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Mein stolzer Andalusier
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eBook163 Seiten3 Stunden

Mein stolzer Andalusier

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Über dieses E-Book

Andalusien: ein Meer von Farben und Licht und eine Hazienda mit einem Hauch von Tausendundeiner Nacht - aber Arabel nimmt den Zauber des Landes kaum wahr. Bang folgt sie dem Mann, der vorgibt, mit ihr verheiratet zu sein: Don Cortez de la Dura. Doch sie hat keine Wahl. Seit einem Unfall ist die Erinnerung an ihre Ehe wie ausgelöscht. Sie weiß nur: Die Bitterkeit in den Augen ihres stolzen fremden Mannes, der harte Zug um seinen sinnlichen Mund berühren ihr Herz auf eine merkwürdige Weise. Und lassen sie ahnen, dass ihr Weg ins Glück lang und dornig werden wird …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum18. Feb. 2009
ISBN9783862953141
Mein stolzer Andalusier
Autor

Violet Winspear

Violet Winspear wurde am 28.04.1928 in England geboren. 1961 veröffentliche sie ihren ersten Roman „Lucifer`s Angel“ bei Mills & Boon. Sie beschreibt ihre Helden so: Sie sind hager und muskulös, Außenseiter, bitter und hartherzig, wild, zynisch und Single. Natürlich sind sie auch reich. Aber vor allem haben sie eine große Sehnsucht nach Liebe, sind einsam und verfügen über eine große Menge an Leidenschaft. Die meisten Helden von Violet Winspear entsprechen diesem Bild. Sie beängstigen aber faszinieren. Sie müssen die Art von Mann sein, der über den „bösen Blick“ verfügt und man muss als Leserin das Gefühl haben, es wäre schlimm allein mit einem von ihnen im Raum zu sein. Da sie sie als „fähig zur Schändung“ bezeichnete, verursachte sie einen großen Aufruhr und wurde mit Hasstiraden bombardiert. Dennoch änderte Violet Winspear die Beschreibung ihrer Helden nicht. Violet Winspear schrieb von ihrem Zuhause in Süd-Ost-England aus, welches sie nicht verließ. Ihre Inspiration erhielt sie in der Ortsbibliothek. Sie war nie verheiratet und hat keine Kinder. Sie starb Anfang 1989 nach einem langem Kampf gegen Krebs.

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    Buchvorschau

    Mein stolzer Andalusier - Violet Winspear

    Violet Winspear

    Mein stolzer Andalusier

    IMPRESSUM

    Dieses eBook erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG,

    20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYLADY, MYSTERY, TIFFANY

    CORA Leser- und Nachbestellservice

    Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an! Sie erreichen den CORA Leserservice montags bis freitags von 8.00 bis 19.00 Uhr:

    www.cora.de

    1. KAPITEL

    Zuerst kamen die großen cremeweißen Kamelien. Die junge Frau im Krankenbett registrierte verschwommen, wie schön sie aussahen, aber es war ihr gleichgültig, wer die Blumen geschickt oder vielleicht persönlich vorbeigebracht hatte.

    Am Tag darauf erhielt sie einen Korb mit saftigen dunkelblauen Weintrauben, auf deren glänzender Schale sich das Sonnenlicht brach. Dann wurde eine mit Seide bezogene Bonbonniere abgegeben, die mit einer dunkelroten Schleife verziert war. Diesmal fühlte sich die Patientin kräftig genug, um nach der kleinen gedruckten Karte zu greifen, die an der Schleife befestigt war.

    San Devilla.

    Die junge Frau formte die Worte mit den Lippen nach, doch sie ergaben keinen Sinn für sie. War es der Name eines Hauses? Wohnte sie selber dort, oder gehörte es einem Freund? Dann musste es sich um den freundlichen Menschen handeln, der ihr die Blumen, das Obst und die erlesenen Pralinen geschickt hatte.

    Eine Schwester kam herein, und die junge Frau bot ihr an, von dem Konfekt zu kosten. „Sie sind zu liebenswürdig, Señora. Die Schwester betrachtete die köstlichen Süßigkeiten mit leuchtenden Augen. „Man traut sich kaum, etwas davon zu nehmen, und andererseits ist es unmöglich zu widerstehen.

    Die Patientin musterte die Schwester, sie bemerkte die dunklen Augen und das schwarze Haar unter dem weißen Häubchen. „Wo bin ich?, fragte sie zum ersten Mal. „Und … wer bin ich?

    „Sie befinden sich in einem Krankenhaus in Córdoba." Die Schwester lächelte und wählte eine Praline mit rosa Zuckerguss, die sie anmutig und mit sichtlichem Genuss verzehrte.

    „Córdoba?"

    „Die Stadt in Südspanien, Señora. Erinnern Sie sich nicht?"

    „Kein bisschen. Die junge Frau hob ihre linke Hand, konnte aber keinen Ring entdecken. „Warum nennen Sie mich Señora? Bin ich verheiratet?

    „Allerdings, versicherte die Schwester. „Betrachten Sie Ihre andere Hand. Als sie merkte, wie schwach ihre Patientin noch war, trat sie ans Bett, hob die schlanke Rechte an und hielt sie in den Sonnenstrahl, der durch einen Spalt der Jalousie hereinfiel. Die junge Frau erkannte einen schimmernden Goldreif mit einem tiefblauen Edelstein.

    Ein ängstlicher Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Ihr Herz begann zu hämmern, und das Atmen wurde ihr schwer. Sie starrte auf den Ring, ohne eine Ahnung davon zu haben, dass ihre Augen genauso blau und leuchtend waren wie der kostbare Saphir, der ihn zierte. Ebenso wenig war sie sich ihrer fein geschnittenen Gesichtszüge, ihrer vollen Lippen und ihres langen blonden Haars bewusst, in das das Sonnenlicht goldene Reflexe zauberte. Ihre beinahe durchscheinende Blässe verlieh ihren Zügen einen ganz eigenen Reiz.

    Der Blick der jungen Frau hing wie gebannt an dem Trauring, dann verzogen sich ihre Lippen wie in plötzlichem Schmerz, so als habe etwas Unerträgliches den Nebel in ihrem Bewusstsein durchdrungen. Wie von selbst schloss sich ihre Hand zur Faust, so fest, dass die Knöchel weiß unter der zarten Haut hervortraten.

    „Warum trage ich den Ring an der rechten Hand?" Es schien die Patientin nicht zu wundern, dass sie praktische Dinge wahrnahm, obwohl ihr alle persönlichen Erinnerungen fehlten.

    „Ihr Mann ist Spanier, Señora. Es ist so Sitte in diesem Land."

    „Ich verstehe. Aus welchem Land stamme ich?"

    „Soweit man uns informiert hat, aus den Vereinigten Staaten. Aus Boston, Señora. „Dann bin ich Amerikanerin. Wissen Sie zufällig auch, wie ich heiße?

    Ein mitleidiger Ausdruck erschien in den dunklen Augen der Schwester. Es ging ihr nah, wie rührend die Kranke um Auskunft über sich selbst bat. „Sie heißen Arabel, Señora. Ein hübscher Name, nicht wahr?"

    „Arabel. Die junge Frau sprach den Namen zögernd nach, als hoffte sie, er würde ihr schlagartig die Erinnerung zurückbringen. „Und weiter?

    „Sie sind Señora Ildefonso de la Dura." Die Stimme der Schwester verriet deutlich ihre Hochachtung.

    Arabel ließ den Namen auf sich wirken, aber er sagte ihr absolut nichts. Der ehrerbietige Ton der Schwester war ihr nicht entgangen, und sie griff krampfhaft nach der Bettdecke, um nicht laut herauszuschreien, dass das alles nicht stimmen konnte … dass sie nie und nimmer die Frau eines unbekannten Spaniers war. Sie hatte das Gefühl, in einem Albtraum gefangen zu sein. Alles, was sie ausmachte, schien aus ihrem Gedächtnis gelöscht, und womöglich würde sie schon morgen einem Mann begegnen, der so streng und einschüchternd war, wie sein Name vermuten ließ. Einem Fremden, der sie als seine rechtmäßige Ehefrau betrachtete.

    „Ich … ich finde mich nicht mehr zurecht, flüsterte sie und sah sich genauer in dem Krankenzimmer um. „Wie komme ich hierher? Was ist mir zugestoßen? Habe ich einen Unfall gehabt?

    „Mit all diesen Dingen sollen Sie sich vorläufig nicht beschäftigen, Señora, erwiderte die Schwester. „Ich werde es Ihnen jetzt ein bisschen bequemer …

    „Nein! Arabel machte eine abwehrende Handbewegung. „Sie weichen mir aus, und ich will wissen, was mit mir los ist. Warum kann ich mich an nichts erinnern … nicht einmal an meinen Namen oder das Gesicht meines Ehemanns? Was ist mit mir geschehen?

    „Regen Sie sich bitte nicht auf, Señora. Die Schwester begann nervös zu werden. „Das ist nicht gut für Sie und wird die Heilung …

    „Heilung wovon?, wollte Arabel wissen. Ihre blauen Augen waren ängstlich auf die Schwester gerichtet. „Ich verlange Auskunft.

    „Sie leiden an Gedächtnisverlust infolge einer Gehirnerschütterung, antwortete die Schwester widerstrebend. „Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Sie sind noch sehr geschwächt, aber sobald Sie sich genug erholt haben, wird der Doktor Ihnen alles erklären. Bis dahin müssen Sie Körper und Geist schonen, dann sind Sie bald wieder gesund.

    Arabel starrte die Schwester an. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. „Wenn Sie mir keine Auskunft geben wollen, verlange ich, dass Sie den Doktor holen, erklärte sie. „Ich muss wissen, was mit mir los ist, Schwester, sonst werde ich verrückt!

    „Wie Sie meinen, Señora. Die Schwester wirkte verunsichert. „Ich werde nachsehen, ob Doktor Guardano abkömmlich ist. Liegen Sie bis dahin möglichst still, damit Ihr Puls sich wieder beruhigt.

    Die Tür schloss sich hinter der Schwester, und Arabel blieb allein zurück. Sie hielt die Bettdecke immer noch krampfhaft fest, der kostbare blaue Stein an ihrer Hand funkelte im Licht des einsamen Sonnenstrahls. Er war also reich – dieser Spanier, dieses gesichtslose Phantom, dessen Frau sie angeblich war. Er konnte das Einzelzimmer bezahlen, in dem sie lag, und anscheinend lag ihm so viel an ihr, dass er ihr Blumen, Früchte und Konfekt zukommen ließ.

    Sie hätte sich beschützt und aufgehoben fühlen sollen, stattdessen verspürte sie eine entsetzliche Beklommenheit, wenn sie nur an ihn dachte. Sie hatte nicht die blasseste Vorstellung von ihm, aber alles in ihr reagierte mit instinktiver Abwehr.

    Wie war es dazu gekommen, dass sie als Amerikanerin einen Spanier geheiratet hatte? Sie schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern, doch der Nebel in ihrem Hirn wollte sich nicht lichten. Ihre Vergangenheit lag hinter einem undurchdringlichen Schleier verborgen. Sie hatte eine Gehirnerschütterung erlitten … Etwa infolge eines heftigen Schlags auf den Kopf? Es war frustrierend, dass sie normal denken, sich jedoch an nichts Persönliches erinnern konnte – auch nicht an den Mann, dessen Ring sie trug.

    Sie war fast wieder eingeschlafen, als sich die Tür öffnete und ein schlanker dunkelhaariger Mann im weißen Kittel hereinkam.

    „Ich bin Dr. Guardano", stellte er sich vor. Dann trat er an das Bett, nahm ihre Hand und fühlte ihr den Puls. Dabei sah er ihr aufmerksam ins Gesicht, und sie bemerkte, dass er leicht die Brauen zusammenzog.

    „Sie haben sich aufgeregt", meinte er kopfschüttelnd.

    „Das schadet Ihnen und macht Sie unnötig müde."

    „Es schadet mir mehr, wenn man mich über meinen … Unfall im Unklaren lässt, entgegnete Arabel. „Der Ring an meiner Hand beweist, dass ich kein Kind mehr bin. Ich erwarte, dass man mir die Wahrheit sagt.

    Dr. Guardano setzte sich vorsichtig auf die Bettkante, ohne sie aus den Augen zu lassen. „Die Schwierigkeit liegt darin, dass man bei Ihnen nicht von einem gewöhnlichen Unfall sprechen kann, wie er etwa auf der Straße oder im Haushalt vorkommt. Verstehen Sie mich?"

    „Sie meinen, jemand hat mir einen Schlag gegen den Kopf verpasst?"

    „Eine kluge Schlussfolgerung. Ich wusste schon immer, dass Amerikanerinnen gut erzogen sind und die Welt mit wachen Augen betrachten. Ja, Señora … unglücklicherweise war genau das die Ursache Ihrer Gehirnerschütterung, in deren Folge Sie Ihr Gedächtnis verloren haben. Kein sehr angenehmer Zustand, aber er wird vorübergehen, wenn wir uns Zeit lassen und wenn Sie mithelfen. Vor allem dürfen Sie sich zu nichts zwingen. Das Gehirn ist ein äußerst empfindliches Organ."

    „Wer hat mir die Verletzung beigebracht? Arabels Stimme klang leise und angespannt. „Geben Sie mir wenigstens diesen Hinweis.

    „Es wäre mir lieber, Señor Hidalgo würde Ihnen alles erklären."

    „Wer?" Arabel sah den Arzt mit großen Augen an.

    „Ihr Ehemann, Señora. Ein besorgter Ausdruck erschien auf Dr. Guardanos Gesicht. „Können Sie sich nicht an ihn erinnern?

    „Nein. Ein Zittern überlief Arabel. „Es ist, als würden Sie von einem Fremden sprechen. Ich fühle mich schrecklich … als befände ich mich allein im Weltall.

    „Kein schlechter Vergleich, Señora. Der Doktor drückte Arabels Hand. „Sie verdanken ihm Ihr Leben, auch wenn Sie sich nicht an die Umstände erinnern können.

    „Mein Leben? Arabel fühlte einen schmerzhaften Druck im Magen. „Welche Heldentat hat er denn vollbracht?

    Dr. Guardano runzelte die Stirn. Er fand es Besorgnis erregend, dass Arabel auf den einzigen Menschen, der ihr hätte wichtig sein müssen, mit ängstlicher Abwehr reagierte. Sie schien geradezu vor ihm zurückzuschrecken.

    „Einiges kann ich Ihnen mitteilen, Señora, lenkte er ein. „Sie wurden in Venezuela verhaftet, weil Sie zwei Studenten Zuflucht gewährten, die für einen Brandanschlag auf eine Ölraffinerie verantwortlich waren. Sie versteckten sie in Ihrem Apartment, aber eine Nachbarin hatte die beiden gesehen und meldete ihre Beobachtung der Polizei. Ihre Wohnung wurde durchsucht, man verhaftete die Brandstifter und anschließend Sie. Anscheinend kam es dabei zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Sie den Schlag auf den Kopf erhielten. Die Angelegenheit kam Señor Ildefonso de la Dura zu Ohren, und mithilfe seiner inoffiziellen Verbindungen wurde Ihre Freilassung erwirkt, sonst würden Sie heute noch in einer Zelle hilflos dahindämmern. Kluge Männer halten sich aus der Politik heraus, aber der Señor Hidalgo war mutig genug, sich Ihretwegen einzumischen. Er heiratete Sie und konnte Sie als seine Frau außer Landes bringen.

    Arabel hatte dem Bericht gespannt zugehört, doch nichts ergab einen Sinn für sie. Südamerikanische Brandstifter, brutale Polizisten, die Rettungsaktion eines unbekannten Spaniers … was hatte das alles mit ihr zu tun? Aber Dr. Guardanos tiefernstes Gesicht bewies ihr, dass er die Wahrheit sprach und ihr kein Schauermärchen erzählte.

    „Ich kann mich beim besten Willen nicht an den Mann erinnern, beteuerte sie. „Außerdem wundert es mich, dass er sich mit einer Frau belastete, die dumm genug war, zwei Brandstifter zu decken. Die ganze Geschichte ist nicht wirklich plausibel, Doktor, nicht wahr?

    „Auf den ersten Blick vielleicht nicht", gab er zu, „zumal Sie immer

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