Heiße Küsse in Amarillo
Von Kathie DeNosky
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Über dieses E-Book
Auf Coopers baufälliger Ranch ist Faith unsagbar glücklich! Noch nie hat sie einen so nachsichtigen Boss gehabt - und wenn der starke und doch zärtliche Cowboy sie leidenschaftlich küsst, könnte sie glatt vergessen, dass sie Cooper nie das schenken kann, was er am meisten begehrt …
Kathie DeNosky
Kathie DeNosky stellt ihren Wecker oft auf 2 Uhr morgens, um wenigstens einige Stunden in Ruhe arbeiten zu können, bevor der Rest der Familie erwacht. Während dann in ihrem Büro leise Countrymusik erklingt, schreibt sie an ihren Romances, denen eine ganz besondere Mischung aus Sinnlichkeit und Humor zeigen ist. Sie zählt zu den Top-Autorinnen und hat bereits viele Auszeichnungen erhalten.
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Buchvorschau
Heiße Küsse in Amarillo - Kathie DeNosky
IMPRESSUM
Heiße Küsse in Amarillo erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2002 by Kathie DeNosky
Originaltitel: „Cowboy Boss"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1249 - 2003 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Nikola Kind
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733725563
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Cooper Adams hatte dem Tod geradewegs ins Antlitz geblickt und es überlebt. Aber sein legendärer Zusammenstoß mit dem bösartigsten, furchterregendsten Rodeobullen, den die Welt je gesehen hatte, war nichts im Vergleich zu dem Ärger, der ihm nun bevorstand.
Er drehte sich um und fuhr den alten Mann neben sich entsetzt an. „Whiskers, was, zum Teufel, ist bloß in dich gefahren? Wie konntest du nur eine solche Bruchbude kaufen? Noch dazu von meinem Geld."
„Na, na, Coop, jetzt reg dich mal nicht so auf. Whiskers Penn lächelte ironisch. Der Wutausbruch seines jungen Freundes ließ ihn offensichtlich völlig unbeeindruckt. „Ich hatte dir doch schon am Telefon gesagt, dass die Triple-Bar-Ranch auf den ersten Blick nicht viel hermacht. Aber glaub mir, da stecken jede Menge Möglichkeiten drin.
Cooper schnaufte verächtlich. „Ja, zum Beispiel die Möglichkeit, dass die Scheune beim ersten kräftigen Windstoß zusammenbricht."
Fassungslos betrachtete er das Haus, das von seinem sauer verdienten Geld erworben worden war. Whiskers Beschreibung des Gebäudes war mehr als geschmeichelt gewesen.
Abgeblätterte Farbe hing in Streifen von der Fassade. Die wenigen Fenster, die nicht zerbrochen waren, waren so mit Staub bedeckt, dass die Scheiben vollständig blind waren. An der Veranda über dem Hintereingang fehlte ein Stützpfosten, sodass das Dach an dieser Stelle bedrohlich durchhing. Und das war noch nicht einmal das Schlimmste. Denn auf dem Dach selbst fehlten so viele Ziegel, dass es bei Regen zweifellos so undicht sein würde wie ein Sieb.
Cooper schob seinen hellbraunen Cowboyhut aus der Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust, während er im Geiste kurz durchrechnete, wie viel es kosten würde, das Haus überhaupt bewohnbar zu machen. Als er bei einer fünfstelligen Summe angelangt war, stöhnte er leise auf. Eigentlich hatte er geplant, noch vor dem Winter einen zweiten Pick-up-Truck anzuschaffen. Daraus würde also wieder nichts werden.
Verdammt! Nächste Woche würden seine Schwester Jenna und sein Schwager Flint mit den Kindern aus den Ferien zurückkehren. Cooper hatte vorgehabt, noch vor ihrer Rückkehr auf seine eigene Ranch zu ziehen. Doch das konnte er unmöglich schaffen. Schließlich musste er zuerst noch dringend die Weiden einzäunen, bevor Flint die Rinder von der Rocking-M-Ranch herüberbrachte.
„So, dann fahre ich jetzt mal schnell rauf nach Amarillo, sagte Whiskers mit einem Blick auf seine Armbanduhr. „Ich schätze, ich schaffe es gerade noch, dir das Material für die Zäune zu besorgen, das du haben wolltest.
Cooper nickte resigniert. „Und wenn du schon da bist, dann bring auch gleich eine große Rolle stabiler Plastikfolie mit."
Der Alte lachte vergnügt. „Du willst bestimmt das Dach abdichten, hab ich recht?"
„Und die Fenster. Cooper seufzte. „Der Wetterbericht hat für den Rest der Woche Dauerregen vorhergesagt. Sieht so aus, als würde es bald losgehen, und ich will nicht, dass drinnen noch mehr beschädigt wird, bevor ich dazu komme, die notwendigen Reparaturen zu erledigen.
„Ich hätte dir auch ohne den dämlichen Wetterbericht sagen können, dass es Regen gibt, rief Whiskers, während er auf seinen O-Beinen zu Coopers Truck hinüberhumpelte. „Meine Gelenke schmerzen wie verrückt, und mein Rücken bringt mich fast um.
Cooper beobachtete, wie der alte Cowboy in den Wagen kletterte und den Motor startete.
Dann kurbelte Whiskers das Fenster herunter. „Sieht aus, als ob du Gesellschaft bekommen würdest", stellte er betont fröhlich fest.
Cooper drehte sich um und sah, wie ein roter Lieferwagen die schmale, staubige Straße heraufgezuckelt kam. Das Fahrzeug krachte in mehrere große Schlaglöcher, bevor es auf den Hof fuhr und neben dem Rinderpferch, der aus kaum mehr als ein paar Zaunpfählen und zerbrochenen Brettern bestand, zum Stehen kam. Noch etwas, das er so schnell wie möglich reparieren musste.
„Wahrscheinlich ist es die Bauaufsichtsbehörde, die herkommt, um den ganzen Kram hier abreißen zu lassen", erwiderte er mit finsterem Blick.
Whiskers ignorierte die Bemerkung. „Mach mir keine Schande, mein Junge. Vergiss nie deine guten Manieren, hörst du?"
„Hallo, alle zusammen! Ein stämmiger, etwa fünfzigjähriger Mann stieg aus dem roten Lieferwagen und begann, Koffer und Reisetaschen von der Ladefläche zu heben. „Ich heiße Bubba West und bin Ihr nächster Nachbar in östlicher Richtung.
„Was, zum Teufel, geht hier vor?", fragte Cooper entgeistert.
„Sieht aus, als ob sich jemand darauf einrichtet, ein Weilchen hierzubleiben", bemerkte Whiskers mit Unschuldsmiene. Seinem Grinsen nach zu urteilen, fand er die Situation höchst amüsant. Dann gab er plötzlich Gas und raste davon. Nach wenigen Augenblicken war nichts mehr von ihm zu sehen als die riesige Staubwolke, die er hinter sich aufwirbelte.
Cooper sah ihm nach und runzelte die Stirn. Hatte Whiskers jetzt endgültig den Verstand verloren?
Doch den Gedanken verwarf er gleich wieder. Er kannte den alten Fuchs jetzt schon über fünf Jahre, und wenn überhaupt, dann wurde Whiskers’ Verstand mit zunehmendem Alter nur noch schärfer. Nein, der gerissene Kerl führte eindeutig etwas im Schilde und wollte sich anscheinend schnell aus dem Staub machen. Cooper wusste nicht, was hier gespielt wurde, aber er ahnte, dass es ihm ganz und gar nicht gefallen würde, wenn er es herausfand.
Er wollte Bubba gerade davon abhalten, noch mehr Gepäck abzuladen, als ihm der Anblick einer jungen Frau, die aus dem Fahrzeug stieg, die Sprache verschlug. Cooper war von Whiskers’ merkwürdigem Benehmen so irritiert gewesen, dass er die zweite Person im Wagen gar nicht bemerkt hatte. Umso mehr wurde er jetzt von ihrem Anblick gefesselt. Sie hatte sich Bubba zugewandt. Ihr langes kastanienbraunes Haar fiel ihr über die Schultern und lenkte Coopers Aufmerksamkeit auf die hübscheste weibliche Rückseite, die er je vor sich gehabt hatte.
Sie war groß und schlank, aber keineswegs so dünn wie diese dürren Models, die er in Zeitschriften und im Fernsehen gesehen hatte. Nein, diese Frau hatte genügend Kurven, um einen Mann an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Ihre Hüften waren gerade üppig genug, um ihre zierliche Taille, den kleinen, festen Po und die langen Beine zu betonen. Verdammt wohlgeformte Beine. Die Sorte Beine, die sich um einen Mann schlingen und ihn geradewegs ins Paradies führen konnten.
Cooper schluckte schwer. Er konnte nicht hören, was sie zu Bubba sagte, aber offensichtlich gehörten die Koffer ihr. Eigentlich wollte er protestieren, doch als sie sich zu ihm umdrehte, brachte er auf einmal kein Wort mehr heraus. Diese Frau war nicht einfach nur hübsch. Sie war umwerfend schön.
Ihre sinnlichen Lippen waren hinreißend. Doch es waren ihre Augen, die ihn beinahe aus den Cowboystiefeln warfen. Diese großen braunen Augen, die ihn so erwartungsvoll anblickten und dazu brachten, dass er etwas Verrücktes tun wollte … zum Beispiel einen Drachen töten oder mal ein eben ein paar Berge versetzen.
„Wir sehen uns, Nachbar", rief Bubba fröhlich. Wann hatte der Mann damit aufgehört, Gepäck vom Wagen zu laden?
Als das Brummen des Motors Cooper wieder zu Verstand brachte, versuchte er seinen Nachbarn aufzuhalten. „Hey, Mr. West, warten Sie …"
Aber es war zu spät. Bubba hatte bereits gewendet und fuhr wieder über die holprige Zufahrt in Richtung Hauptstraße.
Ein paar Sekunden lang standen sich Cooper und die Frau regungslos gegenüber. Dann fasste er sich und ging auf sie zu.
Im nächsten Moment sprachen sie gleichzeitig.
„Ich bin Cooper …"
„Ich heiße Faith …"
Gleichzeitig hielten sie inne und starrten einander verlegen an.
Die Spannung löste sich ein wenig, als Cooper Faith lachend seine Hand entgegenstreckte. „Lassen Sie uns noch mal von vorn anfangen. Ich heiße Cooper Adams."
Sie lächelte erleichtert und nahm seine Hand. „Und ich bin Faith Broderick."
In dem Moment, als er mit seinen rauen Händen ihre zarte Haut berührte, strömte Hitze seinen Arm hinauf und dann direkt in die Region unterhalb seiner Gürtelschnalle. Schnell ließ er ihre Hand los. Faith wich seinem Blick aus und schien plötzlich großes Interesse am Schultergurt ihrer Tasche zu haben. Es beruhigte Cooper, dass sie von der Berührung anscheinend ebenso irritiert war wie er.
„Was kann ich für Sie tun, Miss Broderick?", fragte er.
Sie warf einen Blick in Richtung Straße. „War das Mr. Penn, der eben in dem schwarzen Lieferwagen davongefahren ist?"
Ihre Stimme war so unglaublich sanft und sexy, dass Cooper mehrmals schlucken musste, bevor er antworten konnte. Er nickte. „Whiskers fährt nach Amarillo, um Material für die Weidezäune zu besorgen."
„Oh. Sie sah auf einmal sehr verunsichert aus. „Hat er gesagt, wann er zurückkommt?
Cooper lächelte aufmunternd. „Er ist sicher vor Einbruch der Dunkelheit wieder hier. Kann ich Ihnen solange irgendwie behilflich sein?"
„Ich glaube kaum. Faith schüttelte den Kopf und schenkte Cooper ein scheues Lächeln, das ihm den Atem raubte. Nervös spielte sie mit dem Gurt ihrer Tasche. „Es ist wohl besser, wenn ich mit Mr. Penn persönlich spreche. Hat er Ihnen irgendwelche Anweisungen gegeben, bevor er gefahren ist?
Cooper lachte. „Whiskers ist nie darum verlegen, mir zu sagen, was ich tun soll. Aus Respekt vor seinem Alter höre ich zu und tue dann doch, was ich für richtig halte."
Ihr Lächeln verschwand. „Und das lässt er Ihnen durchgehen?", fragte sie ungläubig.
„Oh, manchmal kann er ganz schön frech werden. Cooper zuckte mit den Schultern. „Ich lasse ihn dann meckern und ignoriere das meiste.
„Ich hatte noch nie einen so nachsichtigen Boss, sagte sie kopfschüttelnd. „Daran werde ich mich erst gewöhnen müssen.
Cooper hatte plötzlich das Gefühl, dass sie irgendwie aneinander vorbeiredeten. „Sie glauben, dass ich für Whiskers arbeite?"
„Tun Sie das denn nicht?"
Cooper runzelte die Stirn. „Keineswegs. Wenn er nicht gerade versucht, sich in mein Leben einzumischen, arbeitet er für meinen Schwager, Flint McCray."
Ihr Blick verriet Zweifel. „Als er mich eingestellt hat, hat Mr. Penn gesagt, dass er jemanden braucht, der ihm auf der Triple-Bar-Ranch den Haushalt führt und für ihn kocht."
„Er hat was getan?", rief Cooper entsetzt. Er hatte das Gefühl, dass ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Dann blickte er zu dem riesigen Stapel aus Koffern und Taschen hinüber. Die hatte er völlig vergessen.
Sie wich erschrocken zurück. Du lieber Himmel, hoffentlich hatte er ihr keine Angst gemacht.
„Hören Sie, Miss Broderick, es tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt haben sollte. Das war sicher nicht meine Absicht. Aber ich bin der Besitzer der Triple-Bar-Ranch. Er zeigte zum Haus. „Und wie Sie sehen, werde ich noch eine ganze Weile keine Haushälterin benötigen.
Coopers Handy klingelte und unterbrach seine Erklärungen. Er zog das Telefon aus der Halterung an seinem Gürtel.
Bevor er Gelegenheit hatte, auch nur ein Wort zu sagen, hörte er Whiskers’ krächzende Stimme am anderen Ende der Leitung. „Na, Coop, ich schätze, du bist jetzt ziemlich sauer auf mich."
Cooper warf einen schnellen Blick in Faiths Richtung. Sie sah aus wie ein nervöses Fohlen. Und wenn sie nicht bald aufhörte, an ihrem Schultergurt herumzufummeln, würde sie das Ding bald in zwei Teile reißen.
Normalerweise hätte er Whiskers nur zu gern den Kopf gewaschen, doch er wollte Faith nicht noch mehr ängstigen. „Da hast du