Verpass nicht deine Chance: Dr. Norden Bestseller 431 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
»Hast du das gelesen, Dan?« fragte Felicitas Norden ihren Mann, den Allgemeinmediziner Dr. Daniel Norden, mit betroffener Miene. »Da könnte einem ja angst und bang werden.« »Was ist passiert?« »Schon wieder wird eine junge Frau vermisst. Hier steht es: Sabine Meister, 25 Jahre alt, ist vor einer Woche auf dem Nachhauseweg von einem Kinobesuch verschwunden. Niemand hat sie seither mehr gesehen. Keiner weiß, wo sie geblieben ist. Ist das nicht furchtbar?« »Grauenhaft. Stell dir mal die Angehörigen vor. Die müssen doch verrückt werden in dieser Ungewissheit«, teilte Daniel das Entsetzen seiner Frau. »Dabei geschieht das öfter, als man gemeinhin annimmt. Etliche Menschen verschwinden Jahr für Jahr, ohne dass je wieder eine Spur von ihnen zu finden wäre.« »Das erinnert mich an diesen schrecklichen Film, den wir neulich im Fernsehen angeschaut haben. Weißt du noch?« Selbst wenn sie nur daran dachte, kroch eine Gänsehaut über Fees Rücken. »Meinst du die Geschichte des jungen Mannes, der sich auf die Suche nach seiner Freundin macht, die verschwunden ist?«
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Dr. Norden
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Buchvorschau
Verpass nicht deine Chance - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 431 –
Verpass nicht deine Chance
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
»Hast du das gelesen, Dan?« fragte Felicitas Norden ihren Mann, den Allgemeinmediziner Dr. Daniel Norden, mit betroffener Miene. »Da könnte einem ja angst und bang werden.«
»Was ist passiert?«
»Schon wieder wird eine junge Frau vermisst. Hier steht es: Sabine Meister, 25 Jahre alt, ist vor einer Woche auf dem Nachhauseweg von einem Kinobesuch verschwunden. Niemand hat sie seither mehr gesehen. Keiner weiß, wo sie geblieben ist. Ist das nicht furchtbar?«
»Grauenhaft. Stell dir mal die Angehörigen vor. Die müssen doch verrückt werden in dieser Ungewissheit«, teilte Daniel das Entsetzen seiner Frau. »Dabei geschieht das öfter, als man gemeinhin annimmt. Etliche Menschen verschwinden Jahr für Jahr, ohne dass je wieder eine Spur von ihnen zu finden wäre.«
»Das erinnert mich an diesen schrecklichen Film, den wir neulich im Fernsehen angeschaut haben. Weißt du noch?« Selbst wenn sie nur daran dachte, kroch eine Gänsehaut über Fees Rücken.
»Meinst du die Geschichte des jungen Mannes, der sich auf die Suche nach seiner Freundin macht, die verschwunden ist?«
»Genau die. Er findet den Täter, und um herauszufinden, was seiner Freundin widerfahren ist, läßt er sich mit ihm ein …«
»Und wird einfach in eine Holzkiste gelegt. Entsetzlich. Ich weiß gar nicht, was für Menschen das sind, die Gefallen an solchen Geschichten finden. Ich persönlich finde das abartig.«
»Zumal solche Fälle ja tatsächlich vorkommen«, kam Felicitas auf den Grund dieses Gesprächs zurück. »Das ist schon die dritte Frau, die diesen Monat spurlos verschwindet. Meinst du, ich sollte mit Anneka darüber sprechen, dass sie besonders vorsichtig sein soll, wenn sie alleine unterwegs ist?«
Daniel Norden antwortete nicht sofort. Sorgfältig wie immer wägte er Nutzen und Risiko ab, ehe er seine Meinung kundtat.
»Einerseits ist es gut, den Kindern bewusst zu machen, dass diese Welt nicht nur von lauter netten Menschen bewohnt wird. Andererseits wollen wir ihnen nicht das Vertrauen und die Sorglosigkeit nehmen«, erklärte er schließlich nachdenklich. »Im Grunde genommen denke ich nicht, dass Anneka eine Gefahr droht. Immerhin ist sie abends zu Hause, wenn es dunkel wird und stets mit ihren Freundinnen unterwegs. Trotzdem solltest du das Thema nebenbei einmal ansprechen.«
Felicitas faltete die Zeitung zusammen und bedachte die Worte ihres Mannes. Schließlich nickte sie.
»Du hast recht. Ich werde es nebenbei erwähnen, damit sie darauf aufmerksam wird, aber nicht in Panik verfällt. Anneka ist so ein Sensibelchen, da muss man immer vorsichtig sein, was man sagt.«
»Lieber sensibel und feinfühlig, als ein gefühlloser Trampel, der gedankenlos durch die Welt marschiert«, konstatierte Daniel Norden trocken.
Felicitas lachte.
»So ein Kind würde gar nicht in unsere Familie passen. Ich denke, es macht sehr viel aus, was man seinen Kindern vorlebt.«
»In dir haben sie das beste Beispiel. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du die Mutter meiner, unserer Kinder bist. Es ist durchaus keine Selbstverständlichkeit, sich in Erziehungsfragen so einig zu sein.«
»Wie es keine Selbstverständlichkeit ist, nach so vielen Jahren immer noch so eine gute Ehe zu führen«, antwortete Felicitas liebevoll lächelnd.
Die Betroffenheit über die traurige Zeitungsnachricht war in den Hintergrund getreten und hatte einer tiefen Zufriedenheit über ihr Schicksal Platz gemacht, das sie vor so langer Zeit an Daniel gebunden hatte, mit einem starken Band, das kein Problem der Welt zu durchtrennen vermochte.
*
Diese beglückende Erfahrung war Nadine Leskow in ihrem noch jungen Leben verwehrt geblieben. Nach einer zwar liebevollen, aber dennoch schwierigen Kindheit hatte sie nach dem allzu frühen Tod ihrer Mutter in den Armen eines jungen Mannes Trost gesucht. Aus dieser Verbindung war ihr jedoch nur ein Kind geblieben, der inzwischen fünfzehnjährige Jonas. Er war ihr Halt und ihre Stütze. Für ihn allein fand sie die Kraft, die kleine Gärtnerei aufrechtzuerhalten, die sie von ihrer Mutter geerbt und nach ihrer Volljährigkeit übernommen hatte. Nun aber drohten ihr die Sorgen über den Kopf zu wachsen.
»Wenn das Geschäft weiter so schlecht geht, muss ich das Häuschen von Mutter doch verkaufen«, erklärte Nadine eines Abends, als sie wieder einmal vor wahren Stapeln an Papier saß und hin und her rechnete.
»Und wo wollt ihr dann wohnen?« fragte ihre Freundin Clara sachlich, wie es ihre Art war, zurück. »Warum verkaufst du nicht die Gärtnerei und suchst dir eine andere Arbeit?«
»Seid ihr alle beide verrückt geworden?« mischte sich Jonas empört ein. Er saß mit am Tisch, die langen Beine lässig ausgestreckt und hatte bisher schweigend zugehört. Von Kindesbeinen an war er es gewohnt, in alle Diskussionen mit einbezogen zu werden und scheute sich daher nicht davor, offen seine Meinung zu sagen. »Wenn wir die Gärtnerei verkaufen, hat Mama keine Einnahmequelle mehr. So leicht ist es heutzutage nicht, einen anderen Job zu finden, zumal sie nichts anderes gelernt hat. Wovon sollen wir also leben?«
»Hast du eine bessere Idee?« funkelte Nadine ihren Sohn herausfordernd an und warf die lockigen blonden Haare in den Nacken.
»Warum hörst du nicht endlich auf mich und suchst dir einen reichen Mann?«
»Kannst du mir mal erklären, wo ich den hernehmen soll? Ich stehe den ganzen Tag mit erdigen Fingern in der Gärtnerei, züchte Pflanzen, schneide Blumen, topfe um, pflanze ein, binde Sträuße und Kränze. Ich habe keine Zeit, einen Mann kennenzulernen. Und wer will schon eine Frau mit dreckigen Fingern?«
»Warum gehst du nicht ins Internet?« wagte Clara einen Vorschlag, von dem sie genau wußte, wie ihre beste Freundin darauf reagieren würde.
»Bist du übergeschnappt? Nein danke, das habe ich wirklich nicht nötig. Da treiben sich nur Halunken und Taugenichtse herum, die sich hinter irgendwas verstecken müssen. Nein, vielen Dank, nicht mit mir.«
»Erstaunlich, wie konservativ deine Mutter sein kann«, frotzelte Clara und grinste Jonas an. Der lächelte in stillem Einverständnis zurück.
»Ich sage dir jetzt mal was. Ich sitze den ganzen Tag in meinem Büro herum und habe außer den lieben Kollegen von der Bank auch keinen Kontakt zur Außenwelt. Deshalb habe ich mich bei so einem Partnerinstitut angemeldet. Und ich sage dir, das ist ein voller Erfolg. Ich habe schon ein paar sehr nette Männer getroffen. Besonders einer hat es mir angetan«, geriet Clara unvermittelt ins Schwärmen.
Nadine starrte ihre beste Freundin entsetzt an.
»Du hast dich mit wildfremden Menschen getroffen?«
»Was regst du dich denn so auf? Wenn ich einen auf der Straße oder im Kino treffe und mich mit ihm verabrede, dann weiß ich doch auch nicht, ob er ein Verbrecher ist oder nicht.«
»Unsinn. Einem Menschen sieht man es an den Augen an, ob er gut oder böse ist. Meine Menschenkenntnis hat mich noch nie im Stich gelassen«, gab Nadine entschieden zurück.
»Ihr beiden benehmt euch wie die kleinen Kinder. Dabei haben wir ganz andere Probleme«, machte Jonas der freundschaftlichen Auseinandersetzung schließlich ein Ende. »Internetbörsen mögen sicher besser sein als ihr Ruf und sind inzwischen sogar geprüft und anerkannt. Das heißt aber nicht, dass Mama dort so schnell, wie es nötig ist, den Traumprinzen mit dickem Bankkonto findet. Wir werden uns selbst helfen müssen.«
»Dein Sohn hat recht«, gab sich Clara Schmahl seufzend geschlagen und zwinkerte Jonas zu. Sie war seine Taufpatin, und die beiden verband inzwischen obendrein eine