Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der Fluch der Apothekerin
Der Fluch der Apothekerin
Der Fluch der Apothekerin
eBook226 Seiten3 Stunden

Der Fluch der Apothekerin

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Wenn das Schicksal dich ruft, können Sie fortlaufen oder für das kämpfen, was Sie schon immer wollten. So oder so haben Sie keine andere Wahl, als sich zu verändern.

Mrs. Ava Southerly, Assistentin eines Apothekers und Witwe, lebt in Angst. Sie ist zu einer Expertin geworden, wenn es darum geht, sich vor ihren Visionen zu schützen. Im Jahr 1885 gibt es solche Dinge wie Hexen nicht mehr, unabhängig davon, dass es heißt, sie stamme von einer ab. Wenn sie ihr Herz schützt und keine Emotionen zulässt, werden diese Kräfte in ihr weiter schlummern und die Menschen, die ihr nahe stehen, werden nicht verletzt. Doch sie sehnt sich nach Akzeptanz und Liebe.

Douglas Wallace, ein amerikanischer Arzt und Nachkomme eines schottischen Hexenjägers, hält in London eine Reihe von Vorträgen über neue medizinische Fortschritte und Techniken. Als ihn im Vorübergehen der Blick einer blonden Schönheit durch ein Restaurantfenster trifft, fühlt er sich gezwungen, ihr zu folgen, als ob ihre Leben auf übernatürlicher Ebene miteinander verbunden wären. Obwohl er an Logik und seinen eigenen Verstand glaubt, zeigt ihm Ava, wie falsch sein Denken ist.

Als ein dreihundert Jahre alter Geist Douglas in Besitz nimmt, um Ava zu töten, weil sie eine Hexe ist, müssen sie und der Arzt einen Weg finden, die Bedrohung, die aus dem Grab gestiegen ist, zu bekämpfen. Wenn sich ihre Beziehung zu etwas Tiefem und Beständigem entwickelt, entdecken sie, wie mächtig die Liebe tatsächlich ist.

SpracheDeutsch
HerausgeberSandra Sookoo
Erscheinungsdatum5. Feb. 2019
ISBN9781547567485
Der Fluch der Apothekerin

Mehr von Sandra Sookoo lesen

Ähnlich wie Der Fluch der Apothekerin

Ähnliche E-Books

Historische Romanze für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Der Fluch der Apothekerin

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der Fluch der Apothekerin - Sandra Sookoo

    Die Assistentin des Apothekers

    Sandra Sookoo

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf irgendeine elektronische oder mechanische Weise, einschließlich Fotokopieren, Aufzeichnen oder durch ein Informationsabruf- und -speichersystem, ohne Erlaubnis des Urhebers reproduziert oder übertragen werden.

    E-Books sind weder ganz noch teilweise übertragbar. Als Käufer oder sonstiger rechtmäßiger Empfänger dieses eBooks haben Sie das Recht, den Roman auf Ihrem eigenen Computer oder einem anderen Gerät zu genießen. Weiteres Verteilen, Kopieren, Teilen, Verschenken oder Hochladen ist illegal und verstößt gegen das Urheberrecht.

    Die Piraterie von E-Books ist illegal.

    DER FLUCH DER APOTHEKERIN © 2019

    von Sandra Sookoo

    Herausgegeben von New Independence Books

    ISBN:

    Kontaktinformationen:

    sandrasookoo@yahoo.com

    newindependencebooks@gmail.com

    Besuchen Sie mich unter www.sandrasookoo.com

    Buchcover Design von Victoria Miller

    Frau: Yanna – Period Images

    Hintergrund und Brücke: Deposit Photos

    Erstveröffentlichung der deutschen Ausgabe: 2019

    Über dieses Buch

    Wenn das Schicksal dich ruft, können Sie fortlaufen oder für das kämpfen, was Sie schon immer wollten. So oder so haben Sie keine andere Wahl, als sich zu verändern.

    Mrs. Ava Southerly, Assistentin eines Apothekers und Witwe, lebt in Angst. Sie ist zu einer Expertin geworden, wenn es darum geht, sich vor ihren Visionen zu schützen. Im Jahr 1885 gibt es solche Dinge wie Hexen nicht mehr, unabhängig davon, dass es heißt, sie stamme von einer ab. Wenn sie ihr Herz schützt und keine Emotionen zulässt, werden diese Kräfte in ihr weiter schlummern und die Menschen, die ihr nahe stehen, werden nicht verletzt. Doch sie sehnt sich nach Akzeptanz und Liebe.

    Douglas Wallace, ein amerikanischer Arzt und Nachkomme eines schottischen Hexenjägers, hält in London eine Reihe von Vorträgen über neue medizinische Fortschritte und Techniken. Als ihn im Vorübergehen der Blick einer blonden Schönheit durch ein Restaurantfenster trifft, fühlt er sich gezwungen, ihr zu folgen, als ob ihre Leben auf übernatürlicher Ebene miteinander verbunden wären. Obwohl er an Logik und seinen eigenen Verstand glaubt, zeigt ihm Ava, wie falsch sein Denken ist.

    Als ein dreihundert Jahre alter Geist Douglas in Besitz nimmt, um Ava zu töten, weil sie eine Hexe ist, müssen sie und der Arzt einen Weg finden, die Bedrohung, die aus dem Grab gestiegen ist, zu bekämpfen. Wenn sich ihre Beziehung zu etwas Tiefem und Beständigem entwickelt, entdecken sie, wie mächtig die Liebe tatsächlich ist.

    Kapitel Eins

    Stratford, das Dorf von West Ham, England

    Spätfrühling, 1884

    Mrs. Ava Southerly, Geborene Dallas, ergriff die Kante des Arbeitstisches. Das Hinterzimmer der Apotheke schien sich um sie herum zu drehen.

    Nein, nicht jetzt, nicht hier.

    Aber Vorahnungen kamen nie, wenn man auf sie vorbereitet war, abgesehen davon, dass sie seit Monaten keine Vision mehr gehabt hatte.

    Sie grub ihre Fingernägel in das Holz, als das Bild vor ihren Augen verschwamm. Fluoreszierendes Licht schimmerte an den Rändern. Unsichtbare Kräfte zerrten an ihrem Wesen, ihre Glieder wurden schwer. Es machte keinen Unterschied, dass sie die Augen schloss und sich darauf konzentrierte, gleichmäßig zu atmen. Ein Gefühl wie Schwerelosigkeit bemächtigte sich ihrer. Als sie die Augen wieder öffnete, war ihr Blick wieder klar, doch der perlenartige Glanz trübte, was sie sah.

    Ein Mann schlich entlang Stratford High Street, nicht weit von der Stelle, wo sich Brimballs Apotheke und Heilmittel befand. Das dunkle Wasser aus dem Fluss Lea rollte hinter ihm ans Ufer, während er darauf achtete, sich in den Schatten zu halten. Das Licht der Gaslaternen hob seinen durchschnittlich gebauten Körper kräftig aus der mondlosen Nacht heraus, und ein schwarzer Mantel verbarg den größten Teil seiner Figur.

    Avas Herz hämmerte hinter ihren Brustkorb. Wie immer war sie machtlos, ihrer Beobachtung zu widerstehen.

    Ein Lichtblitz fing sich auf der silbernen Klinge, die er in seiner rechten Hand fest umklammerte – eine Klinge, nass von frischem Blut. Er hielt an seiner tödlichen Absicht fest, bewegte sich steif, zuckte dabei hin und wieder wie unbeabsichtigt, als wäre sein Wille nicht sein eigener. Schon bald näherte er sich der Apotheke. Brimballs grün gestrichene Tür erschien in dem Bild.

    Sie schüttelte den Kopf, aber die Vision gab sie nicht frei.

    Als er unter der Straßenlaterne vorbeiging, die direkt vor dem Laden brannte, schimmerte sein rabenschwarzes Haar beinahe blau, als wäre er eins mit der Nacht. Er trug es an der Seite gescheitelt, doch an den Schläfen und dort, wo es auf den Kragen stieß, lockte es sich ganz leicht. Und seine Augen ... Lieber Gott, seine smaragdgrünen Augen glitzerten vor Hass und Bosheit, wie sie es kaum auszudrücken wagte.

    Warum? Und warum suchte er die Apotheke zu so später Stunde noch auf? Der Laden wäre nicht offen.

    Dann war er an der Tür, schlug geballter Faust darauf ein. Das schreckliche Geräusch hörte auch dann nicht auf, als die Tür aufschwang. Ein Blick auf einen saphirfarbenen Rock öffnete sich. Der Saum war mit grauer Spitze verziert. Es war ein Abendkleid, das sie kürzlich bei einer Freundin bestellt hatte, die ihr Geld als Näherin verdiente.

    Ava schnappte nach Luft, während ihr die Säure der Angst in die Kehle stieg.

    Er hob die Klinge, und als ihr Körper den Türrahmen füllte, riss er das Messer herunter...

    Ihre Vision verdunkelte sich und verwischte, und mit einem leisen Schrei riss sie sich von der Vorahnung los. Alle Kraft verließ ihre Glieder. Sie zitterte vor Schock und Kälte, als sie hilflos auf das abgewetzte und rissige Parkett hinuntersank. Die leichte Wolle ihres Rocks umwaberte ihre Beine. Der Anblick der Streifen in Grau und Anthrazit machte sie schwindlig, sodass sie sich lieber auf das einfache, kräftige Holz des Arbeitstisches konzentrierte.

    Das war die heftigste Vision, die sie je gehabt hatte, und auch der Inhalt war der Erschreckendste. Warum sollte ein ihr unbekannter Mann ihr schaden oder sie vielleicht sogar töten wollen? Sie hatte keine Feinde. Sie tat alles dafür, Menschen zu helfen. Es war einer der Gründe, warum sie eingewilligt hatte, als Assistentin des Apothekers zu arbeiten, als eine Art Lehrling.

    Doch wie würde sich ein solches Leben entwickeln, wenn sich diese Visionen fortsetzten?

    Mrs. Southerly, geht es Ihnen gut? Der besorgte Klang der Stimme von Mr. Brimball riss sie aus ihren Träumereien, als der Apotheker das Hinterzimmer betrat.

    Mit zitternder Hand strich sie eine widerspenstige Locke hinter ihr Ohr zurück. Ihr Haar war so hell, dass es aussah wie Winterweizen. Nun, das kommt ganz darauf an, Mr. Brimball. Sie versuchte zu lachen, aber es klang gezwungen mit einem Hauch von hysterischem Humor.

    Oh je. Sie hatten wieder eine Vision, nicht wahr? Der Mann, Mitte sechzig, eilte auf sie zu. Er half Ava auf die Beine und umklammerte ihren Oberarm, bis sie sich auf den Beinen halten konnte, ohne zu schwanken.

    Ich fürchte, ja. Mr. Brimball war ihr Mentor, Freund und Arbeitgeber und die einzige Person in der Welt, abgesehen von ihrer Familie, dem sie von ihrem Leiden erzählt hatte. In diesen Zeiten war es einfach nichts, das man einfach so preisgeben sollte. Es sei denn, man hegte den Wunsch, weggesperrt oder wie eine Laborrate gepiesackt zu werden. Sie drückte ihre Finger auf ihre erhitzten Wangen, als sie ihm in das sorgenvolle Gesicht blickte. Es war ziemlich intensiv und ... Sie schluckte, um ihre plötzlich verengte Kehle zu befeuchten. ... da war ein Mann.

    Ein Mann? Eine von Mr. Brimballs gefiederten weißen Augenbrauen hob sich. Ein romantisches Stelldichein?

    Ihre Wangen wurden noch heißer. Nein ... Ava schüttelte den Kopf. Ständig lag er ihr in den Ohren, sich niederzulassen und eine Familie zu gründen. Er versuchte sie zu überzeugen, dass ein ruhiges, häusliches Leben helfen würde, ihre Visionen in Schach zu halten.

    Er hatte ja keine Ahnung, warum das für sie nicht in Frage kam.

    Ganz im Gegenteil. Sie wrang die Hände vor ihrem Leib, um das Zittern zu unterdrücken. Der Mann hatte ein Messer, und als ich die Tür öffnete, wollte er mich töten oder zumindest verletzen. Ein Schauder rann über ihr Rückgrat, und obgleich es im Raum angenehm warm war, dank des prächtigen Feuers im Kamin, fror sie plötzlich.

    Kommen Sie, setzen Sie sich. Ich mache Ihnen einen Tee. Mr. Brimball führte sie zu dem hochlehnugen Stuhl beim Kamin und nötigte sie, sich darauf niederzulassen. Im Kessel müsste noch Wasser sein, was bedeutet, dass Sie zumindest einen guten Zeitpunkt für Ihre Vision gewählt haben.

    Sie hielt ihm nicht davon ab, mit dem Kupferkessel auf dem steinernen Herd herumzuhantieren oder sich um sie zu kümmern, als er das dampfende Wasser in eine blau-weiße Porzellanteekanne schüttete, die auf einem kleinen runden Tisch in der Nähe stand. Seinen gemütlichen, vertrauten Bewegungen zuzusehen, vermittelte ihr ein Gefühl der Ruhe und trug dazu bei, die negativen Auswirkungen der Vision zu verbannen.

    Vielen Dank für den Tee, murmelte Ava, als er ihr eine Tasse reichte. Tief inhalierte sie das starke, würzige Aroma des Earl Grey, den er so liebte. Es tut mir leid, dass ich Sie von Ihren Pflichten fernhalte. Die Apotheke war seine Leidenschaft, und nur selten verließ er den vorderen Raum.

    Der ältere Mann schnaubte. Er trank aus seinem eigenen Becher, während er in der Nähe des Feuers stand. Auch an diesem späten Frühlingstag sorgte Nieselregen für eine ständige Ahnung von Kälte in der Luft. Im Moment haben wir keine Kunden. Als der Blick seiner blassbraunen Augen auf ihr landete, lächelte sie. Sie sind auf jeden Fall wichtiger als sie. Er stellte seine Teetasse auf dem Tisch. Möchten Sie über die Dinge reden, die in Ihrer Vision passiert sind?

    Wollte sie das? Mit einem leichten Kopfschütteln sagte sie: Nein. Normalerweise redete sie nicht direkt nach einer Vorahnung. Es war zu echt, zu roh... zu verwirrend. Manchmal waren diese Zukunftsaussichten so, wie sich das Leben entwickeln würde, während andere eher Warnungen vor etwas waren, das passieren könnte. Sie wusste nicht, wie sie zwischen den beiden unterscheiden sollte.

    Na gut. Mr. Brimball nickte. Woran haben Sie vor der Vision gedacht?

    Nichts Besonderes. Sie deutete auf die Fläschchen auf der Arbeitsplatte sowie auf Gläser mit getrockneten Kräutern und Blumen. Ich bereitete mich darauf vor, Tinkturen zu mischen und für Mrs. Abercrombie den Tee zusammenzustellen, als es anfing.

    Sie waren also in dem Moment gar nicht über die Maßen erregt? Milde Neugier wand sich durch die Frage.

    Nicht, dass ich etwas davon bemerkt hätte. Nur er wusste, dass ihre Visionen oft ausgelöst wurden, wenn sich ihr Privatleben ins Chaos stürzte, aber seit ungefähr einem Jahr hatte sie darauf geachtet, nichts oder niemanden in ihr Leben zu lassen, der sie aus der Bahn werfen konnte. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich auf die Tinkturen konzentriert habe.

    Interessant. Er legte einen Arm über seine Brust und tippte sich mit dem Zeigefinger der anderen Hand ans Kinn. Ist es möglich, dass diese Fähigkeit Teil Ihrer Physiologie ist und diese Ausbrüche zu einem normalen Teil Ihrer Wirklichkeit werden?

    Alles ist möglich. Der Apotheker war ein intelligenter Mann, und das betraf mehr als nur sein Wissen über Heilung. Es überraschte Ava, dass er sich an dieser Arbeit festhielt. Doch sie hatte das nie in Frage gestellt, denn sie wusste, dass er liebte, was er tat. Aber warum gerade jetzt?

    In der Tat. Warum jetzt? Immer noch tippte er sich ans Kinn. Dann, , als wäre ihm die Erleuchtung gekommen, wies er mit dem Zeigefinger in den Himmel. Sie haben morgen Geburtstag.

    Sie verdrehte die Augen. Was hat das mit irgendwas zu tun?

    Alles, mein liebes Mädchen. Er tätschelte ihren Kopf, als wäre sie ein Kind von zwölf Jahren anstelle einer erwachsenen Frau, die kurz davor stand, ihren fünfunddreißigsten Geburtstag zu begehen. Der Jahrestag des Geburtstages ist stark. Energien sind konzentriert. Zumal an diesem Tag auch das Datum ist, als ...

    Der Tag, an dem mein Gemahl starb. Ja, es ist schwer zu vergessen. Aber es ergab Sinn, was er sagte. Jedes Mal, wenn die Visionen kamen, fühlte sich, als ob sie in einen universellen Strudel gesogen wurde.

    Jetzt wo wir darüber reden, nun, vielleicht wurde der arme Mr. Southerly durch Kräfte, die uns gänzlich unbekannt sind, ins Jenseits befördert.

    Sie warf einen scharfen Blick auf den Mann. Sie denken, mein Mann starb durch meine persönliche Geschichte oder meine ... Ava senkte ihre Stimme, obwohl niemand anwesend war, der sie belauschen könnte. ... wegen meiner Fähigkeiten?

    Vor drei Jahren war der Mann, den sie geheiratet hatte - gleichzeitig der letzte Mensch, dem sie ihr Herz geschenkt hatte - an der Schwindsucht gestorben. Sie waren gerade sechs Monate verheiratet gewesen, als sie ihn verlor, und sie hatte sich kaum daran gewöhnt, eine Ehefrau zu sein, als sie schon dazu gezwungen worden war, Witwe zu werden.

    Dennoch konnte sie nicht ignorieren, was Mr. Brimball sagte. Das Datum, an dem sie geheiratet hatte, sowie das Datum, an dem sie Witwe geworden war, hatten beide große Bedeutung für sie, und beide Ereignisse hatten sie tief gezeichnet.

    Und beide hatten ihr Visionen eingebracht.

    Lieber Himmel. Schockiert hielt sie sich eine Hand vor den Mund. Ist es meine Schuld, dass Harold tot ist? Sie hatte diese Fähigkeit nie gewollt, sie hasste es, wenn die Vorahnungen ihre Vorboten schickten. Was bedeutete das alles? Dies ist, was passiert, wenn ich Dinge zu tief empfinde.

    Das bestätigte, was sie bereits zu einer Gewohnheit gemacht hatte: Nie wieder durfte sie ihr Herz verschenken.

    Vielleicht sollten Sie morgen zu Hause bleiben. Verweilen Sie im Bett. Ruhen Sie sich aus. Das ist sicherer. Nachdenklich funkelten seine Augen. Und vielleicht ist es an der Zeit, dass Sie Ihr Erbe als Nachfahrin einer Hexe ernst zu nehmen beginnen. Es scheint, dass sich diese Tatsache in Ihrem Leben aus irgendeinem Grund ausbreitet. Achten Sie am besten darauf, bevor Sie über die Schwäche hinaus, die die Visionen in Ihnen auslösen, etwas Bedrohlicheres erleben müssen.

    Das wurmte sie, denn sie hielt ihre Gefühle strengstens unter Kontrolle, sodass ihre Fähigkeiten sie nicht überwältigen konnten. Und doch versuchte diese Gabe immer wieder, sie niederzuringen. Oh, Mr. Brimball, ich bitte Sie. Nicht mehr davon. Seufzend stellte sie ihre Teetasse auf den Tisch. Und doch kreiste bei der Erwähnung von Hexen ein Beben von Vorahnung durch ihr Inneres. Sie hatte ihre Vergangenheit fest in der Vergangenheit verankert wissen wollen, dort, wohin sie gehörte. Als er nichts sagte, sondern nur die Augenbrauen hochzog, fuhr sie fort. „Das war vor fast dreihundert Jahren, und die erzählten Geschichten hätten im Laufe der Zeit sehr gut erfunden und verschönert werden können. Das wissen wir beide."

    Natürlich, aber alle Geschichten haben einen Kern aus Fakten und Wahrheit. Vor allem dann, wenn es Hexen oder Magie betrifft. Er wurde einmal mehr nachdenklich. Waren nicht Sie derjenige, die mir bei unserer ersten Begegnung sagte, dass Ihr Nachnamen geändert wurde, als Ihre Familie nach London zog?

    Ja, aber das war vor Generationen. Wie kann das denn heute noch relevant sein?

    Wurde der Name nicht geändert, um besser einer Entdeckung durch diejenigen zu entgehen, die Ihre Familie verletzen wollten?

    Ja, aber das war zu Zeiten meines Großvaters, als die Familie endlich von Schottland oder Irland oder Wales oder woher auch immer wir ursprünglich stammten nach London gekommen war. Mein Vater weigerte sich stets, solche Dinge zu diskutieren. Nichts anderes wurde jemals darüber gesagt. Vor allem, als sie mit siebzehn Jahren für ein weiteres tragisches Ereignis enterbt und aus dem Haus der Familie geworfen worden war ... Sie rieb sich die Augen und erhob sich. Es sind Geschichten, nichts weiter. Es gibt keine Hexen mehr, ebensowenig wie es in unserer Zeit noch Hexenjäger in der Gesellschaft gibt, sagte sie mit weicher Stimme.

    Sie gehen davon aus, aber was ist mit der Kunst, die Sie praktizieren?

    Es ist keine Zauberei, und es riecht auch nicht nach Hexerei. Das hoffe ich jedenfalls. Die andere Möglichkeit würde sie nicht ertragen. In ihrer Magengrube ballte sich kalt und schleimig eine böse Vorahnung zusammen. Sie kannte die Familienlegende von den drei Hexen, zwei Frauen und einem Mann, Geschwister, die 1590 in Schottland gestorben waren. Ihre Kinder wurden verstreut, wurden unter dem Schutz der Dunkelheit davongeschafft, und niemand hatte je wieder etwas von ihnen gehört. Noch nicht... Sie glauben nicht, dass das so ist? Sie stammte von den männlichen Zweig, von Niall Dalais ab, und irgendwann vor Generationen war der Familienname in Dallas geändert worden.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1