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Ein Brüderchen für Tessa: Dr. Daniel 100 – Arztroman
Ein Brüderchen für Tessa: Dr. Daniel 100 – Arztroman
Ein Brüderchen für Tessa: Dr. Daniel 100 – Arztroman
eBook99 Seiten51 Minuten

Ein Brüderchen für Tessa: Dr. Daniel 100 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht.

Die Sprechstunde bei Dr. Robert Daniel war zu Ende, doch er ging nicht gleich in seine Wohnung hinauf, sondern drehte seinen Sessel zum Fenster hin und sah blicklos vor sich hin.


Vier Wochen waren seit dem Brand der Waldsee-Klinik vergangen. Vier Wochen seit dem Tod von Chefarzt Dr. Gerrit Scheibler und Lernschwester Darinka Stöber. Vier Wochen…


Mit einem tiefen Seufzer stand Dr. Daniel auf, dann lehnte er seine Stirn gegen das kühle Fensterglas.


»Du siehst erschöpft aus, Liebling.«


Beim Klang von Manons Stimme drehte sich Dr. Daniel um.


»Ich weiß«, entgegnete er leise, während er seine Frau zärtlich in die Arme nahm. In den vergangenen Wochen war es fast ausschließlich Manon gewesen, die ihm die nötige Kraft zum Weitermachen gegeben hatte. »Seit dem Brand der Waldsee-Klinik fühle ich mich ausgelaugt und müde. Gerrits und Darinkas tragischer Tod… und das alles nur wegen dieses skrupellosen Dietmar Cornelius, der auf Biegen und Brechen an das Milliarden-Vermögen seiner Frau kommen wollte.« Er schüttelte den Kopf. »Ich fasse es noch immer nicht. Er und seine Geliebte haben in einer Klinik absichtlich Feuer gelegt… Sie haben so viele Menschenleben gefährdet…« Er brach ab.


Tröstend streichelte Manon über seine Hand, obwohl sie selbst den tragischen Vorfall noch längst nicht verarbeitet hatte. Wie auch? Dazu waren sie alle viel zu tief betroffen. Immerhin war Darinka Stöber die Verlobte von Dr. Daniels Sohn Stefan gewesen, und Dr. Scheibler hatte sein Leben geopfert, um Stefan aus der Flammenhölle zu retten. Seine junge Frau Stefanie und ihre vier Kinder standen jetzt allein auf der Welt.


»Olivia Taschke
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Apr. 2017
ISBN9783740917029
Ein Brüderchen für Tessa: Dr. Daniel 100 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Ein Brüderchen für Tessa - Marie Francoise

    Dr. Daniel

    – 100 –

    Ein Brüderchen für Tessa

    Marie Francoise

    Die Sprechstunde bei Dr. Robert Daniel war zu Ende, doch er ging nicht gleich in seine Wohnung hinauf, sondern drehte seinen Sessel zum Fenster hin und sah blicklos vor sich hin.

    Vier Wochen waren seit dem Brand der Waldsee-Klinik vergangen. Vier Wochen seit dem Tod von Chefarzt Dr. Gerrit Scheibler und Lernschwester Darinka Stöber. Vier Wochen…

    Mit einem tiefen Seufzer stand Dr. Daniel auf, dann lehnte er seine Stirn gegen das kühle Fensterglas.

    »Du siehst erschöpft aus, Liebling.«

    Beim Klang von Manons Stimme drehte sich Dr. Daniel um.

    »Ich weiß«, entgegnete er leise, während er seine Frau zärtlich in die Arme nahm. In den vergangenen Wochen war es fast ausschließlich Manon gewesen, die ihm die nötige Kraft zum Weitermachen gegeben hatte. »Seit dem Brand der Waldsee-Klinik fühle ich mich ausgelaugt und müde. Gerrits und Darinkas tragischer Tod… und das alles nur wegen dieses skrupellosen Dietmar Cornelius, der auf Biegen und Brechen an das Milliarden-Vermögen seiner Frau kommen wollte.« Er schüttelte den Kopf. »Ich fasse es noch immer nicht. Er und seine Geliebte haben in einer Klinik absichtlich Feuer gelegt… Sie haben so viele Menschenleben gefährdet…« Er brach ab.

    Tröstend streichelte Manon über seine Hand, obwohl sie selbst den tragischen Vorfall noch längst nicht verarbeitet hatte. Wie auch? Dazu waren sie alle viel zu tief betroffen. Immerhin war Darinka Stöber die Verlobte von Dr. Daniels Sohn Stefan gewesen, und Dr. Scheibler hatte sein Leben geopfert, um Stefan aus der Flammenhölle zu retten. Seine junge Frau Stefanie und ihre vier Kinder standen jetzt allein auf der Welt.

    »Olivia Taschke ist in den Flammen umgekommen, und Dietmar Cornelius wird für lange Zeit ins Gefängnis wandern«, erwiderte Manon und wußte gleichzeitig, daß das für Dr. Daniel kein Trost sein konnte.

    »Das macht Gerrit und Darinka auch nicht wieder lebendig«, gab er deprimiert zurück, dann seufzte er. »Zur Zeit stehen wir wirklich vor einem Scherbenhaufen. Stefan versucht Gerrits Frau und den Kindern eine Stütze zu sein, dabei steht er selbst am Rande

    eines Zusammenbruchs.« Er schwieg einen Moment, dachte an seinen Schwiegersohn Dr. Jeff Parker, der in der Waldsee-Klinik als Anästhesist gearbeitet hatte und nun seit vier Wochen im Kreiskrankenhaus lag. »Jeff weiß auch noch nicht, ob er seinen linken Arm jemals wieder ohne Beeinträchtigung gebrauchen kann…«

    Überrascht blickte Manon auf. »Wolfgang ist doch sehr zuversichtlich.«

    »So gibt er sich Jeff gegenüber, aber in Wirklichkeit sieht es anders aus. Der herabstürzende Balken, der Darinka getötet hat, hat seine beiden Unterarmknochen nicht nur gebrochen, sondern förmlich zersplittert, dazu kommen die schlimmen Verbrennungen… Wolfgang ist ein erstklassiger Arzt, aber hier wäre wohl ein kleines Wunder nötig.«

    Manon seufzte. Ihr Mann hatte völlig recht – im Moment standen sie tatsächlich vor einem Scherbenhaufen. Irgendwie schien es, als könne nichts jemals wieder so sein wie zuvor.

    *

    Zur selben Zeit waren Franziska und Dominik Behrens unterwegs nach München. Es sollte für sie nur ein kleiner Abstecher ins Kino werden. Sie konnten nicht ahnen, daß sich ihr Ausflug ähnlich dramatisch entwickeln würde wie der mit elf Oscars ausgezeichnete Film, den sie sich anschauen wollten.

    Als sich auf der Kinoleinwand das grandiose Finale ankündigte, spürte Franziska zum ersten Mal das unangenehme Ziehen im Rücken. Gleichzeitig wurde ihr Bauch bretthart.

    Dominik spürte, wie sich seine Frau neben ihm versteifte, und warf ihr in der herrschenden Dunkelheit einen langen Blick zu, doch Franziska bemerkte es nicht. Ihre Augen waren scheinbar voller Faszination auf die Leinwand gerichtet – niemand konnte ahnen, daß sie von dem Spektakel dort vorne in Wirklichkeit nicht das geringste mitbekam.

    »Alles in Ordnung, Liebling?« raunte Dominik ihr zu.

    Franziska antwortete nicht sofort.

    »Ich… weiß nicht so recht«, brachte sie mit gepreßt klingender Stimme hervor. »Irgendwie… mein Bauch ist ganz hart geworden und… mein Rücken schmerzt fürchterlich.«

    Dominik erschrak zutiefst. »Sind das… Wehen? Jetzt schon?«

    Franziska zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich bin zum ersten Mal in dieser Situation.« Sie schwieg einen Moment, weil der unangenehme Schmerz zurückkehrte. »Frau Lüder hat in der Geburtsvorbereitung gesagt, der Schmerz käme in Wellen, aber das hier… es ist einfach anders.«

    Dominik versuchte im Dunkeln das Zifferblatt seiner Uhr abzulesen. Der Film würde bestimmt noch eine halbe Stunde dauern, dazu die Fahrtzeit von München nach Steinhausen… je nach Verkehr würden sie dafür auch eine halbe bis eine Stunde brauchen. Wenn Franziska aber wirklich Wehen hatte… noch dazu drei Wochen vor dem errechneten Termin…

    »Wir müssen hier raus«, flüsterte Dominik seiner Frau zu.

    Franziska nickte nur. An dem Film hatte sie plötzlich kein Interesse mehr.

    »Vielleicht sollten wir besser gleich in die Sommer-Klinik fahren«, schlug Dominik vor. »Die könnten wir von hier aus in zehn Minuten erreichen.«

    Aber Franziska schüttelte den Kopf. »Ich will zu Dr. Daniel.«

    »Wenn es wirklich Wehen sind, kann er dir in seiner Praxis nicht helfen«, gab Dominik zu bedenken. »Und die Waldsee-Klinik ist abgebrannt…«

    »Ich will zu Dr. Daniel«, beharrte Franziska. »Er wird schon wissen, was zu tun ist.«

    Dominik seufzte ergeben, half seiner hochschwangeren Frau beim Einsteigen und setzte sich schließlich hinters Steuer. Trotz der späten Stunde herrschte noch relativ reger Verkehr in München, was Dominik immer hektischer werden ließ. Er hatte Angst um seine Frau, weil er merkte, daß die Abstände zwischen den Wehen – und etwas anderes konnte es seines Erachtens nun nicht mehr sein – immer kürzer wurden.

    »Dominik, paß auf!« rief Franziska, weil er wieder bei gelb über die Ampel gefahren war und beinahe einen Lastwagen übersehen hätte.

    Er bremste, doch kaum war die Gefahr gebannt, beschleunigte er wieder.

    »Bitte, Schatz, fahr langsamer«, mahnte Franziska, während sie den Schmerz erneut kommen fühlte.

    Auch Dominik bemerkte, wie sich seine Frau neben ihm wieder versteifte – ein deutliches Zeichen, daß die nächste Wehe kam. Er hatte jetzt die Autobahn erreicht und drückte das Gaspedal voll durch. Seine Angst und Nervosität ließen sich kaum noch steuern. Wenn bei dieser Schwangerschaft… bei der Geburt etwas schiefgehen würde… die künstliche Befruchtung durch Dr. Daniel war doch ihre einzige Chance auf ein eigenes Kind gewesen!

    Ich muß nach Steinhausen, dachte Dominik. So schnell wie möglich!

    Mit absoluter Höchstgeschwindigkeit bretterte er die Autobahn entlang und nahm nur unmerklich seine Geschwindigkeit zurück, als die Ausfahrt in Sicht kam. Unmittelbar vor dem LKW, den er gerade noch überholt hatte, scherte er ein, was den Fahrer hinter ihm zu einem wütenden Hupkonzert animierte. Vermutlich hatte er wegen Dominiks riskanter Fahrweise gefährlich scharf abbremsen müssen.

    »Dominik!« schrie Franziska auf, als der Wagen viel zu schnell in die Kurve ging.

    Der junge Mann versuchte zu bremsen, doch es war schon zu spät. Völlig außer Kontrolle geraten, schlingerte das Auto in die scharfe Kurve der Ausfahrt, raste die Böschung hinunter, überschlug sich zweimal und blieb schließlich mit dem Dach nach unten liegen.

    Der LKW-Fahrer, den Dominik gerade so knapp geschnitten hatte,

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