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Trail nach Westen, Big John: Die großen Western 338
Trail nach Westen, Big John: Die großen Western 338
Trail nach Westen, Big John: Die großen Western 338
eBook126 Seiten1 Stunde

Trail nach Westen, Big John: Die großen Western 338

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Hinter Big Eaton kam knarrend der schwerbeladene Wagen über die kahle Anhöhe und rollte ächzend abwärts. Big Eaton stützte sich aufs Sattelhorn, sah zurück und hob dabei warnend die Hand an. »Fahr langsam, Chad! Bleib mit dem Wagen etwas zurück. Ich will mich erst einmal da unten umsehen…« Sofort zog Chad die Zügel straff und stemmte die langen Beine gegen das Fußbrett. Schwarzes Haar fiel ihm in die Stirn. Der Schweiß lief übers schmale braungebrannte Gesicht. Die dunklen Augen spähten über den vorausreitenden Vater hinweg und schweiften forschend über den hellen sandigen Hof des kleinen Gehöftes. Kein Leben schien im Haus zu sein. »Schwester«, sagte er gepreßt und packte das Gewehr, »geh zu Mutter und Timmy. Legt euch flach hin! Wir wissen nicht, was uns dort unten erwartet. Nun mach schon, Debbie!« »Es sieht doch alles sehr friedlich aus«, flüsterte die blonde Debbie mit trockener Stimme, verließ den Platz hinterm Sitzbrett und kroch unter den Planenhimmel. Im Hintergrund saß Big Eatons Frau Katy und hatte die Arme um den fünfjährigen Timmy gelegt, als müßte sie ihn schon jetzt mit ihrem Leib schützen. Big Eaton hatte die Talsohle bereits erreicht und näherte sich dem Gehöft. Er hielt das Gewehr im Anschlag und duckte sich tief im Sattel.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Aug. 2023
ISBN9783989361881
Trail nach Westen, Big John: Die großen Western 338

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    Buchvorschau

    Trail nach Westen, Big John - Les Willcox

    Die großen Western

    – 338 –

    Trail nach Westen, Big John

    Les Willcox

    Hinter Big Eaton kam knarrend der schwerbeladene Wagen über die kahle Anhöhe und rollte ächzend abwärts. Big Eaton stützte sich aufs Sattelhorn, sah zurück und hob dabei warnend die Hand an.

    »Fahr langsam, Chad! Bleib mit dem Wagen etwas zurück. Ich will mich erst einmal da unten umsehen…« Sofort zog Chad die Zügel straff und stemmte die langen Beine gegen das Fußbrett. Schwarzes Haar fiel ihm in die Stirn. Der Schweiß lief übers schmale braungebrannte Gesicht. Die dunklen Augen spähten über den vorausreitenden Vater hinweg und schweiften forschend über den hellen sandigen Hof des kleinen Gehöftes. Kein Leben schien im Haus zu sein.

    »Schwester«, sagte er gepreßt und packte das Gewehr, »geh zu Mutter und Timmy. Legt euch flach hin! Wir wissen nicht, was uns dort unten erwartet. Nun mach schon, Debbie!«

    »Es sieht doch alles sehr friedlich aus«, flüsterte die blonde Debbie mit trockener Stimme, verließ den Platz hinterm Sitzbrett und kroch unter den Planenhimmel. Im Hintergrund saß Big Eatons Frau Katy und hatte die Arme um den fünfjährigen Timmy gelegt, als müßte sie ihn schon jetzt mit ihrem Leib schützen.

    Big Eaton hatte die Talsohle bereits erreicht und näherte sich dem Gehöft. Er hielt das Gewehr im Anschlag und duckte sich tief im Sattel. Im grellen Sonnenlicht erschien sein kantiges, hartes Gesicht wie eine starre Maske aus Leder, Staub und Schweiß.

    Mit grauen Augen blickte Eaton zum Haus hinüber. Das Ölpapier der Fensterlöcher sah wie mit Gewehrkolben durchstoßen aus. Dahinter gähnte es dunkel. Die Tür war zu. Hufspuren führten über den Hof. Im heißen Wind bewegte sich das offenstehende Scheunentor leise stöhnend hin und her, doch es schlug nicht zu.

    Der zwanzigjährige Chad war über den Bock nach hinten geklettert und hatte dort Deckung genommen. Er kniete, hatte das Gewehr aufs Sitzbrett gelegt und lenkte die Wagenpferde zum Gehöft hinunter. Dabei spähte er unter dem Planenhimmel hervor und sah, wie sein Vater zum Stall hinüberritt.

    Big Eaton hatte einen kleinen Bogen gemacht und konnte nun hinter das Stalltor sehen, das nicht zuschlagen wollte.

    Für einen Atemzug lang versteifte er sich noch mehr. Ein Mann lag leblos hinter dem Scheunentor und verhinderte mit dem Körper das Zuschlagen. Noch im Tode hatte er die Hände um das Gewehr gekrallt. Neben ihm lag eine einzige schimmernde Patronenhülse…

    In Deckung, Señor!« schrie plötzlich eine heisere Stimme aus einem Fensterloch hervor. »Sie kommen zurück!«

    Eaton riß das Pferd herum und sah über zehn Reiter über den Talrand hinwegstieben. Schwerbewaffnete Mexikaner in zerlumpten Hosen und Jacken stürmten ins Tal. Riesengroße Sombreros tauchten aus dem wallenden Staub auf. Scharf zerrissen die ersten Schüsse die Stille.

    »Chad!« brüllte Eaton. »Hierher!«

    Sein Sohn peitschte die Pferde voran und jagte den Wagen auf den Hof. Big Eaton warf sich vom Pferd, zerrte den Toten zur Seite und riß das Scheunentor weit auf.

    In Staub gehüllt, rollte der Wagen in die Scheune. Eaton packte das Tor und stieß es zurück, schnappte den wehenden Zügel seines Pferdes und brachte das Tier in den Schutz der Scheune.

    »Chad, her mit dem Gewehr!«

    Der Sohn hechtete vom Wagen und hetzte zu ihm. Das Stalltor war zu einem Spalt geöffnet. Big Eaton zog das Gewehr hoch und wartete. Die Horde kam auf donnernden Hufen heran und feuerte auf Stall und Haus. Kugeln pochten ins Stalltor und zerfetzten das trockene Holz. Chad kniete neben seinem Vater. Er zitterte vor Anspannung. Hinter ihnen krochen Eatons Frau, Debbie und Timmy vom Wagen und duckten sich hinter Gerümpel. Draußen platschten die Geschosse gegen die Adobewände und rissen ganze Brocken Lehm und Gestein heraus.

    Die Horde kam über den Hof.

    »Los jetzt!« sagte Big Eaton krächzend. Im Haus nebenan krachten Gewehrschüsse.

    Die Eatons zielten ins Rudel hinein und schossen blitzschnell hintereinander. Pferde überschlugen sich, brachen zusammen. Reiter flogen schreiend über den Hof, gerieten unter die Pferde. Ein wildes Knäuel von Reitern tobte über den Hof. Schüsse fauchten in den Stall. Big Eaton ging nicht einen einzigen Schritt zurück. Auch Chad feuerte verbissen weiter, vor ihnen war ein Chaos. Große Hüte rollten durch den Sand. Mexikaner sprangen umher, schossen und wurden getroffen, sanken in den Staub. Reiterlose Pferde jagten wiehernd davon. Der Staub verdichtete sich mehr und mehr. Schemenhaft verschwommen, kaum noch zu erkennen, ritten vier, fünf Banditen davon. Der Hufschlag erstarb. Irgendwo wieherte noch ein Pferd – dann trat plötzlich lähmende Stille ein.

    »Chad«, fragte Big Eaton heiser, »alles in Ordnung?«

    »Ja, Dad. Glaubst du, daß sie wiederkommen werden?«

    Eaton sah hinunter ins schweißnasse Gesicht seines Sohnes.

    »Abwarten, mein Junge. Ich will sehen, wer drüben im Haus ist. Bleib hier vorn…«

    Langsam drückte er das Scheunentor mit dem Gewehr weiter auf und bewegte sich geduckt hinaus, trat zur Seite, damit Chad freies Schußfeld hatte. Er sah die gefallenen Banditen überall auf dem Hof liegen. Drei Pferde lagen dazwischen.

    »Kannst du sie sehen, Dad?« fragte Chad leise hinter der Tür.

    »Nein«, sagte Eaton dumpf, »sie haben das Tal verlassen.«

    Er schob sich am Stall entlang und näherte sich vorsichtig dem Haus. Aus einem Fensterloch ragte der Lauf eines Gewehrs. Die Tür war noch immer zu. Eaton richtete das Gewehr aufs Fenster. Den Mann, der dort stand, konnte er nicht erkennen. Schwach bewegte sich das Gewehr.

    »Kommt – raus, Amigos!« rief er halblaut. »Die Bravados sind weg. Kommt schon!«

    Sekundenlang war es still.

    Dann antwortete ein Mann mit kratzender Stimme: »Wer sind Sie, Señor? Wie soll ich wissen, ob Sie nicht auf mich schießen werden?«

    »Ich bin Big Eaton, aber das wird dir nichts sagen.« Eaton verzog das Gesicht. Warum sollte er dem Mann da im Haus auch sagen, daß er eine Ranch zwischen den Bergausläufern der Sierra Madre besessen hatte, die von einem tagelang andauernden Sandsturm restlos vernichtet worden war? Wen interessierte es schon in diesem Land, was der andere besessen, was er jemals getan hatte? – Er ließ Tür und Fenster nicht aus den Augen. »Warum kommst du nicht heraus, Amigo? Bist du allein im Haus?«

    »Nein, Señor!« rief es dunkel. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich werde die Tür öffnen.«

    Eaton wartete mit dem Gewehr im Anschlag. Er stand bereit, die Beine etwas gespreizt, den Körper ein wenig vorgebeugt. Vielleicht war der Mann im Haus voller Heimtücke. Wie sollte er es wissen? Er mußte dem Manne erst einmal in die Augen gesehen haben…

    In der Scheune hinter ihm rumorte es. Bleibt in der Deckung! dachte er. Kommt um Gottes willen nicht heraus!

    Jetzt polterte hinter der Tür der Querbalken aus der Verankerung. Dann wurde die Tür langsam aufgedrückt.

    Big Eaton sah eine Hand, dann verschwand sie wieder. Dafür tauchte ein dunkles Gesicht auf. Die Gesichtszüge konnte er noch nicht klar genug erkennen, aber es war ein Mexikaner – und er hielt das Gewehr schußbereit.

    Ein kleiner, drahtiger Mexikaner, der bestimmt nicht älter als zwanzig Jahre alt war…

    »Nicht schießen, Señor! sagte er undeutlich und trat noch weiter hervor, so daß das Sonnenlicht sein Gesicht traf… Helfen Sie mir, Señor!«

    »Du brauchst Hilfe?« Big Eaton sah schnell umher und zum Talrand hinauf. »Haben wir dir nicht schon geholfen?«

    »Ja, Señor. Ohne Sie wäre ich jetzt tot. Die Bravados hätten diesmal das Haus gestürmt. Ich hätte sie nicht allein abwehren können. Bitte, kommen Sie…«

    Mit dem jungen Mexikaner ging eine Wandlung vor. Er erschlaffte jäh und senkte das Gewehr. Der harte Ausdruck im Gesicht verschwand. Er verzog müde und abgespannt das Gesicht und trat zur Seite.

    Da ging Big Eaton auf ihn zu und verharrte neben ihm, warf einen Blick ins Halbdunkel des Hauses und fragte mit schleppender Stimme: »Wer ist noch im Haus, Amigo?«

    »Mein Vater und mein Bruder, Señor…« Der Mexikaner sah an Eaton vorbei. »Pablo ist draußen. Die Banditen werden ihn erschossen haben.«

    »Ja«, nickte Eaton. »Er lag hinter dem Scheunentor. – Warum kommen dein Vater und dein Bruder nicht heraus?«

    »Sie – können das nicht mehr, Señor«, flüsterte der Mexikaner. In seinem Gesicht zuckte es heftig.

    Eaton begriff. Er ging durch die Tür, stellte sich an die Seite und ließ den Mexikaner vorbei. Im halbdunklen Raum, dem einzigen in diesem Haus, sah es furchtbar aus. Der Tisch war umgestoßen und als Deckung benutzt worden. Hocker lagen wild umher. Die Schlaflager waren zerwühlt. Aus einem Wasserfaß war das Wasser herausgelaufen, eine große Lache bedeckte den Lehmboden. Zwei Männer lagen im Raum. Der Mexikaner, der neben Eaton stand, hatte große Ähnlichkeit mit diesen beiden Männern, denen kein Mensch mehr helfen konnte.

    »Warum?« fragte Big Eaton mit plötzlicher Heiserkeit. »Warum das alles, Amigo?«

    Der junge Mexikaner warf sich mit dem Rücken gegen die Wand und rieb sich das Gesicht. Der glühende Wille zum Kämpfen und Durchhalten war vorbei. Tapfer hatte er sich geschlagen. Doch dieses Ende traf ihn schwer und ließ ihn zittern. Mühsam sagte er: »Mein Vater wollte nicht mehr mitmachen. Schon lange nicht mehr. Darum haben die Banditen uns angegriffen, Señor. Wir wollten in Frieden leben, aber die gemeinen Halunken ließen das nicht zu. Jetzt

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