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Frankfurter Schmunzelgeschichten: Geschichten zum Schmunzeln in Gedichten und heiteren Versen
Frankfurter Schmunzelgeschichten: Geschichten zum Schmunzeln in Gedichten und heiteren Versen
Frankfurter Schmunzelgeschichten: Geschichten zum Schmunzeln in Gedichten und heiteren Versen
eBook116 Seiten49 Minuten

Frankfurter Schmunzelgeschichten: Geschichten zum Schmunzeln in Gedichten und heiteren Versen

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Über dieses E-Book

Die „Frankfurter Schmunzelgeschichten“ sind ein großes Lesevergnügen für die ganze Familie. In Mundart wird so manch heitere Geschichte aus dem Frankfurter Alltag erzählt, sei es vom „Boppes“, „Appelwei’“ oder pikante Details über die „Damenunnerwäsch’“. Ein lesenswertes Stück Literatur mit viel Humor, Lokalkolorit und einer ordentlichen Prise „Frankforder Zungeschlaach“.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum3. Mai 2021
ISBN9783837224719
Frankfurter Schmunzelgeschichten: Geschichten zum Schmunzeln in Gedichten und heiteren Versen

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    Buchvorschau

    Frankfurter Schmunzelgeschichten - Nicole Chaffin-Schäfer

    1. Großmamas Rat

    Als Großmama ein Mädche war,

    da war die Welt noch wunnerbar.

    Und Großmama gab in der Tat

    mir stets den einen guten Rat:

    „Mädche, mach’ dir Locke,

    dann bleibste auch net hocke.

    Sonst wirste alt in Würd’ und Ehr’,

    doch will disch dann halt keiner mehr."

    Locke hatt’ isch zur Genüge,

    doch fehlte mir die große Liebe.

    Bis irschendwann dann in der Tat

    mein Gatte in mein Lebe trat.

    Zu Anfang führte er misch mal

    in ein französisches Lokal.

    Denn man weiß ja ohne Frage,

    Liebe geht stets durch de Mage.

    So saße mir zu zweit adrett

    und verspeiste Andouiette.

    De Kellner kam und sprach: „Pardon,

    mir hätte noch Boeuf bourguignon."

    Und dazu gab’s Coq au vin.

    Isch sprach: „Mein Schatz, das schmeckt trés bien!"

    Doch ganz zuletzt kam de fromage

    und damit kam es zur Blamage.

    Mir blickte beide in die Stern’,

    doch lag de Käs’ uns im Gedärm’.

    So kam uns dann am End’, oh Graus,

    de Käs’ als Tönsche hinne ’raus.

    Mei Omma sprach, als sie’s erfuhr:

    „Das liegt nun mal in der Natur!

    Drum esst doch lieber Wurscht mit Senf,

    dann kriegt man auch kei Magekrämpf’!"

    So wusste doch nun in der Tat

    mei Großmama stets guten Rat,

    und sprach mir immer ins Gewisse:

    „Mädche, pass schön uff beim Küsse.

    Damit de Storch disch net begrüßt,

    bevor de noch verheirat’ bist.

    Sonst haste plötzlich irschendwann

    sibbe Kinner und kein Mann!"

    So wollte mir mal tanze gehn

    und uns zu einem Walzer drehn.

    Da geschah es prompt im Nu,

    isch rutschte aus uff meine Schuh’.

    Und als isch uff mei’m Hinnern saß,

    fiel auch mein Gatte uff die Nas’.

    So lage mir am Bode wüst

    und waren dennoch unverdrießt.

    Mir hatte alle beide zwei,

    einjeder jetzt ’ne Beul am Ei.

    Doch wie des Schicksal manchmal ist,

    plötzlich ham ’mer uns geküsst.

    Mei Omma sprach, als sie’s erfuhr:

    „Mädche, sag’, wie kannste nur?

    Die Liebe ist doch irschendwie

    auch nix’ andres als Chemie."

    „Großmama, nun horchemal,

    sei doch net so rational!

    Man derf doch auch mal allgemein

    ein klaa bissche romantisch sein!"

    Mei Omma sprach: „Bei aller Ehr’,

    Romantik hin, Romantik her,

    Mädche, eines musste wisse,

    erst die Hochzeit, dann die Küsse.

    Und alles kommt doch stets ins Lot,

    des ist des oberste Gebot.

    Mit ’em gude Wurschtebrot

    da werden deine Bäcksche rot

    und’n Schlücksche Appelwei

    grad im Wonnemonat Mai,

    da erblüht die Liebelei

    erst so rischtisch bei euch zwei!"

    Eines Tages kam fürwahr,

    als isch schon verheirat’ war,

    unser Pastor zu Besuch,

    in de Hand sei Bibelbuch.

    Er kam enei durch’s Gaddetor,

    isch grüßte ihn mit viel Humor,

    und stand dabei noch ganz gelasse

    und winkte ihm von de Terrasse.

    Im Gaddeteich, da quakten Frösch’

    und uff de Leine hing mei Wäsch’.

    So flatterten im Sonnenschein

    mei Unnerhösche an de Lein’.

    De Pastor hob noch grad die Hand,

    da blies ein Windstoß unverwandt

    ihm prompt mit Kraft nun unverricht

    mei Unnerhösche ins Gesicht.

    Mei Omma sprach, als sie’s erfuhr:

    „Du bist doch net die Pompadour!

    Streng moralisch wohl besehn

    scheint die Sache ein Problem.

    Doch wird de Herrgott mit viel Glücke

    sicher mal ein Aug’ zudrücke!"

    So bracht’ mei Großmama hervor:

    „Am beste nimmt man’s mit Humor."

    Sie hatte meistens unverricht’

    ein frohes Lächeln im Gesicht,

    und spielte isch mal das Klavier,

    saß Großmama stets hinner mir.

    und lauschte mir ganz mit Bravour

    mit Sinn für Kunst und für Kultur

    und sprach am Ende dann fürwahr:

    „Mädche, du spielst wunnerbar!"

    Mei Großmama war außerdem

    in ihrer Jugend wunnerschön

    Sie hatte gold’nes Lockehaar

    des faszinierte Großpapa

    Es hatte doch mei Großmama

    bis ins Alter gold’nes Haar

    und sie trug ihre Frisur

    stets mit Würde und Bravour

    Es ist noch gar net lange her

    da ging isch auch mal zum Friseur

    und wünscht’ mir eine hübsche, kesse

    Föhnfrisur mit Rafinesse.

    Mein Friseur Monsieur Chloé

    trug die Farbe zart rosé

    er sagte, er sei Menschekenner

    und liebe ganz privat nur Männer

    Er trug die Haare nach Saison

    sie standen ab wie ein Ballon

    doch sagte er, er sei im Kern

    einfach modisch und modern

    Nun saß isch vor mei’m Spiegelbild

    Monsieur Chloé, er sagte

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