Österreichisch für Fortgeschrittene: Ein heiteres Lexikon illustriert von Martin Czapka
Von Robert Sedlaczek und Martin Czapka
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Über dieses E-Book
Wissen Sie, was das "Einserkastl" ist? Was die Osttiroler mit "Feachn" meinen oder die Vorarlberger mit "Gegagogabolla"? Und dass es neben dem Opernball auch einen "Federnball" gibt? Nach ihrem erfolgreichen Buch "Österreichisch für Anfänger" legen Robert Sedlaczek und Martin Czapka eine ebenso humorvolle Fortsetzung vor. Der zweite Band ist eine Steigerungsstufe: Viele Wörter sind etwas ausgefallener, manche nur in einem bestimmten Bundesland oder einer Region verbreitet oder gar vom Aussterben bedroht. Einige Etymologien sind "verzwickt" – aber wer die Herkunft eines Wortes kennt, versteht es gleich viel besser. Die genial-komischen Illustrationen von Martin Czapka verleihen so manchem Wort eine zusätzliche Nuance. Diese Wortspiele in Bildern und ein besonderer Sprachwitz machen "Österreichisch für Fortgeschrittene" zum perfekten Begleiter für alle, die weiter in den Sprachdschungel der Alpenrepublik vordringen wollen.
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Buchvorschau
Österreichisch für Fortgeschrittene - Robert Sedlaczek
Österreichisch – die Zweite!
Der Buchtitel »Österreichisch für Anfänger« schreit nach einer Fortsetzung, und diese kann nur so lauten: »Österreichisch für Fortgeschrittene«. Wer das erste Buch erworben hat, wird mit dem zweiten seine Freude haben und vielleicht da und dort sagen: Das hätte ich nicht gewusst. Wer wie Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in dem zweiten Buch blättert, wird vielleicht Lust bekommen, das erste wieder zur Hand zu nehmen oder nachträglich zu erwerben. Ende der Werbeeinschaltung in eigener Sache.
In gewisser Weise ist »Österreichisch für Fortgeschrittene« eine Steigerungsstufe. Manche Wörter sind etwas ausgefallener, manche vielleicht sogar im Aussterben begriffen oder nur in einem bestimmten Bundesland oder einer Region verbreitet. Wieder andere fehlen in den Mundartwörterbüchern, solch vergesse Wörter sind Nafta oder tschörteln. Genau deshalb wurden sie in dieses kleine Buch aufgenommen. Auch einige Etymologien sind verzwickt – aber wer die Herkunft eines Wortes kennt, versteht es gleich viel besser.
Das Österreichische ist keine eigene Sprache, sondern »eine Varietät der deutschen Sprache«, wie es die Wissenschaft formuliert. Die in diesem Buch versammelten Wörter stammen nicht nur aus der Standardsprache – das ist österreichisches Deutsch im eigentlichen Sinn –, sondern auch aus der Umgangssprache und aus den Mundarten Österreichs.
Wörter wie Lufthunderter und Blaulichtsteuer sind relativ neu, sie stehen in einem direkten Zusammenhang mit der österreichischen Gesetzeslage – einem Ausländer werden sie seltsam vorkommen, sie zu erklären ist daher mit Blick auf diese Zielgruppe sinnvoll.
Zur Umgangssprache gehören Wörter wie Gummiwuchtel und Heizschwammerl, sie sind Neuschöpfungen, womit bewiesen ist, dass das Österreichische lebt und dessen Sprecher kreativ sind. Sogar Politiker sind manchmal erfinderisch, siehe die Wörter arschknapp, Basiswappler und Vollholler.
Außerdem haben wir seltene Mundartwörter aufgenommen, beispielsweise blutt oder leischen gehen. Ein Städter, der Urlaub am Bauernhof macht, könnte sie brauchen. Und nach Durchsicht dieses Büchleins wird er sich nicht mehr wundern, wenn er aus dem Mund der Einheimischen immer wieder den Satz hört: Des is nid låb.
Es war uns ein besonderes Anliegen, den alten Wiener Würstelstandjargon, der schon fast ausgestorben ist, zu dokumentieren: »A Paarl Glåtte mit an Graißlaten und an Käu!« In den Zeitungen findet man als Beispiele für diesen Jargon meist grausliche Mustersätze wie »a Eitrige mit an Gschissenen« – das sind jedoch Erfindungen der Journalisten, kein Standler redet so, und ich habe noch nie erlebt, dass bei einem Würstelstand ein Kunde auf diese Weise eine Käsekrainer mit einem Kremser Senf bestellt hätte.
Da das Österreichische zusammen mit dem Bayerischen einen großen Mundartraum bildet – das Alemannische einmal ausgeblendet –, sind viele Wörter nicht nur in Wien, Klagenfurt und Innsbruck in Gebrauch, sondern auch in München. Dazu gehören beispielsweise Ausdrücke wie aussackeln, Bschoadpackerl, Hockenbleiber, Lotter, raunzen, Werkelmann und zizerlweis. Zur Kontrolle haben wir das Manuskript in einer Rohfassung mit Ludwig Zehetners grandiosem Lexikon »Bairisches Deutsch« abgeglichen.
Jedenfalls will dieses Büchlein kein Lehrwerk sein. Es soll trotzdem in seiner Substanz den wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, aber die Diktion der Germanisten vermeiden und gleichzeitig unterhalten. Die Illustrationen von Martin Czapka tragen das Ihrige dazu bei. Mit seinen Zeichnungen bekommt das eine oder andere Wort eine neue Nuance. Es sind wunderbare Wortspiele in Bildern, die dem Buch eine zusätzliche Dimension verleihen.
In diesem Sinn wünschen wir viel Vergnügen!
PS: Als Einstieg in die Thematik finden Sie – ähnlich wie im ersten Band – am Ende des Büchleins ein kleines Quiz. Nach dem Motto: Prüfe dich selbst! Die Fragen sind schwierig. Wer kann möglichst viele richtig beantworten, ohne vorher den Text zu lesen?