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Die unendliche Reise eines Schmetterlings: Leonardo und die Reise nach Liva
Die unendliche Reise eines Schmetterlings: Leonardo und die Reise nach Liva
Die unendliche Reise eines Schmetterlings: Leonardo und die Reise nach Liva
eBook201 Seiten2 Stunden

Die unendliche Reise eines Schmetterlings: Leonardo und die Reise nach Liva

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Über dieses E-Book

Das Jahr 1927 in einer großen Stadt. Als Leonardo Hoffmann mit seiner Schwester heimlich das Haus verlässt, verschwindet er plötzlich und taucht in Liva auf, einer Welt, in der die großen Götter herrschen. Jedoch gibt es ein großes Problem um die Welt der Götter, denn Eginos, der dunkle Herrscher von Liva, hält die schwarzen Falter und somit die Seelen vieler Lebewesen gefangen. Leonardo und seine Freunde versuchen, die schwarzen Falter zu befreien. Wird es ihnen gelingen, Eginos zu stoppen? Und was hat es mit Leonardos Geschichte auf sich?

Ein Buch, welches das Genre Fantasy, Magie und Mystik wunderbar zusammenfasst.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum28. Sept. 2023
ISBN9783758385377
Die unendliche Reise eines Schmetterlings: Leonardo und die Reise nach Liva
Autor

Manuel David

Manuel David ist ein deutschsprachiger Autor aus Deutschland, welcher sich überwiegend mit der Fantasieliteratur beschäftigt.

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    Buchvorschau

    Die unendliche Reise eines Schmetterlings - Manuel David

    Kapitel 1

    Langsam, schleichend und zunehmend unsensibel, aber doch mit einer sanft fließenden Energie schlich sie sich an uns heran, die kältere Zeit des Jahres, was man durchaus daran erkennen konnte, dass zeitweise ein eisiger Wind die Stadt erfüllte und einen mehr und mehr frösteln ließ. Am bedeckten Himmel verteilten sich wuchtige, graue Wolken, die eine beunruhigende Stimmung verbreiteten. Die Wolken, die so aussahen, als hätte jemand ein großes Volksfest mit vielen Menschen veranstaltet und als sei man anschließend zu behäbig gewesen, den ganzen Unrat zu beseitigen. Langsam zogen sie über die Stadt. Wahrscheinlich würde es gleich regnen, was sich den Ereignissen der folgenden Tage und Wochen angleichen sollte, doch niemand konnte den Entwicklungs-Zyklus dieser Tage erahnen und dass dem Wetter diesbezüglich eine entscheidende Rolle zugedacht worden war. Es benahm sich unangenehm eisig und fühlte sich an wie ein Herbstanfang aus einem schönen, bunten Bilderbuch, der gegen den immer schwächer werdenden Sommer zu kämpfen schien. Bis zum ersten Schneefall in diesem Jahr würde es vermutlich nicht mehr lange dauern. Zeitweise gab es einen kräftigen Windstoß, und wie in einem sich leicht anbahnenden Wirbelsturm fegten gelbe und braune Blätter zusammen mit kleinen und mittleren Ästen durch die Luft, fast so, als würden sie von Geisterhand bewegt werden. Doch aus diesem Kampf zwischen warm und kalt schien es bislang keinen Sieger zu geben. Die nachfolgende Geschichte dieser unglaublichen Ereignisse trug sich im Jahr 1927 zu, in jenem Jahr, in dem erstmalig der Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main verliehen wurde – an den deutschen Dichter Stefan George (18681933), der, von Goethe beeinflusst und über ihn schreibend, mit Recht als literarische Persönlichkeit des deutschen Sprachraums bezeichnet wurde. Der jesuitische Geistliche Georges Lemaître formulierte die Urknalltheorie und Charles Lindbergh überquerte als erster Mensch allein und ohne Unterbrechung mit seinem Flugzeug Spirit of St. Louis den Atlantik.

    Im August des Jahres sollte sich jedoch eine neue, weitestgehend unbekannte Geschichte entwickeln, eine Geschichte, die vermutlich niemals jemand vorher zu verzeichnen gehabt hatte. Hätte man über dieses Ereignis berichtet, dann hätte man denjenigen für vollkommen verrückt erklärt und wäre von den Menschen auf der Straße gemieden und verhöhnt worden, wäre jemand auch nur ansatzweise auf den Gedanken gekommen, die Geschichte den Menschen zu erzählen. Doch nun schien die richtige Zeit dafür gekommen zu sein, alle Ereignisse niederzuschreiben und sie mit den Menschen zu teilen, auch wenn nach wie vor die Gefahr bestand, nicht mehr mit der Geschichte identifiziert werden zu können. Aber man entschied sich nun für die Erzählung, da es wohl keine mächtige Rolle mehr spielen dürfte, was rund herum auf der Welt passierte, denn ich befand mich fernab von jeglicher Menschheit, jedoch nicht fernab von Zivilisation, sondern von etwas ganz anderem, etwas, was mächtiger war als alle Planeten, die es dort draußen zu geben schien.

    Mein Name ist Leonardo Hoffmann. Leonardo wie einst der starke Löwe aus längst vergangener Zeit. Geboren am 1. September des Jahres 1918, das Jahr, in dem der Erste Weltkrieg am 11. November endlich ein Ende finden sollte, am Rande einer großen Stadt, einer heutigen Weltmetropole. Aber dennoch sollten die darauffolgenden Jahre von Nachkriegszeit und Armut, Hunger und Krankheiten geprägt sein. Die westliche Front durch Belgien und Frankreich war ein wichtiger Mittelpunkt des Geschehens gewesen, dennoch litten alle umliegenden Gebiete und Städte unter den Folgen des Krieges, die Nahrungsmittel waren so knapp wie nie, was es Familien so äußerst schwer machte, das Überleben zu sichern, Familien, so wie es sie in jeder Stadt gab auf dieser Welt, Menschen aller Art, die gegen die unnatürlichen Herausforderungen des Lebens zu bestehen versuchten. Viele Menschen wurden für diesen Krieg geopfert, sodass viele Mütter mit ihren Kindern zurückbleiben mussten. Sie waren nun auf sich alleine gestellt. Zahlreiche Menschen verloren dabei ihr Leben in dieser Zeit, so auch unser Vater, der als Soldat nicht mehr aus dem Totalen Krieg zurückkehrte. Doch das erfuhren meine Schwester und ich erst am 3. August, denn Vater galt bis zu jenem Tag seit neun Jahren als Vermisster des Krieges. Ich erinnere mich noch genau, als sei es erst gestern gewesen: Mutter saß an einem großem, runden Esstisch, der aus schwerem Eichenholz gefertigt worden war und einst als wertvolles Erbstück in die Familie eingetreten war. Sie trug ihre schwarzen Robe, die Haare eng am Kopf zusammen gebunden, was sie zu diesen Zeiten nicht oft getan hatte. Es war Trauerkleidung, welche sie trug, das war deutlich zu erkennen, es passte zur niedergedrückten Stimmung in diesem Raum, welche sich beim Betreten soeben bemerkbar gemacht hatte. Sie holte uns Kinder herbei, um uns über das Schreiben zu berichten, welches unsere Familie vor kurzer Zeit erreicht haben musste. In dem Brief stand geschrieben, dass Vater vor einiger Zeit an den Folgen einer Kriegsverletzung verstorben sei, irgendwo am Rande des Landes, an einem wohl unbekanntem Ort, es gab nicht einmal die Beweislage, festzustellen, ob es sich um unseren Vater gehandelt hatte oder nicht. Vor neun Jahren sei dies passiert, so jedenfalls soll es in dem Brief gestanden haben, Mutter erlaubte es uns aus verständlichen Gründen nicht, ihn zu lesen. Doch sie trug ihn allen mündlich vor, nun duldete sie keine Unterbrechung mehr, kein einziges Wort von meiner Schwester oder mir, was sie nicht etwa mit ihren Worten, sondern vielmehr mit ihren Blicken verlauten ließ. Nach einer solchen Nachricht wie dieser war es schon vorherzusehen – es brach für uns die ohnehin schon demolierte Welt zusammen – die eine, kleine Welt, in der wir bislang gelebt und uns wohlgefühlt hatten. So sehr wir auch darunter litten, mussten wir feststellen, dass wir die Zeit nicht beeinflussen konnten, niemand konnte die Zeit beeinflussen, weder meine Mutter noch meine Schwester oder irgendjemand sonst in dieser Straße oder in dieser Stadt. Und so sehr wir uns Vater auch herbeiwünschten – niemand konnte etwas daran ändern. Doch so wie das Schicksal so manches Mal Überraschungen für uns bereitgehalten hatte, so war es auch dieses Mal, denn wäre Vater nicht von uns gegangen, so hätten wir unsere Geschichte nicht so erleben können, wie wir sie erlebten, auch wenn dies im Nachhinein bedeutete, einiges aus dem Leben loslassen zu müssen. Alles loszulassen. Das Leben mit meinen Eltern war nicht immer von Glück und Freude geprägt gewesen. In Anbetracht dessen, dass so viele Menschen Krieg und Hungersnöte durchlebten und somit auch meine Eltern, war ich ausnahmslos glücklich darüber, dass es uns den Umständen entsprechend wohl erging, auch wenn jeder Mensch seinen eigenen Kummer zu tragen hatte, das war klar. Natürlich gab es bei uns in der Stadt große Versorgungsengpässe, jedoch waren wir dies nicht anders gewöhnt und waren dankbar für das, was uns geboten wurde. Mutter und Vater waren schon immer in dieser Stadt ansässig gewesen. Mutter war vor unserer Zeit in der örtlichen Bäckerstube angestellt, bevor meine Schwester Anna am 22. Oktober 1914 das Licht der großen Welt erblickte. Anna war meine ältere Schwester, zu der ich eine sehr gute Verbindung hatte, wir hielten sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten zusammen. Es war fast so, als passten wir zusammen wie Pech und Schwefel, nichts sollte uns jemals trennen. Bis zu diesem einen Tag. Meine ersten Lebensjahre vergingen recht schnell, sodass ich, wie jedes andere Kind vermutlich auch, keine Erinnerung daran hatte. Doch mit meinem neunten Lebensjahr änderte sich dies urplötzlich. Eines Tages konnte ich mich an jedes Detail meiner Kindheit erinnern, an Mutter und Vater, an meine Großeltern. An diesem Tag verließen Anna und ich das elterliche Haus, wir verließen die Heimatstraße, obwohl unsere Mutter meiner Schwester und mir untersagte, alleine hinaus auf die Straße zu gehen und ganz bestimmt nicht in den nahe gelegenen Wald, denn Mutter legte uns nahe, dass es dort nicht sicher sei. Trotz aller Gegebenheiten, die sich in unserer Umgebung und in unserer Welt verändert hatten, waren die Gefahren nicht wirklich weniger geworden, ganz im Gegenteil, denn in unserer Stadt wuchs nicht nur die Wirtschaft, sondern auch ganz deutlich die Kriminalität. Doch wir machten uns keine Gedanken darüber, denn gerade jetzt wollten wir hinaus in die große Welt. Mutter wusste nichts von unserem spontanen Ausflug, denn sie hatte uns nicht ohne Grund davor gewarnt, alleine nach draußen zu gehen. Unsere Stadt steuerte wohl angesichts der Vergangenheit auf eine wahrlich wirtschaftliche Blütezeit zu. Die Menschen waren vermehrt von der wachsenden Kriminalität geprägt und es gab sie auch bei uns. So kam es, dass Mutter uns ständig Angst gegenüber dem zeigte, was uns Kinder nun einmal auf eine ganz natürliche Art und Weise antrieb, neue Dinge zu erkunden, die Welt zu entdecken und zu versuchen, eigene Erfahrungen des Lebens anzusammeln, alleine draußen herumzugeistern. Und angesichts der Tatsache, dass wir Vater verloren hatten, bricht es mir heute das Herz, so weit weggelaufen zu sein. Doch vermutlich geschah es aus diesem Grund, aus Trauer, Ablenkung, aber natürlich auch aus ein wenig Protest, denn damals war uns noch nicht bewusst, dass Mutter natürlich nichts für unseren Verlust konnte.

    *****

    Wie schon zu erwarten war hatte es angefangen zu regen. Als wir uns heimlich durch den Hausflur und durch die Tür auf die Straße schlichen, liefen wir einfach los, ohne irgendein Ziel vor den Augen zu haben. Oftmals liefen wir zu dem nahe gelegenen Fluss, der sich auf der anderen Seite des Waldes befand. Ich vertraute Anna, nicht nur, weil sie meine Schwester, sondern weil sie mein Vorbild und meine einzige Schwester war, das konnte ich nun einmal nicht verkennen und war im Zwang, alles nachzuahmen, wie es halt so üblich ist, wenn kleinere Geschwister sich die Fehler der größeren Geschwister abschauten, denn sie war die einzige Person, mit der ich mehr Zeit verbrachte als mit meinen Eltern, doch das war mir an diesem Tag natürlich nicht bewusst. Gemeinsam liefen wir durch den nahegelegenen Wald, um zu dem nicht weit entfernten Fluss des Spiegels, wie er von uns Einheimischen genannt wurde, zu gelangen. Der Wind wehte uns um die Nase und wir verspürten den kindlichen Drang, einfach etwas Wundervolles zu sehen. Einfach hinaus aus der Stadt, die man, mehr oder weniger, den ganzen Tag, die ganzen Monate zu Gesicht bekam, wenn es denn draußen für einen Moment sicher zu sein schien. Gemeinsam verbrachten wir dort draußen die nächsten Stunden, ohne uns Gedanken zu machen, dass Mutter sich um uns sorgen könnte, ja, auch damals als Heranwachsende benahmen wir uns wie typisch normale Menschen, eben ganz einfach wie Kinder. Während wir den Wind genossen und unseren Weg landeinwärts fortsetzten, sah ich, wie sich die gelb gefärbten Bäume mit dem Wind bewegten und sie sich durch ein herrliches Rauschen bemerkbar zu machen versuchten. Wie konnte es sein, dass man so etwas Wundervolles wie den Wind nicht sehen konnte? Er war da, so viel war sicher, ich konnte ihn ja spüren. Er gab Widerstand und er kitzelte auch ein wenig an der Nasenspitze. Den Wind konnte man aber nicht nur fühlen, sondern auch schmecken und riechen, was mich an diesem Phänomen so unglaublich zu faszinieren schien. Als wir weiter gingen, spürte ich die Anwesenheit von Wasser, der Wind hauchte uns eine kühle Brise entgegen und meine Haut bekam einen feuchten Stich. Je länger wir wanderten, desto mehr klarte der Himmel wieder auf und ein leichter Sonnenstrahl traf mich. Bald erreichten wir den besagten Fluss, der durch die Herbstregenreflexion das Wasser leicht grün aussehen ließ, durch die Strömung glitzerte das Wasser zudem und schimmerte vor sich hin. Gemeinsam setzten wir uns an den Rand des Ufers und schauten über das fließend gläserne Wasser, dass durch die Sonne stark zu reflektieren begann. Obwohl ich jegliche Art von Spiegeln verabscheute, war dies ein wunderschöner Anblick, dem ich nicht widerstehen konnte.

    Ich musste feststellen, dass Regenreflexionen wahrlich schmerzen konnten, denn ich war gezwungen, die Augen stark zuzukneifen, da es in den Augen brannte wie ein frisch entfachtes, loderndes Feuer. Anna saß neben mir und wir schauten auf die hinter den Wolken blitzenden Sonne, während der Wind uns durch die Haare blies und ein angenehmes Gefühl verursachte. Die Sonne war inzwischen nun an einem sehr tiefen Punkt angelangt, die Bäume waren im Laufe der Wochen dunkelgelb, leicht bräunlich geworden, typisch für einen schönen Herbst – zudem war es recht warm in der orange leuchtenden Sonne, sodass es sich gut aushalten ließ. Am Ufer gab es neben ein paar Nadelbäumen auch noch dichte grüne Büsche und Pflanzen jeglicher Art, zudem auch viele Algen und Seegras, welches den Eindruck vermittelte, dem Herbst noch keinen Einzug gewähren zu wollen. Ich weiß noch genau, dass ich die Stille genoss, als Anna sie plötzlich unterbrach. Sie riss mich aus den Gedanken und ging ein paar Schritte entlang des Flussufers, hob etwas vom Ufer auf und legte es in ihre Hand.

    „Was glaubst du, wie lange liegt der hier schon herum? Anna hielt einen hellen Stein in der Hand und schleuderte ihn mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, über das Wasser, vermutlich hatte sie vor, den Stein mit mehreren Sprüngen über das Wasser zu befördern, doch das gelang ihr nicht. Mit einem dumpfen Geräusch versank er in den Tiefen des unendlich blauen Wassers. Ich stand auf und stellte mich neben meine Schwester. Sie hob einen weiteren Stein auf und schaute ihn an. Er war tiefschwarz und schien den anderen Steinen an diesem Ufer ganz und gar nicht zu ähneln. Wir betrachteten ihn genauer. Es fiel auf, dass der Stein, den sie in der Hand hielt, ziemlich groß war und eine ovale und gleichzeitig flache Form besaß und mit unzähligen Kratzern und Kratern übersät war, fast so, als wäre er einem Vulkan entsprungen, ja, er hatte Ähnlichkeit mit einem Stück Asche. Zudem war er schwer und gab Anna solch ein merkwürdiges Gefühl in ihrer Hand, als würde sie absterben. „Irgendwie sieht dieser Stein sehr merkwürdig aus, sagte Anna. Ich erwiderte nichts, sondern starrte auf den Stein, der mich aus irgendeinem Grund zu faszinieren schien.

    Anna nahm ihn in die andere Hand und drehte mir den Rücken zu, als ich plötzlich eine Bewegung an meiner linken Seite bemerkte. Als ich mich umdrehte, konnte ich die Umrisse des Waldrandes erkennen, der vor ein paar Minuten noch in die goldgelben Schatten der untergehenden Sonne getaucht war. Plötzlich schien sich die Atmosphäre zu verändern, langsam, aber deutlich schien die Sonne zu verschwinden und wurde von immer dunkler werdenden Wolken verdeckt, die sich nach und nach über den riesigen Himmel zu verteilen schienen. Es roch eigenartig und ich hatte das Gefühl, das außer Anna noch jemand anwesend sein musste, jedoch wusste ich nicht, woran ich dies ausgemacht hatte. Ich sah keine Menschenseele, keinen Menschen oder irgendein anderes Wesen und auch kein Tier, offenbar hatte Anna das gleiche Gefühl wie ich, denn sie drehte sich nach links und nach rechts und wirkte verwirrt. Es schien niemand anwesend zu sein, der sich hätte heranschleichen können. Als Anna, die lange geschwiegen hatte, plötzlich die Stille durchbrach, bemerkte ich eine weitere Bewegung

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