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Sein Vater ist in Afrika: Sophienlust 162 – Familienroman
Sein Vater ist in Afrika: Sophienlust 162 – Familienroman
Sein Vater ist in Afrika: Sophienlust 162 – Familienroman
eBook123 Seiten2 Stunden

Sein Vater ist in Afrika: Sophienlust 162 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

»Was ist los?«, fragte Michael Langenbach, als Sascha von Schoenecker den kleinen Wagen rechts heranfuhr und langsam abbremste.


»Merkst du das denn nicht?«, erwiderte der lang aufgeschossene Student und zog eine Grimasse. »Der linke Hinterreifen ist hin.«


Auf dem Rücksitz des hochbetagten Autos saß zwischen Koffern und Taschen Hella Graff, die ebenfalls in Heidelberg studierte.


»Hoffentlich bin ich nicht schuld«, sagte Hella besorgt. »Mit mir und meinem Gepäck ist dein Rolls Royce bestimmt überfordert.«


Sascha drehte sich zu ihr um und schüttelte den Kopf. »Mit deinem Fliegengewicht hat das nichts zu tun, Hella.Wahrscheinlich lag etwas auf der Straße. Das wird sich noch herausstellen. Jetzt heißt es vorerst: Ärmel hoch und Rad wechseln. Davon sind die anwesenden Damen natürlich ausgenommen.«


»Ich helfe aber gern, wenn ich mich nützlich machen kann«, erbot sich die blonde Studentin.


»Wir zwei Männer schaffen das schon«, versicherte Michael und warf seiner bildhübschen Freundin einen verliebten Blick zu, ehe er ausstieg. Sascha war bereits dabei, den Kofferraum auszuräumen, denn das Reserverad und die Werkzeugtasche befanden sich zuunterst.


Auch Hella kletterte aus dem Auto. Da sie nichts tun konnte, setzte sie sich am Straßenrand ins Gras. Sie war klug genug, die beiden Freunde jetzt nicht durch Zwischenfragen zu stören. Man sah Sascha an, dass die Panne ihn nicht gerade in die rosigste Laune versetzte. Michael dagegen nahm den Zwischenfall von der heiteren Seite.


Aufmerksam schaute Hella zu, wie Sascha und Michael zu Werke gingen. Sie würde nun noch etwas Geduld aufbringen müssen, bis sie Schoeneich und Sophienlust kennenlernen konnte. Ein verträumtes Lächeln umspielte ihren hübschen Mund.


Michael
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Sept. 2017
ISBN9783740922221
Sein Vater ist in Afrika: Sophienlust 162 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Sein Vater ist in Afrika - Aliza Korten

    Sophienlust – 162 – Sein Vater ist in Afrika

    Sophienlust

    – 162–

    Sein Vater ist in Afrika

    … und Dirk begab sich auf die Suche

    Aliza Korten

    »Was ist los?«, fragte Michael Langenbach, als Sascha von Schoenecker den kleinen Wagen rechts heranfuhr und langsam abbremste.

    »Merkst du das denn nicht?«, erwiderte der lang aufgeschossene Student und zog eine Grimasse. »Der linke Hinterreifen ist hin.«

    Auf dem Rücksitz des hochbetagten Autos saß zwischen Koffern und Taschen Hella Graff, die ebenfalls in Heidelberg studierte.

    »Hoffentlich bin ich nicht schuld«, sagte Hella besorgt. »Mit mir und meinem Gepäck ist dein Rolls Royce bestimmt überfordert.«

    Sascha drehte sich zu ihr um und schüttelte den Kopf. »Mit deinem Fliegengewicht hat das nichts zu tun, Hella.Wahrscheinlich lag etwas auf der Straße. Das wird sich noch herausstellen. Jetzt heißt es vorerst: Ärmel hoch und Rad wechseln. Davon sind die anwesenden Damen natürlich ausgenommen.«

    »Ich helfe aber gern, wenn ich mich nützlich machen kann«, erbot sich die blonde Studentin.

    »Wir zwei Männer schaffen das schon«, versicherte Michael und warf seiner bildhübschen Freundin einen verliebten Blick zu, ehe er ausstieg. Sascha war bereits dabei, den Kofferraum auszuräumen, denn das Reserverad und die Werkzeugtasche befanden sich zuunterst.

    Auch Hella kletterte aus dem Auto. Da sie nichts tun konnte, setzte sie sich am Straßenrand ins Gras. Sie war klug genug, die beiden Freunde jetzt nicht durch Zwischenfragen zu stören. Man sah Sascha an, dass die Panne ihn nicht gerade in die rosigste Laune versetzte. Michael dagegen nahm den Zwischenfall von der heiteren Seite.

    Aufmerksam schaute Hella zu, wie Sascha und Michael zu Werke gingen. Sie würde nun noch etwas Geduld aufbringen müssen, bis sie Schoeneich und Sophienlust kennenlernen konnte. Ein verträumtes Lächeln umspielte ihren hübschen Mund.

    Michael Langenbach hatte die Idee gehabt. Hella wusste, dass seine jüngeren Schwestern Angelika und Vicky im Kinderheim Sophienlust lebten. Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern bei einem Lawinenunglück hatten die drei Geschwister im ›Haus der glücklichen Kinder‹ eine neue Heimat gefunden. Sascha und Michael hatten gemeinsam das Abitur bestanden und studierten nun zusammen in Heidelberg. Seine Ferien verbrachte Michael stets bei den Eltern seines Freundes. Auf diese Weise blieb die Verbindung zu seinen Schwestern erhalten.

    Michael hatte Hella oft von Sophienlust erzählt. Als sich herausstellte, dass Hella nicht wusste, was sie in den Semesterferien machen sollte, hatte er die Gelegenheit sofort ergriffen. Er hatte die Sache mit seinem Freund besprochen und dann einen Brief an Denise von Schoenecker geschrieben. Da das Schreiben nicht gerade Michaels starke Seite war, musste sie ihm das besonders hoch anrechnen. Übrigens hatten die beiden Freunde ihr vorher kein Wort von dem Plan verraten.

    Deshalb bedeutete es für Hella eine Überraschung, als sie von Saschas Mutter einen herzlich gehaltenen Brief erhielt. Denise von Schoenecker sprach darin eine Einladung für die Semesterferien aus. Hella könne Unterkunft im Kinderheim Sophienlust finden und sich dort nützlich machen. Gerade während der Urlaubszeit der Angestellten sei eine zusätzliche Kraft willkommen.

    Nun befand sie sich also mit Sascha und Michael auf dem Weg nach Sophienlust. Die beiden Freunde sollten auf Gut Schoeneich, dem Wohnsitz von Saschas Eltern Unterkunft finden.

    »Reifenpanne?«, erklang plötzlich dicht neben ihr eine Jugendstimme.

    Hella fuhr zusammen. Sie hatte nicht bemerkt, dass sich ein weiterer Zuschauer zu ihr gesellt hatte. Ein Bub lag neben ihr im Gras und hatte die Ellbogen aufgestützt. Er trug einen ziemlich verwaschenen Jeansanzug und dazu einen passenden Schlapphut, der ihm ein verwegenes Aussehen verlieh.

    »Wo kommst du her?«, fragte sie verwundert.

    Der Junge lachte verschmitzt. »Das hast du gar nicht gehört, nicht wahr? So machen es die Indianer.«

    Hella nickte mit ernster Miene. »Wohnst du hier in der Nähe?«, fragte sie. Sie schätzte den Knirps auf fünf oder sechs Jahre. Er hatte ein ausdrucksvolles Gesicht mit intelligenten Augen, in denen sie heimliche Trauer zu entdecken glaubte.

    »Nein. Ich wohne woanders.«

    »So? Dann bist du wohl auch mit dem Auto da?« Unwillkürlich blickte sich Hella suchend um.

    »Ein Mann hat mich ein Stück mitgenommen«, berichtete der Junge treuherzig. »Kann ich mit euch weiterfahren?«

    Hella schien es sonnenklar, dass hier etwas nicht stimmte. Sie griff in ihre Handtasche und holte eine Tafel Schokolade hervor.

    »Magst du?«

    Mit seinen schmutzigen Fingern stopfte der Junge sich drei Stücke auf einmal in den Mund. Er war offensichtlich hungrig.

    »Sagst du mir, wie du heißt?«, fragte Hella vorsichtig.

    »Dirk Möller«, antwortete der Junge mit vollem Mund.

    »Weißt du auch, wo du wohnst?«

    »Klar – in Stuttgart. Aber da wollte ich nicht mehr bleiben. Deshalb bin ich weggegangen.«

    »Wohin willst du denn?«

    »Zu meinem Vati natürlich. Ich mag nicht mehr bei Tante Jo und Onkel Friedrich bleiben. Weißt du, sie zanken sich immer. Tante Jo hat mich bloß genommen, weil sie meinem Vati einen Gefallen tun wollte. Eigentlich sind Kinder eine schwere Last. Verstehst du das? Ich bin zwar schon ziemlich groß, aber doch lange nicht so schwer wie Onkel Friedrich.«

    Hella verkniff sich das Lachen. »Deine Tante meint, dass man mit Kindern eine Menge Arbeit hat.«

    »Ich glaube, sie mag mich nicht. Aber egal, ich gehe einfach zu meinem Vati.«

    Hella bot ihm noch mehr Schokolade an. Diesmal bedankte er sich dafür.

    »Wer bist du eigentlich?«, erkundigte er sich, ehe er das nächste Stück in den Mund schob.

    »Ich heiße Hella Graff.«

    »Fahrt ihr vielleicht nach Afrika?«

    Hella lachte. »Nein, Dirk, nach Afrika bestimmt nicht. Das wäre für das kleine Auto viel zu weit. Außerdem muss man zwischendurch übers Wasser. Was willst du denn in Afrika?«

    »Mein Vati ist doch in Afrika.« Das hörte sich beinahe vorwurfsvoll an. Musste seine neue Freundin nicht wissen, wo sein Vater sich aufhielt?

    »Ich verstehe«, sagte Hella. »Weißt du die genaue Adresse? Afrika ist ziemlich groß.«

    »Das Land heißt Ghana. Ich werde es schon finden.«

    »Vielleicht wäre es besser, wenn wir deinem Vater schreiben, damit er dich holt. Am schnellsten kommt man dorthin mit einem Flugzeug.«

    Dirks Augen leuchteten auf. »Mit dem Flugzeug würde ich gern zu ihm reisen. Aber ich glaube, das kostet ziemlich viel Geld. Ich habe bloß einen Euro.«

    So weit waren sie in ihrer Unterhaltung gekommen, als Sascha und Michael mit verschmierten Händen herantraten, um zu melden, dass der Wagen wieder startklar sei. Sie waren so intensiv beschäftigt gewesen, dass der Knirps ihnen bis jetzt nicht aufgefallen war.

    Michael räusperte sich. »So schnell bandelst du also mit fremden Herren an, Hella!«, scherzte er.

    Die Studentin zauberte aus ihrer Tasche zwei Erfrischungstücher hervor und reichte sie den beiden erfolgreichen Handwerkern. »Hier, putzt euch erst einmal ab.«

    Sie blickte Dirk an und zog ein drittes Tuch hervor. »Dir kann es auch nichts schaden, wenn du deine Hände abwischst«, meinte sie und riss die kleine Packung auf.

    »Willst du uns deinen Freund nicht vorstellen?«, fragte Sascha.

    »Natürlich, er heißt Dirk Möller und befindet sich unterwegs nach Afrika.«

    Sascha stieß einen langgezogenen Pfiff aus.

    »Da hast du dir allerlei vorgenommen, Dirk«, erklärte er.

    Hella überging Saschas Bemerkung. Sie wandte sich an den Knirps, der mit Hingabe seine Hände abrieb und dabei immer wieder an dem Tüchlein schnupperte.

    »Sie heißen Sascha und Michael, Dirk«, sagte sie freundlich. »Wenn wir sie schön bitten, nehmen sie dich bestimmt ein Stück mit. Zufällig fahren wir nämlich zum Haus der glücklichen Kinder. Dort könntest du vielleicht über Nacht bleiben oder auch noch länger, bis wir mit deinem Vati in Verbindung treten können.«

    »Was ist das – das Haus der glücklichen Kinder?« Dirk sah misstrauisch aus.

    »Schau dir’s doch an«, munterte ihn Sascha auf. »Es hat bis jetzt noch jedem gefallen, der dort gewesen ist.«

    Sascha und Michael hatten auch ohne lange Erklärungen sofort begriffen, dass es sich bei Dirk um einen kleinen Ausreißer handelte. Was lag näher, als ihn mitzunehmen? Von Sophienlust aus würde man gewiss die erforderlichen Nachforschungen anstellen können. Dass Kinder im Allgemeinen nur dann wegliefen, wenn sie dafür einen Grund hatten, wussten Michael und Sascha sehr wohl. Oft genug war der Anlass für solch eine Flucht ins Ungewisse recht traurig.

    Wenigstens sah Dirk Möller gut ernährt aus. Auch machte er nicht den Eindruck eines misshandelten Kindes. Aber es stand für die drei Studenten fest, dass sie Dirk mitnehmen und der Obhut Denise Schoeneckers anvertrauen mussten.

    »Es gibt Ponys, auf denen die Kinder reiten dürfen«, sagte Michael. »Das würde dir bestimmt Spaß machen.«

    Dirk nickte. »Ich bin schon einmal geritten. Aber das ist lange her.«

    »Man kann im Park spielen, im See baden, sich die Tiere ansehen. Obst gibt es aus dem Garten, und man ist nie allein, weil eine Menge Kinder da sind«, fuhr Michael fort. »Ich zum Beispiel war auch dort, als ich noch zur Schule musste.«

    »Sophienlust – das hört sich lustig an«, meinte Dirk.

    »Es ist auch lustig dort«, bekräftigte Sascha.

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