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Hasret - Lady in Black
Hasret - Lady in Black
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eBook194 Seiten2 Stunden

Hasret - Lady in Black

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Über dieses E-Book

Das arabische Waisenmädchen wächst in einer gutbürgerlichen Familie in der Schweiz auf, bis die große Liebe ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Mit knapp zwanzig Jahren beginnt die herzzerreißend dramatische Odyssee der bildhübschen Hasret, die sie rund um den Globus führt. Doch gibt es noch ein dunkles Geheimnis um ihre wahren Familienverhältnisse ...

Eine packende Mischung aus Biografie und Roman
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum10. Feb. 2024
ISBN9783989833838
Hasret - Lady in Black
Autor

Roger Kappeler

Roger Kappeler erkannte bereits in der Schulzeit, dass seine blühende Fantasie bisweilen mit ihm durchgeht. Das Schreiben ist ihm nie besonders schwergefallen. Während einer sechsmonatigen Indienreise entstanden erste Ideen, aus denen schliesslich die Starchild-Terry-Geschichten hervorgingen. Wie viele Autoren stand er vor der Wahl, sich anzupassen oder bei dem zu bleiben, was ihn als individuellen Autor auszeichnet. Er entschied sich – sie sollte es anders sein – für die Individualität und riskierte damit, dass manche Leser seine Werke zerreissen würden, hoffte jedoch, dass die auf seine Merkmale abgestimmte Lesegruppe grösser wird und ihm treu bleibt, solange er sich selbst treu bleibt. In seinen Fantasy-Romanen vereinen sich Science-Fiction-Elemente mit philosophischen Fragestellungen. Seine Zeilen sind gepaart mit humoristischem, zuweilen flapsigem, der Alltagssprache entlehntem Stil, welcher das stetige Element aller seiner Geschichten darstellt, aber natürlich auch substanzielle Themen des Lebens und Gedanken enthält.

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    Buchvorschau

    Hasret - Lady in Black - Roger Kappeler

    Flucht ins Unbekannte

    Hastig stopfte Hasret die notwendigsten Utensilien in den uralten Koffer, bevor sie mit einer ruckartigen Handbewegung die Adressetikette wegriss, die noch von der letzten Reise stammte. Sie hatte zwar keine Ahnung, auf was sie sich da einließ, doch eines wusste Hasret genau: Ihre bisherige Adresse in der Gemeinde Ostermundigen, einem beschaulichen Vorort der Stadt Bern, würde ab sofort der Vergangenheit angehören.

    Das Herz pochte ihr bis zum Hals, als sie ins Schlafzimmer ihrer nichtsahnenden Eltern schlich und mit zittrigen Händen einen handgeschriebenen Abschiedsbrief auf ihr Bett legte. Dabei tropfte ihr eine Schweißperle von der Stirn herunter und fiel genau auf den Briefumschlag, wo sie leise aufklatschte wie der erste Regentropfen vor einem großen Sturm. Noch ahnte Hasret in ihrer jugendlichen Unschuld nicht, dass dieser bloß der erste von vielen Schweißtropfen war, welcher ihr in den kommenden Jahren noch ihr hübsches Gesicht hinunterrinnen sollte.

    Ihre Eltern weilten an diesem schicksalhaften Tag in Genf, wo sie die jährliche Ausstellung im Autosalon besuchten. Sie wussten natürlich, dass ihre Tochter innerlich aufgewühlt war und wie auf Nadeln saß, seitdem sie in Cambridge diesen Asiaten kennengelernt hatte. Aber dass die jüngste von ihren drei Töchtern einfach so von zu Hause weglaufen würde, damit hätten sie nie gerechnet. Schließlich hatten sie es ja trotz allem gut hier in Ostermundigen, wo die Welt noch in Ordnung war.

    Hasret schaute nervös auf die Uhr. In zwei Stunden flog die nächste Maschine vom Flugplatz Bern-Belp nach London. Den weiten Weg zum Flughafen Zürich-Kloten wollte sie nicht riskieren, weil der Flug erst am Abend ging und Hasret befürchtete, dass ihre Eltern sie unterwegs noch irgendwo abfangen könnten.

    «Jetzt oder nie», sagte sie sich und atmete einige Male tief durch. Dann machte sich Hasret schick, denn schließlich wollte sie ihrer großen Liebe San ja gefallen, wenn sie ihn in wenigen Stunden wieder in die Arme schließen konnte. Sorgfältig kämmte sie ihre schwarze Lockenpracht, dann zog sie das neue Kleid an, das sie sich von ihrem letzten Geld extra noch gekauft hatte.

    Kurz darauf verließ die zwanzig Jahre junge Frau ihr Elternhaus und marschierte mit ihrem schweren Koffer zielstrebig in Richtung Bushaltestelle. Doch bereits nach einigen Metern musste sie eine Verschnaufpause einlegen, denn damals, im Jahre 1968, hatten die Koffer noch keine Räder. Ein überprüfender Griff in die Jackentasche versicherte ihr, dass sie Reisepass und Flugticket dabeihatte. Dann schaute Hasret nochmals auf das gemütliche Haus in dieser idyllischen Ortschaft zurück, wo praktisch jeder jeden kannte. Es sollte das letzte Mal für viele Jahre sein, dass ihre Augen dieses friedliche Dorf erblickten. Aber das war momentan völlig unwichtig. Der Entschluss, von hier fortzugehen, war in Hasret schon seit einigen Monaten herangereift. Zu groß war ihre unbändige Abenteuerlust und vor allem ihre Liebe zu dem jungen Asiaten San, um hier ein bürgerliches Leben zu führen und wie viele andere Leute zu versauern, die ihr Glück auf dem Altar der beruflichen Karriere opferten.

    *

    Schließlich erreichte Hasret den kleinen Flughafen in Belp, wo sie sich sogleich zum Schalter der Passkontrolle begab. Mit einem schlechten Gewissen kramte sie ihren Reisepass hervor. Der Beamte bemerkte ihre Nervosität mit seinem geschulten Auge natürlich sofort.

    «So, machen Sie Urlaub in England, junge Dame?»

    «Ähm, ja», stotterte sie verlegen.

    «Ganz alleine?», fragte der uniformierte Mann hinter der Glasscheibe streng.

    Hasret wurde immer blasser. Sie dachte schon, dass inzwischen die ganze Schweiz von ihrer Flucht erfahren hatte und die Polizei die junge Ausreißerin vermutlich überall suchte. Doch dann riss sie sich zusammen, lächelte den Mann höflich an und erwiderte in leicht genervtem Tonfall:

    «Ich mache einen Sprachaufenthalt in England, wenn Sie das nicht stört.»

    Der Mann hatte ihre Botschaft offensichtlich verstanden. Er beäugte sie noch einen kurzen, aber dennoch zu lange andauernden Moment kritisch, dann gab er ihr den Reisepass zurück und sagte trocken: «Guten Flug.»

    «Danke schön», entgegnete Hasret erleichtert, dann machte sie sich rasch davon, ehe die Nervensäge auf die Idee kam, noch weitere unangenehme Fragen zu stellen.

    Kaum saß Hasret im Flugzeug, sank sie erschöpft in den Sitz. Während die Maschine langsam auf die Startpiste rollte, ließ sie ihr bisheriges Leben vor ihrem inneren Auge nochmals Revue passieren. Wie war es überhaupt so weit gekommen? Hatte sie die richtige Entscheidung getroffen? Im Herzen fühlte sie die klare, unmissverständliche Antwort: Ja, das war die richtige Entscheidung gewesen.

    Dann heulten die Motoren auf und das Flugzeug setzte sich in Bewegung. Ein letztes Mal blickte Hasret auf ihre geliebte Stadt Bern und die schöne Schweizer Landschaft hinunter, bevor die Maschine in der dicken Wolkendecke verschwand. Die Reise ins Unbekannte hatte begonnen, die Sterne einer glorreichen Zukunft schienen zum Greifen nahe. Wie würden die Eltern sowie ihre beiden älteren Schwestern wohl auf den Abschiedsbrief reagieren?

    Eine Träne kullerte Hasret die Wange hinunter, als sie daran dachte. Denn schließlich hatte sie es ja immer gut gehabt zu Hause und die Eltern wollten stets nur das Beste für ihre Kinder. Und jetzt würde die Familie mit Sicherheit zum Dorfgespräch von Ostermundigen werden. Womöglich hatte die ganze Geschichte auch noch einen negativen Einfluss auf die Bäckerei ihres Vaters. Doch in diesem Augenblick gab es für Hasret nur eines, das wirklich zählte: Sie wollte einfach nur San wiedersehen und mit ihm bis ans Lebensende zusammen sein.

    Mit diesen gemischten Gefühlen aus Vorfreude und schlechtem Gewissen döste Hasret unruhig vor sich hin, bis sie schließlich von der Stimme des Piloten geweckt wurde, der über Lautsprecher verkündete:

    «Sehr geehrte Fluggäste, in wenigen Minuten werden wir in London-Heathrow landen. Bitte schnallen Sie sich an und stellen Sie die Sitzlehne in die senkrechte Position. Besten Dank.»

    *

    Hasret öffnete die Augen und blinzelte verschlafen zwischen den grauen Wolkenfetzen hindurch. Das regnerische, englische Wetter bereitete ihr wie üblich einen kühlen Empfang, aber das war ihr momentan völlig egal. Sie konnte es kaum erwarten, endlich das Flugzeug zu verlassen, ihr Gepäck zu schnappen und San in die Arme zu schließen.

    Einige Minuten später stand Hasret erwartungsvoll in der Empfangshalle des Flughafens und hielt sehnsüchtig Ausschau nach ihm. Doch da war niemand. Verzweifelt irrte sie durch die Menschenmenge, doch San war nirgendwo zu sehen. Allmählich zog sich Hasrets Magen zusammen und sie spürte buchstäblich, wie sich ihre Kehle langsam zuschnürte. Plötzlich kam ihr ein Gedanke, den sie sich bisher standhaft geweigert hatte zu denken: Was, wenn sie sich das mit der großen Liebe alles bloß eingebildet hatte? Hatte ihr Vater schlussendlich doch recht gehabt, als er ihr unermüdlich eingebläut hatte:

    «Hasret, hör zu, mein Kind, sei vernünftig und heirate einen Schweizer. Auf die ist Verlass und außerdem wirst du dir nie finanzielle Sorgen machen müssen. Ich meine es nur gut mit dir.»

    Doch dann kam Hasret mit einem Schlag wieder zur Besinnung.

    Nein, sagte sie sich innerlich, ich weiß, dass ich richtig gehandelt habe. Bleib ganz ruhig, reiß dich jetzt zusammen.

    Kaum hatte sie diese Zweifel beiseitegeschoben, klopfte ihr von hinten jemand auf die Schultern, woraufhin sie erschrocken zusammenzuckte. Als sie sich umdrehte, fiel ihr augenblicklich ein riesengroßer Stein vom Herzen. Vor ihr stand ein junger, sympathischer und vor allem freudestrahlender Asiat mit einem Blumenstrauß in der Hand, der fast größer war als er selbst.

    «San!», rief Hasret unendlich erleichtert.

    Die beiden umarmten sich euphorisch, während die Freudentränen heraussprudelten wie der Schaum bei einer guten Flasche Champagner, die man nur zu ganz speziellen Anlässen öffnet.

    «Hasret», stammelte San gerührt. «Du hast es also tatsächlich getan.»

    Sie schaute ihm in die Augen und sagte feierlich:

    «Heute beginnt für uns ein neues Leben. Mit der Vergangenheit habe ich abgeschlossen. Ich bin bereit für die Zukunft mit dir.»

    San drückte Hasret nochmals fest an sich, dann verließen sie Hand in Hand den Flughafen und bestiegen den Zug Richtung Cambridge.

    Rückblende

    Als Mitglied der neu gegründeten Arabischen Liga beteiligte sich Saudi-Arabien im Jahr 1948 am Palästinakrieg, der die Gründung des Staates Israel verhindern sollte. Schließlich übernahm das benachbarte Jordanien einen Großteil dessen, was eigentlich ein arabischer Staat hätte werden sollen.

    Bei dieser Offensive wurden die Araber massiv zurückgeworfen und bei einem der zahlreichen Luftangriffe kam der junge arabische Pilot Khaled ums Leben, der ursprünglich nur aus zwei Gründen der Armee beigetreten war. Erstens war Fliegen seine große Leidenschaft und zweitens brauchte er dringend einen gut bezahlten Job, damit er seine beiden Kinder versorgen konnte. Doch niemals war es seine Absicht gewesen, durch die Ausübung seines Berufs als Militärpilot Menschen zu verletzen oder gar zu töten. Aber dann ging alles Schlag auf Schlag.

    Kurz nachdem seine Frau bei der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Hasret gestorben war, erhielt Khaled den Marschbefehl für einen Einsatz in Israel. Man versprach der Gruppe von blutjungen, naiven Piloten das Blaue vom Himmel und feierte sie schon vor ihrer angeblich gottgewollten Mission als Helden der Lüfte. Gefangen in einem Teufelskreis aus Trauer und Wut sagte Khaled schließlich für den Militäreinsatz zu, um sich von seinen Problemen abzulenken. Über allfällige Konsequenzen seiner Zusage war er sich weder bewusst noch hatte er je darüber nachgedacht. Selbst als sein Flugzeug an jenem verhängnisvollen Tag von einer feindlichen Abwehr-Rakete buchstäblich in Stücke gerissen wurde, blieb ihm nicht eine einzige Sekunde Zeit, um an seine beiden Kinder zu denken.

    Das neugeborene Mädchen Hasret und ihr einjähriger Bruder Anjum waren jetzt Waisenkinder, die ihre richtigen Eltern nie kennenlernen würden. Hasret, die ihr ganzes Leben lang eine unstillbare Sehnsucht nach etwas Unerklärlichem, Unbekanntem verspürte, erfuhr erst viele Jahre später, dass ihr Name ironischerweise Sehnsucht bedeutete.

    In der Nachkriegszeit gab es weltweit Millionen von Waisenkindern. Einige davon überließ man einfach ihrem Schicksal, andere wurden von Verwandten großgezogen und ein relativ kleiner Teil hatte das Glück, von wohlhabenden Familien aus aller Welt adoptiert zu werden. Zu diesen auserwählten Glückskindern gehörte auch Hasret, während ihr Bruder von einer unbekannten Familie in Obhut genommen wurde. Durch eine international tätige Hilfsorganisation erhielten eine Handvoll Kinder die Chance, vorübergehend in deren Hauptquartier in Genf aufgenommen zu werden. Dort wurden diese Waisenkinder zur Adoption freigegeben, womit ihnen eine normale Zukunft ermöglicht werden sollte.

    Die gutbürgerliche Familie Hasler aus Ostermundigen im Kanton Bern hatte zwar nie vorgehabt, ein Kind zu adoptieren, aber durch eine vertrackte Aneinanderreihung von sogenannten Zufällen kam es schlussendlich doch dazu.

    So ergab es sich, dass Hasret in einer typischen Schweizer Familie mit ihren beiden Halbschwestern Nele und Priska aufwuchs. Das kleine arabische Mädchen entwickelte sich zu einer äußerst hübschen, jungen Frau, die aussah wie eine Märchenprinzessin aus Tausendundeiner Nacht. Alle mochten die liebenswerte Lady in Black, die mit ihrer kaffeebraunen Hautfarbe und den langen schwarzen Haaren auffiel wie ein bunter Hund in der Stadt Bern der 1960er-Jahre.

    Obwohl Hasret wie jeder Teenager gelegentlich Reibereien mit ihren Eltern hatte, verlief bis zu ihrem neunzehnten Lebensjahr alles relativ normal. Doch dann wurde ihre Sehnsucht nach dem Unbekannten allmählich wieder stärker. Von Tag zu Tag fühlte sich Hasret mehr wie ein Maulwurf, der auf der irdischen Lebensreise blind in diesem Irrgarten herumwühlt, ohne das Gesamtgefüge zu überblicken, geschweige denn, eine Antwort auf tiefgreifende philosophische Fragen zu erhalten.

    Operation Cambridge

    Bern im Frühling 1967. Wie überall auf der Welt lag auch hier in der kleinen Schweiz eine spezielle Magie in der Luft. Im Zuge der musikalischen Revolution durch die Beatles und die Rolling Stones herrschte eine Stimmung des Aufbruchs, der geistigen Neuorientierung. Die Jugend akzeptierte die verkrusteten, vorgefertigten Denkschablonen, in die sie unfreiwillig hineingepresst worden waren, nicht mehr länger. Mit anderen Worten: Es war höchste Zeit, die starren Gesellschaftsstrukturen ein wenig aufzumischen.

    Im kleineren Rahmen bekam dies auch die gutbürgerliche Familie Hasler aus Ostermundigen zu spüren. Priska, die mittlere Tochter, entschloss sich praktisch über Nacht, die vertraute Umgebung zu verlassen und in die weite Welt hinauszuziehen. Zu dieser Zeit war die Welt noch kein globales Dorf und England lag in weiter Ferne. Die Eltern standen dieser Entscheidung erwartungsgemäß sehr skeptisch gegenüber, denn sie machten sich stets große Sorgen um ihre wohlbehüteten Töchter. Womöglich würde Priska auf Abwege geraten und im Drogensumpf irgendeiner Hippie-Kommune landen. Nein, da war es doch viel vernünftiger, wenn sie in ihrer Freizeit in der elterlichen Bäckerei aushalf und sich so ein Taschengeld verdiente. Aber natürlich wussten die Eltern ebenfalls, dass es zwecklos war, ihren Kindern etwas zu verbieten. Denn eines hatten sie alle gemeinsam: Sie waren allesamt typische Berner Dickschädel, die sich von niemandem etwas vorschreiben ließen. Niemals und unter keinen Umständen!

    Im Gegensatz zur ältesten Tochter der Familie, der bildhübschen Nele, die das Leben in vollen Zügen genoss, waren die beiden jüngeren Mädchen diesbezüglich aus anderem Holz geschnitzt. Sie waren abenteuerlustig und kompromisslos, mit einem Hang dazu, ihre Grenzen immer wieder neu auszuloten.

    So kam es, dass Priska an einem schönen Frühlingstag 1967 nach Cambridge reiste, um ihre Englischkenntnisse zu vertiefen. Am Vorabend saßen die drei Schwestern in ihrem Zimmer und plauderten aufgeregt über die bevorstehenden Ereignisse.

    «Ich werde dich in Cambridge besuchen», sagte Hasret voller Vorfreude.

    «Ach, am

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