Mona hat nur einen Wunsch: Dr. Daniel 116 – Arztroman
Von Marie Francoise
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Nervös blickte Mona Döring auf die Uhr am Armaturenbrett. Schon kurz vor elf und sie steckte hoffnungslos im Münchner Großstadtverkehr fest. Wie sollte sie es da noch schaffen, in einer knappen halben Stunde an der Steinhausener Schule zu sein?
Mona legte den ersten Gang ein und fuhr einen halben Meter weiter. Wie konnte es an einem ganz gewöhnlichen Werktag zu einem derartigen Stau kommen?
Erneut sah Mona auf die Uhr, dann faßte sie einen spontanen Entschluß. Es war Unsinn, hier auf ein Wunder zu hoffen. Selbst wenn sie – was nicht zu erwarten war – jetzt sofort zügig hätte weiterfahren können, würde sie von hier aus mehr als eine halbe Stunde bis in den kleinen Vorgebirgsort Steinhausen brauchen.
Entschlossen setzte Mona den Blinker und zog ihren Wagen nach rechts, als sich eine Lücke bot. Jetzt brauchte sie nur noch ein Telefonhäuschen zu finden, aber auch hier war ihr das Glück hold. Der einzige Nachteil war, daß sie mitten in einer Einfahrt halten mußte, aber sie wollte ja kein Stundengespräch führen.
Hastig wählte Mona die Telefonnummer ihrer Schwester, deren Sohn mit ihrem Töchterchen Lissy in dieselbe Klasse ging.
»Das darf nicht wahr sein«, stöhnte Mona, weil am anderen Ende der Leitung niemand abhob.
Das anhaltende Hupkonzert, das von draußen an ihr Ohr klang, ging ihr durch Mark und Bein. Hastig knallte sie den Hörer auf die Gabel und spurtete aus der Telefonzelle. Eine riesige Nobelkarosse wollte aus der Einfahrt fahren, die sie mit ihrem Kleinwagen versperrte.
Beschwichtigend hob Mona beide Hände, stieg in ihr Auto und setzte zurück,
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Mona hat nur einen Wunsch - Marie Francoise
Dr. Daniel
– 116 –
Mona hat nur einen Wunsch
Marie Francoise
Nervös blickte Mona Döring auf die Uhr am Armaturenbrett. Schon kurz vor elf und sie steckte hoffnungslos im Münchner Großstadtverkehr fest. Wie sollte sie es da noch schaffen, in einer knappen halben Stunde an der Steinhausener Schule zu sein?
Mona legte den ersten Gang ein und fuhr einen halben Meter weiter. Wie konnte es an einem ganz gewöhnlichen Werktag zu einem derartigen Stau kommen?
Erneut sah Mona auf die Uhr, dann faßte sie einen spontanen Entschluß. Es war Unsinn, hier auf ein Wunder zu hoffen. Selbst wenn sie – was nicht zu erwarten war – jetzt sofort zügig hätte weiterfahren können, würde sie von hier aus mehr als eine halbe Stunde bis in den kleinen Vorgebirgsort Steinhausen brauchen.
Entschlossen setzte Mona den Blinker und zog ihren Wagen nach rechts, als sich eine Lücke bot. Jetzt brauchte sie nur noch ein Telefonhäuschen zu finden, aber auch hier war ihr das Glück hold. Der einzige Nachteil war, daß sie mitten in einer Einfahrt halten mußte, aber sie wollte ja kein Stundengespräch führen.
Hastig wählte Mona die Telefonnummer ihrer Schwester, deren Sohn mit ihrem Töchterchen Lissy in dieselbe Klasse ging.
»Das darf nicht wahr sein«, stöhnte Mona, weil am anderen Ende der Leitung niemand abhob.
Das anhaltende Hupkonzert, das von draußen an ihr Ohr klang, ging ihr durch Mark und Bein. Hastig knallte sie den Hörer auf die Gabel und spurtete aus der Telefonzelle. Eine riesige Nobelkarosse wollte aus der Einfahrt fahren, die sie mit ihrem Kleinwagen versperrte.
Beschwichtigend hob Mona beide Hände, stieg in ihr Auto und setzte zurück, damit sich die Limousine in den dahinkriechenden Verkehr einreihen konnte.
So ein Tag, so wunderschön wie heute… , drang ein Superoldie aus dem Radio.
Ärgerlich schaltete Mona das Radio ab. »Auf solche Tage kann ich verzichten.«
Wieder stieg sie aus dem Auto und kehrte in die Telefonzelle zurück. Ihr Wagen versperrte nun die andere Einfahrt, aber vielleicht hatte sie an diesem Morgen wenigstens einmal Glück. Wenn der Bewohner dieses Hauses nicht gerade Krösus war, sollte er um diese Zeit eigentlich längst in der Arbeit sein.
Nachdenklich runzelte Mona die Stirn. Ihr Zahlengedächtnis war schlecht, ihr Namensgedächtnis ebenfalls, was die Suche nach jemandem, der Lissy von der Schule mit nach Hause nehmen konnte, nicht unbedingt vereinfachte.
»Tessa!« fiel ihr die Tochter ihres Gynäkologen Dr. Robert Daniel plötzlich ein.
Hastig suchte sie die Privatnummer der Daniels aus dem Telefonbuch. Und diesmal hatte sie endlich Glück. Manon Daniel meldete sich schon nach dem zweiten Klingeln.
»Grüß Gott, Frau Daniel, hier ist Döring… die Mama von Lissy«, gab sich Mona zu erkennen. »Ich hätte eine große Bitte an Sie. Ich mußte heute nach München und stecke nun in einem endlosen Stau fest.«
»Kein Problem«, meinte Manon, »Tessa und Lissy wollten sich sowieso schon lange mal treffen, da nehme ich Ihre Kleine mit zu mir.«
Mona atmete auf. Manon Daniel war immer so herrlich unkompliziert.
»Ich werde mich irgendwann revanchieren«, versprach Mona.
»Nicht nötig«, wehrte Mona ab. »Lissy ist so ein liebes Mädchen. Im übrigen kocht meine Schwägerin ohnehin immer für eine ganzes Dorf, da fällt eine weitere Esserin überhaupt nicht ins Gewicht.«
»Ich werde mich jedenfalls beeilen und Lissy sofort abholen, wenn ich in Steinhausen bin«, sagte Mona zu.
»Das müssen Sie nicht«, entgegnete Manon. »Wie gesagt, die beiden Mädels wollten sich schon lange mal wieder treffen. Nach dem Mittagessen können sie gemeinsam ihre Hausaufgaben machen und anschließend spielen. Lassen Sie sich also ruhig Zeit, Frau Döring.«
»Vielen Dank, Frau Daniel«, meinte Mona, verabschiedete sich und legte auf. Wesentlich gelöster bestieg sie nun ihr Auto und reihte sich wieder in den stockenden Verkehr ein.
Diesen geschenkten Tag sollte ich eigentlich nützen, überlegte sie.
Selten genug kam es vor, daß sie einmal ein paar Stunden ganz für sich hatte. Als alleinerziehende Mutter gab es nicht viel Freizeit. Im Grunde blieben ihr nur die Vormittage, die Lissy in der Schule verbrachte, und die waren meistens vollständig ausgefüllt.
Der Verkehr wurde jetzt flüssiger. Mona schaltete in den zweiten und schließlich in den dritten Gang. Wieder sah sie auf die Uhr. Eigentlich bliebe ihr jetzt genügend Zeit, um…
Es gelang ihr nicht, den Gedanken zu Ende zu führen, denn in diesem Moment gewahrte sie die Bremsleuchten des vor ihr fahrenden Wagens… besser gesagt – jetzt fuhr er ja nicht mehr.
Mona trat auf die Bremse. Quietschend blockierten die Reifen, aber die junge Frau wußte im selben Moment, daß der Unfall nicht mehr zu vermeiden sein würde. Die Stoßstange des vor ihr stehenden Wagens kam bedrohlich näher und dann ertönte auch schon das unheilverkündende Knirschen, als Blech auf Blech traf.
Mona schloß sekundenlang die Augen. »Das darf einfach nicht…«, murmelte sie, dann kroch sie zitternd aus ihrem Wagen. Das funkelnde Blech des anderen Autos zeigte nur zu deutlich, wie neu es war.
Auch der andere Fahrer stieg nun aus, aber sein Zorn wandelte sich innerhalb weniger Augenblicke in Staunen und schließlich in Verlegenheit.
»Mona«, stammelte er unsicher.
Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Da stand er vor ihr – der Mann, der sie vor acht Jahren bei Nacht und Nebel verlassen hatte.
»Charly«, flüsterte sie und war absolut sicher, in einem völlig wahnwitzigen Traum zu stecken.
Aber der Mann vor ihr war kein Traum… nun ja, für so manche Frau wohl schon. Für Mona war er es auch einmal gewesen. Karl Wagner, kurz Charly genannt – groß, schlank, mit hellbraunem Haar und den schönsten blauen Augen, die sie jemals gesehen hatte. Dazu das charmanteste Lächeln der Welt – das er jetzt allerdings nicht zeigte. Dazu war er über diese unverhoffte Begegnung wohl zu geschockt.
Der Schaden an seinem funkelnagelneuen Wagen war zur Nebensache geworden. Charly fühlte sich viel zu elend, um sich über Kleinigkeiten wie eine verbeulte Stoßstange Gedanken zu machen. Niemals hatte er damit gerechnet, Mona noch einmal zu begegnen. Er schluckte nervös.
»Mona, das… das ist aber eine Überraschung«, brachte er mühsam hervor.
»Keine sehr angenehme«, entgegnete sie, und Charly war nicht ganz sicher, wie sie das meinte. War diese Begegnung nicht angenehm für ihn oder für sie selbst? Vermutlich traf beides gleichermaßen zu.
»Es tut mir leid«, murmelte er.
Urplötzlich kochte Wut in Mona hoch.
»Es tut dir leid?« fragte sie scharf. »Das ist alles? Nach acht Jahren! Es tut dir leid?« Sie rang die Hände, suchte nach Worten, die beschreiben sollten, wie sie sich damals gefühlt hatte, und fand keine. Wie auch? Erst zwei Wochen nach seinem heimlichen Verschwinden hatte Mona ihre Schwangerschaft bemerkt. Charly hatte keine Ahnung, daß er mittlerweile Vater einer