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Teufelsgut Engelsböse Nr. 7: Jugendblut (Die dramatische und sehr schwarzhumorige Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
Teufelsgut Engelsböse Nr. 7: Jugendblut (Die dramatische und sehr schwarzhumorige Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
Teufelsgut Engelsböse Nr. 7: Jugendblut (Die dramatische und sehr schwarzhumorige Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
eBook279 Seiten3 Stunden

Teufelsgut Engelsböse Nr. 7: Jugendblut (Die dramatische und sehr schwarzhumorige Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)

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Über dieses E-Book

»So wie es die Erde vor den Menschen gab, existierte die Vorhölle schon vor der Ankunft der Dunklen.« erklärte die Engelsfrau Stephanie Moody der blondhaarigen Prophetin, die nun Antworten wollte. »Und wer war vor den Menschen, vor den Hellen und den Dunklen hier?« »Andere Völker. Ganze Zivilisationen. Vielleicht Tausende. Nach euch, wenn die heutigen Menschen wieder verschwunden sind, kommen die nächsten Anwärter für das Spiel. Die Menschen haben nur ein kurzes Gastspiel. Alles auf Erden ist diesem Kampf Gut gegen Böse unterworfen. Für euch gibt es am Ende aller Zeit nur zwei Möglichkeiten: Himmel oder Hölle. Eine dritte Option ist für euch nicht vorgesehen. Der Krieg zwischen den Hellen und den Dunklen wird in die nächste Runde gehen - bis in alle Ewigkeit! Und nun lass uns weitergehen, Prophetin.«

Gut und Böse - wie kam beides in die Welt? Und sind wir gänzlich frei von diesen beiden Mächten, wenn wir es uns lange genug einreden?
Es ist mühsam darüber nachzudenken, denn es gibt für uns alle Pläne, die älter sind als die Menschheit selbst, geschrieben vor langer Zeit … und sie erfüllen sich jetzt … in diesem Augenblick … für uns alle.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum8. Apr. 2024
ISBN9783384195784
Teufelsgut Engelsböse Nr. 7: Jugendblut (Die dramatische und sehr schwarzhumorige Mystery-Satire-Serie für Erwachsene)
Autor

Sabine Benda Thomas Benda

In tiefer Liebe und Kreativität verbunden bearbeiten wir gemeinsam einige sehr interessante Romane, die demnächst ihre Veröffentlichung finden. Wir sind zwei leidenschaftliche Selfpublisher mit Herz und Seele – und das zeigt sich in unseren Geschichten. Sabine & Thomas Benda, 2024 Besuchen Sie unsere Homepage: www.bendagasmo.com www.bendagasmo.com Besuchen Sie unsere Facebook-Büchergruppe: Alles zum Thema Buch https://www.facebook.com/groups/724981905219912

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    Buchvorschau

    Teufelsgut Engelsböse Nr. 7 - Sabine Benda Thomas Benda

    1. Centauri 11-6, vor 15 Jahren

    Es war einer jener Sommer, die scheinbar niemals wirklich vorübergingen. Die Sonne brannte heiß auf das Baumhaus im knorrigen Ahorn herab. Die imaginäre Raumstation Centauri 11-6 war dennoch besetzt.

    Marcy Bowlers, die später als eine Auserwählte Gottes von sich reden machen würde, war inzwischen zu einem pubertierenden Teenagermädchen herangewachsen.

    13-jährig, mit pickeliger Stirn, schlecht gelaunt und voller Zorn auf Isaac Butler, der sie doch tatsächlich wegen Pamela Bennings, einer – ihrer Ansicht nach – unbedeutenden Brünetten mit Zahnspange, verlassen hatte. Die Sommersonne trieb ihr zudem salzige Schweißperlen auf die unschöne Stirn. Die Pickel juckten ganz entsetzlich.

    »Marcy? Kann ich dich etwas fragen?« Marc, ihr kleiner Bruder, war zum Baumhaus hochgeklettert. Das konnte nur der Anfang eines Bruder-Schwester-Dialoges sein.

    Auch das noch, dachte die Blondhaarige, bekleidet mit Jeans Pants und einem türkisfarbenen Cotton-T-Shirt.

    Ja, jüngere Brüder kamen oftmals zu ungelegenen Augenblicken. Doch das Mädchen liebte ihren Bruder sehr, selbst dann, wenn dieser einen hin und wieder mit seiner Fragerei an den Rand des Wahnsinns treiben konnte. Ganz die nette Schwester wischte sie die ärgerlichen Gedanken an den verräterischen Isaac Butler, die blöde Zahnspangen-Tussi und die brennenden Pickel beiseite und zauberte ihr Bruderversteherin-Lächeln auf die Lippen.

    Marc Bowlers, der in den verschwitzten Sportklamotten und mit etlichen Schürfwunden an den Knien und an den Ellbogen wenig vorzeigbar aussah, erregte dennoch Marcys Ärger. Sie blickte ihn mahnend an. »Sag mal, war es ein Problem für dich, zu duschen, oder sparst du unser Haushaltsgeld?«

    Der mittlerweile Achtjährige hatte sich mit einigen Kindern aus der angrenzenden Nachbarschaft zu einem Fußballmatch verabredet gehabt. Den Schürfwunden nach musste die Kickerei ziemlich heftig gewesen sein.

    »Wir haben gewonnen«, ignorierte der Lockenkopf die Duschfrage.

    »Das freut mich für dich, Locke! Wo drückt der Schuh?«

    Marc sah sie mit seinen braunen Mandelaugen verblüfft an. »Nirgends. Die neuen Sportschuhe passen perfekt!«

    Marcy lächelte. »Das ist nur eine Redewendung. Die Erwachsenen reden oft so, Locke.«

    »Du bist aber noch nicht erwachsen, Marcy. Also, rede so, dass ich dich verstehen kann, ja?«

    Marcy atmete durch. Seine klare Sicht der Dinge ist wie immer entwaffnend, musste die große Schwester zugeben. »Okay. Das kam an! Also, was ist dein Problem? Ihr habt doch gewonnen, oder?«

    »Es geht mir nicht um Fußball, Marcy.«

    Wieso wundert mich das jetzt nicht wirklich?, witzelte das Mädchen in Gedanken mit sich selbst herum.

    »Sag mal, Marcy, du hast doch Erfahrung in romanischen Dingen? Du bist doch andauernd in irgendeinen verliebt, nicht wahr?«

    Oh, oh – ganz schlechtes Timing, durchzuckte es Marcy. Aber was konnte ihr fragender Bruder dazu, dass Isaac Butler ein Arschloch war – nichts.

    »Es heißt nicht romanische Dinge – es heißt romantische Dinge! Ja, ich habe Erfahrung! Wo drückt ... was willst du genau wissen?«

    »Glaubst du, dass Gott romantisch ist?«

    Marcy Bowlers verfiel sofort in einen fassungslos aussehenden Glotzblick. »Wie kommst du auf so eine ungewöhnliche Frage, Locke?«

    »Ich habe Sue aus der Parallelklasse nach dem Fußballspiel eine Blume geschenkt, weil ich ihre Haare klasse finde.«

    »Du hast ... was?«

    »Ich habe ihr eine Blume geschenkt. Gepflückt aus Moms Blumenbeet. Verrat mich jetzt nicht, okay?«

    »Du hast Sue ernsthaft eine Blume geschenkt?«, schmunzelte Marcy.

    »Ernsthaft«, antwortete Marc. »Mir war danach. So ein Gefühl von innen. Mom sagt immer, dass Gott alles erschaffen hat – also, auch die Gefühle! Ist Gott nun romantisch, oder nicht?«

    Nach acht Jahren Bruder-Erfahrung wusste Marcy Bowlers, dass Marc manchmal recht tiefgründige und nicht immer altersentsprechende Fragen in sich trug, die nach einer Beantwortung drängten.

    »Ich denke«, ließ sich Marcy zu einer Vermutung hinreißen, »dass Mom recht hat. Gott hat alles auf Erden erschaffen. Selbstverständlich auch die romantischen Gefühle! Gott steht ja für die Liebe ein. So gehe ich stark davon aus, dass Gott auch ein Romantiker ist!«

    »Das ist gut!«, meinte Marc, wirkte dennoch nachdenklich. »Dann habe ich nichts falsch gemacht und nichts falsch gefühlt!« Er blickte sie fragend an. »Aber die Blume hat sie nicht gewollt und einfach auf den Boden geschmissen. Warum hat Sue das gemacht? Wenn Romantik eine gute Gottes Sache ist, hätte es doch klappen müssen?«

    Hilfe – ich bin überfordert, dachte Marcy gestresst, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Sie überlegte kurz, wollte Marc nicht mit Phrasen und Oberflächlichkeiten abspeisen.

    »Manchmal«, erklärte sie schwesterlich einfühlsam, »kommt Romantik nicht bei dem an, bei dem man es gerne möchte. Das ist leider so.« Wütend sah sie Isaac Butler vor ihrem inneren Auge, stellte sich gerade vor, wie dieser die Zahnspangen-Tussi Pamela küsste.

    »Witzigerweise«, erzählte Marc abschließend, »hat dann Joshua die Blume aufgehoben und gefragt, ob er sie haben kann. Ich fand das klasse, Marcy! Der hat sich wenigstens über die Blume gefreut – und der hat voll die Muckis, echt wahr!«

    Ja, die Sache mit der Romantik war so eine spezielle Sache – und irgendwie auch kompliziert. Oder war sie vielleicht doch einfacher, als man dachte?

    Wie dem auch sei - es war nicht unbedingt wichtig in diesem endlos erscheinenden Sommer.

    Marc Bowlers war zufrieden und ging nun ins Badezimmer, um zu duschen.

    Marcy Bowlers radierte Isaac Butler aus ihrer Gedankenwelt und vertraute darauf, dass Gott wirklich ein Romantiker war, einer ist und immer einer sein würde.

    Immer.

    2. Gott

    Absolute Schwärze!

    Später dann erhellt sich alles um mich herum. So beginnt es immer, wenn er mit mir in Kontakt tritt. Ein angenehmes Kribbeln durchflutet meinen Körper dabei, wenn er zu mir spricht.

    Wie er aussieht, möchten Sie wissen?

    Sie wollen tatsächlich von mir, dass ich Ihnen Gott beschreibe?

    Ich muss Sie leider enttäuschen! Das darf ich natürlich nicht!

    Er hat es mir verboten!

    Nur so viel: Gott ist anders, als wir ihn uns in unserer begrenzten Vorstellungskraft ausmalen können.

    Er ist eben Gott. Nichts ist vergleichbar mit ihm!

    Estelle Brukner, Auserwählte Gottes, Neu-Prophetin, Gründerin von FISH und inoffizielle Prinzessin von Hidsania

    3. Taxifahrt

    Es war weit nach Mitternacht, als das Taxi die Hauptverkehrsstraßen verließ und in Seitenstraßen Brooklyns einbog, um im Gewirr noch kleinerer Straßen zu verschwinden. Die Fahrt von New York City hatte länger gedauert als üblicherweise. Freitags war immer mehr Verkehr als an den anderen Werktagen. Für viele Angestellte, die fünf Tage die Woche von neun bis fünf für irgendeinen Chef malochten, begann das Wochenende oft mit dem alkoholreichen Versumpfen in stylish anmutenden Cocktailbars in Manhattan oder mit Stress abtanzen in schwülheißen Clubs in Chelsea. Party machen konnte man in New York fast immer und überall, und es fand sich für jeden Anspruch das geeignete Terrain. Chillen oder Es-ruhig-angehen waren Gemütszustände, die man eher in den Randbezirken finden konnte und nicht im Zentrum der Metropole. Der Big Apple hatte nicht ohne Grund die eindeutig kurze, aber treffende Bezeichnung Die Stadt, die niemals schläft erhalten.

    Und das war wirklich so.

    Joe Turner wusste das natürlich besser als jeder andere. Der drahtige, kettenrauchende Mann war stolz ein Gebürtiger zu sein, eben ein waschechter New Yorker. Seit 15 Jahren bot er seine Taxifahrten an. Der Mann mit der beginnenden Glatze, die er unter einer schwarzen Basecap versteckte, hatte sich als Aushilfsfahrer hochgearbeitet. Heute besaß er selbst ein Fuhrunternehmen und hatte acht Angestellte, die für ihn im Schichtdienstbetrieb tätig waren. Die Konkurrenz in diesem Gewerbe war hart und gnadenlos, doch Turner hatte Bodenständiges an sich und behandelte seine Leute mit entsprechendem Anstand und Respekt. Dieses Verhalten spiegelte sich im Betriebsklima wider, und sein Team, sechs flexibel arbeitende Männer und zwei Frauen, die jedoch nur tagsüber Dienst schoben, zollten es Turner mit Fleiß und Ehrlichkeit. Er war sehr stolz auf seine Crew.

    So kann es die nächsten 15 Jahre weitergehen, freute er sich mit ihnen zusammen, wenn sie oft nach Schichtende die eine oder andere Dose Bier zischend öffneten. Zuhause wartete niemand auf ihn. Seine Frau Mae, war vor zwei Jahren mit einem – wie er gerne in Bierlaune erzählte – gelackten Businessman durchgebrannt, der auf ihn so steif gewirkt hat, als hätte man ihm einen langen Besenstiel in den Arsch gerammt. Sei’s drum, dachte er manchmal. Die Alte hat mich eh genervt und meinen Job gehasst!

    Denn das Taxifahren war Joe Turners wahre Leidenschaft. Zwar gehörten pralle Titten und süßer Mösensaft laut seiner Lebensphilosophie auch zu einem erfüllten Männerleben, aber um an beides zu gelangen, musste man nicht verheiratet sein, schon gar nicht in New York.

    Joe Turner setzte den Blinker und fuhr rechts in eine Gasse hinein. Seine tiefbraunen Augen schauten kurz in den Rückspiegel. Die Frau mit den langen, schwarzen Haaren, die in einem farblich passenden Lackledermantel auf der Rückbank saß, hatte seit dem Losfahren am Broadway kaum ein Wort geredet. Turner taxierte die Kundin, schätzte sie auf Mitte/Ende 20. Sie hatte einen hellen Teint, der einen starken Kontrast zu ihren pechschwarzen Haaren bildete. Eine dunkle Sonnenbrille verbarg nicht nur ihre Augen, sondern auch große Teile ihres Gesichtes. Doch das, was der Mann erkennen konnte, sah überaus attraktiv aus. Seltsam empfand er nur die Sonnenbrille.

    Wer trägt nachts schon eine Sonnenbrille?, fragte er sich erneut. Er beließ es dabei. New York war eben so, genau so und nicht anders. Schrille und mitunter eigenartige Typen, weibliche oder männliche, die um jeden Preis auffallen wollten, gab es herdenweise in der Partyszene.

    Joe Turner fuhr nun an einer Kreuzung links ab. Sie kamen in ein ruhigeres Straßenviertel von Brooklyn, das er nicht so gut kannte, da es fernab seiner üblichen Routen lag. Hier gab es kaum Verkehr, und die Straßen waren menschenleer.

    Wir sind in der Nähe des Hafengebietes, also, dann muss es da vorne doch irgendwo sein, durchzuckte es den Mann, der den handgeschriebenen Zettel der Frau ans Armaturenbrett geklemmt hatte, auf dem die Zielanschrift zu lesen war. Plötzlich wurde er von der Frau auf dem Rücksitz unterbrochen.

    »Sie müssen noch zwei Querstraßen weiter. Dann steige ich aus. Der Club ist gleich in der Nähe. Ich kenne mich aus. Die Gasse ist schmal, dass man nur zu Fuß weiterkommt.«

    Joe Turner blickte in den Rückspiegel, kreuzte den Sonnenbrillenblick der Schwarzhaarigen. »Miss? Sind Sie sicher, dass Sie in dieser gottverlassenen Gegend richtig sind? Das Gebiet zum Hafen hin ist nichts für eine Lady um diese Nachtzeit, finde ich.«

    Ein nettes, kurzes Frauenlachen ertönte. »Sie sind süß«, sagte sie.

    Joe Turner konnte ihre roten Lippen lächeln sehen. Wow, was für ein schöner Mund, blitzte in ihm ein männlicher Gedanke auf.

    »Machen Sie sich keine Sorgen«, erklärte die Schwarzhaarige weiter. »Ich bin in der Gegend aufgewachsen. Mein Dad hat im Hafengebiet gearbeitet. Heute ist er natürlich im Ruhestand. So gefährlich ist es hier nicht, wie es aussieht.« Sie schenkte ihm wiederholt ein bezauberndes Lächeln, das ihn augenblicklich entwaffnete. Er hüstelte leicht verlegen.

    »Wie Sie meinen, Miss. Ich wollte Ihnen nicht zu nahetreten, sondern ...«

    Abermals unterbrach ihn die Schwarzhaarige. »Vergessen Sie’s! Sie sind halt höflich und zuvorkommend.« Schnell hängte sie an: »Eigenschaften, die heutzutage rar geworden sind. Sind Sie verheiratet?«

    Turner lachte bitter; Verachtung war herauszuhören. »Nein, diese Dummheit habe ich auch schon hinter mir. Die Schnepfe hat mir Hörner aufgesetzt. Lebt nun mit dem Kerl in den Südstaaten.«

    »Shit happens!«, bewertete die Schwarzhaarige seine Offenbarung über seinen gescheiterten Lebensstand. »Südstaaten?«, fügte sie trocken an. »Vielleicht begegnet Ihre Ex dort einem Beißer aus den Sümpfen, was meinen Sie?«

    Das dumpfe Lachen des Taxifahrers erfüllte den Innenraum des Wagens. »Kein übler Gedanke, wenn ich mir das vorstelle!« Der Mann fuhr an den Bordstein heran. »So, wir sind an der gewünschten Stelle, Miss.« Er schaute auf das Taxameter. »Macht exakt 25,38 Dollar, Miss«, sagte er sachlich und sah nach hinten. Die Frau in dem Lackmantel streckte ihm einen Zwanziger entgegen. Verblüfft schaute er in ihre sonnenbebrillten Augen. »Äh, das wird nicht ausreichen, Miss.«

    Die Schwarzhaarige lächelte. »Warten Sie, ich komme nach vorne, um den Rest zu begleichen.«

    Ehe der überrascht schauende Mann etwas entgegnen konnte, stieg die Lady aus. Ihre Stiefel klackten kurz auf dem Gehweg, dann öffnete sie die Autotür und ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. Mit einer energischen Bewegung zog sie die Wagentür zu. Joe Turner war verdattert, wollte gerade protestieren, als sich flinke Frauenfinger an seinem Schritt zu schaffen machten.

    »Ich zahle meine Schulden immer«, erklärte sie mit verführerischer Stimme und zog den Gürtel des Mannes auf. Hurtig öffnete sie die Druckknöpfe ihres schwarzen Lackmantels. Im Halbdunkel konnte der gebannte Mann entblößte, zart aussehende Haut und erblühte Knospen sehen.

    Nackt, durchfuhr es ihn. Die Tussi ist nackt unter ihrer Kleidung! Gedanken peitschten durch sein Gehirn. Er hatte starke Bedenken, gleichzeitig war er von diesem sexuellen Angebot angetan, und er spürte, wie heißes Blut Weiches starr werden ließ und gegen seinen Slip drängte.

    Ohne weitere Worte zu verschwenden, holte die Frau seine Männlichkeit heraus und ließ sie langsam in ihren warmen Mund gleiten. Er stöhnte kurz auf, während sich spitze Fingernägel leicht in seine haarigen Hoden krallten. Nachdem sie ihm lustvoll seufzend einige Minuten orale Wonnen geschenkt hatte, ergoss er sich mit heftigen Schüben, bis es ihr träge über die roten Lippen triefte. Schließlich hechelte er aus, und die Schwarzhaarige wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Behutsam knöpfte sie ihren Lackmantel zu. »Sind wir quitt? War es die fehlenden fünf Dollar wert?«

    Fasziniert und gleichzeitig körperlich geplättet von dem mitreißenden Blowjob, brachte Joe Turner nur ein hektisches Nicken zustande.

    »Ich wünsche Ihnen noch eine angenehme Fahrt«, sagte sie, stieß die Beifahrertür auf und stieg auf den Gehweg hinaus. Schwungvoll schloss sie die Tür und ging los, ohne sich noch einmal umzudrehen.

    Joe Turner sah der Frau noch so lange nach, bis sie in einer kleinen Gasse verschwunden war. Dann beruhigte er sich langsam, schloss seine Hose, fummelte seinen Ledergürtel zu und fuhr gemächlich los.

    Wenn ich das den anderen erzähle, werden sie mir nicht glauben, amüsierte sich der Taxifahrer, als er das nächtliche Brooklyn durchquerte, um später wieder in die City von New York zu gelangen.

    4. Der Abstieg

    Die Gasse war eng und spärlich beleuchtet, rechts und links ragten Häuserwände hinauf. Wenn man nach oben sah, konnte man einen Streifen des klaren Sternenhimmels erkennen. Langgezogene Signale von Schiffssirenen drangen gedämpft vom Hafen herüber, der nicht weit entfernt des Stadtviertels lag.

    Die schwarzhaarige Frau in dem Lackledermantel blieb unvermittelt stehen, beugte sich nach vorne, steckte sich zwei Finger in den Rachen und erbrach sich. Ein Schwall klatschte gegen die Häuserwand, die mit wildem Graffiti bemalt war. Sie würgte erneut, dann wurde es besser, und sie atmete erleichtert durch. Das Sperma des Taxifahrers war keine geschmackvolle Sache gewesen.

    Selbstverursachtes Kotzen hilft da meistens, dachte sie und kramte in ihrer Manteltasche nach einem Papiertaschentuch, mit dem sie sich den Mund säuberte. Das benutzte Tuch warf sie achtlos zu einem aufgerissenen Müllsack hin, der in der Gasse lag. Fiepende Ratten kämpften dort um verfaulende Speisereste.

    »Geht’s Ihnen gut?«

    Die Frage ließ sie erstaunt umherblicken. Ein Mann, zerzaustes Haar mit Schnurrbart, stand plötzlich neben ihr. Die Frau hatte ihn nicht kommen sehen, wahrscheinlich war er aus einem der Häusereingänge getreten, die zur Gasse führten.

    »Verzieh dich, du Arsch!«, blaffte sie ihn an.

    Mit einem hingerotzten Bleib’ mal cool, Fotze! auf den empörten Lippen, verschwand er verärgert von der Bildfläche.

    Die Frau beobachtete das Fortgehen des Mannes einige Sekunden lang, wollte scheinbar sichergehen, dass durch den Kerl keine Gefahr drohte. Eine Vergewaltigung oder Schlimmeres wollte sie schließlich nicht riskieren. Als sich seine Silhouette in der Dunkelheit aufgelöst hatte, ging sie weiter die enge Gasse entlang. Nach einigen weiteren Schritten erkannte sie das rote Licht einer spärlichen Neonreklame. Im Lichtkegel stand ein muskulöser Kerl mit dunkler Lederjacke, der Türsteher des Clubs. Die Frau kannte ihn schon von ihren letzten Besuchen. Entweder heißt er Diego oder Drago, überlegte sie im Hingehen. Sie entschied sich für Diego.

    »Guten Abend, Diego«, säuselte sie ihm entgegen, und als er sie anblickte, setzte sie ein verführerisches Lächeln auf.

    Der Schweinsnackige erkannte sie augenblicklich, grinste leicht und knurrte ihr einen knappen Gruß hin: »Hi, schon wieder da, Betty?«

    Die Frau in dem schwarzen Lackledermantel machte ein übertrieben überraschtes Gesicht, soweit man das wegen der Sonnenbrille überhaupt erkennen konnte. »Du hast dir meinen Vornamen gemerkt?«

    Der Türsteher zwinkerte frech. »Bei geilen Fahrgestellen merke ich mir immer den Namen, Süße.« Er deutete auf ihre Sonnenbrille. »Was soll der Scheiß eigentlich? Nachts eine Brille? Blendet dich der Mond, oder was?«

    Betty setzte die Sonnenbrille ab, klappte die Bügel zusammen und ließ das Teil in ihre Manteltasche gleiten. »Besser so?«, fragte sie ihn und weitete ihre blauen Augen.

    »Geile Augen, geile Figur – Hammer-Kombi!«, stellte er derb fest. Der bullige Mann gab die Tür frei. »Du kannst rein! Den Preis bezahlst du bei Erica. Du kennst dich ja aus.«

    »Sind heute viele Gäste da?«, fragte sie nach, als sie am Türsteher vorbei schritt.

    »Ist das ein Scherz, Süße? Freitag auf Samstag rockt die Hütte!«, antwortete er und lachte so laut, dass es eine Spur abwertend und gehässig klang. Er rief ihr noch ein fröhliches Viel Spaß und Erfolg! nach. Betty stieg die steinernen Stufen ins Untergeschoss hinab. Oben schloss Diego vorschriftsmäßig die Tür und hielt nach weiterer Kundschaft Ausschau.

    Die Stufen endeten in einem Kellergewölbe. Schon hier waren laute Technomusik und Gegröle zu vernehmen. In einem Holzhäuschen, das dem Aussehen von einem Straßenkiosk sehr ähnelte, saß eine mollige Blonde mit

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