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Die Suche nach seiner Vergangenheit: Dr. Norden Extra 164 – Arztroman
Die Suche nach seiner Vergangenheit: Dr. Norden Extra 164 – Arztroman
Die Suche nach seiner Vergangenheit: Dr. Norden Extra 164 – Arztroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Die Suche nach seiner Vergangenheit: Dr. Norden Extra 164 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Extra

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

»Zum Ersten, zum Zweiten… hat niemand mehr ein Gebot?« Der Auktionator Guntram Berger warf den Damen und Herren, die in Reihen vor ihm saßen, einen fragenden Blick zu, doch niemand hob die Hand, um ein weiteres Gebot für das zur Versteigerung stehende Objekt abzugeben. »Und zum Dritten!« Er klopfte mit dem Hammer gut hörbar auf das kleine Holzbrett, das vor ihm lag. »Hiermit ist die Auktion beendet. Ich darf den glücklichen Besitzer der Skulptur nach vorn bitten, um die Formalitäten zu erledigen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.« Er deutete eine kleine Verbeugung an, während er sich von den Besuchern verabschiedete, die sich, leise mit Jacken und Mänteln raschelnd, erhoben. Einige machten verhalten ihrem Unmut über eine verpaßte Chance Luft, andere unterhielten sich angeregt über die soeben versteigerten Kunstobjekte, während sie zum Ausgang gingen. Tilmann Lowik indessen verharrte noch regungslos auf seinem Sessel mit dem altmodischen grünen Samtbezug. Er war es gewesen, der das letzte wertvolle Stück ersteigert hatte, und er mußte sich noch ein wenig von der Aufregung erholen, ehe er in der Lage war, den mit knisternden Geldscheinen angefüllten Umschlag, der wohlbehütet in seiner Brusttasche steckte, gegen die Skulptur einzutauschen. »Haben Sie es sich anders überlegt?« Die forsche Stimme Bergers riß Tilmann aus seinen Gedanken, und er erhob sich eilig, um keine Zweifel aufkommen zu lassen. »Nein, nein, keineswegs«, beeilte er sich zu versichern und folgte dem Geschäftsführer des Auktionshauses in sein Büro. Ein anderer Besucher verharrte stehend noch eine Zeitlang an seinem Platz und beobachtete Tilmann mit zusammengekniffenen Augen, wie dieser in dem Nebenzimmer mit Guntram Berger verschwand. Seine Miene ließ nichts Gutes erahnen, als er nun seinen beiden Begleitern, gekleidet in dunkle Mäntel und Hüte, ein unauffälliges Zeichen gab. Mit einem kurzen Nicken signalisierten sie, daß sie verstanden hatten und verließen dann leise den Saal. Auf dem Gesicht des zurückbleibenden Mannes erschien ein zynisches Lä-cheln, ehe auch er sich leise und unauffällig zurückzog. Tilmann Lowik hatte unterdessen, nichtsahnend von den merkwürdigen Dingen, die sich außerhalb des Büros abspielten, den Umschlag aus dem Jackett gezogen, der in seinen Händen brannte wie Feuer.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Okt. 2023
ISBN9783989364127
Die Suche nach seiner Vergangenheit: Dr. Norden Extra 164 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Die Suche nach seiner Vergangenheit - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Extra

    – 164 –

    Die Suche nach seiner Vergangenheit

    Patricia Vandenberg

    »Zum Ersten, zum Zweiten… hat niemand mehr ein Gebot?« Der Auktionator Guntram Berger warf den Damen und Herren, die in Reihen vor ihm saßen, einen fragenden Blick zu, doch niemand hob die Hand, um ein weiteres Gebot für das zur Versteigerung stehende Objekt abzugeben.

    »Und zum Dritten!« Er klopfte mit dem Hammer gut hörbar auf das kleine Holzbrett, das vor ihm lag. »Hiermit ist die Auktion beendet. Ich darf den glücklichen Besitzer der Skulptur nach vorn bitten, um die Formalitäten zu erledigen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.«

    Er deutete eine kleine Verbeugung an, während er sich von den Besuchern verabschiedete, die sich, leise mit Jacken und Mänteln raschelnd, erhoben. Einige machten verhalten ihrem Unmut über eine verpaßte Chance Luft, andere unterhielten sich angeregt über die soeben versteigerten Kunstobjekte, während sie zum Ausgang gingen. Tilmann Lowik indessen verharrte noch regungslos auf seinem Sessel mit dem altmodischen grünen Samtbezug. Er war es gewesen, der das letzte wertvolle Stück ersteigert hatte, und er mußte sich noch ein wenig von der Aufregung erholen, ehe er in der Lage war, den mit knisternden Geldscheinen angefüllten Umschlag, der wohlbehütet in seiner Brusttasche steckte, gegen die Skulptur einzutauschen.

    »Haben Sie es sich anders überlegt?« Die forsche Stimme Bergers riß Tilmann aus seinen Gedanken, und er erhob sich eilig, um keine Zweifel aufkommen zu lassen.

    »Nein, nein, keineswegs«, beeilte er sich zu versichern und folgte dem Geschäftsführer des Auktionshauses in sein Büro.

    Ein anderer Besucher verharrte stehend noch eine Zeitlang an seinem Platz und beobachtete Tilmann mit zusammengekniffenen Augen, wie dieser in dem Nebenzimmer mit Guntram Berger verschwand. Seine Miene ließ nichts Gutes erahnen, als er nun seinen beiden Begleitern, gekleidet in dunkle Mäntel und Hüte, ein unauffälliges Zeichen gab. Mit einem kurzen Nicken signalisierten sie, daß sie verstanden hatten und verließen dann leise den Saal. Auf dem Gesicht des zurückbleibenden Mannes erschien ein zynisches Lä-cheln, ehe auch er sich leise und unauffällig zurückzog.

    Tilmann Lowik hatte unterdessen, nichtsahnend von den merkwürdigen Dingen, die sich außerhalb des Büros abspielten, den Umschlag aus dem Jackett gezogen, der in seinen Händen brannte wie Feuer. Er zählte die verabredete Summe Schein für Schein auf den Schreibtisch. Schließlich setzte er hastig seine Unterschrift unter die Empfangsbestätigung, auf der das Objekt und die Kaufsumme vermerkt waren. Gunt-ram Berger behielt die Kopie, während Tilmann das Original sorgfältig zusammenfaltete und zu den verbliebenen Scheinen in den Umschlag steckte. Dann seufzte er erleichtert. Bernhard Link, sein Auftraggeber, würde mit dem Erfolg sicherlich zufrieden sein, zumal er, Tilmann, noch nicht einmal die ganze Summe ausgegeben hatte.

    Der Auktionator deutete den Seufzer jedoch anders.

    »Sie dürfen dem Geld nicht nachtrauern«, erklärte er mit einem aufmunternden Blick. »Schließlich haben Sie ein wirklich wertvolles Stück zu einem außerordentlich günstigen Preis erworben.«

    »Das ist mir durchaus bewußt. Ich bin nur froh, daß ich das Geschäft gut über die Bühne gebracht habe«, beeilte sich Lowik zu erklären. »Sie müssen wissen, daß ich für gewöhnlich nicht auf Auktionen gehe. Ich bin Innenarchitekt. Ein guter Kunde von mir hat mich gebeten, die Skulptur für ihn zu erwerben.«

    »Warum ist er nicht selbst gekommen, um den Nervenkitzel der Versteigung zu genießen?« erkundigte sich Guntram Berger, neugierig geworden.

    »Er wird wohl seine Gründe haben«, entgegnete Tilmann ausweichend, dem das Verhör unangenehm zu werden begann. Doch Berger lächelte arglos.

    »Dann will ich nicht indiskret sein. Viel Spaß mit dem Botticelli!« Freundlich reichte er Tilmann die Hand. »Wohin sollen wir die Skulptur schicken lassen?«

    »Wenn Sie nichts dagegen haben, nehme ich sie gleich mit. So groß ist sie ja nicht.«

    »Sie möchten das kostbare Stück in einer Tasche über die Straße tragen?« Berger schnaufte verächtlich, doch Tilmann ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen.

    »Ganz recht. Mein Büro ist gleich hier um die Ecke«, entgegnete er, äußerlich ungerührt, um dann zu beobachten, wie Guntram Berger die Skulptur vorsichtig in eine gepolsterte Holzkiste bettete und sorgsam verschloß. In Wahrheit schlug ihm das Herz bis zum Hals, als er eine einfache Plastiktüte hervorholte und das wertvolle Paket darin verstaute. Der Auktionator beobachtete Lowik kopfschüttelnd, als dieser mit einem kurzen Gruß hastig den Raum verließ. So etwas hatte er noch nie erlebt. Was mochte wohl hinter diesem merkwürdigem Benehmen stecken?

    *

    Tilmann fühlte sich nicht recht wohl in seiner Haut, als er kurz darauf ins Freie trat.

    Er blickte sich forschend um, doch keiner der Passanten, die eilig an ihm vorbeihasteten, um dem naßkalten Winterwetter zu entkommen, schienen von ihm Notiz zu nehmen. So setzte er etwas beruhigter seinen Weg fort und bemerkte in seiner Erleichterung zu spät, daß er sich grundlos in Sicherheit gewiegt hatte. Als er an einer roten Fußgängerampel warten mußte, hatte er das deutliche Gefühl, beobachtet zu werden. Er sah sich unauffällig um und bemerkte hinter sich zwei dunkle Gestalten, die ihm schon zuvor im Auktionshaus aufgefallen waren, da sie als einzige Besucher ihre langen schwarzen Mäntel anbehalten und auch die Hüte nicht von den Köpfen genommen hatten.

    Ihre eiligen Schritte und der entschlossene Blick, mit dem sie ihn ins Visier genommen hatten, ließen keinen Zweifel an ihren Absichten. Tilmann schätzte die Entfernung, noch lagen einige Meter zwischen ihm und seinen Verfolgern, doch als er jetzt seine Schritte beschleunigte, taten sie es ihm nach.

    Der Abstand verringerte sich zusehends.

    Tilmann standen die Schweißperlen auf der Stirn, und das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er, einem Impuls folgend, zu laufen begann, sein wertvolles Paket fest umklammert.

    *

    Betreten stand Charlotte von Marwald auf der Waage in Dr. Daniel Nordens Praxis und schaute auf den unerbittlichen Zeiger, der immer weiter wanderte, bevor er endlich stehen blieb. Da half es auch nichts, daß sie ihre wallenden Röcke und das zipfelige Oberteil abgelegt hatte und nur in Unterkleid vor dem Arzt stand.

    »Ich fürchte, ich muß ein ernstes Wörtchen mit Ihnen reden, Frau von Marwald«, tadelte Daniel mit besorgtem Gesicht. »Es wird langsam aber sicher Zeit, daß Sie ein wenig mehr an Ihre Gesundheit denken. Ein bißchen Übergewicht ist ja noch leicht auszumerzen, aber es ist nicht verständlich, warum sich eine junge hübsche Frau wie Sie solche Fettpolster zulegt.«

    »Meinen Sie nicht, daß die Drüsen daran schuld sein können, Herr Doktor?« wagte Lotte einen zaghaften Einspruch.

    »Warum belügen Sie sich selbst?« fragte Dr. Norden streng.

    »Das tue ich doch gar nicht.« Die junge Frau schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln. »Muttis Küche ist halt unwiderstehlich. Und Kochen ist nun mal unsere gemeinsame Leidenschaft. Können Sie mir nicht einen Appetitzügler verschreiben? Es gibt doch heutzutage so viele wirkungsvolle Präparate.«

    »Ich halte nichts davon, ungesundes Essen durch ungesunde Chemie zu ersetzen. Warum versuchen Sie es nicht zur Abwechslung mal mit Salaten oder Gemüsegerichten? Aber bitte ohne Butterschmalz und Sahne.«

    »Schmeckt das denn?« zweifelnd sah Lotte den Arzt an.

    »Ich schreibe Ihnen einen Buchtitel auf. Die Autoren beschäftigen sich ausschließlich mit der gesunden Zusammensetzung unserer Nahrung. Da finden Sie sicherlich viele wertvolle Anregungen. Wenn Ihnen Ihre Figur schon egal ist, dann denken Sie wenigstens an Ihre Gesundheit. Ihre Cholesterinwerte sind ziemlich hoch.«

    »Wenn es wirklich sein muß, kann ich mir das Buch ja mal besorgen«, erklärte Frau von Marwald geknickt.

    »Als Ihr Arzt muß ich darauf bestehen. Denken Sie nur an all die Folgeerscheinungen des Übergewichts, vorzeitige Abnutzung der Gelenke, erhöhte Schlaganfallgefahr, Überbeanspruchung der inneren Organe, um nur drei zu nennen.«

    »Hören Sie schon auf! Sie haben mich überzeugt.« Charlotte lachte schon wieder gutmütig. »Solange Sie mir nicht zwanzig Kilometer Dauerlauf jeden Tag verordnen…«

    »Lachen Sie nicht, das wollte ich gerade tun!« hakte Daniel sofort bei.

    »Jetzt geh’ ich aber lieber schnell, bevor Ihnen noch eine Foltermethode einfällt.« Hastig zog Charlotte ihre Schuhe an, was ihr merklich Mühe bereitete, und verabschiedete sich dann mit einer beachtlichen Geschwindigkeit.

    Daniel sah ihr kopfschüttelnd nach.

    »So schnell habe ich Frau von Marwald ja noch nie laufen sehen. Als ob der leibhaftige Teufel hinter ihr her wäre«, schmunzelte Wendy belustigt.

    »In diesem Fall scheine ich das zu sein«, bemerkte der Arzt trocken. »Ist es nicht jammerschade, daß sich so ein hübsches Wesen derart gehenläßt?«

    »Ich verstehe das auch nicht. Zehn Kilo weniger, und sie wäre ein anderer Mensch.«

    »Vielleicht haben meine Therapieansätze ja was genützt«, murmelte Daniel gedankenverloren vor sich hin, während er die Karte seines nächsten Patienten aufschlug.

    *

    In der Tat waren die tadelnden Worte von Daniel auf fruchtbaren Boden gefallen. Nachdenklich stieg Charlotte von Marwald in ihren Kleinwagen ein. Ein paar Kilo weniger würden tatsächlich nicht schaden, das wußte sie spätestens, seit ihr

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