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Die großen Western 110: Die Morgan-Sippe
Die großen Western 110: Die Morgan-Sippe
Die großen Western 110: Die Morgan-Sippe
eBook119 Seiten1 Stunde

Die großen Western 110: Die Morgan-Sippe

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Die Herde hinter ihnen lagert in einer Senke. Der alte Brad Morgan zieht seinen Hut, um sich über den kahlen Kopf zu wischen. Dabei streift sein Blick seine beiden Söhne und die schlanke und jungenhafte Gestalt seiner Tochter. "Nolan", sagt er dann langsam und trocken mit seiner sparsamen Sprechweise, an die sich seine Kinder gewöhnt haben. "Nolan, nun ist nur noch Ches an der Herde mit den Boys. Bist du sicher, dass es richtig ist?" Nolan Morgan, der mit seinem schwarzen Haar und seinem scharfgeschnittenen Gesicht wie ein halber Indianer aussieht, nimmt träge den Blick herum und blickt den alten Mann an. Auch die anderen blicken jetzt auf Brad Morgan und zwinkern leicht mit den Augen. Jingo Morgans Gesicht, das Gesicht eines jungen, aber harten Mannes, verschwimmt im Schatten seines Hutes. Es ist ein schmales und kantiges Gesicht mit hellen Augen. Er ist es, der für seinen älteren Bruder antwortet und dem alten Mann seine Meinung sagt. "Dad", sagt Jingo Morgan langsam und sanft. "Ches weiß schon, was er zu tun hat. Und in dieser Gegend sind keine Rustler und Viehdiebe. Markman hat geschrieben, dass die Strecke frei ist. Die Herde lagert. Und wir haben alle schrecklichen Durst." "Euer Durst"
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Mai 2015
ISBN9783959792127
Die großen Western 110: Die Morgan-Sippe

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    Buchvorschau

    Die großen Western 110 - Howard Duff

    Die großen Western

    – 110 –

    Die Morgan-Sippe

    Howard Duff

    Die Herde hinter ihnen lagert in einer Senke.

    Der alte Brad Morgan zieht seinen Hut, um sich über den kahlen Kopf zu wischen.

    Dabei streift sein Blick seine beiden Söhne und die schlanke und jungenhafte Gestalt seiner Tochter.

    »Nolan«, sagt er dann langsam und trocken mit seiner sparsamen Sprechweise, an die sich seine Kinder gewöhnt haben. »Nolan, nun ist nur noch Ches an der Herde mit den Boys. Bist du sicher, dass es richtig ist?«

    Nolan Morgan, der mit seinem schwarzen Haar und seinem scharfgeschnittenen Gesicht wie ein halber Indianer aussieht, nimmt träge den Blick herum und blickt den alten Mann an. Auch die anderen blicken jetzt auf Brad Morgan und zwinkern leicht mit den Augen.

    Jingo Morgans Gesicht, das Gesicht eines jungen, aber harten Mannes, verschwimmt im Schatten seines Hutes. Es ist ein schmales und kantiges Gesicht mit hellen Augen.

    Er ist es, der für seinen älteren Bruder antwortet und dem alten Mann seine Meinung sagt.

    »Dad«, sagt Jingo Morgan langsam und sanft. »Ches weiß schon, was er zu tun hat. Und in dieser Gegend sind keine Rustler und Viehdiebe. Markman hat geschrieben, dass die Strecke frei ist. Die Herde lagert. Und wir haben alle schrecklichen Durst.«

    »Euer Durst«, sagt der alte Mann grollend. »Immer muss man auf euch aufpassen, wenn ihr verrückte Ideen bekommt. Durst, als wenn ihr nicht warten könnt, bis der Trail vorbei ist. Was sind schon vierzehn Tage? Ihr müsst wieder in eine Stadt und werdet euch betrinken. Aber ich sage euch, diesmal passe ich auf. Habt ihr verstanden, Söhne?«

    »Sicher«, sagt Nolan träge. »Wir denken auch nicht so sehr an Durst, als an die vierhundert Rinder, Dad, die du Fillmore verkaufen willst. Er wird in der Stadt schon warten.«

    Er seufzt, der alte Mann, der in der weitverzweigten Morgan-Sippe das Ruder fest in seinen Händen hält und alles bestimmt, was in der Sippe geschieht.

    »Kommt«, sagt er. »Wir reiten, Mädel.«

    Sie reiten dem alten Mann nach. »Socorro«, sagt der alte Brad hart. »In dieser Stadt hatte ich meinen ersten Revolverkampf auszutragen. Verdammt, wenn ich daran noch denke.«

    Er hat darüber gesprochen, was vorher war und wie seine Jugend aussah. Manchmal hat er seinen Söhnen nur von der damals harten Zeit mit Rindern und landhungrigen Halunken erzählt. Aber er sprach nie von Socorro.

    »Reitet zu einem Saloon, ich treffe euch dort, wenn ich mit Fillmore gesprochen habe.«

    Er nickt ihnen zu, wendet dann das Pferd und reitet los.

    Seine Kinder folgen langsam.

    *

    Jingo Morgan hält das Glas in der Hand. Er zuckt zusammen, sein Arm hält in der Bewegung inne, und seine Augen sausen zu Nolan hin.

    Nolans Gesicht sieht wie eine harte und kalte Maske aus, in der kein Leben steckt. Die hellen Augen Nolans funkeln leicht, und seine Hand stellt krachend die Flasche auf den Tisch zurück.

    Durch die Nacht dröhnen drei, vier Schüsse.

    Die Leute im Saloon sind aufgesprungen und starren auf die Schwingtür.

    Und dann sagt einer scharf und fauchend: »Das kommt von drüben. Das kommt von der Gasse, in der Fillmores Viehbüro liegt. Verdammt, wer schießt denn da?«

    Er schweigt wieder, denn es dröhnt zweimal, dreimal peitschend und grollend. Jetzt springen sie alle auf, und Nolan sieht Jingo an.

    »Komm nach, Schwester«, sagt er dann scharf. »Das war Dads Revolver. Komm, Jingo, schnell.«

    Er ist auf dem Vorbau, sieht drüben, weit links, einen Mann laufen und hört ihn brüllen: »Da hat jemand geschossen. Da war es, in der Rivergasse.«

    Er sieht den Mann laufen und sieht die dunkle Mündung der Gasse. Und er hört, wie Jingo keuchend sagt: »Dad, verdammt, wenn er nur nicht verletzt ist.«

    Die beiden Brüder laufen nebeneinander und hasten auf die Gasse zu, auf die noch mehr Leute zulaufen. Und dann grollt in das Geschrei des Mannes hinein, der als Erster an der Gasse ist, der fauchende Abschuss eines Karabiners. Fast in derselben Sekunde hämmert in der Gasse ein Revolver los, etwas klirrt laut, und der gellende Schrei einer Frau kommt hoch.

    Irgendwo in der Nacht und im Hintergrund der Gasse kommt Hufgetrappel auf, dann feuert der Karabiner wieder und drei, vier Männer werfen sich in den Staub. Aus dem Staub spritzen lange Fahnen hoch, fegt es über die Straße, und der Karabiner dröhnt so laut, dass das Echo über die Gasse rollt und sich an den Hauswänden bricht.

    »Hinein«, sagt Nolan heiser. »Schnell, Bruder, da steckt ein ganzes Rudel. Hinein in das Haus hier.«

    Sie sehen beide die offene Haustür, einen Mann in ihr, der verstört auf sie blickt, und Jingo sagt scharf und fauchend zu dem Mann: »Aus dem Weg, verdammt! Geht es hier hinten durch?«

    Er wartet die Antwort nicht ab, stößt den Mann zur Seite und rennt in langen Sprüngen durch den Hausflur nach hinten. Und da erst sagt der Mann heiser und aufgeregt hinter den beiden Morgan-Brüdern: »In den Hof und über den Zaun. Ihr kommt dann hinter den Palast von Fillmore.«

    Sie laufen beide, reißen die Tür auf und springen in den Hof. In der Gasse brüllt der Karabiner noch einmal, und als sie auf dem Hof sind, hören sie einen Mann schreien: »Nicht in die Gasse, sie schießen. Nicht in die Gasse.«

    »Verdammte Halunken«, sagt Nolan keuchend hinter Jingo. »Jetzt hoch und über den Zaun. Los, Bruder.«

    Er springt auch schon hoch, der Bretterzaun ist für sie kein Hindernis, und schon sind sie drüben. Aus dem Haus links von ihnen ertönt Lärm, ein Mann schreit irgendetwas, und Jingo wirft sich über den flachen Staketenzaun, der das Haus von dem nächsten trennt. Sie setzen noch über einen Zaun, umrunden einen Schuppen und sehen den schmalen Weg, der sich zwischen den Häusern hinzieht.

    Links von ihnen ist eine Tür in einem Haus sperrangelweit offen, das Licht einer Lampe fällt in die Dunkelheit, und Jingo läuft mit gezogenem Revolver auf die Tür zu.

    Nolan, der unmittelbar hinter ihm ist, zieht die Luft durch die Nase, blickt nach oben und sieht das Schild mit Fillmores Namen über der Tür.

    »Pulverrauch«, sagt Nolan scharf. »Bruder, hier war es. Schnell hinein. Warte, ich zuerst.«

    Er packt Jingo am Arm, reißt ihn zur Seite und springt in einem Satz die drei Stufen der Treppe hoch, landet mit dem Colt in der Faust im Raum und sieht starr auf die offenstehende Tür des Nebenraumes.

    In der Luft hängt dicht und bläulich Pulverrauch, der träge durch die Tür abzieht.

    Jingo steht unmittelbar hinter Nolan und fragt heiser und keuchend: »Wo ist Fillmore, und wo ist Dad? Dad will ihm Rinder verkaufen.«

    Er dreht sich scharf um. Und dann sehen sie sich an, und sie spüren alle die lastende Stille in dem Raum, und die dunkle Ahnung greift nach ihnen.

    Jingo Morgan steht still und starrt auf die Tür. Er wagt nicht, sich zu bewegen und sieht zaudernd auf Nolan, der langsam seinen Colt senkt und heiser fragt: »Dad, bist du hier drin?«

    Nolan Morgan sieht nach rechts und sieht nach links. Sein Kopf bewegt sich nicht. Nur seine Blicke wandern durch den Raum und bleiben auf Fillmore liegen.

    Dann wandern seine Augen weiter. Nolan Morgen sagt nichts. Er blickt nur aus dunkel schimmernden Augen auf seinen Vater und sieht ihn an. Er sieht das Gesicht des alten Mannes, der auf der Seite liegt und die Hand ausgestreckt hat.

    »Er ist tot«, sagt Nolan mit einer Stimme, die Jingo schrecklich und fremd vorkommt. »Jingo, Bruder, unser Vater ist tot.«

    Er schweigt mit einem schrecklichen und gepressten Laut. Jingo spürt auf einmal, wie ihm die Augen brennen und wie er schlucken muss. Er spürt eine entsetzliche und unfassbare Leere in seinem Kopf.

    »Dad«, sagt er und geht taumelnd vorwärts. »Dad, warum …«

    Er sieht auf Nolan, der langsam vor ihm her in das Zimmer geht, und sieht, wie Nolan sich bückt und den Colt vom Boden hochnimmt.

    Und Jingo klammert sich am Tisch neben der Kugelfurche fest, und die Handknöchel treten weiß heraus.

    »Ich werde sie finden!«, sagt Nolan auf einmal in die Stille hinein, die nur Jingos krampfhaftes Keuchen unterbricht. »Ich werde sie finden und umbringen. Das schwöre ich hier. Ich schwöre es dir, Dad. Ich werde sie umbringen, und wenn ich dabei sterben sollte.«

    Er sieht Jingo an. Und dann steht er langsam auf und sieht die Erschütterung und die schwimmenden Augen Jingos.

    »Bruder«, sagt er heiser. »Bruder, jetzt sind wir allein. Du musst jetzt ein richtiger Mann sein, Jingo. Hast du mich gehört? Ein Morgan weint nie, hast du verstanden?«

    »Ja, Bruder«, sagt Jingo schluckend. »Ja, ich weiß. Ich – ich werde ihm keine Schande machen. Er war immer so stolz auf die Morgan-Sippe. Ich werde …«

    Er schweigt mit einem krächzenden Laut und wischt sich fahrig mit dem Ärmel über das Gesicht. Und dann sieht er, wie Nolan nickt und ihm auf die Schulter klopft.

    »Vergiss nie«, sagt

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