Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der Polizeiagent: Eine Detektivgeschichte
Der Polizeiagent: Eine Detektivgeschichte
Der Polizeiagent: Eine Detektivgeschichte
eBook104 Seiten1 Stunde

Der Polizeiagent: Eine Detektivgeschichte

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Ein Geheimpolizist aus England ist in Deutschland einem gerissenen Verbrecherpärchen auf der Spur …
Korrektur gelesen und in neuer deutscher Rechtschreibung.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum4. Juni 2015
ISBN9783734792700
Der Polizeiagent: Eine Detektivgeschichte
Autor

Friedrich Gerstäcker

Friedrich Gerstäcker (geb. 1816 in Hamburg, gest. 1872 in Braunschweig) war ein deutscher Schriftsteller, der vor allem durch seine Reiseerzählungen aus Nord- und Südamerika, Australien und der Inselwelt des indischen Ozeans bekannt war. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Die Regulatoren von Arkansas“ (1846) und „Die Flußpiraten des Mississippi“ (1847). Daneben veröffentlichte er eine Vielzahl von spannenden Abenteuerromanen und -erzählungen, aber auch Dorfgeschichten aus der deutschen Heimat. In seinen Erzählungen verstand er es die Landschaften und kulturelle Verhältnisse anschaulich darzustellen, so dass noch heute ein überwiegend jugendliches Publikum seine bekannten Romane liest. Seine Erzählungen und Romane regten im Nachgang zahlreiche Nachahmer an, zu denen auch Karl May zählte. Er profitierte sehr stark von den Schilderungen Gerstäckers, da er weniger in der Welt herumgekommen war und aus eigenen Erlebnissen zu berichten hatte. Insgesamt hinterließ Friedrich Gerstäcker ein monumentales 44-bändiges Gesamtwerk. (Amazon)

Mehr von Friedrich Gerstäcker lesen

Ähnlich wie Der Polizeiagent

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Der Polizeiagent

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der Polizeiagent - Friedrich Gerstäcker

    Inhaltsverzeichnis

    Angaben zum Buch

    1. Kapitel – Im Packwagen

    2. Kapitel – Der Bundesgenosse

    3. Kapitel – Entwischt

    4. Kapitel – Die schöne Fremde

    5. Kapitel – Die Verfolgung

    6. Kapitel – Im Kursaal

    7. Kapitel – Die gerettete Unschuld

    8. Kapitel – Hamiltons Rückkehr

    9. Kapitel – Die Katastrophe

    Impressum

    Angaben zum Buch

    Friedrich Gerstäcker

    Der Polizeiagent

    Eine Detektivgeschichte

    Herausgeber:

    Jürgen Müller

    Straße des Friedens 11

    09509 Pockau-Lengefeld

    Deutschland

    Ein Geheimpolizist aus England ist in Deutschland einem gerissenen Verbrecherpärchen auf der Spur …

    Korrektur gelesen und in neuer deutscher Rechtschreibung.

    Friedrich Gerstäcker lebte von 1816 bis 1872. Bereits 1837 reiste er für sechs Jahre nach Amerika und führte das abenteuerliche Leben eines Jägers in der Wildnis. Seine Erlebnisse brachte er, nach Deutschland zurückgekehrt, erfolgreich zu Papier.

    Jürgen Müller wurde 1960 geboren. Er lebt in Pockau-Lengefeld, einer kleinen Stadt im Erzgebirge. Nebenberuflich arbeitet er als Herausgeber und Korrekturleser von E-Books (Abenteuerverlag Pockau) sowie als An- und Verkäufer von Gebrauchtbüchern (Bücherstube Pockau). Er schreibt seit seinem 14. Lebensjahr.

    1. Kapitel – Im Packwagen

    Es war im Juli des Jahres 18–, als der von Kassel kommende Schnellzug in Guntershausen hielt und dort solch eine Unzahl von Passagieren vorfand, dass die Schaffner kaum Rat und Aushilfe wussten. Alle Welt befand sich aber auch gerade in dieser Zeit unterwegs und die Züge – da das andauernd schlechte Wetter bisher die Reisenden zurückgehalten – waren bei dem ersten warmen Sonnenstrahl gar nicht auf einen so plötzlichen Andrang berechnet gewesen.

    Übrigens machte man möglich, was eben möglich zu machen war. Alle vorhandenen Wagen wurden eingeschoben, jeder noch freie Platz dritter Klasse – zum großen Ärgernis mit Hutschachteln und Reisetaschen reich bepackter Damen – auf das Gewissenhafteste ausgefüllt und dann in die zweite, ja sogar selbst in die erste Klasse hineingeschoben, was eben hineinging. Die nächsten Stationen nahmen ja auch wieder Reisende ab, und nach und nach regulierte sich alles.

    Durch diesen Aufenthalt hatte sich der Schnellzug aber auch um eine gute halbe Stunde verspätet und war eben zum Abfahren fertig, als noch ein leichter Einspänner angerasselt kam und ein einzelner Herr, eine kleine lederne Reisetasche in der Hand, heraus und darauf zusprang.

    „Zu spät, rief ihm der Zugführer entgegen und gab den verhängnisvollen schrillen Pfiff; „wir haben alle Personenwagen besetzt.

    Der Fremde, der augenscheinlich kein Neuling auf Reisen war, warf einen raschen, prüfenden Blick über die lange Wagenreihe und sah Kopf an Kopf in den Fenstern – aber die Schiebetür des Packwagens stand noch halb geöffnet.

    „Dann werde ich mich bis zur nächsten Station bei den Koffern einquartieren", lachte er, und ohne die Einwilligung des Schaffners abzuwarten, der übrigens auch nichts dagegen hatte, sprang er auf den Wagentritt und in den Packwagen hinein. Bei einem solchen Andrang von Personen musste sich ein jeder helfen, so gut er eben konnte.

    „Das ist eigentlich nicht erlaubt –", sagte der Packmeister; aber der Fremde kannte genau die Sprache, die hier alleinige Geltung hatte, und dem Packmeister ein Stück Geld in die sich unwillkürlich öffnende Hand drückend, lachte er:

    „Ich führe ganz vortreffliche Zigarren bei mir und wenn ich nicht im Wege bin, erlauben Sie mir wohl eine Viertelstunde Ihnen hier Gesellschaft zu leisten."

    „Haben Sie denn ein Billet?", fragte der Mann und sein Gefühl sagte ihm, dass er ein großes Silberstück in der Hand hielt.

    „Noch nicht – ich bin eben erst, wie der Zug abgehen wollte, mit einem Einspänner von Melsungen herüber gekommen. Mein Billet nehme ich auf der nächsten Station."

    „Na, da setzen Sie sich nur da drüben auf den Koffer, in Treysa gibt’s Platz", bemerkte der Packmeister, während der Fremde seine Zigarrentasche herausnahm und sie dem Manne hinhielt.

    „Mit Erlaubnis – danke schön" – die Bekanntschaft war gemacht, der Zug überdies in Bewegung und der Passagier, bis ein anderer Platz für ihn gefunden werden konnte, rechtsgültig untergebracht.

    Eine Zigarre wirkt überhaupt oft Wunder und die Menschen, die sich diesen Genuss aus ein oder dem andern Grunde versagen, wissen und ahnen gar nicht, wie sehr sie sich oft selber dadurch im Lichte stehen. Mit einer Zigarre ist jeder imstande, augenblicklich auf indirekte Art eine Unterhaltung anzuknüpfen, indem man nur einen Reisegefährten um Feuer bittet. Ist dieser in der Stimmung, darauf einzugehen, so gibt er die eigene Zigarre zum Anzünden. Passt es ihm aber nicht, so bleibt ihm immer noch ein Ausweg – er reicht dann dem Bittenden einfach ein Zündholz. Der Empfänger dankt, zündet seine Zigarre an, wirft das Holz weg und betrachtet sich als abgewiesen.

    Mit einer dargebotenen Zigarre gewinne ich mir außerdem das Herz unzähliger Menschen, die der nicht rauchende Reisende in gemeiner Weise durch schnöden Mammon gewinnen muss. Selbst der gröbste Schaffner wird rücksichtsvoll, sobald er die ihm dargereichte Zigarrentasche erblickt – man soll nämlich derartigen Leuten nie einzelne Zigarren hingeben, weil sie außerordentlich misstrauisch sind und leicht Verdacht schöpfen können, man führe besondere Sorten bei sich für solchen Zweck, und das verletzt ihr Ehrgefühl.

    Auch der Packmeister war gesprächig geworden – die Zigarre schmeckte ausgezeichnet – und erzählte von dem, was ihm natürlich am nächsten lag, von der ewigen Plackerei, so dass man seines Lebens kaum mehr froh sein könnte. Die ganze Welt reise jetzt – wie er meinte – in die Bäder. Er reiste auch in einem fort – alle Wochen drei Mal in die Bäder, kam aber nie hin und hatte kaum Zeit, sich morgens ordentlich zu waschen, viel weniger zu baden. In seinem Packwagen stecke er dazu wie eine Schnecke in ihrem Haus, nur dass die Schnecke nicht ununterbrochen Koffer und Hutschachteln ein- und auszuladen hätte. „Sehen Sie – setzte er dann hinzu –, „so gewöhnt man sich aber daran, dass ich schon nachts in meinem eigenen Bett – wenn ich meine Nacht daheim habe, und ich schlafe dicht am Bahnhof – im Traum, sowie ich nur die verdammte Lokomotive pfeifen hörte, Bettdecke und Kopfkissen in die Stube hineingefeuert habe, weil ich glaubte, es wäre Station und ich müsste ausladen. Es ist ein Hundeleben.

    Wieder pfiff diese nämliche Lokomotive. Der Zug hielt an einer der kleinen Stationen und drei Koffer gingen hier ab, und ein anderer Koffer mit zwei Reisesäcken und eine Kiste kamen hinzu. Der Fremde musste aber noch sitzen bleiben, denn der Aufenthalt dauerte zu kurze Zeit, um ein Billet lösen zu können.

    „Ich begreife nicht, sagte der Fremde, „wie Sie sich da immer so zurecht finden, dass Sie gleich wissen, was expediert wird und was dableibt. Kommt da nicht auch oft ein Irrtum vor?

    „Doch selten, meinte der Packmeister, indem er seine bei der Expedition ausgegangene Zigarre wieder mit einem Schwefelhölzchen anzündete, „man bekommt Übung darin. Nur heute wär mir’s in dem Wirrwarr bald schief gegangen, denn in Guntershausen hatte ich aus Versehen den nämlichen Koffer hinausgeschoben, auf dem Sie da sitzen. Glücklicherweise bemerkte ihn der Eigentümer noch zur rechten Zeit – und das bisschen Spektakel, was der machte! Aber es war ja noch kein Malheur passiert, und so schoben wir ihn wieder herein. Den Packmeister möchte ich überhaupt sehen, dem nicht schon einmal ein falscher Koffer entwischt ist – der Telegraf bringt das aber alles wieder in Ordnung. – Staatseinrichtung, das mit dem Telegrafen.

    Der Fremde hatte sich, während der Mann sprach, fast unwillkürlich den Koffer angesehen, auf dem er saß, und stand jetzt auf und las das kleine Messingschild. Es enthielt nur die zwei Worte „ Comte Kornikoff ."

    „Und wie sah der Herr aus,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1