Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der Sandmann: Nachtstück
Der Sandmann: Nachtstück
Der Sandmann: Nachtstück
eBook119 Seiten1 Stunde

Der Sandmann: Nachtstück

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Hamburger Lesehefte PLUS umfassen neben dem Text und ausführlichen Wort- und Sacherläuterungen auch einen umfangreichen Materialteil, die Königs Materialien. Die Kombination schafft die Basis für eine eigenständige, vertiefende Analyse und fördert ein umfassendes Verständnis des Textes - ideal für den Einsatz im Schulunterricht.

Das zeichnet unsere Klassiker-Reihe aus:
  • ungekürzter Originaltext (behutsam auf die neue Rechtschreibung angepasst)
  • großzügiges Heftformat (DIN A5) in moderner Aufmachung
  • lesefreundliches Textlayout (zeilen- und seitengleich mit den Hamburger Leseheften)
  • breite Randspalte mit kurzen Worterläuterungen und Platz für eigene Notizen
  • Biografie des Autors (alle wichtigen Infos kompakt zusammengefasst)
  • ausführlicher Anmerkungs- bzw. Worterläuterungsteil
  • umfangreicher Materialteil (nach Themenbereichen gebündelt)
  • Navigationsleiste zur besseren Orientierung

Zum Inhalt:
Die Erzählung "Der Sandmann" von E. T. A. Hoffmann erschien 1816 im ersten Teil des Erzählzyklus "Nachtstücke". Hoffmann entführt den Leser in die Welt des Studenten Nathanaels, der über Briefe in Kontakt mit seinem Freund Lothar steht. In einem dieser Briefe erzählt Nathanael ihm von dem Wetterglashändler Coppola. Dieser sei in Wirklichkeit der teuflische Advokat Coppelius, ein Freund seines Vaters, der an dessen Tod schuld sei. Als Kind sah Nathanael in Coppola den Sandmann, der, wie in einem grausigen Kindermärchen erzählt wird, den Kindern Sand in die Augen streut, bis diese herausfallen. Er sieht in Coppola ein "böses Prinzip", das sein Liebesglück mit seiner Verlobten Clara zerstören will. Clara sieht in dieser Vorstellung ein "Phantom eigenen Ichs" und kann mit ihrem Glauben an das Gute Nathanaels Widerstandskräfte wecken. Um zu beweisen, dass er seine Furcht überwunden hat, kauft er Coppola ein Perspektiv ab, durch welches er aber, als er das erste Mal hindurchsieht, den Automaten-Menschen Olimpia zeigt. Er vergisst daraufhin Clara, aber als er durch einen Streit zwischen Coppola und einem seiner Mitarbeiter erfährt, dass Olimpia nur eine "leblose Puppe" ist, wird er wahnsinnig. Clara pflegt ihn gesund, jedoch als er mit ihr zusammen einen Turm besteigt und sein Blick nochmals durch das Perspektiv wirft, wird er erneut wahnsinnig, versucht Clara vom Turm zu schubsen und stürzt sich danach selbst herab. Sigmund Freud analysiert den "Sandmann" in seinem Essay "Das Unheimliche". Die daraus entstehende und breit geführte Diskussion macht Hoffmanns erstes "Nachtstück" zu einem seiner meist besprochenen Erzählungen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum15. Sept. 2023
ISBN9783872916556
Der Sandmann: Nachtstück

Mehr von E. T. A. Hoffmann lesen

Ähnlich wie Der Sandmann

Titel in dieser Serie (13)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Lehrmethoden & Materialien für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Der Sandmann

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der Sandmann - E. T. A. Hoffmann

    Titelbildbangelogo

    Text und Materialien

    E.T.A. HOFFMANN

    DER SANDMANN

    HAMBURGER LESEHEFTE PLUS

    KÖNIGS MATERIALIEN

    510. HEFT

    Zur Textgestaltung

    Als Textvorlage diente der von Hartmut Steinecke unter Mitarbeit von Gerhard Allroggen herausgegebene 3. Bd. der Sämtlichen Werke von E. T. A. Hoffmann, erschienen 1985 im Deutschen Klassiker Verlag, Frankfurt am Main. Der Text wurde den amtlichen Rechtschreibregeln behutsam angepasst.

    Analysiert und interpretiert mit Textverweisen auf dieses Heft wird Der Sandmann in Königs Erläuterungen, Band 404, C. Bange Verlag.

    2. Auflage 2022

    Alle Drucke dieser Ausgabe und die der Hamburger Lesehefte sind untereinander unverändert und können im Unterricht nebeneinander genutzt werden.

    Heftbearbeitung Text: Elke und Uwe Lehmann

    Heftbearbeitung Materialien: Dr. Oliver Pfohlmann

    Umschlaggestaltung und Layout: Petra Michel

    Umschlagzeichnung nach E. T. A. Hoffmann

    ISBN: 978-3-8044-2589-7

    PDF: 978-3-8044-6589-3

    EPUB: 978-3-8044-7589-2

    © 2020 by C. Bange Verlag GmbH, Hollfeld

    www.bange-verlag.de

    ISBN: 978-3-87291-509-2

    PDF: 978-3-87291-705-8

    EPUB: 978-3-87291-655-6

    © 2020 by Hamburger Lesehefte Verlag, Husum

    www.hamburger-lesehefte.de

    Hinweise zur Bedienung

    Inhaltsverzeichnis

    Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

    Fußnoten im Materialienteil

    Fußnoten im Materialienteil sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

    Verknüpfungen zu Wort- und Sacherklärungen (Querverweise)

    Querverweise zu Wort- und Sacherklärungen können durch Tippen auf das markierte Wort aufgerufen werden. Tippen Sie im aufgerufenen Wort- und Sacherklärungstext auf das dort markierte Wort, gelangen Sie wieder zum Ursprung des Querverweises. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

    Verknüpfungen zu Inhalten aus dem Internet

    Verknüpfungen zu Inhalten aus dem Internet werden durch eine Webadresse gekennzeichnet, z.B. www.wikipedia.de. Tippen Sie auf die Webadresse und Sie werden direkt zu der Internetseite geführt. Dazu wird in den Web-Browser Ihres ePub-Readers gewechselt – sofern Ihr ePub-Reader eine Verbindung zum Internet unterstützt und über einen Web-Browser verfügt.

    Hinweis: Bitte beachten Sie, dass Webadressen nach Erscheinen dieses ePubs gegebenenfalls nicht mehr aufrufbar sind!

    Die E-Books der Reihe Hamburger Lesehefte Plus verwenden entsprechend der jeweiligen Buchausgabe gegebenenfalls Sperrungen. Diese Textauszeichnung wird nicht von allen Readern unterstützt.

    Das E-Book enthält in eckigen Klammern beigefügte Seitenzählungen, diese verweisen auf die Printausgabe des Werkes.

    Versdramen weisen zusätzlich zur Seitenzählung eine Versnummerierung in entsprechender Höhe auf dem Rand aus.

    Inhaltsverzeichnis

    Text

    DER SANDMANN

    Nathanael an Lothar

    Clara an Nathanael

    Nathanael an Lothar

    Biografie

    Wort- und Sacherklärungen

    Materialien

    Zugänge

    Die Verschränkung zweier Welten

    Durchschwärmte Nächte

    Zum Motiv des Sehens

    Spiegel der Seele

    Schauen mit den Augen des Geistes – das serapiontische Prinzip

    Kunstwesen als Liebespartner

    Pygmalion

    Wenn dein Sextoy dir zuzwinkert

    Zur Entstehung und Form

    „Nachts 1 Uhr"

    Das Undarstellbare und Tabuisierte zur Sprache bringen

    Das Unheimliche als Effekt der Multiperspektivität

    Deutungen

    Nathanaels verdrängtes Begehren

    Der Machtkampf um die Augen

    Hinter der Fassade des Bürgerhauses rumort es verdächtig

    Krise der Kommunikation

    Wirkungsgeschichte

    Adaption eines Albtraums – E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann als Comic

    Clara Weydes Sandmann-Inszenierung am Staatstheater Nürnberg

    Text

    [5] DER SANDMANN

    Nathanael an Lothar

    Gewiss seid ihr alle voll Unruhe, dass ich so lange – lange nicht geschrieben. Mutter zürnt wohl, und Clara mag glauben, ich lebe hier in Saus und Braus und vergesse mein holdes Engelsbild, so tief mir in Herz und Sinn eingeprägt, ganz und gar. – Dem ist aber nicht so; täglich und stündlich gedenke ich eurer aller, und in süßen Träumen geht meines holden Klärchens freundliche Gestalt vorüber und lächelt mich mit ihren hellen Augen so anmutig an, wie sie wohl pflegte, wenn ich zu euch hineintrat. – Ach, wie vermochte ich denn euch zu schreiben in der zerrissenen Stimmung des Geistes, die mir bisher alle Gedanken verstörte! – Etwas Entsetzliches ist in mein Leben getreten! – Dunkle Ahnungen eines grässlichen mir drohenden Geschicks breiten sich wie schwarze Wolkenschatten über mich aus, undurchdringlich jedem freundlichen Sonnenstrahl. – Nun soll ich dir sagen, was mir widerfuhr. Ich muss es, das sehe ich ein, aber nur es denkend, lacht es wie toll aus mir heraus. – Ach mein herzlieber Lothar! wie fange ich es denn an, dich nur einigermaßen empfinden zu lassen, dass das, was mir vor einigen Tagen geschah, denn wirklich mein Leben so feindlich zerstören konnte! Wärst du nur hier, so könntest du selbst schauen; aber jetzt hältst du mich gewiss für einen aberwitzigen Geisterseher. – Kurz und gut, das Entsetzliche, was mir geschah, dessen tödlichen Eindruck zu vermeiden ich mich vergebens bemühe, besteht in nichts anderm, als dass vor einigen Tagen, nämlich am 30. Oktober mittags um 12 Uhr, ein Wetterglashändler in meine Stube trat und mir seine Ware anbot. Ich kaufte nichts und drohte, ihn die Treppe herabzuwerfen, worauf er aber von selbst fortging. –

    Du ahnest, dass nur ganz eigne, tief in mein Leben eingreifende Beziehungen diesem Vorfall Bedeutung geben können, ja, dass wohl die Person jenes unglückseligen Krämers gar feindlich auf mich wirken muss. So ist es in der Tat. Mit aller Kraft fasse ich mich zusammen, um ruhig und geduldig dir aus meiner frühern Jugendzeit so viel zu erzählen, dass deinem regen Sinn alles klar und deutlich in leuchtenden Bildern aufgehen wird. Indem ich anfangen will, höre ich dich lachen und Clara sagen: „Das sind ja rechte Kindereien!" – Lacht, ich bitte euch, lacht mich recht herzlich aus! – ich bitt euch sehr! – Aber Gott im Himmel! die Haare sträuben sich mir, und es ist, als flehe ich euch an, mich auszulachen, [6] in wahnsinniger Verzweiflung, wie Franz Moor den Daniel. – Nun fort zur Sache! –

    Außer dem Mittagsessen sahen wir, ich und mein Geschwister, tagüber den Vater wenig. Er mochte mit seinem Dienst viel beschäftigt sein. Nach dem Abendessen, das alter Sitte gemäß schon um sieben Uhr aufgetragen wurde, gingen wir alle, die Mutter mit uns, in des Vaters Arbeitszimmer und setzten uns um einen runden Tisch. Der Vater rauchte Tabak und trank ein großes Glas Bier dazu. Oft erzählte er uns viele wunderbare Geschichten und geriet darüber so in Eifer, dass ihm die Pfeife immer ausging, die ich, ihm brennend Papier hinhaltend, wieder anzünden musste, welches mir denn ein Hauptspaß war. Oft gab er uns aber Bilderbücher in die Hände, saß stumm und starr in seinem Lehnstuhl und blies starke Dampfwolken von sich, dass

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1