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Tänzerin in Blau
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eBook220 Seiten2 Stunden

Tänzerin in Blau

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Über dieses E-Book

Die obsessive Leidenschaft eines Mannes, vor allem für die Bilder von Edgar Degas "Tänzerinnen in Blau", gefährdet das Umfeld vieler Menschen.
Fetisch, Mord und Kunstfälschung vermengen sich zu einem internationalen Krimi.
Ein schwieriger Fall für Kommissar Mahrer.

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum16. Okt. 2018
ISBN9783743883659
Tänzerin in Blau

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    Buchvorschau

    Tänzerin in Blau - Joana Angelides

    Der Nachtzug Wien – Paris EN 462

    Es war Freitagabend, trübe und regnerisch, eben November.

    Georg Mahrer hatte ab Morgen eine Woche frei und wollte sich auf die vor ihm liegenden Tage freuen. Es gelang ihm nur nicht.

    Sein letzter Fall wurde auf Anordnung von ganz oben zu den Akten gelegt und als ungelöst abgelegt. Wie viele Stunden hatte er damit verbracht, in diesen Akten zu stöbern, zu recherchieren und die Bilder der toten Frau immer wieder anzusehen. Sie zeigten eine sehr schöne, gepflegt wirkende, jüngere Frau, so zwischen dreißig und fünfunddreißig Jahren alt.

    Sie wurde an der Trasse der Gleise der West Bahn bei Linz gefunden.

    Die Kernfrage war, wieso diese junge Frau gerade bei den Gleisen gefunden wurde. Rückfragen ergaben, dass die Türen bei fahrendem Zug nicht so einfach geöffnet werden können, weil sie bei einer Geschwindigkeit vom mehr als 5km/h automatisch zentral verriegelt werden. Die Türen können nur durch einen Notschalter geöffnet werden, was aber sofort zum Anhalten des Zuges, bzw. einer Notbremsung führt. Wenn also die junge Frau in einem der Züge war, dann könnte sie nur durch ein Fenster gesprungen oder geworfen worden sein. Denn eine Notbremsung, bzw. Stillstand auf offener Strecke wurde nirgends vermerkt. Was also wahrscheinlich Mord bedeutet.

    Alle Züge, die an diesem Tage diese Stelle passiert hatten, wurden insbesondere nach Spuren bzw. auch nach Blutspuren untersucht. Anfangs erfolglos, doch wurde in einem der Züge dann schlußendlich ein herrenloses Gepäckstück gefunden. Es war der Eilzug nach Paris, über Linz, Richtung Stuttgart. Es war eine Reisetasche, sehr exklusiv, sehr teuer. Es waren Kosmetikartikel, wie man sie für eine Reise benützte, ein wenig Unterwäsche, ein Paar Schuhe, ein Handtuch und ein Notizblock, darin. Jedoch keinerlei persönliche Papiere oder ein Telefonverzeichnis. Das musste wohl in der Handtasche sein. Doch eine Handtasche, wie sie ja von jeder Frau getragen wird, konnte trotz intensivstem Suchens nicht gefunden werden.

    Die Kleidung, die sie trug, war fast neu und zeugten von gutem Geschmack und einem gewissen Maß an Wohlstand. Was war da geschehen? War es doch ein Unfall, oder......? Sprang sie selbst aus dem Fenster des fahrenden Zuges….? Fragen über Fragen.

    Er stand am Fenster, hatte eine Schale Kaffee in der Hand und blickte missmutig hinaus.

    Da rinnt an der Fensterscheibe so ein kleiner Regentropfen herab. Jetzt stockt er. Wahrscheinlich ist da eine kleine Unebenheit? Oder zögert er, weil es bisher so rasch ging?

    Andere Regentropfen wieder hinterlassen auch eine Spur am Glas, die dann weiter oben wieder verblasst und endlich ganz verschwindet. Die Lichter von draußen spiegeln sich in der Spur und in ihnen, manches Mal blitzen im Prisma Lichter, Edelsteinen gleich, auf. Rundherum sind auch andere, die ebenfalls unwiederbringlich nach unten, ans Ende der Glasscheibe gezogen werden. Und auf diesem Wege wieder begegnen sich welche, die sich miteinander vereinen und zu einer stärkeren Spur werden. Die Glasscheibe lebt und zaubert Licht in den dunklen Hintergrund des Abends. Das Spiel wiederholt sich immer wieder. Die Tropfen, die oben begannen sich langsam zur Mitte der Scheibe begeben, laufen immer schneller dem Ende zu und verlieren sich dann in einer Vielzahl, die ganz unten zu einer Pfütze werden. Sie sind am Ende ihrer so kurzen Existenz, kaum daß sie das Leben begriffen haben.

    Sind nicht auch wir, bzw. die junge Frau in der gleichen Situation, wie diese kleinen Regentropfen?

    Ärgerlich über sich selbst und seine wirklich miese, melancholische Stimmung drehte er sich um und ging zurück in den Raum.

    Er ließ sich in seinen Lieblingssessel fallen, lehnte sich zurück und überlegte, wie er wohl seine freie Woche verbringen sollte. Er könnte doch.............

    Ja, er könnte doch einmal mit der Bahn ins Blaue fahren, einfach dort aussteigen wo es ihm gefällt. Er war ungebunden und frei und konnte sich das erlauben.

    Er stand auf, ging zu seinem Schreibtisch hinüber und entnahm seiner Aktenmappe einen Akt. Es war der Akt über das „Unglück am Zug", wie der Fall offiziell genannt wurde. Er hatte sich die wichtigsten Unterlagen kopiert, um sie noch einmal durchzuarbeiten.

    Als er Samstagnacht gegen Mitternacht den Zug nach Paris bestieg, grüßte ihn der diensthabende Schaffner, er hatte ihn wiedererkannt.

    „Hallo, Herr Kommissar, ich dachte, der Fall wurde eingestellt?"

    Georg Mahrer war erstaunt, dass der Schaffner das wusste. Anscheinend spricht sich sowas schnell herum.

    „Jaja, ist er ja fast auch, ich fahre nur zufällig mit diesem Zug!"

    „Achso, dann wünsche ich Ihnen eine gute Fahrt! Wohin fahren Sie denn, wann steigen Sie aus?", er tippte sich an seine Kappe und schloss das Abteil, doch Georg Mahrer schien es, als würde er zögern.

    „Nach Stuttgart," rief ihm Mahrer nach.

    Er verstaute seine Tasche im Gepäckträger schlug die Zeitung auf und setzte sich. Er hörte im Hintergrund den Lautsprecher die Abfahrt ansagen und der Zug setzte sich langsam in Bewegung.

    Obwohl er Raucher war, hatte er, da er wusste, dass die junge Frau nicht geraucht hatte, ein Nichtraucherabteil gewählt. Die Tatsache, dass sie nicht geraucht hatte, hatte die Obduktion ergeben.

    Wie konnte es nur geschehen, dass eine so junge, schöne, elegante Frau in einem Zug fuhr und sich nachher niemand an sie erinnerte? Nicht einmal der Schaffner, der sich aber sehr wohl nach Wochen noch an ihn erinnerte?

    Er beschloß, noch einmal mit dem Schaffner zu sprechen, vielleicht ist ihm ja in der Zwischenzeit etwas eingefallen, oder man hatte bei der Vernehmung nicht intensiv genug danach gefragt.

    Er stand auf, holte seine Tasche aus der Ablage herunter und nahm die Aktenmappe mit den kopierten Protokollen heraus.

    Er begann darin zu blättern und suchte vorerst die Vernehmungsprotokolle des Schaffners.

    Daraus war ersichtlich, dass sich die Vernehmung sehr schwierig gestaltete. Er konnte sich an absolut nichts erinnern. Um nach jeder Station die Fahrgäste zu kontrollieren, ging er immer bis ans Ende des Zuges und nach jeder Station, wo Personen zustiegen, ging er den Weg wieder zurück. Es konnte also ohne weiteres sein, dass der Schaffner des Öfteren an dem Abteil der Frau vorbeikam.

    Er trat auf den Gang heraus, um nach dem Schaffner zu suchen. Eines der Fenster war hinuntergelassen und der Fahrtwind zerzauste seine Haare. Er beugte sich trotzdem hinaus und konnte den Anfang und das Ende des Zuges sehen, da der Zug gerade in diesen Momenten eine Kurve zu meistern hatte, bevor er in den Tunnel einfuhr.

    Er bemühte sich, das Fenster zu schließen, da der Fahrtwind Staub hereinwirbelte und es auch sehr laut wurde.

    „Lassen Sie, ich mache das für Sie. Immer wieder öffnen die Leute die Fenster und ich muss sie wieder zumachen!" Es war der Schaffner, er klang ärgerlich und schnaufte ein wenig, als er das Fenster mit einem lauten Geräusch schloss.

    „Bei den anderen, moderneren Zügen, beim ICE und den Railjets der ÖBB kann man die Fenster gar nicht mehr aufmachen, nur hier beim EN 462 ist das teilweise noch möglich", schimpfte der Schaffner.

    „Haben Sie ein paar Minuten für mich, ich möchte Sie gerne noch einmal betreffend die verunglückte Frau etwas fragen?"

    „Ich muss zwar den Zug kontrollieren, aber ein paar Minuten habe ich Zeit. Aber ich dachte doch...", er schaute Georg Mahrer neugierig an.

    „Ja, Sie haben ja Recht, der Fall ist eigentlich abgeschlossen, es interessiert mich aber privat, ich kann es immer schwer verdauen, wenn ich einen Fall nicht aufklären kann!" Georg Mahrer verdrehte dramatisch die Augen, um auf den Schaffner Eindruck zu machen.

    „Naja, wenn das so ist," er setzte sich vorsichtig auf die Kante der Sitzbank und schaute Georg Mahrer fragend an.

    „Wissen Sie, was ich nicht verstehen kann ist Ihre Aussage, dass Sie die junge Frau nicht bemerkt hätten. Sie gehen doch immer wieder durch den Zug und schauen nach, ob es neue Fahrgäste gibt. Wieso sahen Sie sie nicht?"

    Der Schaffner rutschte hin und her und schloß für einen Moment die Augen.

    „Naja, vielleicht habe ich sie gesehen und es ist mir entfallen. Wenn die Fahrgäste so beim Fenster sitzen und sich in der Ecke an eine Jacke anlehnen, oder wie die junge Frau aus dem Fenster schauen und mir den Rücken zukehren, dann kann man sie schon hin und wieder übersehen."

    Georg Mahrer sah ihn eine Weile an, zögerte mit einer Antwort.

    „Naja, das kann ich verstehen. Also, haben Sie sie nun gesehen, oder nicht?"

    „Also, wenn ich nun so nachdenke dann glaube ich schon, dass ich sie gesehen habe, aber sicher nur flüchtig." Er wandt sich wie ein Wurm, es war ihm sicher unangenehm, es nun doch zugeben zu müssen.

    Mahrer machte sich einige Notizen, was von dem Schaffner fast ängstlich beobachtet wurde. Dann hob er den Kopf und schaute den Schaffner fragend an.

    „Ich habe ihren Namen vergessen, wie heißen Sie?"

    „Karl Frohner. Bitte, werde ich nun Schwierigkeiten haben, weil ich mich nicht erinnern konnte?"

    „Nein, das denke ich nicht," Mahrer klappte das Notizheft zu und steckte den Stift in seine Brusttasche.

    „Kann ich wieder gehen, ich muss meine Runde machen?", er schaute ihn fragend an.

    „Ja, danke, Herr Frohner. Sie können wieder gehen."

    Georg Mahrer ging anschließend in den Speisesaal und setzte sich auf einen der Fensterplätze. Der Kellner kam und stellte ihm einen Krug Wasser hin und überreichte ihm die Speisekarte.

    Er wählte ein leichtes Menü, ein Glas Weißwein und lehnte sich zurück.

    Was versuchte der Schaffner zu verbergen und warum gab er plötzlich doch zu, die Tote gekannt zu haben? Er erinnerte sich plötzlich doch, dass sie zum Fenster hinausblickte und mit dem Rücken zu ihm saß!

    Als der Kellner das Essen brachte, fragte er ihn, ob er am Tage des Unfalles ebenfalls Dienst hatte.

    „Ohja, aber ich weiß gar Nichts, habe keine Ahnung!"

    Er sah aus, als ob er flüchten wollte, in seinen Augen konnte man so etwas wie Angst sehen.

    „Haben Sie denn die Frau nicht bemerkt, kam sie nicht in den Speisesaal?"

    „Nein…. sie kam nicht in den Speisesaal!" Dabei schüttelte er energisch den Kopf und ging an den Nebentisch und nahm eine Bestellung auf.

    Als er Georg Mahrer das bestellte Essen brachte, gab dieser ihm seine Visitenkarte, mit der Bitte, dass er ihn anrufen sollte, sollte ihm doch noch was einfallen. Der Steward nickte und steckte diese ein.

    Während er das Essen auf den kleinen Tisch stellte, blieb sein Blick über dem Kopf von Mahrer hängen und man konnte mehr ahnen als sehen, dass er nickte.

    Mahrer hob den Kopf und sah in der gläsernen, dunklen Trennscheibe gegenüber flüchtig einen Mann mit weißem Sakko, der aber gleich wieder verschwand. Es könnte ohne weiteres der Schaffner gewesen sein.

    Langsam und zögernd ging der Steward zur Schank, murmelte etwas Unverständliches und verschwand genau dort, wo Mahrer die schemenhafte Gestalt mit dem weißen Sakko gesehen hatte. Was konnte so wichtig sein, dass ein Kellner zur Mittagszeit plötzlich seinen Arbeitsplatz verläßt?

    Die Neugierde trieb Georg Mahrer hinaus, um nachzusehen, wohin er gegangen war.

    Doch der lange Gang im Nebenwaggon lag leer und ruhig da.

    Kopfschüttelnd ging er wieder in den Speisesaal zurück und verzehrte sein Mahl.

    Der Steward tauchte nicht mehr auf und Mahrer vermeinte eine gewisse Unruhe unter dem Personal des Speisewagens zu spüren. Sein Tisch wurde dann von einem jungen Mädchen bedient, das ihm auch den Kaffe brachte.

    „Wo ist denn der Kollege, der mich vorher bedient hat?"

    „Das war kein Kollege, er hat nur ausgeholfen. Kann ich Ihnen noch was bringen?", das war eindeutig gelogen.

    Er bemerkte die roten Flecken auf ihrem Hals sofort. Plötzlich stand für ihn fest, dass hier einiges vertuscht wurde und es nicht mit rechten Dingen zuging.

    „Ich möchte zahlen."

    Er blickte ihr voll ins Gesicht, sie nickte, ging schnell zur Schanktheke und verlangte für seinen Tisch die Rechnung.

    Er erhob sich jedoch nicht sofort, sondern blickte aus dem Fenster und ließ die nächtliche Landschaft vorbeiziehen.

    Was war hier los? Anscheinend waren die Nachforschungen nicht sehr gründlich gemacht worden, das Personal nicht eingehend überprüft worden.

    Bereits in Linz verließ er den Zug und nahm eine Stunde später einen Zug zurück nach Wien. Er hatte eine unruhige, kurze Nacht, wachte immer wieder auf und starrte an die Decke.

    Der Sonntag war ebenfalls trübe und nass und so verließ er seine Wohnung nicht. Er vertrieb sich die Zeit damit, in den alten Protokollen zu schmökern und einzelne Passagen anzustreichen.

    Ein Toter zwischen den Gleisen.

    Als er am Montag gegen Mittag in Wien in seinem Büro saß, ließ er die Fahrt noch einmal an seinem inneren Auge vorbeigleiten. Eigentlich hatte er ja Urlaub, aber seine Unruhe trieben ihn hierher.

    Der Eindruck, dass da was faul war, verstärkte sich nun noch mehr. Er griff zum Telefon.

    „Alex, hier ist Georg, ich muss mit Dir über einen Fall sprechen!"

    Alex Fuhrmann, sein unmittelbarer Vorgesetzter und Leiter des Dezernates, lehnte sich zurück und betrachtete Mahrer verständnislos. Er hielt den dünnen Akt in der Hand und blätterte darin

    „Du weißt, dass dieser Fall als fast abgeschlossen gilt, wir haben nichts gefunden, wir konnten die Identität der Frauenleiche nicht aufdecken. Es wurde auch keine Abgängigkeitsanzeige aufgegeben. Ich kann das nur noch einmal aufrollen, wenn Du irgendetwas in der Hand hast, dass Deine Ahnungen festigt! Tut mir leid Georg!, er zog bedauernd die Schultern hoch, „Sag einmal hast Du nicht Urlaub genommen für diese Woche?

    Georg Mahrer erhob sich.

    „Ja, eigentlich schon. Aber Du kennst mich ja, wenn ich so einen ungeklärten Fall abgeben soll, lässt mir das keine Ruhe! Ich behalte den Akt noch ein wenig bei mir, wenn Du nichts dagegen hast. Sehen wir uns am Samstag beim Tennis?"

    „Natürlich, freue mich schon!", sagte Alex Fuhrmann und griff zum Telefon.

    Wieder in seinem Büro legte er den Akt ganz oben auf einen kleinen Stapel von unerledigten Akten und ging ins Nebenzimmer zu seiner Kollegin.

    „Monika, kannst Du im Computer nachsehen, ob es in letzter Zeit einige ungeklärten Vorfälle aus dem Drogenmilieu, oder sonst irgendwas gegeben hat, das in Schwebe ist!"

    „Ja, mache ich. Aber Chef, hast Du nicht Urlaub diese Woche?"

    Mahrer schloss seine Augen, wenn jetzt noch einer fragt…….

    Die Türe wird aufgerissen und Tommy rief:

    „Hallo Georg, wir haben schon wieder eine Leiche am Bahnhof, zwischen den Gleisen. Es ist ein Mann! Aber… hast Du denn nicht Urlaub in dieser Woche?"

    „Urlaub abgesagt…", brummte Mahrer ärgerlich.

    Als sie hinkamen, war die Gerichtsmedizinerin und ein Rettungswagen bereits da, doch der Mann war tot. Er lag bereits auf der Bahre der Gerichtsmedizin und der Leichensack war zu.

    Mahrer trat an die Trage heran und deutete dem Träger, er soll den Sack noch einmal öffnen, damit er einen Blick darauf werfen konnte. Er schloss die Augen, es war der Kellner aus dem Speisewagen. Es würgte ihm etwas im Hals. So wollte er nicht Recht haben!

    Der Tote trug noch immer das weiße Jackett vom Vortag, nur die Fliege fehlte, das Hemd darunter wer bis zur Hälfte offen, die schwarze Hose war schmutzig. Muss wohl passiert sein, als er hinfiel.

    Die Hosentaschen waren nach außen gestülpt, offenbar wollte jemand die Findung der Identität des Mannes erschweren, oder hat was gesucht.

    „Tommy, eruiere, ob es irgendwelche Zeugen gibt, die ihn, oder andere Leute gesehen haben. Ich kenne diesen Mann, habe gestern noch mit ihm gesprochen. Er war Kellner in dem Zug Wien-Paris, in dem ich samstags Nacht eine Befragung gemacht habe. Den Namen weiß ich jetzt nicht, aber er steht sicher in dem Akt auf meinem Schreibtisch, werde dann nachsehen! Wer hat ihn denn gefunden? "

    „Echt? Du hast schon gestern eine Befragung für einen Mord

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