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Freiheitliche Kurzgeschichten: 4. Sammelband
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Freiheitliche Kurzgeschichten: 4. Sammelband
eBook160 Seiten2 Stunden

Freiheitliche Kurzgeschichten: 4. Sammelband

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Über dieses E-Book

10 turbulente, grenzenlose und fantastische Freiheitsgeschichten

Genre: Intergalaktische Erzählungen aus den abenteuerlichen Sphären ausserhalb von Normen und Zwängen

4. Sammelband

Aus dem Vorwort: Dieses Buch war überhaupt nicht geplant, da ich die offizielle Kurzgeschichten-Trilogie bereits abgeschlossen hatte. Na ja, nun ist daraus halt eine Vierologie geworden, auch wenn es dieses Wort gar nicht gibt. Somit wäre nebenbei auch gleich bewiesen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum17. Nov. 2023
ISBN9783989830882
Freiheitliche Kurzgeschichten: 4. Sammelband
Autor

Roger Kappeler

Roger Kappeler erkannte bereits in der Schulzeit, dass seine blühende Fantasie bisweilen mit ihm durchgeht. Das Schreiben ist ihm nie besonders schwergefallen. Während einer sechsmonatigen Indienreise entstanden erste Ideen, aus denen schliesslich die Starchild-Terry-Geschichten hervorgingen. Wie viele Autoren stand er vor der Wahl, sich anzupassen oder bei dem zu bleiben, was ihn als individuellen Autor auszeichnet. Er entschied sich – sie sollte es anders sein – für die Individualität und riskierte damit, dass manche Leser seine Werke zerreissen würden, hoffte jedoch, dass die auf seine Merkmale abgestimmte Lesegruppe grösser wird und ihm treu bleibt, solange er sich selbst treu bleibt. In seinen Fantasy-Romanen vereinen sich Science-Fiction-Elemente mit philosophischen Fragestellungen. Seine Zeilen sind gepaart mit humoristischem, zuweilen flapsigem, der Alltagssprache entlehntem Stil, welcher das stetige Element aller seiner Geschichten darstellt, aber natürlich auch substanzielle Themen des Lebens und Gedanken enthält.

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    Buchvorschau

    Freiheitliche Kurzgeschichten - Roger Kappeler

    Vorwort

    Dieses Buch war überhaupt nicht geplant, da ich die offizielle Kurzgeschichten-Trilogie bereits abgeschlossen hatte. Na ja, nun ist daraus halt eine Vierologie geworden, auch wenn es dieses Wort gar nicht gibt. Somit wäre nebenbei auch gleich bewiesen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt.

    Wie mittlerweile wohl jeder gemerkt haben dürfte, leben wir gerade in einer ziemlich kuriosen Zeit. Die grosse, gesellschaftliche Umerziehung ist in vollem Gange. Wer sich nicht gleichschalten lässt, wird ausgeschaltet. Die Wahrheit ist in fast allen Lebensbereichen um 180 Grad verdreht worden, um die Leute noch mehr zu verwirren und gegeneinander aufzuhetzen. Wer sich nicht bedingungslos in das neue, vermeintlich menschenfreundliche Weltbild der selbsternannten Sittenwächter einfügt, wird ausgegrenzt, zum Schweigen gebracht. Oder auf «Neudeutsch» formuliert: gecancelt.

    Aber was hat das alles mit dem vorliegenden Buch zu tun? So einiges, denn die totale Bevormundung unter dem Deckmantel der Toleranz macht leider auch vor dem täglichen Sprachgebrauch nicht halt. Deshalb habe ich im Buchtitel auch ganz bewusst das Wort freiheitlich gewählt. Denn ich lasse mir ganz sicher von niemandem vorschreiben, was ich sagen, denken und schreiben darf, und was nicht. Mehr dazu in der Geschichte über den Gender-Irrsinn.

    Ich hoffe sehr, dass es in Zukunft in allen Bereichen wieder vermehrt Kunstschaffende gibt, die sich nicht einem zunehmend totalitären Zensursystem unterordnen, sondern sich stattdessen trauen, ihrer eigenen Vorstellungskraft freien Lauf zu lassen. Besonders im digitalen Zeitalter der Künstlichen Intelligenz, in dem viel zu viele Leute im roboterhaften Gleichschritt durchs Leben marschieren, ist es besonders nötig, die Kreativität wieder vermehrt zu fördern.

    Denn schlussendlich lassen nicht irgendwelche seelenlosen Computer, sondern menschliche Kreativität und Fantasie die Seele erblühen. Aber zum Glück ist die Befreiung der Erde bereits in vollem Gange. Wir dürfen der Zukunft also trotz allem, was jetzt gerade so auf der Welt passiert, hoffnungsvoll entgegenblicken. Denn das Universum lebt! Ja, es ist sogar quicklebendig, wie wir in den folgenden, wie üblich etwas abgedrehten, Wald-Wiesen- und Weltraumgeschichten gleich sehen werden.

    Der deutsche Dichter Simon Dach (1605-1659) hat es schon damals, in der Barockzeit, perfekt auf den Punkt gebracht. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen:

    «Ein anderer hält auf Geld und Gut, ich liebe Kunst und freien Mut.»

    Embrach, 11.11.2023

    Aufbruch ins Weltall

    Roy atmete einige Male tief durch, ehe er per Knopfdruck die Abdeckung seiner persönlichen Schlafkapsel schloss. Mit einem surrenden Geräusch senkte sich die durchsichtige Kuppel über seinen Körper, während er mit einem leicht mulmigen Gefühl in der bequemen Koje lag, die von der Form her wie eine etwas zu gross geratene Nussschale aussah. Nun gab es definitiv kein Zurück mehr bei dieser nicht ganz ungefährlichen Expedition in eine völlig fremde Welt.

    Doch wie um Himmels willen war es überhaupt erst so weit gekommen, dass sich Roy mehr oder weniger freiwillig in so eine enge Raumkapsel einsperren liess? Und worin genau bestand die streng geheime Mission von diesem sorgfältig ausgewählten Team, bestehend aus fünf Männern und drei Frauen?

    Rückblende (1)

    Roy Robertson stammte aus einer angesehenen, amerikanischen Familie. Sein Vater war früher ein hochrangiger Offizier in der Armee gewesen. Über die zahlreichen, geheimen Projekte, in die er während seiner Karriere involviert gewesen war, durfte er offiziell mit absolut niemandem sprechen. Inoffiziell jedoch hatte er seiner Familie trotzdem ab und zu einige Anekdoten aus seinem Geheimdienstalltag berichtet. Solche heiklen Informationen hatte der Vater jedoch immer geschickt in humorvolle, kinderfreundliche Geschichten verpackt. Somit wusste die Familie nie wirklich, ob es sich dabei um wahre Begebenheiten oder bloss um erfundene Science-Fiction-Märchen handelte. Auf jeden Fall hatten Roy und seine Schwester diese ausserordentlich spannenden Geschichten immer sehr genossen. Und dem Vater hatte es auch immer gefallen, sich mit dem Hauch des Geheimnisvollen zu umgeben.

    Oftmals kamen bei der Familie hochdekorierte Admiräle oder bekannte Leute aus der Unterhaltungsindustrie vorbei. Von daher wusste Roy schon als Kind, dass es unzählige Geheimagenten gab, die sich öffentlich als unschuldige Musiker oder Schauspieler tarnten. Tagsüber lächelten einem diese Frauen und Männer von den Titelseiten von allen möglichen Zeitschriften oder Werbeplakaten entgegen, aber hinter den Kulissen arbeiteten viele von ihnen im Auftrag der Regierung, meistens für verdeckte Operationen. Oder noch schlimmer: Im Auftrag der Schattenregierung, die in vielen Ländern hinter der Regierung tätig ist. Roy kannte selber einige Personen, die wegen Ungehorsam – meistens durch inszenierte Unfälle oder angebliche Suizide – frühzeitig ins Jenseits befördert worden waren. Und zwar von den fast allmächtigen Drahtziehern im Hintergrund, dem militärisch-industriellen Komplex.

    Von daher gab es also nichts, was Roy noch grossartig überraschen konnte, da er sich schon von Kindesbeinen an einiges gewohnt war. Er wusste schon ziemlich früh im Leben, dass den Menschen in dieser Welt vordergründig bloss eine Art billige Zirkusshow vorgegaukelt wurde, während im Verborgenen ganz andere Dinge abliefen. Dazu gehörten die sogenannten interstellaren Reisen, die heimlich schon seit Jahrzehnten durchgeführt wurden. Doch damals, als ihm sein Vater jeweils verrückte Geschichten über ferne Welten erzählt hatte, hätte Roy nicht in seinen wildesten Träumen daran gedacht, dass er eines Tages ebenfalls Teil so einer unglaublichen Reise sein würde.

    Zurück in der Gegenwart (1)

    Mit seinen knapp 30 Jahren auf dem Buckel hatte der gute Roy schon einiges gesehen und erlebt. Seine jetzige Mission bestand darin, auf den Planeten Mars zu reisen, um das geheime Projekt Marskolonie voranzutreiben. Im Gegensatz zu ihm hatten die meisten Leute auf der Erde nicht den blassesten Schimmer, dass bereits vor Jahrzehnten die ersten Erdenmenschen zum Mars aufgebrochen waren, wo sie seitdem, gemeinsam mit ausserirdischen Wesen, militärische Forschungsbasen im Untergrund betreiben.

    Ganz zu schweigen davon, dass im Jahr 1966 ein Austauschprogramm stattgefunden hatte, bei dem zwölf amerikanische Forscher in einem gigantischen, ausserirdischen Raumschiff mitreisen durften. Anschliessend sollen sie angeblich dreizehn Jahre lang auf dem Planeten Serpo im Sternensystem Zeta Reticuli gelebt und geforscht haben. Doch dies ist eine andere Geschichte.

    Anstatt sich mühsam mit einer riesigen Raumfähre durch das All zu bewegen, hätte sich Roy mitsamt seinen Kameraden natürlich auch ganz einfach teleportieren lassen können. Dies wäre mit dem Gerät namens Chronovisor überhaupt kein Problem gewesen. Aber die Truppe musste nebenbei ja auch noch tonnenweise Material von der Erde zum Mars verfrachten. Und so weit, um derartige Massen zu teleportieren, war der Chronovisor zurzeit noch nicht entwickelt. Auch diese Erfindung wurde, wie so vieles andere, vor der absichtlich in Unwissenheit gehaltenen Erdbevölkerung geflissentlich verschwiegen. Technologische Spielzeuge oder wirklich wichtiges Wissen über bestimmte Dinge werden bekanntlich ja nur sehr kontrolliert freigegeben.

    Etwas später – Zeit spielt im Weltall absolut keine Rolle – sass die Mannschaft zusammen im Aufenthaltsraum der Raumfähre. Nach einer kurzen Begrüssung schaltete der Kommandant einen grossen Monitor ein, auf dem die Sonne in Echtzeit zu sehen war.

    «Das, was ihr hier auf dem Bildschirm seht, ist ein klassischer Sonnensturm», erklärte er in ernsthaftem Tonfall. «Verstärkte Sonneneruptionen könnten schon bald die gesamte Infrastruktur auf der Erde lahmlegen. Und zwar, sobald sie auf die Magnetosphäre treffen. Wie ihr wisst, umgibt und durchdringt das magnetische Feld die Erde nicht nur aus Spass, sondern es übt auch einen entscheidenden Einfluss auf das Bewusstsein der darauf lebenden Menschen aus.» Darauf schaute der Kommandant mit durchdringendem Blick kurz in die Runde, ehe er bedächtig weitersprach.

    «Schaut euch diesen Sonnensturm sehr genau an, liebe Freunde. Denn so ein solares Ereignis ist tatsächlich in der Lage, auf einen Schlag sämtliche Telekommunikationsnetzwerke, Stromnetze, Satelliten und Ähnliches ausser Gefecht zu setzen. Das würde die Menschheit vom rein technologischen Standpunkt her zwar um Jahrzehnte zurückwerfen, gleichzeitig würde sich wegen dem reduzierten Erdmagnetfeld aber auch das Bewusstsein der Menschen um ein Vielfaches erhöhen. Kein Supercomputer kann berechnen, wie das daraus entstehende Chaos aussehen würde, weil es für solche Berechnungen schlichtweg keine Grundlage gibt. Nur der göttliche Programmierer im Hintergrund, der die ganze Schöpfung quasi programmiert hat – um bei unserer Terminologie zu bleiben – kann die Folgen voraussehen.»

    Während Roy völlig fasziniert die gleissende, flackernde Sonne auf dem Monitor betrachtete, zogen in seinem Geist plötzlich Bilder vorbei. War dies etwa eine Vision oder bloss ein Streich, der ihm seine blühende Fantasie spielte? Verwundert schloss er kurz die Augen, dann sah er innerlich, wie dieser Sonnensturm tatsächlich die Erde erreichte. Der innere Film sah ungefähr wie folgt aus:

    Mitten in der Nacht wurde es taghell, und der Himmel leuchtete in feurig glühenden, orangerötlichen Farben. Entsetzt schauten die Menschen überall auf der Welt in den Himmel hinauf und riefen voller Panik: «Der Himmel steht in Flammen! Jetzt kann uns nur noch Gott helfen.» Ironischerweise flehten auf einmal die radikalsten Materialisten, die intellektuellsten Analysten und sogar die biologisch verstümmelten Maschinenmenschen einen Gott an, an den sie normalerweise eigentlich gar nicht glaubten. Einige Leute erblindeten sofort, als sie ohne Sonnenbrille in den glühenden Himmel starrten. Andere kippten bewusstlos oder tot um, weil ihr schwaches Körpersystem diese nervliche Überreizung schlichtweg nicht verkraftete.

    Überall auf dem ganzen Globus konnte man Nordlichter in allen möglichen und unmöglichen Farben sehen. Als wäre dies alles noch nicht genug gewesen, verdunsteten durch die plötzliche Hitze riesige Wassermassen. Gleichzeitig gab es an anderen Orten Überschwemmungen, Vulkanausbrüche oder sonstige Naturkatastrophen. Sämtliche technischen Geräte wurden von einer Sekunde auf die andere neutralisiert und funktionierten nicht mehr. Kurz gesagt: ein einziger Sonnensturm löste in kürzester Zeit einen globalen Kollaps aus. Dieser ganze Spuk dauerte jedoch nur wenige Minuten, sofern Roy das richtig einschätzte. Danach verblasste die Vision ebenso schnell, wie sie aufgetaucht war.

    Im selben Augenblick wusste Roy, wie die Botschaft von diesem gewaltigen Naturereignis lautete:

    Die Menschheit hat sich unwiderruflich in die Sackgasse des gentechnischen Transhumanismus und der digitalen Zombiefizierung hineinmanövriert. Dieser Sonnensturm ist, von einer höheren Ebene aus betrachtet, eigentlich nichts anderes als eine Art göttlicher Befreiungsschlag. Denn nur ein dramatisches Ereignis wie dieses kann die verirrte und böswillig manipulierte Menschheit wieder zurück auf den vorgesehenen, natürlichen Entwicklungsweg bringen.

    Bei dieser Erkenntnis huschte Roy trotz aller Dramatik ein verschmitztes Lächeln über das Gesicht. Doch er, der bekennende Freiheitsdenker, getraute sich in dieser Runde nicht, seine ketzerischen Gedanken laut auszusprechen:

    Ein einziger, winziger Impuls der Sonne genügt also, um die finsteren Mächte wie einen Haufen nerviger Flöhe von der seit langer Zeit geplagten Erde abzuschütteln. Die gesamte neue Weltordnung basiert auf Elektronik, und dieser teuflische Plan dürfte mit diesem verheerenden Rückschlag nun wohl bis auf Weiteres auf Eis gelegt sein. Oder besser gesagt: in der Sonne geschmolzen sein.

    Schliesslich riss ihn die tiefe Stimme des Kommandanten aus seinen Tagträumereien und holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Wegen dieser unerwarteten Vision hatte Roy

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