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Gefährliche Grenze: G.F. Barner 266 – Western
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eBook133 Seiten1 Stunde

Gefährliche Grenze: G.F. Barner 266 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Gestern ist Frank Talbot noch geritten. Heute ist er in der Bodega El Conquestador. Und jetzt trinkt er. »Frank«, sagt Miranda Gomez mit ihrer kehligen Mischlingsstimme. »Frankie, nicht mehr trinken. Frankie…« Er ist groß und breit, er ist ein richtiger Mann. Und Miranda ist das, was ein Mann seine Freundin nennt. Frank stellt die Flasche hin und nimmt das gefüllte Glas hoch. »Hallo, Miranda«, sagt er lässig, und jener glasige Schimmer liegt bereits über den Augen, der die Menge Whisky bestätigt, die aus der Flasche fehlt. »Du siehst gut aus, zu gut. Warum bist du noch hier, wenn du so gut aussiehst? Und was willst du von mir? Ich tauge nichts, ich bin kein Mann, ich bin ein Waschlappen!« »Du wirst nie ein Waschlappen sein, Frank«, erwidert sie mit ihrer dunklen Stimme. »Du trinkst jetzt und willst es wieder vergessen. Und wenn du aufwachst, dann bist du nicht klüger als zuvor.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. März 2023
ISBN9783987575945
Gefährliche Grenze: G.F. Barner 266 – Western

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    Buchvorschau

    Gefährliche Grenze - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 266 –

    Gefährliche Grenze

    G.F. Barner

    Gestern ist Frank Talbot noch geritten.

    Heute ist er in der Bodega El Conquestador.

    Und jetzt trinkt er.

    »Frank«, sagt Miranda Gomez mit ihrer kehligen Mischlingsstimme. »Frankie, nicht mehr trinken. Frankie…«

    Er ist groß und breit, er ist ein richtiger Mann. Und Miranda ist das, was ein Mann seine Freundin nennt.

    Frank stellt die Flasche hin und nimmt das gefüllte Glas hoch.

    »Hallo, Miranda«, sagt er lässig, und jener glasige Schimmer liegt bereits über den Augen, der die Menge Whisky bestätigt, die aus der Flasche fehlt. »Du siehst gut aus, zu gut. Warum bist du noch hier, wenn du so gut aussiehst? Und was willst du von mir? Ich tauge nichts, ich bin kein Mann, ich bin ein Waschlappen!«

    »Du wirst nie ein Waschlappen sein, Frank«, erwidert sie mit ihrer dunklen Stimme. »Du trinkst jetzt und willst es wieder vergessen. Und wenn du aufwachst, dann bist du nicht klüger als zuvor. Frank, du solltest aufhören. Frank…«

    »Ich will nicht aufhören«, murmelt Frank.

    Die Bodega ist leer bis auf den alten Webbster in der Ecke und Miranda. Frank hat hier Kredit, er bezahlt immer, das ist das einzige, was man ganz genau weiß.

    Sonst weiß man nie, was er gerade machen wird.

    »Geh doch«, sagt er. »Was hängst du dich an mich? Was ist an mir dran, he? Ich bin ein Vagabund! Spare dir deine Moralpredigt für den nächsten Mann auf, der in deine Bodega kommt. Teufel…, geh endlich!«

    Eine andere Frau, die mit sechsundzwanzig Jahren zu einem Saloon gekommen ist, die Erfolg im Leben hat – sie würde Frank hinauswerfen, aber sie macht es nicht.

    »Frank«, flüstert sie unbeirrt. »Warum hörst du nicht auf und bist so wie früher? Ich weiß doch, wie du früher warst.«

    »Nichts weißt du, gar nichts. Ich war schon immer ein Taugenichts. Laß mich in Ruhe, ich betrinke mich sonst draußen!«

    Sein dunkles Gesicht, von der Sonne gebräunt und scharf gezeichnet, lächelt spöttisch.

    »Frank, wie lange wirst du das noch durchhalten?«

    Das ist es, was niemand weiß. Ein anderer Mann müßte an den Mengen Whisky längst gestorben sein.

    Frank ist in die Stadt gekommen und hat Old Clay Webbster mitgebracht. Ein seltsames Männerpaar sind sie. Der alte Clay, dessen Bart weiß ist und der die meiste Zeit nicht redet. Ein alter Mann, der an Frank hängt wie eine Klette. Frank hat ihn einmal am Kragen gepackt, als der Alte ihm die Flasche nehmen will. Und dann fliegt Old Clay hinaus. Er kommt aber wieder herein und versucht es noch einmal. Da fliegt er wieder durch die Tür. Danach gibt er es auf und setzt sich still hin. Das ist ein halbes Jahr her. Seit dieser Zeit redet Clay fast gar nicht mehr und sieht nur zu, wie Frank trinkt. Er reitet auch nicht mehr mit ihm.

    Der alte Mann hat hier und da einen Gelegenheitsjob gefunden und verdient sich sein Geld. Und immer, wenn Frank Talbot keinen Cent mehr hat, dann ist der Alte da und bezahlt. Er bezahlt den Whisky, an dem Frank Talbot einmal sterben wird.

    Frank Talbot, von dem ein Dutzend Geschichten die Runde machen. Er stammt aus Austin in Texas, das weiß man. Man weiß auch, daß er eine Menge Orden im Krieg bekommen hat und sogar Major war. Dann ist er nach Hause gekommen. Von diesem Tag an geht es mit ihm abwärts.

    Frank Talbot war einige Zeit verschollen gemeldet. Er hatte die Ranch, die eigentlich seiner Frau gehörte, auf Vordermann gebracht, und war in den Krieg gezogen wie die anderen Männer auch.

    Als er nach Hause kam, da saß ein Yankee in seinem Sessel am Kamin. Und seine Frau saß… nun, nicht gerade auf den Knien des Yankees, der seine Leute nahm und Frank von der Ranch prügelte, auf der nur noch ein Mann war: Old Clay.

    Das ist in wenigen Zügen das, was die Leute hier wissen, mehr wissen sie nicht.

    »Salute«, sagt Frank heiser und kippt das Glas weg, als wenn der Inhalt Wasser ist. »Prost, Clay!«

    Clay sagt nichts, er sieht nur blinzelnd hoch, und seine wasserhellen Augen senken sich wieder auf den Tisch.

    »Er denkt, ich höre eines Tages auf, der alte Narr«, sagt Frank Talbot mit plötzlich hervorbrechender Wut. »Er denkt das wirklich. Scher dich zum Teufel, Clay!«

    Clay sagt nichts, er sieht auch nicht mehr hoch.

    »Was hat sie denn getan, außer ihn zu betrügen?« fragte Mira Clay.

    In diesem Augenblick sagt vom Tisch her Frank Talbot eiskalt und ruhig:

    »Sie ritt in die Stadt und ließ den Jungen allein, Mira. Sie vergaß über diesen räudigen Hundesohn ihr Kind und dessen Krankheit. Und als sie zurück war, da fand sie ihn erstickt vor. Und niemand war bei ihm in seiner letzten Stunde als der Himmel und Gott. Und darum werde ich mich immer wieder betrinken.«

    Mira starrt entsetzt auf Frank, der langsam vom Tisch rutscht und lächelt, aber es ist ein fast irres Lächeln.

    »Ja«, sagt Frank Talbot und geht an ihr vorbei zum Tresen. »Er hatte Haare aus Gold, und wenn er lachte, dann ging die Sonne auf. Er hieß Frank, wie sein Vater. Auf Frank Talbot.«

    Und er nimmt die Flasche und setzt sie an den Hals.

    *

    Er hat die Flasche ausgetrunken und steht immer noch.

    »Es ist meine Sache«, sagt er so wild, daß Mira sich plötzlich vor ihm fürchtet. »Es ist meine Sache. Laßt mich doch in Ruhe. Vielleicht…«

    Mira sieht den alten Clay an, aber Clay hält den Blick gesenkt.

    Es ist still im Raum. Dann werden Schritte laut.

    Jemand läuft auf dem Gehsteig, wird dann jäh langsamer und stößt die Tür mit einem Ruck auf.

    In der Tür steht Manuel Martin, schweißüberströmt.

    Martin ist der Mann, bei dem Frank arbeitet, wenn er gerade Geld nötig hat.

    Meistens besteht diese Arbeit aus einem Ritt nach La Union oder Fuente. Manuel handelt mit allem, was sich handeln läßt.

    Man sagt, daß er beide Seiten im mexikanischen Bürgerkrieg jenseits der Grenze mit den nötigen Mitteln versieht, mit denen man sich schneller umbringen kann.

    »Er ist da… Gott sei es gedankt«, stammelt Manuel. »Un desdicha… un malo desdicha… ein Unglück, ein schlimmes Unglück!«

    Er stolpert keuchend auf den Tisch zu.

    »Hast du auch mal Unglück?« fragt Frank grimmig. »Was willst du, Gauner?«

    »Frank, es ist nicht wegen mir, aber Ramon…«

    »Was ist mit Ramon?« fragt Frank heiser und richtet sich jäh auf. »Was hat er angestellt?«

    Ramon, sagt sich der alte Clay, das ist der einzige Mann außer mir, mit dem Frank noch vernünftig redet

    und mit dem er gern reitet, wenn er ein Pferd hat. Jetzt wird Frank lebendig.

    »Er… er hat nichts angestellt«, jammert Martin. »Er ist verschwunden, Frank. Er hätte am Abend zurück sein müssen, aber er ist nicht gekommen. Frank, er ist mein Neffe, der einzige liebe Verwandte, den ich habe. Frank, wenn was passiert ist, dann…«

    »Dann wirst du bestimmt Krokodilstränen um ihn weinen, was?« fragt Frank bissig. »Der Junge ist so ehrlich wie dumm, daß er seinem verkommenen Onkel hilft. Du nutzt ihn so aus wie mich! Und auf einmal machst du dir um ihn Sorgen? Wo ist er verschwunden?«

    »Ich… nun gut, dann bin ich verkommen, aber ich liebe meinen Neffen, das einzige Kind meiner zu früh verstorbenen Schwester. Welch ein Unglück, der arme Junge…«

    Frank Talbot kommt langsam hoch und geht auf den feisten Mexikaner zu.

    »Du falscher Halunke«, sagt er grollend. »Du hast ihn so knapp gehalten, daß er sogar hungrig ins Bett mußte. Und jetzt jammerst du Heuchler mir was vor? Ich müßte dich nicht kennen und nicht deine schwarze Seele, Mensch. Also, wo steckt er?«

    »Ich hatte ihn nach Anguila geschickt. Mein Gott, hätte ich doch nicht.«

    »Na und? Warum ist das ein Grund zum Jammern, Manuel?«

    »Ohhooohooo«, stöhnt der Mexikaner. »Er ist nicht wiedergekommen, mein armer Neffe…«

    »Mensch«, faucht Frank. »Wann ist er los?«

    »Gestern, Amigo! In aller Frühe ist er geritten.«

    »Na und? Vielleicht hat er drüben ein Mädchen?«

    »Oh, er hat kein Mädchen, das weißt du doch. Er ist erst sechzehn Jahre.«

    »Wie du Gauner lügst«, schnaubt Frank. »Du weißt nicht einmal, daß er siebzehn ist und achtzehn wird, so sehr liebst du ihn, daß dich seine Geburtstage nicht kümmern. Also, jetzt rede. Wann sollte er zurück sein?«

    »Ja, richtig, er wird bald achtzehn«, sagt Manuel. »Ich bin so durcheinander, ich habe es einen Augenblick vergessen. Frank, er hätte am späten Nachmittag hier sein müssen. Und er ist nicht gekommen, obwohl es sehr wichtig war, sehr wichtig.«

    »Was war wichtig?«

    »Er sollte mir eine Nachricht bringen, der arme Junge. Frank, ich gebe dir zwanzig Dollar und stelle dir Pferd und Waffen zur Verfügung, wenn du nachsehen reitest.«

    »So wichtig ist dir altem Gauner dein Neffe auf einmal? Manuel, mein Freund, was war denn so wichtig, he?«

    Der Mexikaner windet sich wie ein Regenwurm.

    »Wirklich eine Nachricht? Manuel, du würdest nie zwanzig Dollar ausspucken, wenn es nur eine Nachricht… Manuel, wieviel?«

    Und er sieht ihn an und reibt Daumen und Zeigefinger aneinander.

    »Na ja, nun ja, es ist nicht viel…«

    »Wieviel, Manuel?«

    »Einige Dollar.«

    »Manuel, du bist gelaufen, das tust du nie, weil du zu faul dazu bist. Es müssen also viele Dollar sein, vielleicht sogar einige tausend, wie? Manuel, er ist zu ehrlich, um mit dem Geld durchzubrennen, dafür kenne ich ihn. Und ich kenne dich doch

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