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Liebeskummer auf Italienisch
Liebeskummer auf Italienisch
Liebeskummer auf Italienisch
eBook185 Seiten2 Stunden

Liebeskummer auf Italienisch

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Über dieses E-Book

Feline begleitet ihre beste Freundin Chris in den Ferien nach Italien, denn dort lebt Chris' Vater mit seiner neuen Frau. Dass deren 14-jähriger Sohn Giacomo jetzt jeden Tag mit ihrem Vater zusammen sein darf, wurmt Chris gewaltig. Und als Feline sich dann auch noch in Giacomo verliebt, wird die Freundschaft der beiden Mädchen wieder einmal auf eine harte Probe gestellt ...
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum12. Juli 2012
ISBN9783844226089
Liebeskummer auf Italienisch

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    Buchvorschau

    Liebeskummer auf Italienisch - Angela Gerrits

    Angela Gerrits

    Liebeskummer auf Italienisch

    © 2012 Angela Gerrits

    http://www.angelagerrits.de/

    published at epubli GmbH, Berlin

    http://www.epubli.de/

    ISBN 978-3-8442-2608-9

    weitere Werke der Autorin:

    Kusswechsel

    Liebesbrief von unbekannt

    Küsse im Anflug

    Lisa & Lucia - verliebt hoch zwei

    Ich trau mich, ich trau mich nicht

    digital editing:

    timo kothes; www.e-texters.de

    image:

    fotolia.de / grgroup

    --1--

    Er lächelte mich an. Sein schwarzes, struppiges Haar stand in alle Richtungen ab und seine braunen, freundlichen Augen strahlten. Er nahm meinen Kopf in beide Hände. Mitten auf dem Schulhof. Sein Mund näherte sich meinem, ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, und alle konnten es sehen. Sein Atem roch nach Kaffee. Seine Lippen berührten meine ... Dann kreischte es plötzlich in meinem Kopf! Ein ohrenbetäubendes metallisches Kreischen bohrte sich in meine Ohren. Ich schreckte hoch und knallte gegen Mamas Stirn. Der Kaffee in ihrer Hand schwappte über den Becherrand auf meine Bettdecke.

    „Was war das?", fragte ich irritiert.

    „Das war mein Kaffee!" Mama guckte grimmig auf ihre tropfende Hand.

    „Ich meine den Krach!"

    „Och, Linchen, das habe ich dir doch gesagt, dass heute die Bauarbeiten beginnen."

    „Aber doch nicht morgens um sieben!", rief ich empört.

    „Es ist zwanzig nach, mein kleiner Sonnenschein, du musst sowieso raus aus den Federn, also stell dich nicht so an. Mama stand von meiner Bettkante auf und wischte sich den Handrücken an ihrer Jeans ab. Sie schüttelte den Kopf. „Wie kann man im Schlaf bloß so lieb und zufrieden aussehen und beim Aufwachen so ’ne miesepetrige Kratzbürste sein?

    „Kein Wunder, wenn man so brutal geweckt wird!", konterte ich.

    Der Traum-Junge lächelte in meinem Kopf. Wer war er? Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen.

    Mama seufzte. „Beeil dich jetzt bitte. Frühstück ist fertig."

    Damit verschwand sie nach unten. „Und sei vorsichtig, auf der Treppe liegen Planen!"

    Ich ließ mich aufs Bett zurückfallen und zog mir die Decke über den Kopf. Die Bohrmaschine setzte erneut an und kreischte und ließ das Wasserglas auf meinem Nachttisch vibrieren.

    Die spinnen doch, dachte ich. Das können die doch nicht ernsthaft mit mir machen. Ja, gut, Mama und Papa hatten mir erzählt, dass die Villa renoviert wird, es war ja auch nicht zu übersehen, überall lagen Plastikplanen und Spanplatten auf dem Boden und alle Möbel waren zusammengerückt und mit Tüchern bedeckt. Sie hatten auch gesagt, dass es heute losgeht, aber doch nicht so! Ich hatte geglaubt, dass alles neu gestrichen wird, stattdessen schien jemand die Wände einreißen zu wollen.

    Der Bohrer kreischte jetzt an meinen Füßen, gleich darauf schabte es, ein unangenehmes Geräusch, von dem ich am ganzen Körper Gänsehaut bekam. Dann hämmerte jemand von unten gegen die Decke.

    Ich stopfte mir die Finger in die Ohren. Das durfte wirklich nicht wahr sein. Deswegen war die alte Frau Peters, der das Haus gehörte, also zu ihrer Tochter in den Schwarzwald gefahren. Ich hatte mich schon gewundert, denn so lange ich denken konnte, war Frau Peters noch niemals verreist.

    Ich ging ins Bad und wusch mich. Das Bohren ließ Mamas Nagellackfläschchen auf dem Glasregal tanzen. Es musste aus unserem Wohnzimmer kommen. Ich fragte mich, wie Mama und Papa sich das vorstellten mit den Ferien. Von einem Plan, wegzufahren und gemeinsam Urlaub zu machen, hatte ich nichts gehört. Stattdessen sollte ich wohl meine Ferien auf einer Baustelle verbringen.

    Wütend zog ich mich an und ging in die Küche.

    „Wie, bitte schön, habt ihr euch das eigentlich vorgestellt, hm?", fragte ich schneidend.

    Papa und Mama blickten von ihren Zeitungen auf.

    „Wie haben wir uns was vorgestellt?", fragte Papa irritiert.

    „Wie ihr euch das mit meinen Ferien vor ..."

    Der Bohrer kreischte mir ins Wort.

    „Wie ihr euch das mit meinen FERIEN vorgestellt habt!", kreischte ich dagegen an.

    Mama und Papa warfen sich einen ratlosen Blick zu.

    „Aha, schnaubte ich, „das habe ich mir nämlich gedacht, dass euch das mal wieder völlig schnuppe ist, was ich in den Ferien mache. Wahrscheinlich wisst ihr nicht mal, dass ich in drei Tagen Ferien habe. Ich bin’s, Feline Lang, eure Tochter! Aber nein, macht euch nur keine Umstände, ich komme schon zurecht!

    Nach dieser sehr anstrengenden, aber auch sehr befreienden Rede zog ich Schuhe und Jacke an, schnappte mir meinen Rucksack und ging.

    „Fe-li-ne!, brüllte Mama oben im Treppenhaus gegen den Bohrer an. „Du kommst sofort zurück! Du hast noch nicht gefrühstückt!

    Ich verzog mein Gesicht, als ob ich schwerhörig wäre. „Wie? Was? Tut mir Leid, aber ich verstehe dich nicht!"

    Dann knallte ich die Haustür hinter mir zu. Krach machen konnte ich auch.

    Während der ersten beiden Schulstunden knurrte mein Magen so laut, dass ich mir mitleidige Blicke und einen Vortrag über die Bedeutung des Frühstücks von Frau Kämpe einfing, die seit dem Sommer in unserer Klasse Deutsch unterrichtete. Ihr Frühstücksbrot, das jeden Tag aus einer oberen Brötchenhälfte und einer Schwarzbrotscheibe mit Gouda bestand, hätte mir mehr geholfen, aber auf die Idee, es mir ausnahmsweise zu spendieren oder notfalls auch auszulegen, kam sie irgendwie nicht. Stattdessen erzählte sie mir und allen anderen etwas über Blutzucker und abfallende Konzentration. Das stimmte, auf den Unterricht konnte ich mich vor Hunger kaum konzentrieren. In der großen Pause ging ich mit Chris zum Bäcker und kaufte mir ein Käsecroissant.

    „Wie haben sich deine Eltern das denn eigentlich vorgestellt?", fragte Chris.

    „Das habe ich sie auch gefragt", erwiderte ich mit vollem Mund.

    „Und?"

    „Nichts. Die wissen nicht mal, dass ich Ferien habe."

    „Unmöglich." Chris schüttelte den Kopf.

    „Die interessieren sich überhaupt nicht für mich. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin denen völlig egal."

    Chris runzelte die Stirn. „Ach Quatsch, Feli, bist du nicht."

    „Doch, das bin ich, beharrte ich. Ich tat mir plötzlich sehr leid. Und zwar zu Recht, wie ich fand. „Du hast es gut mit Italien, setzte ich seufzend hinterher.

    „Von wegen! Ich fahre da nur hin, weil mein Vater da lebt. Meine Mutter würde nie auf die Idee kommen, mit mir nach Italien zu fahren."

    „Trotzdem. Du fährst wenigstens weg." Ich stopfte mir ein großes Stück Croissant in den Mund.

    Ein Mädchen aus der Oberstufe, das ich nur vom Sehen kannte, ging mit einem Pappbecher Kaffee an uns vorbei nach draußen.

    Wie ein Blitz erschien der Traum-Junge vor meinen Augen. Er lächelte in meinem Kopf, höchstens eine Sekunde lang, dann war er wieder verschwunden. Ich versuchte, mir sein Gesicht in Erinnerung zu rufen, aber je mehr ich mich bemühte, desto unklarer wurde das Bild.

    „Warum lächelst du?", fragte Chris.

    „Ich lächele nicht."

    „Doch. Eben gerade. Jetzt nicht mehr."

    Was sollte ich Chris sagen? Dass ich an einen fremden Jungen gedacht hatte, der mich im Traum mitten auf dem Schulhof küsste? Das war mir selbst gegenüber meiner besten Freundin zu peinlich. Sie würde mich für durchgeknallt halten.

    „Ich habe einen fremden Jungen geküsst."

    Chris riss die Augen auf. „Echt?"

    „Im Traum."

    „Ach so. Chris verzog den Mund zu einem mitleidigen Lächeln. „Klarer Fall von zu viel Stress. Du brauchst dringend Ferien.

    Ich biss mit vollem Mund in mein Croissant und nickte.

    „Komm doch einfach mit!"

    Ich guckte Chris an. Sie wirkte selbst überrascht von ihrer Idee. „Nach Italien?", fragte ich ungläubig.

    „Wäre doch super!"

    Ich sollte mit nach Italien?

    Ich sollte mit nach Italien! Natürlich! Das war’s! Sonne von morgens bis abends, stundenlang faul am Strand liegen, Riesenportionen Erdbeereis mit Pistazien, jeden Abend Party mit Lagerfeuer und gut aussehenden italienischen Jungen, überall fröhliche Menschen und jeden Tag Spaghetti mit Tomatensoße satt, kurz: Italien!

    Da war ich noch nie gewesen.

    „Zu spät. Bestimmt sind alle Flüge längst ausgebucht."

    Chris schob die Unterlippe vor. „Diesmal hast du Glück."

    Ich seufzte betrübt. „Schön wär’s."

    „Doch, doch, sagte Chris. „Ich weiß das. Ich habe das im Gefühl.

    Das war Chris’ neueste Errungenschaft, dass sie bevorstehende Ereignisse im Gefühl hatte. Den unangekündigten Französischtest zum Beispiel und die neue Frau ihres Vaters. Beides hatte sie vorausgeahnt. Allerdings hatte sie mir davon jeweils erst hinterher erzählt, also nach dem Französischtest und nachdem ihr Vater ihr seine neue Frau vorgestellt hatte. Der Beweis, dass das mit dem Gefühl auch wirklich stimmte, stand also noch aus.

    Es stimmte. Chris und ich starrten gebannt auf den Bildschirm ihres Laptops, als wir nachmittags in ihrem Zimmer auf der Matratze unter ihrem Hochbett saßen. Es war tatsächlich noch ein Hin- und Rückflug nach Süditalien frei in demselben Flugzeug, das für Chris schon seit Wochen gebucht war. Ich zuppelte aufgeregt am meinem Holzperlenarmband herum, das Chris mir aus ihrem letzten Urlaub mitgebracht hatte.

    „Wir müssen sofort reservieren", sagte Chris.

    „Okay, ich frage gleich zu Hause."

    Chris schüttelte den Kopf. „Nein, jetzt. Sofort. Meine Mutter muss das machen, sonst ist der Platz weg."

    Chris’ Mutter lag mit einer dicken Erkältung im Bett. Chris brachte ihr erst eine Gemüsebrühe und dann ihren Laptop.

    „Und deine Eltern sind einverstanden?", schniefte Chris’ Mutter in meine Richtung.

    Chris nickte heftig, noch ehe ich antworten konnte. „Die sind froh, wenn Feli ihnen bei der Renovierung nicht im Weg rumsteht, stimmt’s, Feli?"

    Ich nickte ebenfalls.

    „Ach ja, die Renovierung, sagte Chris’ Mutter mehr zu sich selbst. „Also schön. Dann ist es auch nicht ganz so schrecklich für dich, nicht, mein Schatz?

    Chris seufzte bestätigend.

    Was sollte denn für Chris schrecklich daran sein, zu ihrem Vater nach Italien zu fliegen? Mein Piloten-Papa flog um die ganze Erde, und ich hatte praktisch nichts davon.

    „Das Geld können deine Eltern mir dann ja zurücküberweisen", sagte Chris’ Mutter mit verstopfter Nase.

    Geld. Natürlich. Der Flug kostete Geld. Das hatte ich einen Moment lang vergessen. Ich hätte vielleicht doch erst Mama und Papa fragen sollen. Aber nun war es zu spät. Chris’ Mutter buchte den Flug, und Chris trug den Laptop wieder in ihr Zimmer und druckte das Ticket aus.

    „Gut aufbewahren!, sagte sie mit erhobenem Zeigefinger. „Und zum Flughafen mitbringen!

    „Klaro!"

    Ich starrte auf den Preis und ließ mich auf die Matratze sinken. Mir wurde mulmig.

    Chris sah mich überrascht an. „He, wir fliegen nach Italien! Wieso machst du denn so ein Gesicht?"

    Ich zuckte die Schultern. „Ich hätte vielleicht doch erst zu Hause fragen sollen."

    „Wenn du Ärger kriegst, sag einfach Bescheid, dann werde ich deinen Eltern mal die Meinung sagen von wegen nicht wissen, dass die eigene Tochter Ferien hat. Das haben sie dann nämlich davon. Außerdem geht das klar, das habe ich im Gefühl."

    Hoffentlich, dachte ich, faltete das Ticket und steckte es in meinen Rucksack.

    Chris setzte sich zu mir und legte den Arm um mich. „Ich bin so froh, dass du mitkommst, Feli, das kannst du dir gar nicht vorstellen! Ich habe mich da schon tagelang allein rumhocken sehen mit seiner Neuen, der blöden Kuh."

    „Kennst du die denn gut?", fragte ich.

    „Ich habe sie

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