Vom Leben geschrieben - Kurzgeschichten Teil II
Von Karl Miziolek
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Über dieses E-Book
Eben Geschichten, vom Leben geschrieben.
Karl Miziolek
Karl Miziolek geb. 1937 in Wien, lebt in Niederösterreich. Diverse Veröffentlichungen www.bildhafte-gedanken.at
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Rezensionen für Vom Leben geschrieben - Kurzgeschichten Teil II
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Buchvorschau
Vom Leben geschrieben - Kurzgeschichten Teil II - Karl Miziolek
Inhalt
Der Rollator
Damals
Das war knapp
Die Liebe
Der Alltag
Frühling
Liebe auf Zeit
Schmerzhafte Erinnerung
Glückseligkeit
Die Entscheidung
Verbotene Liebe
Alles für die Katz
Love me tender …
Im Einkaufszentrum
Die Lösung
Der Brief
Die Warnung
Der Fluch
Der Jahrestag
Das Geständnis
Die Welt der Erwachsenen
Das Missverständnis
Der Rollator
Herr Mayer spazierte mit seinem Rollator gemütlich im Stadtpark. Es war ein herrlicher Frühlingsvormittag.
Immer wieder blieb er stehen und lauschte dem Zwitschern der Vögel im Liebestaumel.
Nur wenige Mütter mit ihren Kinderwagen flanierten, so früh des Tages, auf den verschlungenen Wegen des Parks.
Rüstige Pensionisten belegten schon einige Bänke oder sie fütterten die Enten im Teich. Andere spielten Schach mit großen Kunststofffiguren auf einem betonierten Schachbrett.
Herr Mayer wohnte in dem Seniorenheim, das direkt am Park lag. Er verbrachte viel Zeit in dem Park, wenn es das Wetter zuließ.
Heute war er früher dran als sonst. Langsam spürte er die Müdigkeit und suchte eine Parkbank.
„Ist hier noch ein Platz frei?, fragte er eine junge Frau, die schon auf der Bank saß und ein Buch las. „Gerne
, antwortete sie.
„Beneidenswert, die Kleinen, die werden gefahren, sagte er und zeigte auf eine Mutter, die gerade ihren Kinderwagen an ihnen vorbeischob. Seine Banknachbarin hob kurz den Kopf und sagte: „Ja, ja, die haben’s gut.
Und vertiefte sich wieder in ihr Buch.
Die junge Dame schien ihm nicht sehr gesprächig zu sein.
Als er nach einer Weile aufstand, um wieder ein Stück weiter zu wandern, stolperte er über ein Rad seines Rollators.
Er fiel der Länge nach auf den Boden und schlug mit dem Gesicht auf den Sand.
Im selben Moment fuhr auf der Straße ein Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene vorbei. „Haben Sie sich wehgetan?, fragte die junge Frau und beugte sich besorgt zu ihm hinunter. „So eine Unverschämtheit, mich mit dem Auto anzufahren und dann einfach Fahrerflucht zu begehen
, schimpfte er.
„Hier fahren keine Autos, wir sind im Park, sagte sie. „Ja, ja, nehmen Sie sie nur in Schutz, diese Rowdies!
Sie half dem alten Mann, sich wieder auf die Bank zu setzen. Jetzt erst sah sie, dass er etliche blutende Schürfwunden im Gesicht hatte.
„Ich habe ihn noch hupen gehört, und schon bin ich gefallen!"
Die junge Frau wusste nicht recht, was sie tun sollte. Sie wollte schon ihr Handy aus der Tasche nehmen, da sah sie, wie eine Frau aufgeregt winkend auf die beiden zulief. „Herr Mayer, was machen Sie denn für Sachen", sagte sie besorgt zu dem alten Mann.
„Man müsste dem Herrn helfen, er ist verletzt", bemerkte die junge Frau.
„Ich bin Krankenschwester im Seniorenheim dort, die Pflegerin zeigte auf das Gebäude, „in dem der Herr wohnt.
Sie besah sich kurz die Wunden und meinte: „Das werden wir zuhause behandeln."
Dann fragte sie: „Was ist denn passiert? „Der Herr ist beim Aufstehen über seinen Rollator gestürzt
, sagte die junge Frau. „Nein, nein, ich bin …, begann der alte Herr. Er sah die junge Frau an. „Ja, ja, sie hat recht, ich bin gestolpert
, besann er sich dann anders.
„Woher wussten Sie eigentlich, was passiert war?", fragte die junge Frau die Krankenschwester.
„Wir testen gerade an unseren mobilen Gästen ein neues System einer Notfalluhr, die nicht nur vom Träger aktiviert werden kann, sondern selbstständig bei Sturz und anderen starken Bewegungen ein Signal auslöst.
Herr Mayer hatte sich abgemeldet, um in den Park zu gehen, so wussten wir gleich, wo er sich befindet."
Die Krankenschwester und Herr Mayer bedankten sich bei der Frau, dann ging sie mit ihm zurück ins Heim. Die junge Frau widmete sich wieder ihrem Buch.
Auf dem Weg ins Heim sagte Herr Mayer plötzlich: „Schwester, wir müssen noch zur Polizei, ich muss ja eine Anzeige machen."
„Was für eine Anzeige, Herr Mayer?", fragte die Schwester erschrocken.
„Na, ich bin doch von einem Auto niedergestoßen worden im Park", erklärte Herr Mayer.
„Das hat noch Zeit, Herr Mayer. Jetzt gehen wir erst einmal nachhause und behandeln ihre Wunden, und dann gibt es Mittagessen", besänftigte sie ihn geduldig.
„Sie haben recht, Schwester, so schlimm war es ja auch wieder nicht.
Aber der junge Mann hat mir nicht geglaubt, das ärgert mich."
„Ja, Herr Mayer, das war nicht schön von ihm. Gleich sind wir