Meine Schuld 7 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
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Alle 14 Tage neu!
Diese Storys gehen wirklich jedem unter die Haut!
Viele packende Erlebnisse und berührende Familiendramen,
spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Menschen wie du und ich berichten schonungslos offen und direkt aus ihrem Alltag. Kein Thema ist tabu!
Geschichte 1: Ich schäme mich
"Es war nur eine Nacht! Doch jetzt erpresst er mich."
Es war das erste Mal, dass ich mich nur für eine Nacht hatte verführen lassen. Dem Rausch der Sinne folgte eiskalte Ernüchterung.
Frau Nord, ich würde Sie gern um elf Uhr in meinem Büro sehen", hörte ich Herrn Sands tiefe Stimme an der Tür.
"Selbstverständlich", antwortete ich.
Die Tür schloss sich hinter ihm. Meine Kollegin Elena wandte ihren Blick vom Bildschirm und sah mich an. "Was ist los?", wollte sie wissen.
"Keine Ahnung. Aber wenn der Chef ruft, folge ich natürlich", zwinkerte ich ihr zu.
"Aber klaro", sagte sie lachend und runzelte gespielt besorgt die Stirn. "Du denkst aber schon daran, dass er mit Mitte vierzig nicht so ganz deine Altersklasse ist? Und da wären noch die beiden kleinen Kinder…"
Ähnlich wie Meine Schuld 7 – Romanzeitschrift
Titel in dieser Serie (14)
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Buchvorschau
Meine Schuld 7 – Romanzeitschrift - Martin Kelter Verlag
Inhalt
Geschichte 1
Geschichte 2
Geschichte 3
Geschichte 4
Geschichte 5
Geschichte 6
Geschichte 7
Geschichte 8
Geschichte 9
Geschichte 10
Geschichte 11
Geschichte 12
Meine Schuld –7–
Was Frauen Berichten: Schonungslos - Indiskret
Roman von Diverse Autoren
Geschichte 1
Ich schäme mich
Roman von Jacqueline N. (22)
»Es war nur eine Nacht! Doch jetzt erpresst er mich.«
Es war das erste Mal, dass ich mich nur für eine Nacht hatte verführen lassen. Dem Rausch der Sinne folgte eiskalte Ernüchterung.
Frau Nord, ich würde Sie gern um elf Uhr in meinem Büro sehen«, hörte ich Herrn Sands tiefe Stimme an der Tür.
»Selbstverständlich«, antwortete ich.
Die Tür schloss sich hinter ihm. Meine Kollegin Elena wandte ihren Blick vom Bildschirm und sah mich an. »Was ist los?«, wollte sie wissen.
»Keine Ahnung. Aber wenn der Chef ruft, folge ich natürlich«, zwinkerte ich ihr zu.
»Aber klaro«, sagte sie lachend und runzelte gespielt besorgt die Stirn. »Du denkst aber schon daran, dass er mit Mitte vierzig nicht so ganz deine Altersklasse ist? Und da wären noch die beiden kleinen Kinder…«
»Keine Sorge«, grinste ich. »Ich habe keinen Papakomplex. Ich steh nur auf Männer in meinem Alter.«
»Sehr gut.« Sie wandte sich sichtlich zufrieden wieder ihrer Arbeit zu. »Es wäre wahrscheinlich sowieso sinnlos gewesen. Auch wenn Kundinnen versuchen, ihm schöne Augen zu machen, habe ich ihn noch nie mit der Wimper zucken gesehen.«
»Ich glaube, der ist einfach ein Familienmensch«, sinnierte ich, während ich die nächsten Zahlenreihen in den Computer eingab. Dann foppte ich sie: »Oder er ist so stockkonservativ wie du.«
Amüsiert zog sie die Augenbrauen hoch. »Sooo? Bin ich das? Na, dann lass mich das mal sein.« Sie stand auf stupste mich im Vorbeigehen freundschaftlich in die Seite. »Du kannst deine wilden Jahre ja ausleben. Ich gehe aber auf die Dreißig zu und habe Verantwortung für meine Tochter.«
Und für dein ältestes Kind, nämlich deinen Mann, dachte ich bei mir, sprach es aber lieber nicht aus. Stattdessen vertiefte ich mich gut gelaunt wieder in meine Arbeit.
*
Um fünf Minuten vor elf klopfte ich an die Tür des Chefs. »Frau Nord, bitte nehmen Sie Platz«, bat er freundlich. »Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Arbeitsplatz?«
»Ich bin so weit zufrieden«, antwortete ich überrascht.
»Ich habe manches Mal den Eindruck, Sie stellen Ihr Licht zu sehr unter den Scheffel. Eigentlich können Sie doch viel mehr. Ich würde Ihnen gern anbieten, in die Großkundenbetreuung einzusteigen.«
»Gern!« Ich nahm das Angebot sofort an.
Die Großkundenbetreuung bot deutlich mehr interessante Fälle als das haufenweise, stupide Abarbeiten der Rechnungen vieler Kleinkunden.
»Sie sind ja ohnehin jeden Tag gut gekleidet. Trotzdem möchte ich erwähnen, dass eine tadellose Erscheinung und ein tadelloser Leumund für diese Aufgabe absolut notwendig sind.«
Ich nickte: »Selbstverständlich. Wann soll es losgehen?«
»Ich dachte an nächste Woche. Zuerst geben Sie einen Teil Ihrer Aufgaben an Ihre Kollegin und die Auszubildende ab. Sie erhalten dann die ersten beiden Großkunden auf Probe. Ist das in Ihrem Sinne?«
»Ja, gerne!« Ich freute mich.
»Und finanziell soll es natürlich auch nicht Ihr Nachteil sein. Über die Gehaltserhöhung reden wir dann am Ende des Probemonats.«
Ich strahlte, als ich das Büro verließ.
*
Donnerwetter, und das in deinem Alter!« Mein Vater klopfte mir am Nachmittag auf die Schulter, als ich meinen Eltern von dem Angebot meines Chefs erzählte.
»Mit zweiundzwanzig hatte ich es gerade mal ins Tippbüro geschafft«, freute sich auch meine Mutter mit mir. »Aber wir müssen einkaufen gehen. Du musst doch da bestimmt besonders schick aussehen, oder?«
Ich lachte und zitierte Herrn Sand: »Eine tadellose Erscheinung und ein tadelloser Leumund sind für diese Aufgabe absolut notwendig, hat der Chef gesagt.«
»Ein tadelloser Leumund ist ja wohl bei unserer Tochter keine Frage!« Mein Vater runzelte die Stirn. Meine Eltern hatten in meiner Erziehung sehr viel Wert auf Familiensinn und Verantwortung gelegt.
»Also fahren wir heute oder morgen in die Stadt?« Meine Mutter ließ nicht locker.
»Heute geht es nicht, ich bin verabredet. Aber morgen wäre kein Problem.«
Wir vereinbarten, dass wir uns nach meiner Arbeit in der Stadt treffen wollten. Was ich bis dahin tat, hatte ich den beiden lieber nicht verraten. Ich hatte eine Woche zuvor eine alte Klassenkameradin getroffen. Die hatte mich spontan zu einem lockeren Treffen in einem Tanzlokal eingeladen, zu dem auch andere ehemalige Mitschüler kamen. Meinen Eltern waren solche Treffen immer latent verdächtig vorgekommen.
»Wer weiß denn da noch, wer da mit wem nach Hause geht?«, hatte mein Vater einmal missbilligend kommentiert.
*
Nun stand ich am Nachmittag vor dem Kleiderschrank und rätselte, was ich zu einer solchen Gelegenheit wohl anziehen sollte. Ich entschied mich für ein schlichtes schwarzes Kleid, das um meine schlanken Hüften floss, aber nicht aufdringlich wirkte.
Nick allerdings gefiel dieses Kleid. Und ihm gefiel der Inhalt. Er umgarnte mich schon im Lokal, machte mir Komplimente. Seine sachten, wie zufälligen Berührungen jagten mir kleine Schauer über den Rücken.
An diesem Abend wagte ich etwas, was in meiner Welt bisher immer nur ein verbotener Traum gewesen war: ein Abenteuer für eine Nacht.
Nick führte mich in sein kleines Apartment. Er ließ mir keine Zeit, mich umzusehen. Noch in der winzigen Diele umfing er mich mit seinen Armen. Er küsste mich leidenschaftlich, während er die Jacke über meine Schultern streifte. Seine Lippen übersäten meine Haut mit Zärtlichkeiten, streichelnde Hände entkleideten mich geschickt. Wie er sich selbst ausgezogen hatte, hatte ich im Rausch der Erregung gar nicht mitbekommen.
Im Stehen noch wurden seine Hände verlangender, fassten fest um mein Becken. Er war kräftig, es kostete ihn kaum Mühe, mich hochzuheben und mit dem Rücken gegen den Türrahmen zu lehnen. Meine Beine umfingen seine Hüften in dem Moment, in dem er mein Becken auf seines sinken ließ und in mich eindrang. Es war der Wahnsinn. Er wusste genau, was er tat, wie er mich gleich zwei Mal auf den Höhepunkt der Ekstase bringen konnte. Nach einer Ewigkeit lagen wir in seinem Bett und schliefen erschöpft ein.
Stunden später erwachte ich erschrocken. Nicks Wecker zeigte vier Uhr zwanzig. In gut drei Stunden würde ich zur Arbeit aufbrechen müssen! Leise schlich ich in die Diele, zog mich an und verschwand wortlos.
*
Zu Hause fand ich nicht mehr in den Schlaf. Zu aufregend war das Erlebnis der Nacht gewesen. Ich glitt unter die Dusche, räumte hier etwas, putzte dort ein wenig, um mich zu beschäftigen. Endlich war es so weit, dass ich wenigstens an den Frühschalter der Bank gehen konnte. Mein Kartenchip war kaputt, und ich musste eine neue Karte beantragen.
»David Brandt«, stellte sich der neue Mitarbeiter vor.
Seine himmelblauen Augen lächelten mich freundlich an, während er die Unterlagen vorbereitete und mir zur Unterschrift vorlegte. Er machte wirklich einen interessanten Eindruck. Doch ich war noch viel zu erfüllt vom Rausch der Nacht, als dass ich ihn jetzt genauer angesehen hätte. Endlich konnte ich ins Büro fahren.
»Guten Morgen«, grüßte ich Elena fröhlich, als sie eine halbe Stunde später ihren Rucksack neben dem Schreibtisch abstellte.
»Guten Morgen. Du hattest aber einen schönen Abend gestern, kann das sein?« Sie bemerkte sofort meine besonders gute Laune.
»Das kann man wohl sagen«, erwiderte ich und dachte einen Augenblick an den Moment zurück, in dem sich die Apartmenttür hinter uns geschlossen hatte.
Es musste auf meiner Stirn gestanden haben, denn Elena fragte sofort: »Aha? Wie heißt er denn?«
»Nicht so wichtig«, winkte ich ab.
»Nicht so wichtig?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. »Wie kann so etwas nicht so wichtig sein?«
Ich holte tief Luft und antwortete: »Indem man weiß, dass man diesen Mann nach dieser Nacht nicht mehr wiedersieht.«
Einen Augenblick lang traute meine Kollegin ihren Ohren nicht. Dann ließ sie sich auf ihren Stuhl sinken. »Das ist doch nicht dein Ernst, oder?«
»Doch, das ist mein Ernst. Nun guck mich nicht so entsetzt an. Es war ein Mal. Ein einziges Mal. Ich wollte einfach nur wissen, wie es ist, so ein Abenteuer für eine Nacht.«
»Aha.« Sie nickte fassungslos und wandte sich ihren Belegen zu. »Wenn das deine Eltern wüssten!«
Gott sei Dank wissen sie es nicht, dachte ich bei mir. Nachdem wir eine Weile vor uns hingearbeitet hatten, fragte sie neugierig: »Und wie war es, das Abenteuer für eine Nacht?«
»Bombastisch«, antwortete ich, in schwärmerischer Erinnerung versunken. »Trotzdem will ich ihn nicht wiedersehen. Ein Mann, der so etwas macht, ist kein Mann fürs Leben.«
»Immerhin eine gute Erkenntnis«, lobte sie lakonisch.
*
Eine Stunde später stand Herr Sand mit dem Abteilungsleiter der Großkunden im Raum und informierte offiziell über meine berufliche Veränderung. Die Unterlagen für die beiden Großkunden hatte der Abteilungsleiter gleich mitgebracht. Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, stand Elena auf und positionierte sich vor meinem Schreibtisch.
»Gratulation!« Ich sah sie von einem Ohr zum anderen grinsen.
»Du hast es gewusst?«, wunderte ich mich.
»Nicht ganz, aber ich hatte mir so etwas gedacht. Der Chef hatte sich kürzlich bei mir nach deiner Arbeitsweise erkundigt. Selbstverständlich habe ich nur das Beste erzählt.«
»Danke!« Ich umarmte meine Kollegin.
Mein Handyton informierte mich über eine Nachricht. Ich las: Wir sehen uns morgen Abend bei mir. Gruß Nick.
Ich schüttelte den Kopf und antwortete auf die gleiche Weise: Das halte ich für keine gute Idee.
Es dauerte keine Minute, bis ich erneut eine Nachricht erhielt. Mir wich die Farbe aus dem Gesicht, als ich las: Wenn du nicht willst, dass dein Chef und deine Eltern erfahren, was du so nach Partys machst, wirst du da sein. Acht Uhr.
»Das kann doch nicht wahr sein!«, entfuhr es mir.
»Was?«, fragte Elena und sah auf die Großkundenakten. »Ist etwas nicht in Ordnung?«