Alles nur ein heißer Traum?
Von Cara Summers
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Über dieses E-Book
Bitte mehr davon, denkt Jordan erregt, als ein sexy Cowboy sie zum Bett trägt und langsam auszieht. Nur ein heißer Traum, weil sie mitten in der Nacht einen Western geschaut hat - oder aufregende Wirklichkeit? Der Morgen über Santa Fe bringt es an den Tag …
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Buchvorschau
Alles nur ein heißer Traum? - Cara Summers
IMPRESSUM
Alles nur ein heißer Traum? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2009 by Carolyn Hanlon
Originaltitel: „Twin Seduction"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY SEXY
Band 70 - 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Christiane Bowien-Böll
Umschlagsmotive: Slava_14 / Depositphotos
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733716066
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Ware House, Long Island.
Jordan warf die Tür des Taxis hinter sich zu und blickte zu der altehrwürdigen Villa vor ihr. Der wolkenverhangene Himmel ließ das von ihrem Ururgroßvater erbaute Anwesen noch düsterer erscheinen als sonst. Mit seinen turmförmigen Erkern und seiner grauen Steinfassade machte es einen geradezu gespenstischen Eindruck.
Das jedenfalls hatte sich nicht geändert. Im Gegensatz zu allem anderen.
Vor sieben Tagen hatte eine Nachricht Jordans Leben verändert. Ihre Mutter, die bekannte Schmuckdesignerin Eva Ware, war bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Tot. Ihre Mutter war tot.
Eine Woche war seitdem vergangen, doch Jordan konnte die Wahrheit noch immer nicht ganz akzeptieren.
Seufzend schloss sie die Augen und zwang sich, tief durchzuatmen. Sie konnte sich jetzt nicht gehen lassen. Es gab viel zu tun. Schließlich trug sie die Verantwortung dafür, dass das Erbe ihrer Mutter fortbestehen würde.
Ein Blick auf ihre Armbanduhr bestätigte ihr, dass sie eine gute halbe Stunde zu früh zur Testamentseröffnung gekommen war. So konnte sie also noch einmal in aller Ruhe ihre Gedanken ordnen. Langsam ging sie vor dem imposanten Eingangsportal auf und ab.
Du schaffst das schon.
Hatte sie es nicht auch geschafft, die Trauerfeier – wenn auch mithilfe von Onkel Carleton und Tante Dorothy – zu organisieren?
Jordan hatte die Unterstützung gleichermaßen dankbar und überrascht angenommen. Ihre Mutter und ihr Onkel hatten sich eigentlich nie verstanden.
Ihrer Mutter zufolge lag die Ursache des Streits im Testament ihres Großvaters. Carleton und Eva hatten beide jeweils zur Hälfte die Ware Bank, Ware House und das übrige Vermögen geerbt. Carleton war damals davon ausgegangen, dass seine Schwester ihren Anteil am Vermögen in die Ware Bank investierte, genau wie er, doch Eva hatte stattdessen darauf bestanden, das Geld in ihre neu gegründete Schmuckdesignfirma zu stecken.
Eine kluge Entscheidung, fand Jordan. Eva Ware Designs war inzwischen eines der exklusivsten Schmuckgeschäfte in New York City.
Eva hatte versucht, die Wogen zu glätten, indem sie ihrem Bruder das Anwesen allein überließ. Onkel Carleton, Tante Dorothy und Jordans Cousin Adam lebten dort, so lange Jordan denken konnte. Doch auch dadurch hatte sich das Verhältnis der Geschwister nicht entspannt. Jedes Mal wenn sie und Eva zu Besuch gekommen waren, waren sie so kühl empfangen worden, dass ihre Mutter stets ein Zimmer in einer Pension in Linchworth gemietet hatte.
Nichtsdestotrotz waren ihr Onkel und Tante bei den Vorbereitungen der Trauerfeier eine echte Hilfe gewesen. Dorothy Ware war überaus geschickt und erfahren, wenn es um die Organisation gesellschaftlicher Ereignisse ging, und als solches musste man Eva Wares Begräbnis bezeichnen.
Leider hatte der Einzige, dessen Anwesenheit Jordan sich wirklich gewünscht hätte, nicht kommen können – Jase Campbell, ihr Mitbewohner und engster Freund.
Sie und Jase hatten sich in Jordans erstem Jahr an der Wharton School der University of Pennsylvania kennengelernt. Jase war ein paar Semester weiter gewesen als sie. Der Zufall hatte es gewollt, dass sie sich für das gleiche Apartment interessierten, und so waren sie kurzerhand zusammengezogen. Daraus war eine echte Freundschaft entstanden, und als Jase vor einem Jahr die Navy verlassen hatte, um in Manhattan eine eigene Sicherheitsfirma zu gründen, da waren sie wieder zu Wohnungsgenossen geworden. Leider war Jase seit dreieinhalb Wochen in Südamerika, um in einem Geiseldrama zu verhandeln. Jordan hatte ihn nicht einmal mit dem Handy erreichen können.
Er wusste noch gar nicht, dass Eva tot war.
Und noch weniger wusste er etwas von der anderen großen Veränderung in Jordans Leben: Sie hatte eine Schwester bekommen.
Das hatte ihr Edward Fitzwalter, der langjährige Anwalt ihrer Mutter, nach der Trauerfeier telefonisch mitgeteilt. Selbst jetzt noch hatte Jordan das Gefühl, sich kneifen zu müssen, um sicher zu sein, dass die vergangene Woche nicht doch nur ein Albtraum gewesen war, aus dem sie gleich erwachen würde.
Sie hatte eine Schwester, der sie nie begegnet war! Madison Farrell. Und die würde heute bei der Verlesung des Testaments dabei sein.
Wenn sie daran dachte, wurde ihr ganz flau im Magen. Sie hatte nur zwei Tage Zeit gehabt, um sich auf die Situation einzustellen. Eigentlich war sie stolz auf ihren effizienten Arbeitsstil und ihre Anpassungsfähigkeit. Aber wie um alles in der Welt stellte man sich darauf ein, dass man plötzlich eine Schwester hatte – eine eineiige Zwillingsschwester – die all die Jahre auf einer Ranch in New Mexico gelebt hatte, bei einem Vater, den man nie gekannt hatte? Und den man auch nie kennenlernen würde, weil er vor einem Jahr gestorben war?
Die ganze Situation erinnerte an einen schlechten Hollywoodfilm. Anfangs hatte sie dem Anwalt nicht glauben wollen. Bis er ihr die Geburtsurkunden zeigte. Sie und Madison waren in Santa Fe zur Welt gekommen. Sie war fast vier Minuten älter als ihre Zwillingsschwester.
Edward Fitzwalter präsentierte ihr außerdem eine Heiratsurkunde. Eva Ware hatte Michael Farrell etwa elf Monate vor der Geburt der Zwillinge geheiratet.
Jordan hatte daraufhin sofort im Internet nach Madison Farrell geforscht und einige Informationen gefunden. Ihre Schwester wurde Maddie genannt und führte nicht nur eine Ranch, sondern war auch eine aufstrebende Schmuckdesignerin. Und sie glich Jordan äußerlich bis aufs Haar. Im wahrsten Sinn des Wortes, denn während sie das Haar halblang trug, war das von Maddie lang und zu einem Zopf geflochten.
Wie würde ihre Schwester wohl sein? Würden sie etwas gemeinsam haben? Ihrer Website nach zu urteilen, hatte Maddie das künstlerische Talent ihrer Mutter geerbt. Und sie, Jordan, das kaufmännische Talent von ihrem Vater?
Sie seufzte. Anstelle von Antworten hatten ihre Nachforschungen nur immer neue Fragen aufgeworfen. Warum hatten ihre Eltern sie als Babys getrennt? Warum hatte ihre Mutter ihr erzählt, ihr Vater sei kurz nach ihrer Geburt gestorben? Würde ihre Schwester diese Fragen beantworten können?
Jordan versuchte Trauer und Enttäuschung zu ignorieren und blickte zurück auf das Haus. Noch immer erschien es ihr unfassbar, dass ihre Mutter jetzt nicht hier war. Jordan hatte wie immer den Zug genommen und dann ein Taxi. Sie hatte sogar ein Zimmer im Linchworth Inn reserviert, die gleiche Suite, die sie und ihre Mutter immer gebucht hatten.
Warum? Sie hatte sich eingeredet, sie brauche die Suite, um mit Maddie allein sein und in aller Ruhe reden zu können. Trotz der Unterstützung ihres Onkels und ihrer Tante hatte Jordan nicht den Eindruck, dass sich an ihrem Verhältnis wirklich etwas geändert hatte. Vielleicht machte sie aber nur deshalb alles so wie immer, weil sie einfach nicht akzeptieren konnte, dass ihre Mutter tot war.
Und wie würde Maddie Farrell wohl mit den familiären Verhältnissen zurechtkommen? Dass die Wares einander nicht sehr nahestanden, war noch milde ausgedrückt. Jordan sah ihren Onkel oder ihre Tante so gut wie nie, und Adam auch nur, weil dieser als Designer bei Eva Ware Designs arbeitete.
Ein Sportwagen schoss die Einfahrt hinauf. Wenn man vom Teufel sprach … Adams Wagen kam vor dem Haus zum Stehen.
Sie winkte ihrem Cousin kurz zu und lief die Stufen hinauf. Wenn sie Glück hatte, war sie vor ihm im Haus.
Jordan hörte, wie die Wagentür zugeknallt wurde. „Jordan! Warte! Ich muss mit dir reden!"
Adam Ware klang empört, aber das tat er eigentlich immer, seit sie ebenfalls bei Eva Ware Designs arbeitete.
In diesem Moment öffnete der Butler die Haustür, aber Adam war schon neben ihr. „Was zum Teufel hast du vor?"
Jordan ließ sich ihre Empörung nicht anmerken und lächelte ihren Cousin an. „Ich bin hier, weil das Testament meiner Mutter eröffnet wird. Sie wandte sich dem Butler zu. „Guten Tag, Lane.
Der Butler verbeugte sich und trat zur Seite. „Ms. Jordan, Mr. Adam, die Familie befindet sich bereits mit Mr. Fitzwalter in der Bibliothek."
„Ist meine Schwester schon da?", fragte Jordan.
„Nein."
„Deine Schwester, schnaubte Adam. „Das ist es, worüber ich mit dir reden will.
Ungeduldig drängte er sich an Jordan vorbei und zog sie mit sich in einen kleinen Raum.
Jordan unterdrückte einen Seufzer. Seit sie bei Eva Ware Designs arbeitete, war jede ihrer Marketingstrategien von Adam kritisiert worden. Offenbar hatte ihr Cousin in den drei Jahren, die er zuvor allein bei ihrer Mutter angestellt war, darauf spekuliert, eines Tages die Firma zu übernehmen. Wohl deshalb machte Jordans Anwesenheit ihn nervös.
Sie hatte versucht, ihn zu beruhigen. Schließlich seien ihre Talente ja ganz unterschiedlich – er der Künstler, sie die Geschäftsfrau. Doch was auch immer sie sagte oder tat, nichts schien ihm seine Angst nehmen zu können.
Eva hatte die Spannungen zwischen ihnen als eine Art Geschwisterrivalität abgetan und sich nicht weiter darum gekümmert. Doch jedes Mal, wenn Eva ihre Tochter für irgendetwas gelobt hatte, hatte Adam sich bedroht gefühlt.
Der kleine Salon, in den er sie geschubst hatte, war mit antiken Möbeln aus der viktorianischen Ära möbliert. Dunkelrote Samtvorhänge waren zur Seite gezogen worden, um etwas Licht hereinzulassen. Adam drehte sich zu Jordan um. Sie war immer wieder erstaunt, wie gut er aussah. Er hatte von seinem Vater die hohe, athletische Statur geerbt und von seiner Mutter das kastanienbraune Haar, das er fast schulterlang trug.
„Ich verlange eine Erklärung", sagte er.
„Eine Erklärung wofür?"
„Ich will wissen, was du mit dieser Schwester erreichen willst, die du dir da ausgedacht hast. Vater sagt, Fitzwalter habe ihn angerufen und ihm von einer lange verschollenen Schwester erzählt, die plötzlich aufgetaucht sei."
„Ich habe den gleichen Anruf von Edward Fitzwalter bekommen. Jordan bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Ich glaube, sie ist keineswegs ausgedacht, sondern sehr real. Fitzwalter kann dir die Geburtsurkunde zeigen. Auf Bitten meiner Mutter hat er Kontakt zu Madison aufgenommen und dafür gesorgt, dass sie heute hierherkommt und bei der Testamentseröffnung dabei ist.
„Warum? Warum sollte Eva diese zweite Tochter erst jetzt präsentieren?"
„Das wüsste ich auch gern."
„Ich will wissen, was das zu bedeuten hat."
Jordan sah Adam einen Moment lang forschend an. Er wirkte fast panisch. „Es bedeutet, dass du eine Cousine hast, von der du bis jetzt nichts wusstest."
Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das meine ich nicht. Ich will wissen, inwiefern die Existenz dieser Person sich auf meine Position bei Eva Ware Designs auswirken wird."
„Sehr wenig, würde ich sagen." Adam war bestimmt nicht der Einzige, der sich diese Fragen stellte. Wahrscheinlich sprach er nur aus, was seine Eltern dachten. Jordan nahm an, dass seine Eltern sehr viel Druck auf ihn ausübten – besonders seine Mutter –, damit er eines Tages die Leitung von Eva Ware Designs übernehmen würde.
„Soweit ich weiß, hat Maddie genug mit ihrer Ranch und mit ihrer eigenen Schmuckdesignfirma in Santa Fe zu tun."
„Sie ist Schmuckdesignerin?", rief Adam ungläubig.
„Schau auf ihrer Website nach. Jordan blickte demonstrativ auf die Uhr und ging zur Tür. „Ich denke, wir sollten jetzt zu den anderen in die Bibliothek gehen.
Adam packte