Ein Song für Malena: Extended Hot Edition
Von Emilia deLuca
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Über dieses E-Book
Doch sie ahnt nicht, dass ausgerechnet der Popstar Lenn, über den sie eine Reportage machen will, all ihre Pläne über den Haufen wirft.
Ein Song für Malena in der Extended Hot Edition.
Tauche ein in diese prickelnde Kurzgeschichte, die deine Fantasie zum Glühen bringen wird.
Emilia deLuca
Emilia deLuca ist eine Urberlinerin. Schon früh wurde sie an die Musik herangeführt. Mit zwei Jahren klimperte sie auf einem Klavier herum und mit fünf Jahren betrat sie eine Musikschule und blieb. Auch Architektur faszinierte sie schon immer. Die Inspiration zu ihren Texten findet sie entweder durch die Musik oder bei ihren Streifzügen durch die Straßen und Innenhöfe. Emilia deLuca schreibt Kurzromane und spielt gerne mir der Fantasie ihrer Leser. Bei ihren Lesungen verleiht sie ihren Büchern eine gewisse Lebendigkeit.
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Buchvorschau
Ein Song für Malena - Emilia deLuca
Malenas Chance
»Willst du in deinem Job denn nie weiterkommen? Da, wo du jetzt bist, hast du doch keine Perspektive. Du hättest doch studieren sollen«, sagt Jacob mit diesem Unterton, den er neuerdings immer benutzt, wenn er mir seine Unzufriedenheit zeigen will. »Ich habe dir schon dreimal gesagt, dass du mit Mel reden sollst, damit sie dir endlich die guten Projekte gibt, aber du tust es einfach nicht. Nutz doch endlich deine Chance, Malena, und mach etwas aus dir!«
Ich kann es nicht mehr hören.
›Und nur fürs Protokoll: Ich habe studiert, nur nicht wie du an einer Elite Universität, du Idiot. Sondern, wie jeder normale Mensch, der nicht alles von Mami und Papi bezahlt bekommt, an einer staatlichen Uni. Und ich habe Journalismus studiert, weil ich die Welt bereisen und keine langweiligen Berichte wie jetzt schreiben will.‹
Ich will das nicht laut aussprechen, es würde nur zu noch mehr Streit führen, den wir in letzter Zeit eh schon genug haben. Wir beide merken, dass unserer Beziehung die Luft ausgeht. Wir kommen nicht mehr miteinander klar, aber ich habe keine Lust auf Streit. Also schaue ich ihn nur an und schweige.
Mein Job macht mir keinen Spaß mehr. So hatte ich mir das alles nicht vorgestellt.
Anfangs war es okay, aber jetzt mache ich immer das Gleiche und muss mich in Kostüme quetschen, wenn ich an Pressekonferenzen teilnehme.
Ich mag keine Pressekonferenzen. Ich dachte, wenn ich bei einer angesagten Zeitschrift wie ›New Style & Music‹ arbeite, erlebe ich auch etwas. Aber vielleicht bekomme ich jetzt die Chance, mehr daraus zu machen.
So, wie Jacob es sich wünscht.
»Denkst du daran, dass ich die ganze nächste Woche nicht da bin? Ich hatte dir doch von dem Festival erzählt, auf das mich Mel schickt. Ich soll darüber berichten.« Ich hole kurz Luft. »Vielleicht nutzen wir die Woche, um eine Beziehungspause einzulegen. Danach fahre ich wahrscheinlich noch ein paar Tage zu meiner Oma. So hat jeder genug Zeit zum Nachdenken.«
Jacob legt das Börsenblatt zur Seite und schaut mich überrascht an. »Damit habe ich jetzt zwar nicht gerechnet, aber, ja ok. Probieren wir es.«
Ich bin erleichtert über seine Reaktion.
Meine Gedanken sind auch schon wieder beim Festival. ›Endlich muss ich mal kein Kostüm tragen.‹ Allein der Gedanke zaubert mir ein Lächeln in mein Gesicht.
»Was ist, warum freust du dich so? Etwa wegen des Festivals?«, will Jacob wissen. Ich schüttle nur meinen Kopf.
›Natürlich wegen des Festivals, aber das muss er ja nicht wissen.‹ Für so etwas hat er eh nichts übrig, wie auch, als Banker ist man langweilig und trägt auch privat Anzüge, so ist es jedenfalls bei Jacob.
Obwohl ich auch den ein oder anderen Banker kenne, der in seiner Freizeit locker und entspannt ist.
Ich hatte Jacob damals kennengelernt, als ich über den Konzern, wo er arbeitet, berichtete.
Am Anfang war es auch schön mit ihm, nur dann war ihm das Business wichtiger als alles andere.
Auch ich soll Karriere machen, wie stünde er sonst bei seiner Familie und Freunden da, mit einer Frau an seiner Seite, die beruflich nicht vorwärtskommt?
Er will allen zeigen ... ja was eigentlich? Dass Karriere alles ist? Dass das dicke Auto vor der Haustür zeigt, wer man ist? Mein Ding ist das nicht. Ich halte nichts von diesem Statussymbol.
»Vergiss es bitte nicht, ok?«, bitte ich ihn und schaute ihn fragend an. Er nickt nur und wieder mal habe ich das Gefühl, ihn zu enttäuschen. Noch ein Grund, warum ich mich freue, rauszukommen.
Die Woche ist eine Chance für mich …
Ankunft beim Festival
Heute ist es soweit. Ich hole meine Unterlagen im Büro ab. Die Pressemappe ist ganz schön dick und voll mit Papierkram.
Jede Menge Informationen über den Ablauf, die Bands und eine Übersicht von allen Pressekonferenzen.
Nach vier Stunden Zugfahrt bin ich endlich da.
Ein Shuttlebus für die Presse steht schon bereit. Es geht direkt zum Festival.
»Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die erste Pressekonferenz startet in weniger als einer Stunde«, sagt eine Frau, die sehr wichtig aussieht und an jeden einen Presseausweis für das Festival verteilt. »Der erste Künstler wartet schon: Lenn.«
›Auf Lenn freue ich mich, seit ich gesehen habe, dass er bei dem Festival dabei ist. Ich liebe seine Musik.‹
Durch meinen Presseausweis darf ich sogar hinter die Bühne und ganz nah an die Musiker ran. Es ist mein erstes Festival als Journalistin.
Viele Bands sind schon eingetroffen und die ersten Proben laufen bereits. Nur die Presse ist schon anwesend, die Fans kommen erst in den nächsten Tagen. Und ich bin mittendrin.
›Was für ein Gefühl!‹
Mel lässt mir fast freie Hand, was den Schwerpunkt des Artikels angeht. Nur eins hat sie betont: »Malena, es muss ein Knaller-Artikel werden.«
Ich weiß auch warum: Ich war für das Festival nicht vorgesehen. Jo wurde krank und ich habe mich sofort freiwillig gemeldet. Mel passte das gar nicht, denn ich hatte keinerlei Festivalerfahrungen im Gegensatz zu Jo.
Ich werde hinter die Bühne gewunken und kann gar nicht glauben, dass ich gemeint bin. Die Probe von Lenn und seiner Band läuft schon.
Ich bekomme Herzklopfen. Lenn, der Sänger, schaut mich immer mal wieder an.
»Hi, du kannst Lenn gleich nach seiner Probe interviewen. Am besten wartest du hier, dann bekommst du auch von der Probe noch etwas mit«, sagt der junge Mann aus der Crew und verschwindet auch schon wieder.
Ich kenne das Lied, das sie gerade proben und singe leise mit. Diesen Song muss man einfach laut hören und live ist es noch besser.
Eine Frau steht auf einmal neben mir. »Hi, ich bin Susa Büsing, seine Tourmanagerin. Wie ich sehe, magst du seine Musik. Das ist schön.« Ich lächle sie nur an und nicke. »Du bist die Nächste.« Sie blättert in ihrer vollen Mappe. »Sagst du mir bitte noch deinen Namen? Dieser Papierkram macht mich noch wahnsinnig.« Das kann ich verstehen: Wenn ich nur an die dicke Pressemappe denke, bin ich auch genervt.
»Ich bin Malena Jansen von New Style & Music.« Sie nickt, als sie den Namen der Zeitschrift findet und schaut mich verwundert