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Meine Schuld 10 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 10 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 10 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
eBook174 Seiten2 Stunden

Meine Schuld 10 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret

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Über dieses E-Book

Meine Schuld Nr. 10

Alle 14 Tage neu!

Diese Storys gehen wirklich jedem unter die Haut!

Viele packende Erlebnisse und berührende Familiendramen,
spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Menschen wie du und ich berichten schonungslos offen und direkt aus ihrem Alltag. Kein Thema ist tabu!


Geschichte 1: Familiendrama

"Als es ums Erbe ging, wurden sie zu Aasgeiern."
Meine Nichte Irma und ich hatten uns all die Jahre um meine kranke Schwester gekümmert. Die beiden anderen Kinder hatten ihre Mutter offenbar vergessen. Doch als es ums Erbe ging, waren sie plötzlich zur Stelle.
Frau Maria und Irma Schröder?", fragte die Schwester, die eben den Kopf aus der Tür zur Intensivstation gesteckt hatte.
Wir nickten wortlos, standen auf und folgten ihr in den Vorraum, um die grünen Kittel anzuziehen.
"Es ist gut so", sagte ich und drückte die Hand meiner Nichte. "Sie hat so viel gelitten."
Tapfer nickte Irma. Für ihre einunddreißig Jahre hatte sie viel geleistet. In den letzten Jahren hatte die Pflege ihrer Mutter allein auf ihren und meinen Schultern gelastet.
"Kommen die anderen Kinder noch?", fragte die Schwester leise.
"Ich denke nicht", antwortete ich ebenso leise.
"Die sind seit zehn Jahren nicht mehr aufgetaucht." Irmas Stimme klang erschreckend tonlos. "Die werden auch jetzt nicht auftauchen."
Ein Pfleger führte uns zum Bett meiner Schwester und zog sich verständnisvoll zurück. Irma und ich wechselten uns ab in dieser Nacht. In den frühen Morgenstunden, als Irma mich gerade ablösen wollte, war es so weit.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Apr. 2017
ISBN9783740917159
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    Buchvorschau

    Meine Schuld 10 – Romanzeitschrift - Martin Kelter Verlag

    Meine Schuld 10 – Was Frauen berichten: Schonungslos - Indiskret

    Inhalt

    Familiendrama

    Mysteriöse Geschichten

    Ich schäme mich

    Chinesische Heilkunst

    Völlig verzweifelt

    Vertraulich

    Eine Mutter klagt an

    Ein Mann gesteht

    So unheimlich

    Erschütternde Erkenntnis

    Volkskrankheit Übergewicht

    Intimes Bekenntnis

    Meine Schuld –10–

    Was Frauen berichten: Schonungslos - Indiskret

    Diverse Autoren

    Geschichte 1

    Familiendrama

    Roman von Maria S. (62)

    »Als es ums Erbe ging, wurden sie zu Aasgeiern.«

    Meine Nichte Irma und ich hatten uns all die Jahre um meine kranke Schwester gekümmert. Die beiden anderen Kinder hatten ihre Mutter offenbar vergessen. Doch als es ums Erbe ging, waren sie plötzlich zur Stelle.

    Frau Maria und Irma Schröder?«, fragte die Schwester, die eben den Kopf aus der Tür zur Intensivstation gesteckt hatte.

    Wir nickten wortlos, standen auf und folgten ihr in den Vorraum, um die grünen Kittel anzuziehen.

    »Es ist gut so«, sagte ich und drückte die Hand meiner Nichte. »Sie hat so viel gelitten.«

    Tapfer nickte Irma. Für ihre einunddreißig Jahre hatte sie viel geleistet. In den letzten Jahren hatte die Pflege ihrer Mutter allein auf ihren und meinen Schultern gelastet.

    »Kommen die anderen Kinder noch?«, fragte die Schwester leise.

    »Ich denke nicht«, antwortete ich ebenso leise.

    »Die sind seit zehn Jahren nicht mehr aufgetaucht.« Irmas Stimme klang erschreckend tonlos. »Die werden auch jetzt nicht auftauchen.«

    Ein Pfleger führte uns zum Bett meiner Schwester und zog sich verständnisvoll zurück. Irma und ich wechselten uns ab in dieser Nacht. In den frühen Morgenstunden, als Irma mich gerade ablösen wollte, war es so weit.

    Meine Schwester wurde nur noch ein Mal kurz wach und flüsterte: »Ihr müsst mir versprechen, dass ihr mein Testament respektiert.«

    Ich wusste nichts von einem Testament. Doch ich war mir sicher, dass wir es finden würden. Meine Schwester war immer sehr ordentlich gewesen.

    »Das werden wir, versprochen«, hatte ich gesagt und ihre Hand liebevoll gedrückt.

    Kurz danach hörte sie auf zu atmen und schlief ruhig ein. Irma stand auf der anderen Seite des Bettes und hatte immer noch den gleichen starken Ausdruck im Gesicht, wie ich ihn schon seit Tagen sah. Seit wir alle drei wussten, dass es keine Rettung mehr gab und das schreckliche Leiden bald ein Ende haben würde, hatte sie beschlossen, für ihre Mutter stark zu bleiben.

    *

    Wir saßen noch eine Weile an ihrem Bett, dann nahmen wir Abschied und verließen das Zimmer. Im Auto begann Irma zu weinen. Wir sprachen nicht. Ich fuhr zu meiner Wohnung. Auf meinem Balkon saßen wir in Decken eingewickelt und betrachteten schweigend den Sonnenaufgang. Ich hatte den Arm um meine Nichte gelegt.

    »Wir müssen immer daran denken: Für sie war es eine Erlösung«, sagte ich leise.

    Irma nickte. »Schwer ist es trotzdem. Ich hätte ihr noch ein paar Jahre gegönnt. Fünfundsechzig waren zu wenig.«

    Ich dachte das Gleiche. Doch ich sagte nichts dazu. Gegen eine so schwere Krankheit ist niemand gefeit.

    »Geh ein bisschen schlafen. Ich kümmere mich um alles.« Es war Vormittag, und ich wollte sie nach Hause schicken.

    Doch sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte, dass wir das zusammen machen.«

    Ich meldete mich an meinem Arbeitsplatz im Amtsgericht ab. Heute würde jemand anders die Protokolle der Verhandlungen tippen müssen. Heute mussten Irma und ich zum Beerdigungsinstitut.

    »Selbstverständlich«, hatte Richter Sebastian gesagt, den ich schon seit seiner Kindheit kannte und deshalb immer noch duzte.

    Auch Irma gab in ihrem Büro bei der Versicherung Bescheid, dass sie an diesem Tag nicht kommen konnte. Dann machten wir uns auf den Weg zum Bestatter.

    *

    Als wir zurückkamen, legten wir gerade die Jacken ab, als es klingelte. Meine Freundin Helene stand in der Tür. Schlagartig fiel mir unsere Verabredung ein.

    »O je!«, rief ich. »Es tut mir leid, das habe ich völlig vergessen, weil…«

    Helene sah Irmas und mein Gesicht. Wir kannten uns seit unserer Schulzeit, seit über fünfzig Jahren nun. Sie wusste, wie es um meine Schwester gestanden hatte, und begriff sofort.

    »Mein Beileid.« Sie drückte uns beiden die Hand und nahm uns nacheinander in den Arm.

    »Das ist erst recht ein Grund, hier zu sein. Ihr braucht jetzt Ablenkung. Ich mach mal Kaffee«, sprach sie und nahm sofort das Zepter in die Hand.

    So war sie schon immer gewesen. Wenn es eine Krise gab, so packte sie mit an. Irma und ich wehrten uns nicht gegen ihre resolute Art. Wir ließen uns zum Esstisch schieben und besprachen leise die Wahl des Sargs und der Traueranzeige. In dieser Zeit taute Helene eine eingefrorene Torte im Mikrowellenherd auf und brühte Kaffee auf.

    Wenige Minuten später hatten Irma und ich uns vom Tatendrang meiner Freundin anstecken lassen. Wir erhoben uns und deckten den Tisch für uns drei.

    »Genau!«, kommentierte Helene. »Elisabeth hätte nicht gewollt, dass ihr euch hier hängen lasst. Ihr dürft jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Für sie war es eine Erlösung«, betonte sie noch einmal. »Und ihr müsst jetzt tun, was für sie wichtig gewesen wäre.«

    »Alles regeln, so wie sie es sich gewünscht hatte«, pflichtete ich ihr schweren Herzens bei.

    Irma schluckte, nickte aber tapfer. Plötzlich fiel mir das Testament ein, von dem Elisabeth auf dem Sterbebett gesprochen hatte.

    »Weißt du etwas davon?«, fragte ich meine Nichte.

    Sie schüttelte den Kopf.

    »Mal etwas anderes«, sprach Helene jetzt, »habt ihr Andrea und Steffen schon informiert?«

    »Ich habe sie vorgestern angerufen und ihnen gesagt, wie es um unsere Mutter steht«, sagte Irma.

    »Es ist aber keiner von beiden gekommen.« Dieses Thema wollte ich sofort beenden.

    »Soll ich das Informieren übernehmen?«, bot Helene trotzdem an.

    »Ja, gern«, antwortete Irma erleichtert. »Lasst uns jetzt in den Ordnern nach dem Testament sehen. Alles ist besser, als hier zu sitzen und nichts zu tun.«

    »Stopp«, bremste uns Helene. »Nicht, bevor mindestens ein Stück Kuchen gegessen ist!«

    Erst jetzt wurde uns beiden bewusst, dass wir den ganzen Tag nichts gegessen hatten.

    *

    Wir setzten uns wieder und aßen. Danach aber machten wir uns gleich an die Arbeit. Meine Freundin räumte die Küche auf, während Irma und ich die Ordner durchsahen.

    Als wir die Deckel unverrichteter Dinge wieder zuklappen mussten, hörten wir Helene telefonieren. Sie hatte offenbar die beiden Kinder aus der zweiten Ehe meiner Schwester in der Leitung.

    »Sehen Sie, das geht mich alles gar nichts an«, sagte sie klar und deutlich. »Meine Aufgabe war es lediglich, Sie über den Tod Ihrer Mutter zu informieren. Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag.«

    Dann beendete sie das Gespräch und stellte das Telefon ungewöhnlich heftig auf die Ladestation zurück. Fragend sah ich sie an.

    »Was war das denn?«

    »Du wirst es nicht glauben, aber die haben sich aufgeregt. Ihnen hätte niemand etwas gesagt, und sie hätten damit nichts zu tun. Außerdem wären sie für die Beerdigungskosten nicht zuständig.«

    Irma schnaubte verächtlich und zog ihr Handy hervor. Sie zeigte uns die Verbindungsliste und Nachrichten, die sie an ihre Halbgeschwister geschrieben hatte.

    »Ach ja? Nicht informiert? Ich habe vier Mal auf den Anrufbeantworter gesprochen und mehrere SMS geschickt, bis ich überhaupt eine Antwort bekommen habe«, erklärte sie wütend.

    Wir schüttelten den Kopf.

    »Wie kann man nur so sein?«, sagte Helene verwundert. »Sie war doch immerhin ihre Mutter!«

    »Das hat die doch schon seit zehn Jahren nicht mehr interessiert!«, entgegnete Irma wütend.

    Mein Blick fiel wieder auf die Unterlagen vom Bestatter. Ich legte ihr die Hand auf die Schulter und zeigte auf den Tisch. »Wir müssen uns darum kümmern. Deine Mama hätte es so gewollt.«

    Wir erledigten die Formalitäten und bestellten Blumen.

    Bei der Beerdigung sah ich zum ersten Mal seit Jahren Andrea und Steffen wieder. Sie sahen uns nicht einmal an. Nach der Beerdigung saßen Helene, Irma und ich in einem kleinen Bistro noch eine Weile zusammen. Plötzlich stand Andrea wie aus dem Boden gewachsen neben unserem Tisch.

    »Schön, dass ihr es euch auf unsere Kosten gut gehen lasst!« Ihre Stimme klirrte kalt durch die Luft. »Ich gehe davon aus, dass ich in den nächsten Tagen eine passende Überweisung auf meinem Konto habe. Das Gleiche gilt natürlich für Steffen.«

    Damit warf sie verächtlich zwei Kärtchen mit Bankverbindungen auf unseren Tisch.

    »Wie bitte?«, fragte ich fassungslos.

    »Du brauchst gar nicht so begriffsstutzig zu tun, Tante Maria. Wir wissen, dass Mama nicht gerade wenig Geld hatte. Und wir kennen die Erbfolge.«

    Ruckartig drehte sie sich herum und schritt hart mit den Absätzen klappernd durch die Tür nach draußen. Dort ging sie zu ihrem Bruder, der gewartet hatte. Beide drehten uns den Rücken zu und verschwanden aus unserer Sichtweite.

    »Das ist doch wohl die Höhe!«, rief meine Freundin verärgert aus.

    »Nein«, hörte ich Irma traurig, »Das sind meine ach so lieben Halbgeschwister. Eigentlich möchte ich mit denen nicht einmal halb verwandt sein.«

    »Das kann ich verstehen«, pflichtete Helene ihr bei. »Deine Mutter hätte nach dem Tod deines Vaters und deiner Schwester nie mehr heiraten sollen!«

    Sofort biss sie sich auf die Lippen. Irmas Vater war bei einer Explosion in der Chemiefabrik, in der er gearbeitet hatte, ums Leben gekommen. Ihre drei Jahre ältere Schwester war einem Autounfall zum Opfer gefallen, als sie dreiunddreißig war.

    »Schon okay«, sagte Irma leise. »Jetzt bin ich eben allein auf der Welt. Und komme auch allein gegen diese Biester an.«

    »Du bist nicht allein. Mich gibt es schließlich auch noch!«, widersprach ich.

    »Und mich auch!«, fiel auch Helene ein. »Und was die beiden angeht, lassen wir dich auf keinen Fall allein!«

    »Und nachher sehen wir noch einmal nach dem Testament«, sagte ich mit fester Stimme. »Ich will auf jeden Fall, dass Elisabeths letzter Wille respektiert wird. Ich habe es ihr auf dem Sterbebett versprochen.«

    Irma und ich suchten und suchten. Aber wir fanden nichts. Nur ordentlich abgeheftete Rechnungen, Verträge und Garantiebelege. Endlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn.

    »Dass ich daran nicht früher gedacht habe!«, rief ich.

    »Woran?«, wunderte sich Irma über meinen plötzlichen Ausbruch.

    »An das Amtsgericht! Man kann Testamente beim Amtsgericht hinterlegen!«, erklärte ich meiner Nichte.

    »Darauf wäre ich jetzt aber auch nicht gekommen«, gab sie zu.

    »Aber ich arbeite dort! Ich bin zwar nur Sekretärin, aber ich hätte schon mal ein bisschen früher darauf kommen können!«

    Gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Als ich mich in mein Auto setzen wollte, fand

    ich einen Zettel hinter dem Scheibenwischer festgeklemmt. Ich nahm ihn mit ins Auto und überflog ihn dort. Mir klappte die Kinnlade runter.

    »Was ist los? Etwas Wichtiges?«, wollte Irma wissen.

    »Wie man’s nimmt!«, sagte ich. »Andrea und Steffen erinnern an die Überweisung. Sie drohen mit einem Anwalt, wenn ihr Erbteil nicht binnen drei Tagen bei ihnen auf dem Konto ankommt.«

    Entgeistert zog meine Nichte mir den Zettel aus der Hand und las selbst. Kurz entschlossen zerknüllte sie ihn, stieg aus und steckte ihn in den öffentlichen Mülleimer neben meinem Auto. Dann setzte sie sich wieder neben mich.

    »Die werden schon abwarten müssen, bis wir wissen, was Mamas Wille war«, grollte sie.

    »Das sehe ich genauso«, stimmte ich ihr zu und fuhr los.

    Bei meinen Kollegen beim Amtsgericht

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