Saida, o du Weinende: Tragik einer jungen Liebe - Bühnenwerk in fünf Akten
Von Helmut Lauschke
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So wird es auf der Straße endlos weitergehn, bleib bloß nicht stehn, sonst hagelt es an Kolbenschlägen hart, als würden sie den Kopf zersägen. So geht es, bis die Farben ganz verblichen sind, nur die Schleier vor den Augen hängenbleiben, wo die Tränen an den Ohren salzig krusten. Keiner verliert da mehr den Husten, wenn das Gesicht in der Verzwingung steckenbleibt, denn dann ist auch die Frage bald geklärt, wohin die Straße geht.
Was will man da noch sagen, was muss und soll man denken, wenn die letzten Leben ihre Toten tragen, da gibt's gedanklich nichts mehr wegzulenken.
Doch darin, in dem Schweifen liegt der Reiz, denn nur ein Mönch begnügt sich mit den engen Wänden, der Reiz im Denken braucht den größeren Raum. Mögen die Seelen schwirren, so schnell kehren sie nicht zurück. Es werden noch manche Fenster klirren, so schnell kommt es nicht wieder, das ersehnte Glück.
So erhebe ich mich vom Stein der Gedanken, unter den Füßen spür ich den Boden bis in die Tiefen wanken. Da hilft kein Spott und auch kein Zanken um das Prinzip der menschlichen Unvernunft. So rollen aus dem Nebel die Hypothesen in die Zukunft, weil Altbewährtes sich in Frage stellt. Wo steht der Spötter, wo schwirrt der Geist, wo ist der Weg, der die Menschheit in die Zukunft weist? Tief schwebt in der Luft die Ironie, wenn der, der's Urteil fällt, sich noch ins Fäustchen lacht. Das ist beileibe nicht mehr groß gedacht und im Urteil oft fatal. Überhaupt wird dem Denken das Lachen vergehen, wenn das Unfassbare vor den Augen steht, das sich im Denken undenkbar danebenlegt.
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Buchvorschau
Saida, o du Weinende - Helmut Lauschke
Prolog
Chor [ist unsichtbar]:
Im Anfang war das Wort, und mit dem Wort kam das Licht. So schuf Er den Himmel mit der Sternenwelt und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer, nachdem die glühende Lava erstarrte. Gebirge erhoben sich und wurden zu festem Gestein, doch über dem Abgrund lag die tiefe Finsternis.
Der Geist schwebte, er strich über die Wasser
und machte die Erde fruchtbar mit vielerlei Pflanzen und Tieren. Schließlich formte er den Menschen und gab ihm auf, die Ganzheit der Schöpfung zu achten, sie mit Intelligenz und Weisheit zu führen und zu erhalten. Das war der Auftrag an den Menschen…
Philosoph [Zwischenruf. Er sitzt auf einem Stuhl allein auf der Bühne]:
…der das Rätsel, warum es diese Schöpfung gibt, nicht lösen kann. Und wenn ich hier noch länger sitze, dann dreht mich das Rad samt Rätsel fort.
Aus dem Leben (1. Akt)
Die Herkunft des Menschen gibt ein Indiz für die Höhe seiner Kultur und Moral. Der Beweis, wie sich Menschen in der Gemeinsamkeit ihrer völkischen Eigenschaften verhalten, steht solange aus, bis der Prozess im Denken und in der praktischen Umsetzung abgeschlossen ist. Es ist ein oft schwieriges und mühevolles Unterfangen, den Wahrheitskern aus den Umständen der Zeit und den Lebensbedingungen und Wechselwirkungen individueller Verhaltensweisen im Rahmen vorgegebener Normen der Gesellschaft herauszuschälen. Der Mensch steht nicht für sich alleine da. Umstände, die ihn in die Gesellschaft fest eingebunden haben, sind zu berücksichtigen, was die ganze Sache in der Beurteilung komplizierter macht. Gut muss nicht heißen, dass der Mensch von vornherein gut ist, so wie umgekehrt aus einem schlechten Ergebnis nicht direkt abzuleiten ist, dass der Mensch als Individuum schlecht ist.
[Einige Stimmen aus dem Chor erscheinen auf der Bühne.]
1. Stimme aus dem Chor:
Die Sonne kam, und mit ihr kam der erste Tag.
Es folgten Frühling, Sommer, Herbst und Winter, da kamen Frucht und Fruchtbarkeit, kamen Freude und die Ernte.
2. Stimme aus dem Chor:
Mit dem Tag kam auch die Nacht mit dem Mond und mit den Sternen. Mit der Freude kam die Trauer, kam die Angst um Leben und das Sein.
Ich lass dich nicht allein zurück. Zusammen nehmen wir den Zug zum Himmel, dann bist auch du die Schmerzen dieser Erde los. Ich verberge sie vor deinen Augen, die sich mit Freude füllen werden.
Chor:
Dabei holtest du den Menschen aus den Weltenfernen und formtest ihn zum Ebenbild.
3. Stimme aus dem Chor:
O Gott, o Jahwe, warum hast Du das getan?
Sieh, was mit den Menschen geschah, als es brannte und rußte und roch nach dem verbrannten Fleisch. Das kann dein Plan so doch nicht gewesen sein mit dem Formen und dem Schaffen mit den Feldern und Bäumen um den Menschen herum.
Chor [weiter unsichtbar]:
Wir können das Geheimnis nicht lösen mit dem, was sich am Menschen ereignet. Es wird ein Rätsel bleiben, denn es fehlt die Brücke zum Verstand. Tief steckt das Geheimnis im Gewand, das zeitnah ist und über alle Zeiten wallt.
4. Stimme aus dem Chor:
Lasst endlich ab vom blinden Zank, nehmt eure Hände weg vom Streit. Es kämpft die Zeit, was Zeiten doch nicht lösen.
Chor:
Fluten kommen, Fluten gehen, mit ihnen kommen die Versprechen in Lichtjahren und darüber hinaus. Fluten überschwemmen die frühe Tat, sie schwemmen weg die junge Saat
auch die für Frieden und Gerechtigkeit. So flutet das Leben auf