Der Schlüssel zu deinem Herzen
Von Shawna Delacorte
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Über dieses E-Book
Wohlig rekelt sich Jessica in der einsamen Berghütte unter ihrer Bettdecke. Doch als sie sich umdreht, starrt sie in ein Paar grüner Augen: Dylan Russell - dunkelhaarig, sexy und der beste Freund ihres Bruders. Wie kommt dieser Frauenheld in ihr Bett?
Shawna Delacorte
Shawna Delacorte hatte schon immer eine große Schwäche für Krimis und baut in ihre romantischen Handlungen gern eine spannende Nebenhandlung ein. Aber wussten Sie, das sie ursprünglich Drehbuchautorin werden wollte und lange Zeit im Filmgeschäft tätig war?
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Buchvorschau
Der Schlüssel zu deinem Herzen - Shawna Delacorte
IMPRESSUM
Der Schküssel zu deinem Herzen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2001 by SKDennison, Inc.
Originaltitel: „Stormbound with a Tycoon"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1166 - 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Christian Trautmann
Umschlagsmotive: feedough / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733724689
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Jessica McGuire wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, als etwas sie anstieß und aufweckte. Als sie die Augen öffnete, erkannte sie, dass es draußen dämmerte und dass der Regen immer noch nicht aufgehört hatte. Das Nächste, was ihr zu Bewusstsein kam, hatte jedoch nichts mit dem Wetter zu tun, denn ein starker Arm legte sich um ihre Taille, und sofort war Jessica hellwach. Jemand schmiegte sich an sie, und dieser Jemand war eindeutig nackt und männlich.
Sie erstarrte. Angst packte sie. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Dann riss ein Adrenalinstoß sie aus ihrer Erstarrung. Hastig stieg sie aus dem Bett, schnappte sich ihr weites T-Shirt, zog es sich über den Kopf und eilte zur Schlafzimmertür. Ein Blick zurück ließ sie erleichtert aufseufzen. Sie blieb stehen. Zwar war der Großteil seines Gesichts verdeckt, doch schien der Fremde in ihrem Bett offenbar zu schlafen.
Verwirrt zog Jessica die Brauen zusammen und schlich vorsichtig zurück zum Bett, um einen Blick auf das Gesicht des Mannes zu erhaschen. Irgendetwas an ihm kam ihr vage vertraut vor. Auf jeden Fall schien er keine unmittelbare Bedrohung für sie darzustellen.
Jessica probierte den Lichtschalter aus. Sie hatte immer noch keinen Strom. Stromausfälle bei Sturm waren in diesem Teil der Olympic Peninsula im Bundesstaat Washington nichts Ungewöhnliches. Das Fehlen der Elektrizität hatte sie daher nicht weiter gekümmert. Außerdem war sie viel zu müde gewesen, um sich darüber Gedanken zu machen, als sie in dem dunklen Ferienhaus, das ihr Bruder und sie nur als „die Hütte" bezeichneten, die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinaufgestiegen war. Dort hatte sie sich ausgezogen, ihre Sachen auf den Fußboden geworfen und sich ins Bett fallen lassen. Kaum hatte ihr Kopf das Kissen berührt, war sie auch schon eingeschlafen.
Heute Morgen sah die Sache allerdings anders aus. Vorsichtig warf sie einen Blick auf den schlafenden Mann in ihrem Bett und hob ihre restlichen Kleidungsstücke vom Boden auf. Sie würde den Fremden aufwecken und hinauswerfen, sobald sie vollständig bekleidet war.
Sie hob ihr letztes Kleidungsstück auf und wollte gerade leise nach unten ins Bad gehen, als sie erschrocken feststellte, dass der Fremde wach war und sie beobachtete. Sie schluckte, als ihr klar wurde, dass dieser attraktive, sexy Mann sich nackt an sie geschmiegt hatte.
Die Decke war bis zu seinen Hüften heruntergerutscht und entblößte einen muskulösen, athletischen Körper. Sein zerzaustes dunkles Haar war an der Seite des Kopfes, die auf dem Kissen gelegen hatte, zusammengedrückt. Selbst in dem dämmrigen Licht des frühen Morgens entging ihr das freche Funkeln in seinen grünen Augen nicht, während er sie von oben bis unten musterte.
Der Krach hatte ihn geweckt. Er hatte sich mitten in einem erotischen Traum von einem warmen, nackten weiblichen Körper befunden, der sich an ihn drängte, und seine Hand war über seidige Haut geglitten. Es war alles so real gewesen, dass ihn die Unterbrechung geärgert hatte. Langsam machte er die Augen auf, und was er sah, passte in jeder Hinsicht zu seinem Traum. Sein Blick wanderte von den schlanken Beinen der Frau zum Saum des weiten T-Shirts, das gerade mal ihren Po bedeckte.
Er drehte sich auf die Seite und stützte den Ellbogen auf. Die Frau war etwa ein Meter siebzig groß. Ihre zerwühlten Haare verliehen ihr etwas Verwegenes, Wildes. Die starke Ähnlichkeit verriet ihm, dass sie Jessica McGuire war, die Schwester seines besten Freundes. Natürlich hatte sie sich verändert, seit er sie vor vielen Jahren zuletzt gesehen hatte, und sie war eindeutig kein schüchterner Teenager mehr.
Er versuchte gar nicht erst zu verbergen, dass ihm gefiel, was er sah. Seine Stimme klang noch heiser vom Schlaf. „So, so, die kleine Jessica McGuire. Du bist erwachsen geworden, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe."
Sie starrte ihn entgeistert an. „Dylan Russell? Bist du das wirklich?"
„Leibhaftig. Er spähte unter die Decke, die den unteren Teil seines Körpers verbarg, und lächelte mutwillig. „Und zu allen Schandtaten bereit.
Jessica errötete. Eigentlich hielt sie sich für eine selbstbewusste, selbstständige Frau, die hart arbeitete und ein geordnetes Leben führte. In ihrem Bett neben einem nackten Mann aufzuwachen passte nicht in dieses Bild. Sie versuchte, ihren spärlich bekleideten Körper zu bedecken, indem sie die übrigen Kleidungsstücke vor sich hielt. Sie war sich nicht sicher, glaubte jedoch ein leises Lachen aus Dylans Richtung zu hören. Sie wurde wütend. Offenbar störte es ihn nicht im Mindesten, dass er nackt neben ihr aufgewacht war. Fast kam es ihr so vor, als würde er ihr Unbehagen genießen.
Sie versuchte gelassen zu wirken, konnte jedoch nicht ganz verhindern, dass sie verärgert klang. „Du scheinst das Ganze ja sehr amüsant zu finden."
Er lachte. Es war jene Art von sexy Lachen, das sofort das Verlangen einer Frau wecken und jegliche Zweifel vertreiben konnte. „Du nicht?"
„Nein, ich finde es weder amüsant noch entzückend oder sonst was. Wie bist du hierher gekommen? Als ich ankam, habe ich keinen Wagen gesehen. Wie bist du in die Hütte gekommen? Die Tür war abgeschlossen."
„Alle Fragen lassen sich leicht beantworten. Er setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare. „Offenbar hast du nicht versucht, deinen Wagen in die Garage zu fahren, sonst hättest du meinen Wagen darin entdeckt.
„Nein, ich habe so nah wie möglich an der Haustür geparkt, damit ich zwischen Garage und Haus nicht durch den Regen laufen musste. Das erklärt aber noch nicht, wie du hineingekommen bist."
„Ich habe einen Schlüssel."
„Einen Schlüssel?, wiederholte sie erstaunt. „Woher hast du den denn?
„Justin gab ihn mir, weil ich ihm sagte, dass ich mich gern für ein paar Wochen hier aufhalten würde."
„Justin hat dir angeboten, die Hütte zu benutzen? Davon hat er mir nichts erzählt."
„Vielleicht weil er dachte, dass du die nächsten drei Wochen in New York verbringen würdest."
„Ja, richtig", meinte sie leise. Es stimmte. Eigentlich sollte sie jetzt in New York sein, nicht in einer Berghütte auf der anderen Seite des Landes. Tatsächlich war sie auch bis gestern Morgen in New York gewesen, bevor sie einen Flug zurück nach Seattle genommen hatte, weil das Projekt, an sie arbeitete, verschoben worden war.
Sie riss sich zusammen. „Ich schlage vor, wir unterbrechen diese Unterhaltung für eine Weile. Ich muss mich anziehen, und du musst aus meinem Bett verschwinden und aus meinem Schlafzimmer. Du kannst nicht hier bleiben."
Er betrachtete sie neugierig und machte keine Anstalten, seine Sachen zusammenzusuchen. Stattdessen rekelte er sich behaglich und zog sich die Decke bis zur Brust. „Und wieso nicht?"
„Wieso nicht? Hatte sie ihn richtig verstanden? Stellte er tatsächlich ihre Entscheidung infrage? „Ich dachte, das dürfte klar sein – weil ich nicht in New York bin und du hier in meinem Bett liegst, darum.
„Ich habe einfach das erstbeste Schlafzimmer genommen."
„Dies hier ist mein Schlafzimmer. Justin gehört das andere."
„Du hast recht, wir sollten diese Unterhaltung für eine Weile unterbrechen, lenkte Dylan ein und grinste wieder. „Zumindest bis ich Kaffee getrunken habe.
Er langte über das Bett nach seiner Jeans, die auf der Sessellehne lag, hielt jedoch inne und sah zu Jessica. „Würde es dir etwas ausmachen, dich umzudrehen, damit ich meine Hose anziehen kann? Oder willst du einfach so stehen bleiben und deine Sachen an dich drücken?"
„Das ist mein Schlafzimmer. Du bist derjenige, der … Ich meine … Offenbar stand er im Begriff, die Decke zurückzuschlagen und aufzustehen. „Ich meinte nicht …
Sie drehte sich abrupt um und rannte zur Tür hinaus, ihre Kleidungsstücke fest an sich gepresst. Dylans Lachen folgte ihr die Treppe hinunter bis ins Badezimmer. Es verstummte erst, als sie die Tür hinter sich zuwarf.
Jessica zog den Duschvorhang zurück, setzte sich auf den Badewannenrand und schloss die Augen. Sie wusste nicht, ob sie über Dylans Dreistigkeit wütend oder amüsiert sein sollte. Ihr Ärger siegte. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben, sie in Verlegenheit zu bringen. Und es geschah nicht zum ersten Mal. Sie erinnerte sich an die Zeit, als sie sechzehn Jahre alt war.
Justin hatte Dylan damals am Wochenende mit nach Hause gebracht. Anders als im vorangegangenen Jahr, als die schüchterne fünfzehnjährige Jessica für Dylan geschwärmt und verzweifelt versucht hatte, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, hatte sich die Sechzehnjährige in dieser Aufmerksamkeit gesonnt. Dylan hatte mit ihr Karten gespielt, sich mit ihr unterhalten und sie zum Lunch eingeladen. Er hatte ihr sogar einen Stoffteddy für ihre Sammlung gekauft, und sie hatte gehofft, dass Dylan sie ebenso sehr mochte wie sie ihn.
Sie hatte ihr schönstes Kleid angezogen, extra Make-up aufgetragen und die Haare hochgesteckt. All das, um ihm zu zeigen, dass sie alt genug war, um mit einem zwanzigjährigen Studenten auszugehen. Doch zur verabredeten Zeit musste sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass es sich nicht um das erwartete Rendezvous handelte. Stattdessen war es ein Essen mit fast einem Dutzend Freunden, und Jessica hatte sich als Einzige schick gemacht. Am schlimmsten war jedoch, dass Dylan eine Freundin mitgebracht hatte.
Es war peinlich und demütigend gewesen. Sie hatte diesen Vorfall nie vergessen, obwohl Dylan sie rückblickend betrachtet keineswegs in die Irre geführt hatte. Er hatte nur nett sein wollen, indem er sie zu dem Treffen mit Freunden einlud. Aber Jessica hatte nur gehört, was sie hören wollte, statt das, was Dylan tatsächlich gesagt oder gemeint hatte.
Aber das war lange her. Jetzt war sie eine erwachsene, intelligente Frau von einunddreißig, die sich von einem attraktiven Mann mit dichtem dunklen Haar, grünen Augen und einem umwerfenden Lächeln nicht so leicht aus der Fassung bringen ließ.
Nach allem, was ihr Bruder ihr über Dylan Russells Lebensstil erzählt hatte, war es für ihn nichts Ungewöhnliches, eine Frau in seinem Bett vorzufinden. Was machte er eigentlich hier? Er war nicht der Typ, der sich in einer einsamen Berghütte verkroch, schon gar nicht ohne weibliche Gesellschaft. Die Geschichten über ihn besagten, dass er ein charmanter Schuft war, der von einem Bett zum nächsten sprang und feste Bindungen scheute.
Er war ein durch die Welt ziehender Playboy, der sich in einem luxuriösen Hotel mit Whirlpool und Zimmerservice sicher wohler fühlte. Was machte er also jetzt in ihrer Hütte? Dann fiel ihr etwas anderes ein. Erwartete er womöglich jemanden hier? Eine Frau? Der Zorn, den sie bei dieser Vorstellung verspürte, überraschte sie. Sein Privatleben ging sie schließlich nichts an.
Obwohl sie Justins Geschichten über Dylan stets faszinierend gefunden hatte, wusste sie doch, dass es besser war, die Finger von einem solchen Mann zu lassen, ganz gleich, wie aufregend und sexy er sein mochte. Und Dylan Russell rangierte auf der Liste der aufregenden Männer ganz oben. Aus Erfahrung wusste sie, dass Männer dieses Typs zwar äußerlich viel hermachten, aber wenig Tiefgang besaßen. Sie war mit einem attraktiven Mann verheiratet gewesen, der gern einen Blick riskierte und den es herzlich wenig kümmerte, in wessen Bett er lag. So etwas wollte sie nicht noch einmal