Der Weg zu deinem Herzen: Dr. Norden Bestseller 318 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Dr. Daniel Norden verabschiedete sich wie immer mit einem zärtlichen Kuß von seiner Frau. »Darf ich dich daran erinnern, daß es heute ein bißchen später wird, Feelein? Raskin kommt, aber er wird sich bestimmt nicht lange aufhalten.« »Er könnte doch einmal mit uns zu Abend essen, Daniel«, meinte Fee. »Er kann sich doch nicht auf ewig in seinem Bau verkriechen.« »Er hat es nicht verwunden, daß man ihn angeklagt hat, Fee. Es ist ein Jammer, aber über ihren Tod hinaus verfolgt ihn Ilona mit ihrer Rachsucht.« Es klang hart, aber Fee wußte, daß Daniel es mit Überzeugung sagte. »Es ist gut, daß er wenigstens zu dir das Vertrauen nicht verloren hat«, sagte Fee leise. »Grüß ihn von mir, wünsch ihm alles Gute.« »Mache ich, Fee.« Aber Daniel Norden mußte erst noch einen arbeitsreichen Nachmittag hinter sich bringen, bis Dr. Jonas Raskin erschien, Biochemiker und Umweltforscher von Beruf, aber seit zwei Jahren sehr zurückgezogen und anonym lebend. Er hatte schwere Zeiten hinter sich, von denen er nicht sprechen und an die man auch nicht rühren sollte. Er war ziemlich groß und hager, trug eine dunkle Brille, die ihn geheimnisvoll erscheinen ließ, aber er war so ein Charaktertyp, der auch so Rätsel aufgeben konnte. Unauffällig gekleidet in einen hellen Trenchcoat, wie er zu Hunderten getragen wurde, wäre er sonst bestimmt nicht aufgefallen. Als er Daniel gegenübersaß, nahm er die Brille ab.
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Chefarzt Dr. Norden
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Rezensionen für Der Weg zu deinem Herzen
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Buchvorschau
Der Weg zu deinem Herzen - Patricia Vandenberg
Leseprobe:
Beziehungskiste
LeseprobeAlso, zunächst einmal möchte ich vorausschicken, wie sehr ich mich freue, dass Sie wieder hier sind, liebe Leserin, geschätzter Leser. Dass Sie mich wieder einladen, von schönen und traurigen Momenten zu berichten, von Hoffnungen, Sehnsucht, aber auch Intrigen und Einsamkeit. Was haben wir vor uns? Viel zu viel Gefühl, oder, wie der Bayer sagt, »vui z’vui G’fui«. Ich habe Ihnen in den ersten beiden Bänden schon von Egidius und Corinna erzählt, Lukas und seiner Mutter Leonie. Auch Philipp, Chris, Lily sind schon fast alte Bekannte, oder? Besonders gern habe ich Frau Fürstenrieder. Eine patente, aufrichtige Dame. Frau Pahlhaus, die kein leichtes Leben gehabt hat. Und natürlich Dagmar Rommert, die sich so nach Liebe sehnt – auch wenn sie es sich selten und vor allem ungern, anmerken lässt.
Moment mal. Wenn wir gerade von Dagmar sprechen: Was ist denn da los?
Angst vor Dunkelheit
»Siehst du, Daggi? Das habe ich gemeint, damals. Du hast immer gesagt, es sei egal. Und jetzt bist du kurz davor, alles zu verlieren. Hättest du bloß auf mich gehört! Wäre ich bloß nicht so dämlich gewesen!«
Sepandar war aus dem alten, durchgesessenen Sitzmöbel im Gemeinschaftsraum der psychiatrischen Klinik aufgesprungen und lief auf und ab wie ein gefangenes Zirkustier.
»Ich hätte es dir vielleicht doch nicht erzählen sollen, Sepandar. Bitte glaube mir: Es ist mir egal. Es geht mir nicht um Ansehen oder Geld. Vor fünf oder zehn Jahren wäre mir meine Karriere noch über alles gegangen, und ich bin fast sicher, dass ich unsere Beziehung dieser geopfert hätte. Inzwischen weiß ich, dass Ruhm und Ehre nicht trösten, nicht helfen, nichts bedeuten. Man kann sich nicht an sie schmiegen. Sie spenden weder Wärme noch Geborgenheit. Sie umarmen einen nicht, und satt machen sie schon gar nicht. Sie sind nur eine Zahl auf einem Kontoauszug, ein Pressebericht oder eine geometrische Figur aus Glas oder Metall, die man in einem Regal platziert und regelmässig abstaubt. Ja, glaubst du denn ernsthaft, dass ich irgendetwas davon über dich stelle? Wenn irgendjemand annimmt, dass ich aufgrund persönlicher Probleme für meinen Job nicht mehr geeignet bin, dann kann er mich gern abmahnen und feuern.«
Dr. Norden Bestseller
– 318 –
Der Weg zu deinem Herzen
Patricia Vandenberg
Dr. Daniel Norden verabschiedete sich wie immer mit einem zärtlichen Kuß von seiner Frau.
»Darf ich dich daran erinnern, daß es heute ein bißchen später wird, Feelein? Raskin kommt, aber er wird sich bestimmt nicht lange aufhalten.«
»Er könnte doch einmal mit uns zu Abend essen, Daniel«, meinte Fee. »Er kann sich doch nicht auf ewig in seinem Bau verkriechen.«
»Er hat es nicht verwunden, daß man ihn angeklagt hat, Fee. Es ist ein Jammer, aber über ihren Tod hinaus verfolgt ihn Ilona mit ihrer Rachsucht.«
Es klang hart, aber Fee wußte, daß Daniel es mit Überzeugung sagte.
»Es ist gut, daß er wenigstens zu dir das Vertrauen nicht verloren hat«, sagte Fee leise. »Grüß ihn von mir, wünsch ihm alles Gute.«
»Mache ich, Fee.«
Aber Daniel Norden mußte erst noch einen arbeitsreichen Nachmittag hinter sich bringen, bis Dr. Jonas Raskin erschien, Biochemiker und Umweltforscher von Beruf, aber seit zwei Jahren sehr zurückgezogen und anonym lebend. Er hatte schwere Zeiten hinter sich, von denen er nicht sprechen und an die man auch nicht rühren sollte.
Er war ziemlich groß und hager, trug eine dunkle Brille, die ihn geheimnisvoll erscheinen ließ, aber er war so ein Charaktertyp, der auch so Rätsel aufgeben konnte. Unauffällig gekleidet in einen hellen Trenchcoat, wie er zu Hunderten getragen wurde, wäre er sonst bestimmt nicht aufgefallen.
Als er Daniel gegenübersaß, nahm er die Brille ab. Seine klugen grauen Augen wichen Daniels forschendem Blick nicht aus.
Und der blickte in ein Gesicht, das kein Lachen mehr kannte.
»Geht es sonst gut?« fragte Daniel stockend.
»Dank deiner Hilfe geht es vorwärts, aber sonst – na ja, du weißt ja Bescheid.«
»Fee läßt dich grüßen. Sie würde sich freuen, wenn du uns bald mal besuchen würdest.«
»Laßt mir noch ein bißchen Zeit. Aber darf ich dir wieder ein Manuskript anvertrauen, Daniel? Mit dem Schreiben geht es gut voran, es stört mich ja auch niemand. Langner muß sich ja langsam wundern, aber er wird doch auch weiterhin schweigen?«
»Das Pseudonym Wilfried Schreiber ist schon sehr gut eingeführt, das hat er mir gesagt. Freilich schweigt er. Er verdient ja auch an dir, und das wird er nicht aufs Spiel setzen.«
»Das ist gut, aber du mußt jetzt von mir auch eine Provision annehmen.«
»Das fehlte noch«, sagte Dr. Norden abwehrend, »es genügt, daß wir deine Bücher nicht kaufen müssen.« Ein kurzes Schweigen folgte, dann sagte Daniel: »Wird es im Winter nicht doch sehr einsam da draußen?«
»Ich habe viel Betrieb nie gemocht, und ich fürchte mich nicht, wenn du das meinst. Die Rehe kommen bis ans Haus, die Hasen hoppeln herum, und meine treue Blondie bewacht mich immer noch sehr gut.«
Blondie war eine Golden Labrador Hündin, sieben Jahre alt, und Jonas hatte sie zum Ärger seiner Frau Ilona von klein auf bei sich.
Ja, die Geschichte mit Ilona war dann am Abend auch wieder mal Gesprächsthema bei den Nordens.
Ilona Raskin war drei Jahre mit Jonas verheiratet gewesen, eine begabte Biologin, aber ein Biest, wie Daniel drastisch gesagt hatte, als er sie kennenlernte. Als Jonas einen Forschungsauftrag bekam, den sie selber haben wollte, machte sie ihm das Leben zur Hölle. Es ging darum, ein Mittel gegen tödliche Pilzvergiftungen zu finden, und sie arbeitete heimlich daran. Außer einem übersteigerten Ehrgeiz hatte Ilona noch eine andere Sucht. Sie war Alkoholikerin, was Jonas auch erst ziemlich spät bemerkt hatte.
Und außerdem wußte Ilona alles besser. Sie kannte natürlich auch alle Pilzsorten, und sie war selbst leidenschaftliche Pilzesserin, während Jonas nur Pfifferlinge mochte.
Ja, und eines Tages hatte Ilona ein Pilzgericht gekocht und verspeist, überzeugt, daß ihr sowieso nichts mehr passieren könnte, weil sie ebenso überzeugt war, das Gegenmittel bereits gefunden zu haben. Aber sie starb an einer schweren Pilzvergiftung, denn Jonas war an diesem Tag in Göttingen, und es wurde festgestellt, daß Ilonas Mittel gar nichts bewirkt hätte, während Jonas sofort sagte, daß er selbst die Forschung noch gar nicht abgeschlossen hätte. Aber unter den Kollegen gab es auch ein paar Neider, und so wurde es breitgetreten, daß es in der Ehe schon lange kriselte, und tatsächlich wurde Jonas vorgeworfen, seine Frau vergiftet zu haben. Er konnte es bald widerlegen, aber diese Anklage, das Mißtrauen von Kollegen hatte ihn so erschüttert, daß er die Forschungsabteilung verließ und sich zurückzog in die Einsamkeit.
Es war ein Haus im Vorgebirge, noch ziemlich weit von einem kleinen Dorf gelegen. Es hatte seinen Großeltern gehört, die dort eine Hühnerzucht betrieben hatten in einer Zeit, wo man Hühner noch gern in Freigehegen herumlaufen ließ und wo man nicht unbedingt in Ortsnähe wohnen wollte.
Schon vor seiner Ehe mit Ilona hatte sich Jonas das Haus herrichten lassen, und er hatte sich dort auch ein kleines Labor eingerichtet, was sich sehr vorteilhaft erweisen sollte, als die Spannungen in seiner Ehe immer größer wurden. Da konnte er hierher flüchten.
Ilona haßte das Haus und den Dorfmief, wie sie sagte. Sie hatte sich von einer Ehe mit dem schon bekannten Dr. Raskin auch mehr erhofft. Und als sie erreicht hatte, was