben, klar, denn damit würde ihm der ganze Abschnitt der Bucht gehören.
Charlotte schwieg. Sie sollte nichts besprechen oder verhandeln. Ihre Aufgabe war es, Nachrichten von Zander an Nico weiterzugeben.
„Haben Sie es gesehen? Sind Sie schon einmal auf Xanos gewesen?"
Zweimal, jeweils nur für einen Tag, und sie konnte verstehen, warum ihr Chef ein Stück davon haben wollte. „Ja, und das Resort ist fantastisch."
Es war ein exklusiver Schlupfwinkel für die Reichen und Berühmten. Zu einem überhöhten Preis hatte Nico von Zander eines der noch nicht abgerissenen alten Häuser gekauft, aber jungverheiratet und an das Beste gewöhnt, wollte er mehr für seine Ehefrau und seinen Sohn. Seit Wochen konzentrierte sich Nico hauptsächlich darauf, das Nachbargrundstück zu erwerben. Zander sträubte sich jedoch, es zu verkaufen.
„Haben Sie ihm ausgerichtet, dass ich ihm einen Pachtvertrag anbiete?"
„Ja, und er ist nicht interessiert. Er möchte mit Ihnen selbst sprechen."
„Ich spreche lieber mit Ihnen."
Zwar ging Zander nicht zu weit, doch die Andeutung, dass er ihre Gespräche ebenso genoss wie sie, ließ Charlotte erröten.
„Ich sollte aufstehen", sagte er.
„Oh. Sie hatte ihn sich am Schreibtisch vorgestellt, weil er immer so angezogen und kompetent klang. Bei dem Gedanken, dass Zander auch im Bett lag, durchlief sie ein prickelndes Gefühl. „Ich dachte, Sie arbeiten.
„Tue ich. Ich kann flach auf dem Rücken genauso tüchtig arbeiten."
Und sie fühlte sein verführerisches Lächeln, ohne es zu sehen.
Zander lächelte tatsächlich, weil er sie tief einatmen hörte, wie sie es gelegentlich tat, wenn sie miteinander sprachen. Während der vergangenen Tage hatte er angefangen, sich nach diesem Geräusch zu sehnen. So sehr, dass er die Frau, mit der er ausgegangen war, vor ihrer Wohnung abgesetzt hatte, anstatt sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Er hatte sich lieber gleich nach dem Aufwachen an Charlottes Stimme erfreuen wollen.
„Sie klingen müde, Sie sind früh im Bett."
„Ja." Es war einfacher, zu behaupten, dass sie am Samstagabend auf einer Hochzeit gewesen war. Viel einfacher, als zu erzählen, dass sie um zwei Uhr morgens