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Die alleinerziehende Mutter und der Milliardär: Die milliardenschweren Durand Brüder, #3
Die alleinerziehende Mutter und der Milliardär: Die milliardenschweren Durand Brüder, #3
Die alleinerziehende Mutter und der Milliardär: Die milliardenschweren Durand Brüder, #3
eBook241 Seiten3 Stunden

Die alleinerziehende Mutter und der Milliardär: Die milliardenschweren Durand Brüder, #3

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Über dieses E-Book

Ein mürrischer Milliardär, der sich nicht verlieben will …

Der Milliardär und Anwalt Guillaume "Gui" Durand hat miterlebt, wie sich seine beiden Brüder von den unverhohlenen Kuppeleien ihres Großvaters haben ködern lassen. Er ist fest entschlossen, nicht denselben Fehler zu machen. Unter dem Vorwand eines wohltätigen Projekts, hat sein Großvater Gui damit beauftragt, Riley Greene dabei zu helfen, das Sorgerecht für ihre entzückende Nichte und ihren bezaubernden Neffen zu gewinnen. Nachdem er gesehen hat, wie seine Brüder auf ihre Wohltätigkeitsprojekte hereingefallen sind, hat er nicht vor, Rileys Charme zu verfallen.

Bis er sie kennenlernt.

Sie ist offen und warmherzig, und sie berührt sein Herz auf eine Weise, wie es noch keine andere Frau getan hat.

Riley weiß, dass es ein harter Kampf wird, das Sorgerecht für die Zwillinge ihrer verstorbenen Schwester zu bekommen, aber sie will alles tun, um sie von ihrem Vater fernzuhalten. Einen erfolgreichen Anwalt auf ihrer Seite zu haben, ist gut. Aber Gefühle für diesen Anwalt zu haben, ist weniger vorteilhaft.

Gui zu widerstehen, erweist sich als Herausforderung. In dem Moment, in dem sie ihn kennenlernt, spürt Riley sofort eine brennende Chemie zwischen ihnen. Als sie und Gui schließlich ihrer Anziehungskraft nachgeben, überkommen Riley große Zweifel. Sollte sie sich wirklich mit einem Mann einlassen, wenn sie sich doch auf die Zwillinge konzentrieren muss? Was sagt ihr Herz?

SpracheDeutsch
HerausgeberLeslie North
Erscheinungsdatum5. Juni 2023
ISBN9798223204534
Die alleinerziehende Mutter und der Milliardär: Die milliardenschweren Durand Brüder, #3

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    Buchvorschau

    Die alleinerziehende Mutter und der Milliardär - Leslie North

    1

    Für einen Julinachmittag in Paris war die Luft ungewöhnlich kühl und angenehm, doch Guillaume Durand spürte, wie ihm trotz der Außentemperatur der Schweiß auf der Stirn stand. Er begann, gedankenlos mit den Fingern auf dem kleinen Holztisch im Papillon zu trommeln. Er liebte das Gartencafé, das sich um die Ecke der Anwaltskanzlei Simone et Givet befand, in der er Juniorpartner war. Ein Kellner in Röhrenjeans und einem weißen T-Shirt mit aufgekrempelten Ärmeln kam auf ihn zu.

    „Monsieur." Er stellte eine Mokkatasse vor Gui auf den Tisch und nickte.

    „Merci", sagte Gui und süßte den Kaffee nach seinem Geschmack, bevor er einen Blick auf seine Armbanduhr warf.

    Seine Klientin, Riley Greene, verspätete sich offensichtlich.

    Zwar nur um fünf Minuten, aber immerhin.

    Möglicherweise hatte sie sich verirrt, aber es schien eher unwahrscheinlich zu sein. Sie hatte lange genug hier in Paris gelebt, um sich auszukennen. Das wusste er, weil er so viel Zeit damit verbracht hatte, Nachforschungen über sie anzustellen.

    Sollte er sie anrufen?

    Er seufzte und ärgerte sich über sich selbst, weil er derart pedantisch war, dann trank er den mit Zucker versetzten Espresso. Natürlich würde das Koffein kaum dazu beitragen, seine Nerven zu beruhigen, wobei es jedoch untypisch für ihn war, derart nervös zu sein.

    Er wusste, dass er sich wegen eines einfachen Sorgerechtsfalls keine Gedanken machen musste. Immerhin hatte er es bei seinen üblichen Fällen mit hochkarätigen Klienten und Millionenbeträgen zu tun. Aber es war nicht der Fall selbst, der ihn beunruhigte, sondern vielmehr der Grund, warum er diesen kleinen, obskuren Pro-Bono-Fall überhaupt angenommen hatte.

    Einfach ausgedrückt: Er wurde bestraft. Nicht von den Seniorpartnern der Anwaltskanzlei, sondern von seinem eigenen Großvater. Nachdem Gui und seine beiden Brüder „den Familiennamen beschmutzt" hatten, indem sie mit einer Kneipenschlägerei in der Boulevardpresse gelandet waren, hatte Laurent darauf bestanden, dass jeder von ihnen ein wohltätiges Projekt übernahm, das ihr Großvater für sie auswählte. Philippe, ihr ältester Bruder, war als Erster an der Reihe gewesen. Aufgrund seines Jobs in der PR-Branche war er damit beauftragt worden, die Karriere einer aufstrebenden Künstlerin zu fördern, die die Enkelin eines von Laurents ältesten Freunden war. Sébastien, ihr mittlerer Bruder, war ein Zahlenguru und hatte den Auftrag gehabt, einer Schönheitssalonbesitzerin zu helfen, deren Geschäft in Schwierigkeiten geratenen war. Laurent hatte erfahren, dass sie nach einem One-Night-Stand mit Bastiens Kind schwanger war.

    Gui war der Letzte, denn er hatte erst in den letzten Tagen den Auftrag erhalten, Miss Riley Greene in ihrem Sorgerechtsstreit zu vertreten.

    Der Fall an sich bereitete ihm kein Kopfzerbrechen, denn vom beruflichen Standpunkt her war er alles andere als beängstigend. Doch in ihm wuchs langsam ein Verdacht und er glaubte zu wissen, worauf sein Großvater eigentlich hinauswollte. Er hatte das Gefühl, dass Laurent versuchte, in seinem hohen Alter den Heiratsvermittler zu spielen.

    Doch viel schlimmer war, dass es funktionierte. Zumindest hatte es bisher funktioniert. Philippe war unsterblich in seine neue Frau verliebt. Bastien - der ehemals eingeschworene Playboy - war überglücklich, Vater zu werden und sich ein Leben mit der Mutter des Kindes aufzubauen. Gui freute sich aufrichtig für seine Brüder, doch das bedeutete nicht, dass er vorhatte, ihrem Beispiel zu folgen. Laurent hatte für jeden von Guis Brüdern genau die richtige Frau ausgesucht, und sie hatten sich direkt in eine Romanze gestürzt, genau wie er es geplant hatte.

    Aber Gui hatte nicht die Absicht, sich auf Laurents Kuppeleien einzulassen und sich zu verlieben. Weder in Riley Greene noch in sonst irgendjemanden. Wenn er Lust auf Melodramatik hatte, würde er Reality-Fernsehen einschalten. In seinem wirklichen Leben zog er es vor, alles etwas unkomplizierter und einfacher zu gestalten.

    Guis Handy klingelte, und er musste lachen, als er sah, wer der Anrufer war. Es war sein ältester Bruder, Philippe.

    „Du musst meine Gedanken gelesen haben", sagte er.

    „Warum das?", fragte Philippe.

    „Ich habe gerade über dich und Violet und die Hochzeit nachgedacht. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du, die Distanziertheit in Person, jetzt verheiratet bist." Gui stellte sich vor, wie Laurent sich die Hände rieb, weil sein Plan aufgegangen war.

    „Wenn es passt, dann passt es eben, sagte Philippe. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich heute Morgen mit deiner Klientin wegen des Sorgerechtsfalls triffst.

    „Tatsächlich warte ich gerade auf besagte Klientin."

    „Ich kann es kaum erwarten, sie kennenzulernen, sagte Philippe mit einem schelmischen Unterton in der Stimme. „Du weißt, dass Laurent sie extra für dich ausgesucht hat, nicht wahr?

    Sein Bruder war also der gleichen Meinung wie er.

    „Mein Gott, Philippe, du weißt doch, dass ich keine Zeit für Romantik habe." Und er war auch nicht in der Stimmung dafür. Seine Arbeit hielt ihn auf Trab und war befriedigend. Ihm wurde flau im Magen, wenn er daran dachte, sich auf eine Romanze einzulassen.

    „Komm schon, Gui, es könnte Spaß machen, zur Abwechslung auch mal auszugehen. Du bist ständig nur am Arbeiten."

    „Ich gehe durchaus mit Frauen aus, Philippe, aber du weißt, dass Laurent kein einfaches Date im Sinn hat." Gui hatte nichts gegen gelegentliche Verabredungen einzuwenden. Natürlich genoss er die Gesellschaft schöner Frauen, aber seit dem College hatte er keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt. Und die war eine Katastrophe gewesen. „Er will mich verkuppeln und mich dazu bringen, dass ich mich häuslich niederlasse. Du kannst dich sicher noch daran erinnern, wie meine letzte feste Beziehung gelaufen ist."

    „Das war auf dem College, Gui."

    „Ja, und diese eine Beziehung hat mir genug Ärger für mein ganzes Leben beschert." Gui sah in seiner Zukunft weder die Liebe noch die Ehe. Dessen war er sich sicher.

    „Ich will damit nur sagen, dass alles möglich ist." Gui konnte sich das Grinsen auf Philippes Gesicht vorstellen. Er konnte es praktisch in der Stimme seines Bruders hören. „Wenn sogar Bastien Vater und Ehemann werden kann, kannst du vielleicht auch die Richtige finden."

    „Ich bin nicht Bastien, wandte er ein. „Und ich bin nicht du. Mir gefällt mein Leben, und ich habe nicht vor, es zu ändern.

    Ganz gleich, welche Pläne Laurent ausgeheckt hatte, oder wie sicher er sich war, dass die Teile seines Plans aufgehen würden.

    War Gui selbst der nächste Teil von Laurents Plan?

    Er schob seine leere Kaffeetasse mit einem Finger von sich, als ein Gefühl der Verärgerung in ihm aufstieg.

    „Stört es dich denn überhaupt nicht, dass wir im Grunde Laurents wohltätige Projekt sind?" Laurent mochte ihnen ihre Rollen zugewiesen haben, aber Gui war überzeugt davon, dass es nicht Laurents Hauptziel war, den fraglichen Frauen zu helfen. Er war vielmehr daran interessiert, sich mit ihrem Liebesleben zu befassen und Amor zu spielen.

    „Ich denke nicht, sagte Philippe. „Für mich hat es ganz gut funktioniert.

    In diesem Moment summte Guis Handy und kündigte ihm den Erhalt einer Nachricht an. Er warf einen Blick darauf und schüttelte den Kopf. Sie war von Laurent.

    „Ich habe gerade eine Nachricht von Laurent bekommen. Wie auch immer, ich sollte jetzt auflegen. Die Klientin wird jeden Moment eintreffen."

    Sie hätte schon längst hier sein sollen, dachte er bei sich.

    „Viel Glück, Bruder."

    Gui beendete das Gespräch mit Philippe und las Laurents Nachricht.

    Laurent - Miss Greene und ich haben gerade miteinander gesprochen. Sie ist auf dem Weg zu dir. Hab Geduld. Sie ist wegen eures Treffens nervös.

    Gui schüttelte den Kopf, als er die Nachricht las. Manchmal schien es, als könne Laurent seine Gedanken lesen.

    Gui - Zeitraubender Sorgerechtsstreit, pro bono, spät dran UND nervös. Genau die Art von Klient, die ich gernhabe. Danke, Laurent.

    Laurent - Du weißt, ich habe Winnie versprochen, dass du dich gut um ihre Nichte kümmern wirst.

    Natürlich hatte Gui das nicht vergessen. Es war einer der Gründe, warum er trotz seines Gemurres nicht wirklich versucht hatte, sich vor der wohltätigen Arbeit zu drücken. Riley Greene war die Nichte von Laurents ehemaliger persönlicher Assistentin. Winnie hatte ihn und seine Brüder großgezogen und war für Gui wie eine Mutter gewesen. Wäre sie direkt zu ihm gekommen und hätte ihn um Hilfe für ihre Nichte gebeten, hätte er sofort zugestimmt.

    Aber nein, die Bitte - oder besser gesagt, die Forderung - kam von seinem herrischen Großvater.

    Laurent – Dies ist ein persönlicher Gefallen. Verhalte dich entsprechend.

    Gui schnaubte und warf sein Handy auf den Tisch. Er war zwar für seine Fähigkeit bekannt, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, doch die Arroganz und Herrschsucht seines Großvaters brachten ihn jedes Mal aus der Fassung. Er war ein erwachsener Mann, der sich dem Willen seines Großvaters unterwarf, als wäre er ein Teenager, der sich danebenbenommen hatte und unter Hausarrest gestellt worden war. Es ärgerte Gui, dass Laurent glaubte, ihn einfach bestrafen zu können, indem er damit drohte, Guis Treuhandfonds einzubehalten.

    Er brauchte den verdammten Treuhandfonds nicht einmal. Er war ein erwachsener Mann und verdiente außerordentlich gut. Das Geld, das er von seinen verstorbenen Eltern geerbt hatte, hatte er nie angerührt, und er hatte auch nicht die Absicht, es zu tun. Doch die Vorstellung, dass sein Großvater es einbehalten könnte, würde bedeuten, dass Gui das Familienerbe oder die damit verbundenen Privilegien nicht verdient hatte. Und damit traf Laurent bei ihm einen Nerv. Gui war gerade einmal zwei Jahre alt gewesen, als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren. Laurent war der einzige Elternteil, an den er sich erinnern konnte. Er und seine Brüder hatten praktisch ihr ganzes Leben lang danach gestrebt, den strengen, anspruchsvollen Maßstäben dieses Mannes gerecht zu werden. Der Morgen, nachdem die Geschichte in der Boulevardzeitung erschienen war, war … furchtbar gewesen. Gui lief immer noch ein Schauer über den Rücken, wenn er an die Wut in Laurents Stimme dachte, als er sie zurechtgewiesen hatte.

    Er hätte an jenem Abend wie geplant zu Hause bleiben sollen, doch dann hatte Bastien ihn überredet, sich ihnen anzuschließen. Und dann war es zu dem Kampf gekommen und jemand hatte zu einem ungünstigen Zeitpunkt ein Foto geschossen. Dieses war in der Boulevardpresse erschienen und nun mussten sie die Konsequenzen tragen.

    Und jetzt wartete er hier auf Miss Riley Greene.

    Er seufzte und griff nach seinem Handy.

    Laurent - Gui? Bist du noch da?

    Gui - Keine Sorge, Grand-père. Ich kümmere mich darum. Natürlich werde ich mich der Klientin gegenüber absolut professionell verhalten. Kein Problem.

    Gui blickte von seinem Handy auf und sah die schönste Frau, der er je begegnet war, direkt auf ihn zukommen. Er starrte sie einen Moment lang fassungslos an. Natürlich hatte er sich über sie informiert, um sich auf dieses Treffen vorzubereiten, aber sie in natura zu sehen, traf ihn völlig unvorbereitet. Sie hatte ihr dunkles Haar zu einem losen Knoten hochgesteckt, wobei ihr einige Strähnen auf die sonnengeküssten Wangen fielen. Sie fixierte ihn mit ihren haselnussbraunen Augen, als sie sich ihm näherte, während sie ihren zierlichen, aber kurvenreichen Körper auf eine Weise hin und her wiegte, der auf unschuldige Art verführerisch war.

    Er wurde von einer Woge der Begierde durchströmt, als sie auf ihn zukam. Ihr Anblick rief Empfindungen in ihm wach, die er entweder verdrängt oder mit seiner Arbeit überlagert hatte.

    Verdammt. Verdammt. Verdammt.

    Er konnte damit umgehen, dass sie zu spät und nervös war, und war gegen die Tatsache gewappnet, dass ihr Fall zeitraubend und pro bono war.

    Doch Rileys Schönheit würde ein Problem sein. Würde er wirklich in der Lage sein, sich absolut professionell zu verhalten, solange sie derart umwerfend aussah?

    Mit wild pochendem Herzen stand er auf, um sie zu begrüßen.

    Riley erkannte den Pariser Milliardär und Anwalt Guillaume Durand, über den sie gelesen hatte, sofort, als sie ihn sah. Er sah besser aus als jeder andere Mann, dem sie je begegnet war, und trug einen dreiteiligen Anzug und einen strengen, geschäftsmäßigen Ausdruck im Gesicht. Tante Winnie hatte ihr gesagt, dass Guillaume attraktiv sei. Sie hatte ihn als den ernsthaftesten und sensibelsten der drei Durand-Brüder beschrieben, die sie mit aufgezogen hatte.

    Er wirkte tatsächlich sehr ernst. Und sah gleichzeitig umwerfend aus.

    Die meisten Anwälte, die sie kannte, waren ehrgeizig und arrogant. Sie hoffte, dass er sensibel genug war, um Verständnis für ihre missliche Lage aufzubringen, aber in Wirklichkeit spielte Sensibilität keine Rolle. Und so gern sie ihre Finger in seinem gewellten blonden Haar vergraben und mit den Händen über seien breite, muskulöse Brust gestrichen wäre, war dieses unangebrachte Verlangen jedoch nicht von Bedeutung. Solange er gut genug war, um ihren Fall zu gewinnen, war das das Einzige, was sie interessierte.

    Doch sein gutes Aussehen und sein selbstbewusstes Auftreten schüchterten sie ein. Sie versuchte vergebens, all ihren Mut zusammenzunehmen und konnte nur daran denken, wie altmodisch sie in ihrem fließenden Kleid mit Geo-Print aussah. Sie hatte es sich schnell übergeworfen, weil sie in Eile gewesen war. Sie hatte die Haare lose hochgesteckt und sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich zu schminken. Nun ja, zumindest trug sie hübsche hochhackige Schuhe, auch wenn sie schon ein wenig abgewetzt waren. Durand hielt sie wahrscheinlich für eine unordentliche Chaotin.

    Damit hätte er nicht einmal unrecht. Ihr Leben war im Moment alles andere als übersichtlich und geordnet. Seit dem Verlust ihrer großen Schwester hatte sie täglich mit ihrer Trauer zu kämpfen. Dazu kam noch die Angst, das Sorgerecht für ihre Nichte und ihren Neffen nicht zu bekommen. Riley hatte das Gefühl, als würde sie ertrinken. Als Tante Winnie dafür gesorgt hatte, dass Laurent Durand sich ihrer Sache annahm, hatte sie zum ersten Mal seit langem aufgeatmet. Vielleicht wäre sein Enkel in der Lage, ihr zu helfen. Es war ihr zuwider, dass er für die Arbeit an ihrem Fall nicht bezahlt würde, denn sie wollte kein Sozialfall sein. Im Moment hatte sie jedoch keine andere Wahl. Es stand zu viel auf dem Spiel, denn sie lief Gefahr, das zu verlieren, was ihr lieb und teuer war. Wenn sie Glück hatte, würde sich dank Guillaume Durand das Blatt vielleicht zu ihren Gunsten wenden.

    „Sind Sie Guillaume Durand?", fragte sie und streckte eine Hand aus, um die seine zu schütteln. Einen Moment wurde sie von Hoffnung durchströmt, doch im nächsten verlor sie das Gleichgewicht und stolperte über ihre hübschen, abgewetzten Absätze.

    Riley fiel mit dem Gesicht voran. Sie streckte die Hände aus, um sich abzufangen und stützte sich auf dem Cafétisch ab, wobei sie ihn fast umgeworfen hätte. Sie schaffte es gerade noch, sich aufrecht zu halten, doch eine Espressotasse und ein kleiner Löffel klapperten auf den Boden. Glücklicherweise war außer ihrem Stolz nichts zerbrochen. Mit gesenktem Haupt sah sie, wie Monsieur Durand sich bückte und die heruntergefallenen Gegenstände aufhob.

    „Geht es Ihnen gut?", fragte er.

    Es wäre besser, wenn sich ein Loch im Boden auftäte, um mich auf magische Weise zu verschlucken.

    Sie richtete sich auf und strich sich die vereinzelten Haarsträhnen zurecht, die aus ihrem nun noch unordentlicheren Knoten gerutscht waren und ihr an ihrem verschwitzten Gesicht klebten.

    „Es geht mir gut", sagte sie, doch sie spürte, wie sie errötete und vor Panik unter den Achseln zu schwitzen begann. Eine innere Stimme schrie: LAUF UM DEIN LEBEN!, aber sie blieb an Ort und Stelle und stand so aufrecht, wie es ihr gebrochener Absatz zuließ.

    Ein Teil von ihr hätte am liebsten Reißaus genommen, doch sie wusste, dass sie das nicht tun konnte. Sie hatte eine Pflicht zu erfüllen, die wichtiger war als ihr Ego, ihr Privatleben und sogar wichtiger als ihre geistige Gesundheit. Ihre Schwester hatte ihr ihr wertvollstes Gut anvertraut - ihre Kinder. Allison und Liam brauchten sie.

    „Miss Greene?"

    Zögernd wagte Riley es, sich dem gut aussehenden Anwalt zuzuwenden, und war überrascht, einen freundlichen Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen. Er streckte eine Hand aus und wies auf einen Stuhl.

    „Möchten Sie sich setzen und mir mehr über Ihren Fall erzählen?"

    Sie wurde von einem warmen Gefühl durchströmt, als hätte jemand fürsorglich einen Arm um sie gelegt. Vielleicht war er nicht nur ein gut aussehender, arroganter Anwalt. Vielleicht hatte er auch ein Herz. Vielleicht würde es funktionieren.

    Es musste funktionieren.

    Sie nickte.

    „Danke", sagte sie und setzte sich.

    2

    Wenigstens war sie unbeholfen.

    Als Riley im Café auf ihn zugekommen war, hatte Gui sich Sorgen gemacht, dass er sich von der Anziehungskraft, die er ihr gegenüber empfand, ablenken lassen würde. Sie war eine natürliche Schönheit, wenn auch ein wenig unordentlich. Sie wirkte, als wäre sie vor kurzem aus dem Bett gekrochen und in ein Paar Stöckelschuhe geschlüpft. Trotz ihres zerzausten Haars und des übergroßen Kleides hatte sie eine beeindruckende Ausstrahlung. Es hatte den Anschein, als hätte sie keine Zeit, sich um ihr Aussehen zu kümmern und hätte

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