Ihre Tochter - ihre Rivalin: Dr. Daniel 93 – Arztroman
Von Marie Francoise
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Chris, du bist ja verrückt!« kicherte Marion Eckert ausgelassen, was ihren Worten wenig Glaubwürdigkeit verlieh.
»Und wenn schon?« Christian Weber wandte ihr sein Gesicht zu und strahlte sie an, was Marion wiederum aufquietschen ließ.
Obgleich es Christian schwerfiel, seine Augen von der süßen Marion abzuwenden, richtete er seinen Blick jetzt wieder auf die Straße. Er durfte schließlich nicht zu leichtsinnig sein. Immerhin saß er am Steuer eines Autos und fuhr wesentlich schneller, als die Schilder am Straßenrand es erlaubt hätten.
Normalerweise war Christian ein sehr vernünftiger Junge, doch die Bowle, die er auf der Party seines Freundes getrunken hatte, machte ihn so unbeschwert… leichtsinnig. Dieser Bowle war es auch zuzuschreiben, daß er heimlich das Auto seines älteren Bruders für diese nächtliche Spritztour ausgeliehen hatte. Im nüchternen Zustand wäre Christian so etwas nicht einmal im Traum eingefallen, denn schließlich war er ja erst sechzehn und hatte noch keinen Führerschein.
»Dein Bruder wird dir aber mächtig einheizen, wenn er herauskriegt, daß du mit seinem Auto gefahren bist«, erklärte Marion, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
Gelassen zuckte Christian die Schultern. »Wie soll er denn darauf kommen? Thorsten braucht den Wagen erst morgen früh, und bis dahin wird er längst wieder in der Garage stehen.«
»Du bist echt verrückt!« urteilte Marion und kicherte erneut, während sie das Autoradio auf volle Lautstärke drehte. Aus den Lautsprechern dröhnte heiße Rockmusik, und Marion wippte im Rhythmus dazu ausgelassen auf dem Autositz.
Christian konnte nicht anders, als sie anzusehen. Wie schön sie war! Er war ja schon lange in sie verknallt, doch erst heute
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Rezensionen für Ihre Tochter - ihre Rivalin
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Buchvorschau
Ihre Tochter - ihre Rivalin - Marie Francoise
Dr. Daniel
– 93 –
Ihre Tochter - ihre Rivalin
Marie Francoise
Chris, du bist ja verrückt!« kicherte Marion Eckert ausgelassen, was ihren Worten wenig Glaubwürdigkeit verlieh.
»Und wenn schon?« Christian Weber wandte ihr sein Gesicht zu und strahlte sie an, was Marion wiederum aufquietschen ließ.
Obgleich es Christian schwerfiel, seine Augen von der süßen Marion abzuwenden, richtete er seinen Blick jetzt wieder auf die Straße. Er durfte schließlich nicht zu leichtsinnig sein. Immerhin saß er am Steuer eines Autos und fuhr wesentlich schneller, als die Schilder am Straßenrand es erlaubt hätten.
Normalerweise war Christian ein sehr vernünftiger Junge, doch die Bowle, die er auf der Party seines Freundes getrunken hatte, machte ihn so unbeschwert… leichtsinnig. Dieser Bowle war es auch zuzuschreiben, daß er heimlich das Auto seines älteren Bruders für diese nächtliche Spritztour ausgeliehen hatte. Im nüchternen Zustand wäre Christian so etwas nicht einmal im Traum eingefallen, denn schließlich war er ja erst sechzehn und hatte noch keinen Führerschein.
»Dein Bruder wird dir aber mächtig einheizen, wenn er herauskriegt, daß du mit seinem Auto gefahren bist«, erklärte Marion, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
Gelassen zuckte Christian die Schultern. »Wie soll er denn darauf kommen? Thorsten braucht den Wagen erst morgen früh, und bis dahin wird er längst wieder in der Garage stehen.«
»Du bist echt verrückt!« urteilte Marion und kicherte erneut, während sie das Autoradio auf volle Lautstärke drehte. Aus den Lautsprechern dröhnte heiße Rockmusik, und Marion wippte im Rhythmus dazu ausgelassen auf dem Autositz.
Christian konnte nicht anders, als sie anzusehen. Wie schön sie war! Er war ja schon lange in sie verknallt, doch erst heute hatte sie an ihm Interesse gezeigt – ausgerechnet bei dieser Angebernummer, die er bei der Party abgezogen hatte und die ihm normalerweise so gar nicht lag.
»Wenn meine Mutter wüßte, daß ich hier mit dir durch die Gegend fahre… die würde ausrasten, sage ich dir«, brüllte Marion ihm durch den Lärm der Rockmusik zu.
Christian ließ mit einer Hand das Steuer los und streichelte sanft durch Marions langes, dunkles Haar. Er bemerkte nicht, wie das Auto allmählich von der rechten Seite abkam und allmählich auf die Fahrbahnmitte zusteuerte. Erst als sich Marion im Sitz steif machte und gellend aufschrie, ruckte Christians Kopf herum. Mit beiden Händen umklammerte er nun wieder das Steuer und versuchte in einer hastigen Lenkbewegung, das Fahrzeug wieder auf die richtige Spur zu bringen, doch dieses Manöver führte lediglich dazu, daß der Wagen heftig zu schlingern begann. Christian geriet in Panik und stieg auf die Bremse. Mit quietschenden Reifen schlitterte das Auto über die Landstraße, und obwohl der entgegenkommende Fahrer noch auszuweichen versuchte, war ein Unfall nicht mehr zu verhindern. Mit knirschendem und krachenden Geräusch verkeilten sich die beiden Autos ineinander.
Marion schrie immer noch und übertönte damit sogar das ohrenbetäubende Geplärre der Rockmusik, die paradoxerweise noch immer aus dem Autoradio dröhnte. Das, was einmal zwei Autos gewesen waren, war nur noch ein Haufen verbogenes Blech, doch das Radio funktionierte unverdrossen weiter.
Marion war eingeklemmt und aus einer Platzwunde an der Stirn sickerte Blut, doch ansonsten war sie nur leicht verletzt, was ja auch schon einem Wunder gleichkam. Völlig hysterisch vor Angst versuchte sie sich zu befreien, doch das einzige Resultat war, daß sich Blechteile in ihre Beine bohrten, was nun zu wesentlich schlimmeren Schmerzen führte.
»Chris! Hilf mir!« Ihre Stimme überschlug sich beinahe, doch dann bemerkte sie, daß sich der junge Mann neben ihr nicht bewegte. Blutüberströmt hing er im Fahrersitz.
Mit Mühe gelangte Marion mit einer Hand zum Autoradio und schaltete es ab, doch die jetzt eintretende gespenstische Stille war beinahe noch schlimmer als zuvor die nervenaufreibende Musik.
»Chris.«
Ihre Stimme bebte. Zögernd streckte sie ihre linke Hand aus und wollte Chris berühren… ihn wachrütteln, doch an einem scharfen Blechteil schnitt sie sich die halbe Hand auf. Mit einem entsetzten Schmerzensschrei zuckte sie zurück. Nun erkannte sie, daß das scharfe Blechteil aus Christians Bauch ragte. Marion mußte sich übergeben, dann wurde sie ohnmächtig.
*
Die Nachtschwester der Steinhausener Waldsee-Klinik, Irmgard Heider, stellte eine Tasse Kaffee ins Ärztezimmer.
»Wenn es so ruhig bleibt wie in den ersten beiden Stunden unserer Schicht, dann wird das eine lange Nacht«, meinte sie, weil Dr. Jeff Parker, mit dem sie heute Dienst hatte, jetzt schon reichlich müde dreinschaute. Dabei war es gerade mal zehn Uhr abends.
Der junge Arzt, der als Anästhesist arbeitete, streckte sich ausgiebig.
»Das fürchte ich auch«, stimmte er zu, dann seufzte er. »Im Grunde bin ich ja froh, wenn nichts passiert, aber gerade in der Nacht ziehen sich die Stunden endlos hin, wenn man gar nichts zu tun hat.«
In diesem Moment klingelte das Telefon.
»Ich fürchte, Ihr Wunsch nach Arbeit wurde gehört«, meinte die Nachtschwester und hob den Hörer ab. »Waldsee-Klinik, Schwester Irmgard.« Sie lauschte, notierte etwas und versicherte dann. »Ich schicke gleich einen Krankenwagen.«
Dr. Parker stand sofort auf.
»Schwerer Unfall auf der Landstraße zur Autobahn«, informierte ihn die Nachtschwester in knappen, präzisen Worten. »Zwei Männer und ein junges Mädchen. Die Insassen des einen Wagens sind noch im Unfallauto eingeklemmt.«
Dr. Parker nickte. »Ich fahre gleich mit zur Unfallstelle. Trommeln Sie in der Zwischenzeit das Team zusammen. Informieren Sie sicherheitshalber auch Dr. Teirich. Bei derartigen Unfällen ist es meistens besser, einen Neurochirurgen zur Hand zu haben.«
Er war schon an der Tür, als das Telefon erneut klingelte. Irmgard meldete sich und warf Dr. Parker gleich darauf einen entsetzten Blick zu.
»Noch ein Unfall«, informierte sie ihn. »Auf der Straße zwischen Steinhausen und Geising. Unter den Verletzten ist eine schwangere Frau.«
»Soll ich mich denn zerreißen?« entfuhr es Dr. Parker, dann stöhnte er: »Ich liebe solche Nächte! Erst zwei Stunden lang überhaupt keine Arbeit und dann alles auf einmal.« Er brauchte keine Sekunde, um sich zu entscheiden. »Alarmieren Sie meinen Schwiegervater…« Noch während er sprach, fiel ihm ein, daß Dr. Robert Daniel mit seiner Frau nach Sardinien gereist war. »Mist, der ist ja gar nicht da.« Dann fiel ihm noch etwas anderes ein. Hastig kritzelte er eine Nummer hin. »Das ist Dr. Horn. Bestellen Sie ihm einen schönen Gruß von mir, und schicken Sie ihn zu dem zweiten Unfall.« Nach diesen Worten ging er endgültig.
*
Dr. Alec Horn lebte erst seit kurzem in Steinhausen und war noch ohne Arbeit, doch das war für den jungen Arzt nichts Neues. Er war ja auch zuvor in Kalifornien arbeitslos gewesen. Trotzdem hatte er das Sorgerecht für seinen sechzehnjährigen Neffen Perry und für seine vierzehnjährige Nichte Pamela bekommen. Das war allerdings auch nicht weiter verwunderlich, denn Perrys und Pamelas Mutter war wegen Erpressung verhaftet worden und stand nun kurz vor ihrer Verurteilung. Im übrigen wohnte Alec im selben