Meine Schuld 1 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
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Über dieses E-Book
Alle 14 Tage neu!
Diese Storys gehen wirklich jedem unter die Haut!
Viele packende Erlebnisse und berührende Familiendramen,
spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Menschen wie du und ich berichten schonungslos offen und direkt aus ihrem Alltag. Kein Thema ist tabu!
Geschichte 1:
Gemein!
"Wenn du das Kind bekommst, gehe ich, sagte er."
Meine Unfruchtbarkeit trübte meine Vorfreude auf die bevorstehende Hochzeit. Doch dann wurde ich unerwartet schwanger. Was für mich ein schöner Traum war, machte mein zukünftiger Mann zu meinem Alptraum!
Das war ein schöner Abend", seufzte meine Freundin Katrin.
Schon seit der Schule lud ich sie jedes Jahr zu meiner Geburtstagsfeier ein.
Ähnlich wie Meine Schuld 1 – Romanzeitschrift
Titel in dieser Serie (14)
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Buchvorschau
Meine Schuld 1 – Romanzeitschrift - Martin Kelter Verlag
Inhalt
Geschichte 1
Geschichte 2
Geschichte 3
Geschichte 4
Geschichte 5
Geschichte 6
Geschichte 7
Geschichte 8
Geschichte 9
Geschichte 10
Geschichte 11
Meine Schuld –1–
Was Frauen Berichten: Schonungslos - Indiskret
Roman von Diverse Autoren
Geschichte 1
Gemein!
Roman von Anne K.
»Wenn du das Kind bekommst, gehe ich, sagte er.«
Meine Unfruchtbarkeit trübte meine Vorfreude auf die bevorstehende Hochzeit. Doch dann wurde ich unerwartet schwanger. Was für mich ein schöner Traum war, machte mein zukünftiger Mann zu meinem Alptraum!
Das war ein schöner Abend«, seufzte meine Freundin Katrin.
Schon seit der Schule lud ich sie jedes Jahr zu meiner Geburtstagsfeier ein.
»Schon, aber aus medizinischer Sicht ein Desaster«, lächelte mein Vater und strich mit gespielt-bedenklicher Mine über seinen kleinen Bauchansatz. »In meiner Praxis rate ich den Leuten in meinem Alter zur Zurückhaltung beim fetten Essen. Und hier lasse ich mich mästen wie eine Weihnachtsgans.«
Torben lachte: »Mach dir keine Sorgen, wir werden dir nicht zu viel zumuten. Schließlich brauchen wir dich in vier Wochen noch.«
»Ach, nur in vier Wochen?«, sah mein Vater ihn pikiert an. »Bloß, weil ihr einen Brautführer braucht?«
Doch ich erkannte das Lächeln an seinen Mundwinkeln und nahm ihn in den Arm.
»Nein, nicht nur in vier Wochen. Immer«, versicherte ich ihm.
Ich wusste, wie wichtig es für ihn war, nach dem Tod meiner Mutter vor zwei Jahren, gebraucht zu werden.
»Komm Anne, ich helfe dir beim Abräumen«, erhob sich Katrin demonstrativ schwerfällig und grinste. »In deinem Alter sollte man nicht mehr so schwer heben.«
»Mit achtunddreißig schon? Was soll ich denn mit meinen achtundsechzig Jahren sagen?«, lachte mein Vater.
»Na klar. Mit achtunddreißig ist man für viele Dinge schon zu alt«, grinste sie. »Vor allem zum Heiraten.«
Sie spielte auf unsere bevorstehende Hochzeit an.
»Ach, und mit siebenunddreißig? Was war doch da gleich das Argument, nicht zu heiraten?«, forderte mein Verlobter sie heraus.
»Da war sie zu jung«, kam die prompte Antwort breit grinsend von Katrin.
Mein Vater und ich schüttelten amüsiert den Kopf. Katrin hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie nichts vom Heiraten hielt. Sie war in einem elenden Scheidungskrieg ihrer Eltern groß geworden und wollte alles, nur keine Ehe. Katrin und ich stapelten die Teller und trugen sie in die Küche. Der Wein hatte die Wangen meiner Freundin gerötet. Vertraut nahm sie mich in den Arm und flüsterte mir ins Ohr.
»Bist du sicher, dass du dir das nicht noch einmal überlegen willst?«
Ich flüsterte lächelnd zurück: »Ja, da bin ich mir ganz sicher.«
Sie seufzte theatralisch: »Na, dann kann ich auch nicht mehr helfen. Dann muss ich trauernd zusehen, wie du deinem Schicksal entgegen gehst.«
»So ist es«, grinste ich sie an.
Sie hatte Torben noch nie besonders gemocht, respektierte ihn aber, weil er mein Freund war und schließlich mein Verlobter. Als ich ihr erzählt hatte, dass wir heiraten wollten, war sie geschockt gewesen.
»Aber warum, um Himmels Willen? Du hast doch nicht einmal einen Grund zum Heiraten!«, war ihr entfahren.
Doch sofort hatte sie die Hand über ihren Mund gelegt. Sie wusste, dass sie meinen wunden Punkt getroffen hatte.
*
Vor zwei Jahren hatte mein Gynäkologe mir erklärt, dass ich wahrscheinlich keine Kinder bekommen konnte.
»Das erklärt einiges«, hatte mein damaliger Freund grimmig festgestellt.
Wir hatten lange vergeblich versucht, für Nachwuchs zu sorgen. Beide hatten wir uns unbedingt Kinder gewünscht. Doch statt mir nach dieser niederschmetternden Nachricht zur Seite zu stehen, hatte er mich innerhalb einer Woche einfach verlassen. Etwa ein halbes Jahr danach hatte ich Torben kennen gelernt. Ich hatte mich nach der Trennung in die Arbeit gestürzt und war zur Gruppenleiterin befördert worden. Torben hatte seinerzeit bei uns eine Programmschulung durchgeführt. So hatten wir uns kennengelernt. Wir waren uns nähergekommen und wollten irgendwann unser Leben teilen. Das Thema Kinder hatte ich lange umschifft, bis wir eines Abends durch Zufall darauf kamen.
»Kinder? Um Gottes Willen!«, hatte er abgewunken. »Das halten meine Nerven nicht aus.«
»Da sind wir uns ja einig«, hatte ich lediglich gesagt. »Ich kann ohnehin keine Kinder bekommen.«
Einen Moment lang hatte er mich stumm angesehen, dann schlang er die Arme um mich und küsste meinen Nacken.
Seine tröstende Berührung hatte mehr gesagt als tausend Worte.
Nun stand in vier Wochen unsere Hochzeit ins Haus. Ich schrieb Listen, machte Pläne, malte kunstvolle Lettern auf Einladungskarten und legte Fotos von unserer Verlobung ein. Am nächsten Morgen wollte ich vor der Arbeit den Stapel mit den Umschlägen zum Briefkasten bringen. Schon auf den ersten Metern des Weges zum Auto hatte ich den Eindruck, dass mit meinem Blutdruck etwas nicht in Ordnung war. In meinem Bauch machte sich ein flaues Gefühl breit. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Als ich aufwachte, hockte neben mir ein Sanitäter auf dem Bürgersteig und stellte gerade den Tropf ein.
»Sie haben kurz das Bewusstsein verloren, Frau Kanter«, erklärte er sachlich. »Wir nehmen Sie jetzt mit ins Krankenhaus. Dort werden Sie genau untersucht.«
Im Hospital dauerte es eine ganze Weile, bis endlich klar war, was meine Ohnmacht verursacht hatte.
»Da haben Sie uns ganz schön an der Nase herumgeführt. Von wegen unfruchtbar«, reichte mir der diensthabende Arzt lächelnd die Hand. »Herzlichen Glückwunsch!«
Unsicher nahm ich seine Gratulation an. Doch ich verstand nicht recht, was er meinte.
»Wozu?«, wollte ich wissen.
»Sie sind schwanger. Schätzungsweise in der siebten Woche. Haben Sie denn gar nichts gemerkt?«
Die Nachricht traf mich wie ein Blitzschlag. Ich konnte es nicht fassen. Das musste ein Irrtum sein!
»Das kann nicht sein, ich kann keine Kinder bekommen«, wandte ich ein.
»Nun, das wusste das Kind wohl nicht«, lächelte der Arzt über meine Reaktion und zeigte mir das Ultraschallbild. »Freuen Sie sich denn gar nicht?«
Erst jetzt wurde mir klar, dass mein Lebenstraum sich doch noch erfüllen sollte. Ich spürte, wie vor Freude die Lebensgeister in meinen Körper zurückkehrten. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte mich durch und durch.
»Doch«, rang ich mit den Freudentränen. »Ich freue mich. Ich konnte es nur nicht gleich glauben.«
Ich nahm mir einen Tag frei, kaufte ein und bereitete für den Abend ein feierliches Essen für Torben und mich vor. Je weiter der Zeiger der Uhr auf fünf Uhr zurückte, desto nervöser wurde ich. Würde er sich freuen? Ich war mir nicht sicher, denn als wir vor über einem Jahr darüber gesprochen hatten, hatte er keine Kinder gewollt. Aber konnte man so ein kleines Wunder wirklich nicht wollen? Das war für mich unvorstellbar.
»Sicher wird er sich freuen. Ein Kind ist doch das größte Geschenk auf dieser Erde!«, meinte auch Katrin, die ich in meiner Aufregung angerufen hatte.
Endlich hörte ich die Schritte im Flur.
»Ich muss auflegen, er kommt«, flüsterte ich.
Schnell legte ich das Telefon zurück auf die Ladestation und setzte mich an den perfekt dekorierten Tisch. Keine dreißig Sekunden später stand Torben verblüfft im Türrahmen. Mit einem Blick auf die Gedecke und das Essen auf dem Tisch breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus. Die Überraschung war offenbar gelungen.
»Gibt es etwas zu feiern?«, wunderte er sich.
»So ist es. Aber erst das Essen«, spannte ich ihn auf die Folter.
*
Nach drei Gängen und fast einer dreiviertel Stunde hatten wir das Dessert hinter uns gelassen. Erwartungsvoll blickte er mich an.
»Na, das muss ja etwas ganz Besonderes sein, wenn es einen solch perfekten Abend wert ist«, sagte er zufrieden und fragte neugierig: »Du bist befördert worden?«
»Nein, aber etwas ganz Besonderes ist es trotzdem. Es ist eigentlich fast wie ein Wunder.«
»Aha?«
Ich holte tief Luft und eröffnete ihm das, was ich für die Erfüllung unseres Glücks hielt: »Ich bin schwanger.«
Erst war sein Gesichtsausdruck nur verwirrt. Doch dann sah ich, wie sein Lächeln sich zu einer steinernen Grimasse verzerrte.
»Das war nicht ausgemacht«, klirrte seine Stimme kalt. »Du wusstest, dass ich keine Kinder will.«
Mit einem Ruck stand er auf und verschwand in sein Arbeitszimmer. Wie vom Donner gerührt saß ich einige Minuten unbeweglich vor der feierlichen Tafel. Ich konnte es nicht fassen. Dann brach ich in Tränen aus. Torben kam erst wieder mitten in der Nacht aus dem Arbeitszimmer. Am nächsten Morgen war er schon aus dem Haus als ich aufwachte.
*
Auf dem Weg zur Arbeit schickte ich Katrin eine SMS. Ich erklärte in kurzen Worten, was passiert war. Gleich in der Frühstückspause rief sie an.
»Wie kann ein Mann nur so gefühllos sein!«, ereiferte sie sich. »Ich komme gleich nach Feierabend zu dir.«
»Danke. Torben wird nicht da sein, er hat heute und morgen ein Seminar und übernachtet dort.«
»Umso besser. Ich glaube nicht, dass ich den im Moment sehen will. Außerdem haben wir beide dann Zeit zum Quatschen.«
Sie kam gleichzeitig mit mir vor unserer Wohnung an und nahm mich sofort in den Arm. Beim Tee im Wohnzimmer herrschte zuerst betretenes Schweigen. Dann fragte sie: »Hast du ein Ultraschallbild?«
In diesem Moment spürte ich trotz all meines Unglücks wegen Torbens Reaktion wieder dieses dankbare Glücksgefühl. Dieses Gefühl, das sich in mir ausgebreitet hatte, als ich von unserem Baby erfahren hatte. Unwillkürlich musste ich lächeln. Natürlich zeigte ich meiner Freundin das Bild.
»Dass so ein kleiner Punkt auf einem Bild in den nächsten Wochen ein richtiger kleiner Mensch wird, ist schon wundervoll«, sinnierte Katrin.
»Das ist es«, pflichtete ich ihr bei.
Angesichts dieses kleinen Glücks, dessen Beweis wir hier in der Hand hielten, schien mir die schroffe Ablehnung meines Verlobten völlig widersinnig. Ich wollte mich damit jetzt nicht beschäftigen. Stattdessen unterhielt ich mich mit meiner Freundin über die Zukunft – meine Zukunft als Mutter. So wie ich sie mir immer gewünscht hatte. Katrin verabschiedete sich erst spät am Abend. Kurz darauf rief mein Vater an. Ich erzählte ihm, was geschehen war.
»Das ist ja wunderbar!«,