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Konbini: Gemischtes von Lukas Kellner
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Konbini: Gemischtes von Lukas Kellner
eBook144 Seiten1 Stunde

Konbini: Gemischtes von Lukas Kellner

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Über dieses E-Book

Konbini ist japanisch und bedeutet "Gemischtwarenladen" - klein, fein und voller Überraschungen. Genau das hältst du hier in Händen: eine einzigartige Mischung aus Geschichten, Lyrik und Ideen. Sogar Filme und Bilder liegen im Regal, in die du per QR-Code eintauchen kannst. Wenn du das Unerwartete liebst, das herrlich Verschrobene und Groteske, echte Emotionen und aufregendes Kopfkino, dann herzlich willkommen und viel Spaß in der Welt von Lukas Kellners Konbini!
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum4. Dez. 2021
ISBN9783754928769
Konbini: Gemischtes von Lukas Kellner

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    Buchvorschau

    Konbini - Lukas Kellner

    Thekenübersicht

    Vorwort von Lukas

    Kurze Kurzgeschichten

    Esel und Skelett

    Heuschrecke

    Der Sucher

    Distel

    Kokosnuss-Bananan-Pfannkuchen

    Das Karussell

    Schöner Ausblick

    Gut und Böse

    Lange Kurzgeschichten

    Zeitlos Sehen

    Das Buch

    Die Feder

    Schrei endlich!

    Film- und Tonregal

    Fifty Shades of Frame…

    Lichthunger

    Zuhören…

    Lyrik

    Kein Teil von ihr

    Finsternd und hellweiß

    Nicht die Wahrheit

    Ihr kriegt mich nicht

    Koketterie

    Kopf und Körper

    „Das geht nicht…

    Es geht

    Ihr habt keine Ahnung!

    Schöpfer und Geschöpf

    Vollendung

    Danke!

    Vorwort von Lukas

    Konnichiwa… und erstmal danke, dass du dieses Buch gekauft hast! Ein durchaus gewagter Schritt, denn tatsächlich weißt du ja überhaupt nicht, was dich hier erwartet. Es verlangt eine besondere Einstellung, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen, die Lust am Neuen und am Fremden, die Bereitschaft, sich vollkommen überraschen zu lassen, kurzum: Es braucht eine gehörige Portion Mut! Doch genau diese Eigenschaft ist selten geworden heutzutage. Du bist also etwas besonderes, genauso wie dieses Buch.

    Konbini kommt aus dem Japanischen, eine Sprache, die mich sehr fasziniert und die ich nun seit über einem Jahr vergeblich versuche zu erlernen. Übersetzt bedeutet das Wort Gemischtwarenladen. Diese Beschreibung passt auf das gebundene Papierbündel in deinen Händen wie die Faust aufs Auge. Es handelt sich gewissermaßen um eine Wundertüte, in der ich für dich kurze Kurzgeschichten, lange Kurzgeschichten, einen mehrfach ausgezeichneten Kurzfilm, einen etwas anderen Kinowerbefilm, ein vorgelesenes Kapitel aus dem Buch Die letzten Wolkensegler und zum Schluss noch ein bisschen Lyrik eingepackt habe.

    Zu den kurzen Kurzgeschichten gibt es immer auch ein dazugehöriges Bild, das die Inspiration dafür lieferte oder in einem anderen, besonderen Zusammenhang damit steht. Scanne einfach den QR-Code und du kannst es dir in wenigen Sekunden ansehen, sogar garantiert ohne Trojaner-Datenklauer-Falle, versprochen!

    Die langen Kurzgeschichten folgen darauf, sind aber eigentlich gar nicht so lang, wie es der Name eilfertig vermuten lässt.

    Danach kommst du zum Film- und Tonregal. Da gibt es für dich den Kinowerbespot Fifty Shades of Frame zu sehen, den angesprochenen Kurzfilm Lichthunger und ein von mir vorgelesenes Kapitel aus meinem letzten Roman.

    Zum Abschluss gibt es dann noch ein bisschen Lyrik, quasi zum Ausklingen lassen deines Besuches bei mir im Konbini. Noch Fragen? Nein?! Dann will ich gar nicht mehr lange drumherum reden…

    Viel Spaß beim Lesen wünscht dir,

    Lukas.

    Kurze Kurzgeschichten

    Esel und Skelett

    „Die Zeit läuft ab."

    „Schau mal da, Blumen!"

    „Die Zeit läuft ab, habe ich gesagt."

    „Ja, aber schau mal da, Blumen!"

    Der Tod kratzte sich verlegen am Knochenkopf und war sich nicht sicher, ob er gerade richtig gehört hatte.

    „Deine Zeit, sie neigt sich dem Ende zu!", flüsterte er dem Esel mit Nachdruck in das Ohr hinein, weil das sonst bei jedem anderen Lebewesen sehr gut funktionierte und sie regelmäßig in hektischer Manier zurückließ, in Raserei und Wahn, in aufgescheuchter Blindheit.

    „Wie, waff?", hakte der Esel nach, während er auf einer der schlohweißen Blumenblüten herumkaute, die ihm so gut schmeckte wie eine zuckersüße Marzipanfigur.

    „Du stirbst bald!", bellte der Tod, schon vollkommen verzweifelt.

    „Ich stink nicht!, konterte der Esel, weil er wegen der lauten Kaugeräusche falsch verstanden hatte und sich über die unverschämten Worte des Gerippes doch sehr echauffierte, „Du stinkst!

    „Ich kann nicht stinken. Ich bin der Tod. Und deine Zeit läuft ab."

    Schau mal da, eine Blume!

    Esel und Skelett

    Das Foto, das mich zu dieser kleinen Schreiberei inspiriert hat, ist in Genf entstanden. Ich war damals für eine Moderation auf der Schumacher-Ranch gebucht worden. Ja genau, Michael Schuhmacher, der legendäre Rennfahrer, der heute leider immer noch mit den Folgen seines schweren Ski-Unfalls zu kämpfen hat. Seine Frau und Tochter sind beide leidenschaftliche Reiterinnen und haben sich eine beeindruckende Ranch am Genfer-See gebaut. Besonders spannend: Normalerweise riecht es auf einer Ranch nach… na ja, nach Pferden eben. Und wir brauchen nicht lange drum herumreden, Pferde äpfeln, sogar ziemlich beachtliche Mengen. Trotzdem riecht es bei Schumachers seltsamerweise nirgendwo nach Pferdemist und nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Anlagen-Manager, war mir auch sofort klar, warum. Es gibt tatsächlich ein Beduftungskonzept, das mithilfe von strategisch positionierten Duftkerzen und elektronischen Duftspendern dafür sorgt, dass es überall so riecht, wie in den Armen eines frisch abgepuderten Supermodels… wobei Models bestimmt auch richtig stinken können, aber lassen wir das an dieser Stelle…

    Ich habe auf jeden Fall nach meinem Job als Moderator für deren Reitturnier einen kleinen Abstecher nach Genf gemacht und dort bin ich dann in irgendeiner Seitengasse der Altstadt auf das Mauerbild dieser Sonnenuhr gestoßen. Mich hat das Motiv mit dem Esel nebst Skelett sofort in seinen Bann gezogen und ich wusste bereits beim Fotoknipsen, dass ich etwas darüber schreiben würde. Leider hab ich heute keine Ahnung mehr, wo genau das war, aber vielleicht weiß es ja jemand von euch und besucht eines Tages die Abbildung meiner zwei Lieblings-Streithähne…

    Heuschrecke

    „Stört es Sie, wenn ich mich neben Sie setze?"

    Die Heuschrecke auf der Mauer unterbrach ihr Zirpen, das sie wie immer pflichteifrig und unter größter Sorgfalt ertönen ließ.

    „Oh, ein Mensch, der mit uns sprechen kann, das kommt selten vor! Nicht so selten wie man glaubt, aber doch schlichtweg selten. Setzen Sie sich ruhig."

    „Danke!", erwiderte ihr der Mann, faltete dabei seine verwaschene, blaue Stoffmütze zusammen und ließ sich unter lautem Stöhnen auf dem warmen Stein nieder.

    „Fast wie mein alter Diwan", seufzte er und betrachtete dabei den glitzernden Fluss, der sich tief unter ihnen durch eine dichtbegrünte Wiesenlandschaft schlängelte.

    „Was führt Sie hier her, wenn ich fragen darf? Sie sind mit einer Gruppe Menschen gekommen, richtig? Ich habe die anderen vorbeilaufen sehen. Wissen die, dass Sie mit uns sprechen können?"

    „Ja, wissen sie, deswegen halten sie mich für verrückt."

    „Und Sie?"

    „Ich halte sie für verrückt, weil sie mit Menschen reden. Es ist die mit Abstand niedrigste Form der Kommunikation, man kommt zu nichts sage ich Ihnen, wirklich schrecklich."

    „Wie meinen Sie das?"

    „Na sehen Sie, da geht es doch schon los! Das Fragenstellen ist verloren gegangen – entweder man sagt, was sie hören wollen oder sie hören gar nicht erst zu. Zum verrückt werden ist das!"

    Nach seiner kurzen Tirade blickte der Mann hinter sich, vergrub dann den Kopf zwischen den Schultern und knetete nervös auf seiner Mütze herum.

    „Ich… müsste Sie da um einen Gefallen bitten", flüsterte er.

    „Hm, was für ein Gefallen?", fragte die Heuschrecke und streckte dabei neugierig ihre Fühler aus.

    „Sie müssten nächste Woche zur selben Zeit wieder hier sein, am besten mit ein paar Ihrer Artgenossen. So lange leben Sie doch noch, oder?"

    „Ich denke schon, ich müsste noch gut drei Wochen zu leben haben!", grinste die Heuschrecke.

    „Gut, dann trommeln Sie bitte einige Ihrer Freunde zusammen und erscheinen zur selben Zeit an genau diesem Ort. Warum kann ich Ihnen noch nicht verraten, aber es wird sich lohnen, das verspreche ich!"

    Die Heuschrecke überlegte kurz: „Dürfen auch Heupferde dabei sein? Die meisten meiner Freunde sind Heupferde, fragen Sie nicht warum, es ist eine lange Geschichte."

    „Von mir aus auch Heupferde!"

    „Gut, dann werden wir hier sein."

    „Danke!, erleichtert nickte der Mann und wollte gerade aufstehen, als die Heuschrecke fragte: „Wie heißen Sie eigentlich, werter Herr?

    „Ich? Nennen Sie mich Alabaster. Der alte Alabaster!", antwortete er und grinste dabei mit geschlossenen Augen, was ihm das Aussehen eines betagten, zufriedenen Rentners verlieh.

    Ein Mann in weißer Pflegerkluft trat von hinten an ihn heran und tadelte: „Herr Schmidt, da sind Sie ja, kommen Sie schon, die anderen warten, der Spaziergang ist vorbei."

    „Ja, ja, ich komme", erwiderte er etwas reserviert und zwinkerte der Heuschrecke noch ein letztes Mal zu, ehe er sich wegführen ließ.

    „So, so… Der alte Alabaster", flüsterte die Heuschrecke und blickte dem neuen Freund köpfchenschüttelnd hinterher. Dann verabschiedete sie die letzten Sonnenstrahlen des Tages – wie immer laut und eruptiv, wild und gar entschlossen. Das Zirpen und Zirren; man hörte es wohl überall.

    Weinberge bei Sonnenuntergang

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