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Ein gräfliches Komplott: Fürstenkinder 93 – Adelsroman
Ein gräfliches Komplott: Fürstenkinder 93 – Adelsroman
Ein gräfliches Komplott: Fürstenkinder 93 – Adelsroman
eBook96 Seiten1 Stunde

Ein gräfliches Komplott: Fürstenkinder 93 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.

Familientreffen auf Schloß Königshof. »Hast du eine Ahnung, um was es geht?« fragte Erbgraf Harald seine Schwester Celia. Die zog eine Grimasse. »Keinen Schimmer! Aber ich denke, es handelt sich um etwas Unangenehmes, Mama ist so tragisch!« »Ach Gott«, seufzte Gudrun, Haralds Frau seit zwei Jahren. »Wahrscheinlich sind sie bekümmert, weil ich noch immer nicht schwanger bin!« Sie war eine sehr hübsche junge Frau von acht-undzwanzig, mit sanften goldbraunen Rehaugen und weich auf die Schultern fallendem goldbraunem Haar. Und solange Celia Königshof nicht in der Nähe war, fand man sie auffallend attraktiv. Allerdings verblaßte nicht nur Gudrun, es verblaßten die meisten jungen Damen, wenn die Celia einen Raum betrat. Das lag nicht nur an ihrer Schönheit – sie war groß, langgliedrig, mit Traumbeinen und wunderschönen Händen, hatte ein klassisch geschnittenes Gesicht und langes, glattes, seidiges, rotgoldenes Haar, das sie bei feierlichen Angelegenheiten in einen Knoten aufgesteckt trug, an Tagen wie heute offen oder im Nacken zusammengebunden. Ihre Nase war schmal und etwas zu lang, ihre Lippen weich, voll und von natürlichem Rot, ihre Zähne prachtvoll gesund. Das Aufregendste aber waren ihre hellgrünen Augen, die hochmütig und kalt wie Eis aussehen konnten, dunkel und böse wie die Lichter einer Wildkatze und geheimnisvoll mit goldenen Funken wie ein Waldsee. Ja, sie sah hinreißend aus! Und doch war es ihr Temperament, ihre Heiterkeit, ihr liebenswürdiger Charme, der alle neben ihr verblassen ließ. »Sei nicht albern. Es muß doch nicht an dir liegen! Vielleicht ist mein Brüderlein schuld!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Aug. 2023
ISBN9783989362062
Ein gräfliches Komplott: Fürstenkinder 93 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Ein gräfliches Komplott - Jutta von Kampen

    Fürstenkinder

    – 93 –

    Ein gräfliches Komplott

    Unveröffentlichter Roman

    Jutta von Kampen

    Familientreffen auf Schloß Königshof.

    »Hast du eine Ahnung, um was es geht?« fragte Erbgraf Harald seine Schwester Celia.

    Die zog eine Grimasse.

    »Keinen Schimmer! Aber ich denke, es handelt sich um etwas Unangenehmes, Mama ist so tragisch!«

    »Ach Gott«, seufzte Gudrun, Haralds Frau seit zwei Jahren. »Wahrscheinlich sind sie bekümmert, weil ich noch immer nicht schwanger bin!« Sie war eine sehr hübsche junge Frau von acht-undzwanzig, mit sanften goldbraunen Rehaugen und weich auf die Schultern fallendem goldbraunem Haar.

    Und solange Celia Königshof nicht in der Nähe war, fand man sie auffallend attraktiv. Allerdings verblaßte nicht nur Gudrun, es verblaßten die meisten jungen Damen, wenn die Celia einen Raum betrat.

    Das lag nicht nur an ihrer Schönheit – sie war groß, langgliedrig, mit Traumbeinen und wunderschönen Händen, hatte ein klassisch geschnittenes Gesicht und langes, glattes, seidiges, rotgoldenes Haar, das sie bei feierlichen Angelegenheiten in einen Knoten aufgesteckt trug, an Tagen wie heute offen oder im Nacken zusammengebunden. Ihre Nase war schmal und etwas zu lang, ihre Lippen weich, voll und von natürlichem Rot, ihre Zähne prachtvoll gesund. Das Aufregendste aber waren ihre hellgrünen Augen, die hochmütig und kalt wie Eis aussehen konnten, dunkel und böse wie die Lichter einer Wildkatze und geheimnisvoll mit goldenen Funken wie ein Waldsee.

    Ja, sie sah hinreißend aus! Und doch war es ihr Temperament, ihre Heiterkeit, ihr liebenswürdiger Charme, der alle neben ihr verblassen ließ.

    Jetzt legte sie mit einem herzlichen Lächeln ihren Arm um die hübsche, sanfte Schwägerin und meinte tröstend:

    »Sei nicht albern. Es muß doch nicht an dir liegen! Vielleicht ist mein Brüderlein schuld!«

    »Niemals!« erwiderte Gudrun rasch und errötete prompt, und Harald sah Celia ärgerlich an.

    »Du wirst dich noch einmal selbst an deiner Zunge schneiden! Wir sind schließlich erst zwei Jahre verheiratet und nicht zwanzig!«

    »Und auch da kommt es vor«, sagte Gudrun und hängte sich bei ihrem gutaussehenden, hochgewachsenen Ehemann ein, und ihr verliebter Blick machte deutlich klar, daß es ihr bei ihm an nichts fehlte.

    »Seid nicht humorlos«, sagte Celia lachend. »Es genügt doch, daß Mama und Papa mit so einer Trauermiene herumhängen.« Dann kam ihr ein Gedanke. »Haltet ihr für möglich, daß wir pleite sind?«

    »Davon müßte ich doch auch was wissen«, erinnerte Harald sie daran, daß er seit seiner Heirat die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe leitete und sein Vater nur mehr die Industriebeteiligungen verwaltete.

    »Um Himmels willen! Es wird doch nicht jemand von den beiden ernstlich krank sein?!« Gudrun sah erschrocken und besorgt erst ihren Mann und dann Celia ein.

    Harald schluckte gleichfalls vor Schreck. Doch dann erinnerte er sich, daß sein Vater sich erst kürzlich hatte durchchecken lassen – wie jedes Jahr, und daß alles in bester Ordnung wäre.

    »Und Mama?«

    »Mama stammt aus einer zähen Familie! Die wird mindestens hundert! Und außerdem hat sie mich wieder mit Fragen gelöchert, wer mein bevorzugter Verehrer sei, und ob ich nicht endlich…!« Celia verdrehte lachend die Augen und blies die Backen auf. Nein, Mama war einfach nie krank. »Im Übrigen werden wir es ja gleich erfahren. Wann sagten sie?«

    »Um vier Uhr in der Bibliothek«, gab Harald ernst zur Antwort. Es war so ungewohnt offiziell, daß man wirklich nur etwas Unangenehmes erwarten konnte.

    »Und wer ist nun dein bevorzugter Verehrer?« erkundigte Gudrun sich neugierig, nachdem Harald nach einem Blick auf seine Cartier-Uhr festgestellt hatte, daß es an der Zeit war, sich auf den Weg durch die langen Gänge und Hallen des riesigen Schlosses zur Bibliothek aufzumachen.

    Celia zuckte gleichmütig die Schultern.

    »Ich weiß ja, daß ich schon vierundzwanzig bin und daß Mama damals schon mit Harald schwanger war – aber es gibt eben niemanden, der mir wirklich gefällt, in den ich ernstlich verliebt bin.«

    »Man hat mir von Wenzel Radowicz erzählt«, gestand Gudrun, und Harald schüttelte amüsiert den Kopf: Nichts Schöneres gab es für das weibliche Geschlecht als Liebesgeschichten und womöglich eine Heirat stiften.

    »Er ist sehr nett und lustig«, erwiderte Celia auf die Frage nach dem polnischen Grafen. »Und ich mag ihn auch. Aber eben nicht lieber als andere. Ich reite nur gerne mit ihm, weil er ein ausgezeichneter Reiter ist.«

    »Das zumindest würde passen«, fand Gudrun, denn auch Celia war eine großartige Reiterin, und man konnte sie sich keinesfalls als Ehefrau eines Mannes vorstellen, der mit Pferden nichts im Sinn hatte.

    Inzwischen standen sie vor der zweiflügeligen geschnitzten Eichentür der Bibliothek. Vom Schloßturm schlug es vier Uhr. Harald sah die beiden an. Garantiert warteten die Eltern bereits! Er hatte das dumpfe Gefühl, daß er Mut brauchte, um den Raum zu betreten.

    »Nun mach schon!« flüsterte Celia ungeduldig.

    Er grinste etwas schief und öffnete die Tür.

    Wie erwartet saßen Graf Eberhard und Gräfin Editha bereits in den hohen steifen Lehnsesseln, die mit kostbaren Gobelinstoffen bezogen waren, an dem riesigen Schreibtisch und sahen ihnen mit ernsten Gesichtern entgegen.

    Es war wirklich nicht aufmunternd, mußte sogar Celia zugeben, und Gudrun wurde ganz blaß.

    Vor dem Schreibtisch standen drei ebenso steife und kostbare Stühle, und der Graf wies sie mit einer Handbewegung an, sich dort hinzusetzen. Er war ein hagerer, großer Herr von ungefähr Sechzig, mit schmalem blassem Gesicht, dichtem weißem, ehemals dunklem Haar und einem ebensolchen Spitzbart. Seine hellen, grauen Augen blickten durchdringend. Er sah fast erschreckend vornehm aus.

    Gräfin Editha war in ihrer Jugend eine gefeierte Schönheit gewesen, und ihre Eleganz war auch heute noch sprichwörtlich. Harald sah ihr sehr ähnlich, während man bei Celia nicht feststellen konnte, in welchen Zweig der Familie sie schlug.

    Nach einer endlosen Zeitspanne – zumindest kam sie den jungen Leuten so vor, und sie wurden immer nervöser – räusperte sich der Graf und begann:

    »Wir hätten schon längst mit euch darüber sprechen sollen, und eigentlich ist es unverzeihlich, besonders Harald gegen-über, daß wir es nicht taten. Aber – wir waren schlicht – zu feige!«

    Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein stolzes Gesicht.

    Gräfin Editha seufzte. Auch das war erschreckend, denn es gab kaum etwas, das sie für gewöhnlich seufzen ließ.

    »Als erstes«, fuhr der Graf fort, »muß ich darauf hinweisen, daß über alles, was wir heute hier besprechen, kein Wort an die Öffentlichkeit dringen darf. Auch deinem Mann gegenüber mußt du schweigen, Celia, wenn du einmal heiratest. Hast du verstanden?«

    »Selbstverständlich, Papa!«

    »Gib mir deine Hand darauf!« Er streckte ihr über den Tisch hinweg seine schlanke, blaugeäderte Hand entgegen und erhob sich.

    Es konnte einem wirklich Angst

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