Sein Vater ist in Afrika: Sophienlust Bestseller 153 – Familienroman
Von Aliza Korten
()
Über dieses E-Book
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
»Was ist los?«, fragte Michael Langenbach, als Sascha von Schoenecker den kleinen Wagen rechts heranfuhr und langsam abbremste. »Merkst du das denn nicht?«, erwiderte der lang aufgeschossene Student und zog eine Grimasse. »Der linke Hinterreifen ist hin.« Auf dem Rücksitz des hochbetagten Autos saß zwischen Koffern und Taschen Hella Graff, die ebenfalls in Heidelberg studierte. »Hoffentlich bin ich nicht schuld«, sagte Hella besorgt. »Mit mir und meinem Gepäck ist dein Rolls Royce bestimmt überfordert.« Sascha drehte sich zu ihr um und schüttelte den Kopf. »Mit deinem Fliegengewicht hat das nichts zu tun, Hella. Wahrscheinlich lag etwas auf der Straße. Das wird sich noch herausstellen. Jetzt heißt es vorerst: Ärmel hoch und Rad wechseln. Davon sind die anwesenden Damen natürlich ausgenommen.« »Ich helfe aber gern, wenn ich mich nützlich machen kann«, erbot sich die blonde Studentin. »Wir zwei Männer schaffen das schon«, versicherte Michael und warf seiner bildhübschen Freundin einen verliebten Blick zu, ehe er ausstieg. Sascha war bereits dabei, den Kofferraum auszuräumen, denn das Reserverad und die Werkzeugtasche befanden sich zuunterst.
Mehr von Aliza Korten lesen
Ähnlich wie Sein Vater ist in Afrika
Titel in dieser Serie (100)
Es trennten sie Welten: Sophienlust Bestseller 37 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeborgen in der Familie: Sophienlust Bestseller 1 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Mami?: Sophienlust Bestseller 3 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte verzeih uns, Mark: Sophienlust Bestseller 21 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu gehst zu weit, Adina: Sophienlust Bestseller 2 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zirkus ist ihr Zuhause: Sophienlust Bestseller 4 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich wieder eine Heimat: Sophienlust Bestseller 7 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mädchen namens Biggi: Sophienlust Bestseller 20 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiedersehen in Spanien: Sophienlust Bestseller 33 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVati soll wieder heiraten: Sophienlust Bestseller 26 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wird morgen sein?: Sophienlust Bestseller 6 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Liebe und Pflicht: Sophienlust Bestseller 5 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWinkel der Geborgenheit: Sophienlust Bestseller 15 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Wogen des Glücks: Sophienlust Bestseller 18 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu dritt in ein neues Leben: Sophienlust Bestseller 23 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommt doch wieder zurück: Sophienlust Bestseller 11 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebst du mich nicht, Mami?: Sophienlust Bestseller 8 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGanz ohne Liebe geht es nicht: Sophienlust Bestseller 12 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich habe ich dich wieder: Sophienlust Bestseller 19 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Mutter, die keine ist: Sophienlust Bestseller 22 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst vor dem Vater: Sophienlust Bestseller 27 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum hast du geschwiegen?: Sophienlust Bestseller 17 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerschollen in Peru: Sophienlust Bestseller 13 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNina spielt Vermittler: Sophienlust Bestseller 25 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommt Mami bald wieder?: Sophienlust Bestseller 24 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVernachlässigt und allein: Sophienlust Bestseller 10 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Waisenkind, ein Hund und die Liebe: Sophienlust Bestseller 14 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs geschah aus Nächstenliebe: Sophienlust Bestseller 16 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeues Glück für Annina: Sophienlust Bestseller 31 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs geschah aus Liebe: Sophienlust Bestseller 44 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Sein Vater ist in Afrika: Sophienlust 162 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück, Eltern zu haben: Sophienlust Bestseller 101 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will dich wieder spüren: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischendrin mittendrin: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Kind zwischen den Eltern: Sophienlust Bestseller 134 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiebe bei der Zahlenhexe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück, Eltern zu haben: Sophienlust 225 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Kind zwischen den Eltern: Sophienlust 183 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜbermütig in den Frühling: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 30 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1759 – Familienroman: Wie Felix ein glücklicher Junge wurde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKnusperknäuschen Nikoläuschen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerliebt in einen Playboy-Daddy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo der rote Salbei blüht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitten unter uns Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrunkene Schwäne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlaudias erste Tanzstunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Befreier: 13 Geschichten von Verwandten, Nachbarn und anderen Dämonen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSensation auf der Geburtstagsgala: Die junge Gräfin 1 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis von Mikosma: Blutsverwandt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSehnsucht nach daheim Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hexenschule Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 80 – Arztroman: Es fing ganz harmlos an Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPflegekind Mila: Sophienlust - Die nächste Generation 63 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSara Síth - Der Lumpenkönig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will meinen Vater wiederhaben: Sophienlust 194 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie Felix ein glücklicher Junge wurde: Mami Classic 60 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDein Kuss unterm Mistelzweig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHurra, wir erben!: Mami 1969 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrisches Blut: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarzfeger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
The Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiße Nächte: Aus den Memoiren eines Träumers (Ein empfindsamer Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeuer und Eis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotten Love Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Unbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurzgeschichten Liebesromane: Milliardäre Zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTierarzt in Not: Sophienlust - Die nächste Generation 92 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin erster Kuss im Winter: Eine Milliardär Liebesroman: Der Mistelzweig-Vorfall, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Palast der tausend Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tanz der Jungfrau: Ein Milliardär - Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Entehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Sein Vater ist in Afrika
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Sein Vater ist in Afrika - Aliza Korten
Sophienlust Bestseller
– 153 –
Sein Vater ist in Afrika
Aliza Korten
»Was ist los?«, fragte Michael Langenbach, als Sascha von Schoenecker den kleinen Wagen rechts heranfuhr und langsam abbremste.
»Merkst du das denn nicht?«, erwiderte der lang aufgeschossene Student und zog eine Grimasse. »Der linke Hinterreifen ist hin.«
Auf dem Rücksitz des hochbetagten Autos saß zwischen Koffern und Taschen Hella Graff, die ebenfalls in Heidelberg studierte.
»Hoffentlich bin ich nicht schuld«, sagte Hella besorgt. »Mit mir und meinem Gepäck ist dein Rolls Royce bestimmt überfordert.«
Sascha drehte sich zu ihr um und schüttelte den Kopf. »Mit deinem Fliegengewicht hat das nichts zu tun, Hella.Wahrscheinlich lag etwas auf der Straße. Das wird sich noch herausstellen. Jetzt heißt es vorerst: Ärmel hoch und Rad wechseln. Davon sind die anwesenden Damen natürlich ausgenommen.«
»Ich helfe aber gern, wenn ich mich nützlich machen kann«, erbot sich die blonde Studentin.
»Wir zwei Männer schaffen das schon«, versicherte Michael und warf seiner bildhübschen Freundin einen verliebten Blick zu, ehe er ausstieg. Sascha war bereits dabei, den Kofferraum auszuräumen, denn das Reserverad und die Werkzeugtasche befanden sich zuunterst.
Auch Hella kletterte aus dem Auto. Da sie nichts tun konnte, setzte sie sich am Straßenrand ins Gras. Sie war klug genug, die beiden Freunde jetzt nicht durch Zwischenfragen zu stören. Man sah Sascha an, dass die Panne ihn nicht gerade in die rosigste Laune versetzte. Michael dagegen nahm den Zwischenfall von der heiteren Seite.
Aufmerksam schaute Hella zu, wie Sascha und Michael zu Werke gingen. Sie würde nun noch etwas Geduld aufbringen müssen, bis sie Schoeneich und Sophienlust kennenlernen konnte. Ein verträumtes Lächeln umspielte ihren hübschen Mund.
Michael Langenbach hatte die Idee gehabt. Hella wusste, dass seine jüngeren Schwestern Angelika und Vicky im Kinderheim Sophienlust lebten. Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern bei einem Lawinenunglück hatten die drei Geschwister im ›Haus der glücklichen Kinder‹ eine neue Heimat gefunden. Sascha und Michael hatten gemeinsam das Abitur bestanden und studierten nun zusammen in Heidelberg. Seine Ferien verbrachte Michael stets bei den Eltern seines Freundes. Auf diese Weise blieb die Verbindung zu seinen Schwestern erhalten.
Michael hatte Hella oft von Sophienlust erzählt. Als sich herausstellte, dass Hella nicht wusste, was sie in den Semesterferien machen sollte, hatte er die Gelegenheit sofort ergriffen. Er hatte die Sache mit seinem Freund besprochen und dann einen Brief an Denise von Schoenecker geschrieben. Da das Schreiben nicht gerade Michaels starke Seite war, musste sie ihm das besonders hoch anrechnen. Übrigens hatten die beiden Freunde ihr vorher kein Wort von dem Plan verraten.
Deshalb bedeutete es für Hella eine Überraschung, als sie von Saschas Mutter einen herzlich gehaltenen Brief erhielt. Denise von Schoenecker sprach darin eine Einladung für die Semesterferien aus. Hella könne Unterkunft im Kinderheim Sophienlust finden und sich dort nützlich machen. Gerade während der Urlaubszeit der Angestellten sei eine zusätzliche Kraft willkommen.
Nun befand sie sich also mit Sascha und Michael auf dem Weg nach Sophienlust. Die beiden Freunde sollten auf Gut Schoeneich, dem Wohnsitz von Saschas Eltern Unterkunft finden.
»Reifenpanne?«, erklang plötzlich dicht neben ihr eine Jugendstimme.
Hella fuhr zusammen. Sie hatte nicht bemerkt, dass sich ein weiterer Zuschauer zu ihr gesellt hatte. Ein Bub lag neben ihr im Gras und hatte die Ellbogen aufgestützt. Er trug einen ziemlich verwaschenen Jeansanzug und dazu einen passenden Schlapphut, der ihm ein verwegenes Aussehen verlieh.
»Wo kommst du her?«, fragte sie verwundert.
Der Junge lachte verschmitzt. »Das hast du gar nicht gehört, nicht wahr? So machen es die Indianer.«
Hella nickte mit ernster Miene. »Wohnst du hier in der Nähe?«, fragte sie. Sie schätzte den Knirps auf fünf oder sechs Jahre. Er hatte ein ausdrucksvolles Gesicht mit intelligenten Augen, in denen sie heimliche Trauer zu entdecken glaubte.
»Nein. Ich wohne woanders.«
»So? Dann bist du wohl auch mit dem Auto da?« Unwillkürlich blickte sich Hella suchend um.
»Ein Mann hat mich ein Stück mitgenommen«, berichtete der Junge treuherzig. »Kann ich mit euch weiterfahren?«
Hella schien es sonnenklar, dass hier etwas nicht stimmte. Sie griff in ihre Handtasche und holte eine Tafel Schokolade hervor.
»Magst du?«
Mit seinen schmutzigen Fingern stopfte der Junge sich drei Stücke auf einmal in den Mund. Er war offensichtlich hungrig.
»Sagst du mir, wie du heißt?«, fragte Hella vorsichtig.
»Dirk Möller«, antwortete der Junge mit vollem Mund.
»Weißt du auch, wo du wohnst?«
»Klar – in Stuttgart. Aber da wollte ich nicht mehr bleiben. Deshalb bin ich weggegangen.«
»Wohin willst du denn?«
»Zu meinem Vati natürlich. Ich mag nicht mehr bei Tante Jo und Onkel Friedrich bleiben. Weißt du, sie zanken sich immer. Tante Jo hat mich bloß genommen, weil sie meinem Vati einen Gefallen tun wollte. Eigentlich sind Kinder eine schwere Last. Verstehst du das? Ich bin zwar schon ziemlich groß, aber doch lange nicht so schwer wie Onkel Friedrich.«
Hella verkniff sich das Lachen. »Deine Tante meint, dass man mit Kindern eine Menge Arbeit hat.«
»Ich glaube, sie mag mich nicht. Aber egal, ich gehe einfach zu meinem Vati.«
Hella bot ihm noch mehr Schokolade an. Diesmal bedankte er sich dafür.
»Wer bist du eigentlich?«, erkundigte er sich, ehe er das nächste Stück in den Mund schob.
»Ich heiße Hella Graff.«
»Fahrt ihr vielleicht nach Afrika?«
Hella lachte. »Nein, Dirk, nach Afrika bestimmt nicht. Das wäre für das kleine Auto viel zu weit. Außerdem muss man zwischendurch übers Wasser. Was willst du denn in Afrika?«
»Mein Vati ist doch in Afrika.« Das hörte sich beinahe vorwurfsvoll an. Musste seine neue Freundin nicht wissen, wo sein Vater sich aufhielt?
»Ich verstehe«, sagte Hella. »Weißt du die genaue Adresse? Afrika ist ziemlich groß.«
»Das Land heißt Ghana. Ich werde es schon finden.«
»Vielleicht wäre es besser, wenn wir deinem Vater schreiben, damit er dich holt. Am schnellsten kommt man dorthin mit einem Flugzeug.«
Dirks Augen leuchteten auf. »Mit dem Flugzeug würde ich gern zu ihm reisen. Aber ich glaube, das kostet ziemlich viel Geld. Ich habe bloß einen Euro.«
So weit waren sie in ihrer Unterhaltung gekommen, als Sascha und Michael mit verschmierten Händen herantraten, um zu melden, dass der Wagen wieder startklar sei. Sie waren so intensiv beschäftigt gewesen, dass der Knirps ihnen bis jetzt nicht aufgefallen war.
Michael räusperte sich. »So schnell bandelst du also mit fremden Herren an, Hella!«, scherzte er.
Die Studentin zauberte aus ihrer Tasche zwei Erfrischungstücher hervor und reichte sie den beiden erfolgreichen Handwerkern. »Hier, putzt euch erst einmal ab.«
Sie blickte Dirk an und zog ein drittes Tuch hervor. »Dir kann es auch nichts schaden, wenn du deine Hände abwischst«, meinte sie und riss die kleine Packung auf.
»Willst du uns deinen Freund nicht vorstellen?«, fragte Sascha.
»Natürlich, er heißt Dirk Möller und befindet sich unterwegs nach Afrika.«
Sascha stieß einen langgezogenen Pfiff aus.
»Da hast du dir allerlei vorgenommen, Dirk«, erklärte er.
Hella überging Saschas Bemerkung. Sie wandte sich an den Knirps, der mit Hingabe seine Hände abrieb und dabei immer wieder an dem Tüchlein schnupperte.
»Sie heißen Sascha und Michael, Dirk«, sagte sie freundlich. »Wenn wir sie schön bitten, nehmen sie dich bestimmt ein Stück mit. Zufällig fahren wir nämlich zum Haus der glücklichen Kinder. Dort könntest du vielleicht über Nacht bleiben oder auch noch länger, bis wir mit deinem Vati in Verbindung treten können.«
»Was ist das – das Haus der glücklichen Kinder?« Dirk sah misstrauisch aus.
»Schau dir’s doch an«, munterte ihn Sascha auf. »Es hat bis jetzt noch jedem gefallen, der dort gewesen ist.«
Sascha und Michael hatten auch ohne lange Erklärungen sofort begriffen, dass es sich bei Dirk um einen kleinen Ausreißer handelte. Was lag näher, als ihn mitzunehmen? Von Sophienlust aus würde man gewiss die erforderlichen Nachforschungen anstellen können. Dass Kinder im Allgemeinen nur dann wegliefen, wenn sie dafür einen Grund hatten, wussten Michael und Sascha sehr wohl. Oft genug war der Anlass für solch eine Flucht ins Ungewisse recht traurig.
Wenigstens sah Dirk Möller gut ernährt aus. Auch machte er nicht den Eindruck eines misshandelten Kindes. Aber es stand für die drei Studenten fest, dass sie Dirk mitnehmen und der Obhut Denise Schoeneckers anvertrauen mussten.
»Es gibt Ponys, auf denen die Kinder reiten dürfen«, sagte Michael. »Das würde dir bestimmt Spaß machen.«
Dirk nickte. »Ich bin schon einmal geritten. Aber das ist lange her.«
»Man kann im Park spielen, im See baden, sich die Tiere ansehen. Obst gibt es aus dem Garten, und man ist nie allein, weil eine Menge Kinder da sind«, fuhr Michael fort. »Ich zum Beispiel war auch dort, als ich noch zur Schule musste.«
»Sophienlust – das hört sich lustig an«, meinte Dirk.
»Es ist auch lustig dort«, bekräftigte Sascha. »Hella will ihre Ferien in