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Die falsche Verlobung des Milliardärs: Die milliardenschweren Durand Brüder, #1
Die falsche Verlobung des Milliardärs: Die milliardenschweren Durand Brüder, #1
Die falsche Verlobung des Milliardärs: Die milliardenschweren Durand Brüder, #1
eBook242 Seiten27 Stunden

Die falsche Verlobung des Milliardärs: Die milliardenschweren Durand Brüder, #1

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Über dieses E-Book

In der Liebe und in der Kunst liegt die Schönheit im Auge des Betrachters …

 

Für den milliardenschweren bösen Buben Philippe Durand ist die Liebe wie das Vermischen von Öl und Wasser … Es verursacht ein heilloses Durcheinander. Nachdem Philippe und seine Brüder in eine unangenehme Kneipenschlägerei geraten, verlangt ihr Großvater von ihnen allen, dass sie gemeinnützige Arbeit leisten, andernfalls wird er sie enterben …

 

Philippe wird beauftragt, der hinreißenden, wenn auch unbeholfenen amerikanischen Künstlerin Violet Shaw bei der Organisation einer örtlichen Kunstausstellung unter die Arme zu greifen. Es dauert nicht lange, bis diese Frau mit ihren Farbklecksen seine Welt so bunt gestaltet, wie er es nie erwartet hätte. Plötzlich scheint der Gedanke an ein Durcheinander in seinem Leben gar nicht mehr so furchtbar zu sein …

 

Violet ist sich ihres Talents als Künstlerin nicht sicher, aber sie ist absolut davon überzeugt, dass Philippe Durand der umwerfendste Mann ist, dem sie je begegnet ist. Aus diesem Grund kommen ihr in seiner Nähe ständig Dinge über die Lippen, die sie eigentlich gar nicht aussprechen will. Bei einer Pressekonferenz für die Kunstausstellung verkündet sie sogar versehentlich, dass sie und Philippe verlobt sind! Zum Glück springt Philippe sofort für sie in die Bresche und bestätigt ihre Beziehung.

 

Violet fühlt sich jedoch nicht nur zu ihm hingezogen. Sie hat sich Hals über Kopf in einen Mann verliebt, dessen größte Angst ist, sich zu verlieben ...

SpracheDeutsch
HerausgeberRelay Publishing
Erscheinungsdatum5. Juni 2023
ISBN9798215900666
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    Buchvorschau

    Die falsche Verlobung des Milliardärs - Leslie North

    1

    Philippe Durand warf einen Blick in den Rückspiegel seines gemieteten Mercedes F-105. Dank des Verkehrs, der praktisch zum Stillstand gekommen war, und der drückenden Hitze eines Sommernachmittags in St. Louis, stand er kurz davor, sich die Haare auszureißen. Er atmete tief durch und ermahnte sich, die Fassung zu bewahren. Je schneller er diese unsinnige Mission, auf die ihn sein Großvater geschickt hatte, beenden konnte, desto schneller würde er zu seinem richtigen Job und Leben in Paris zurückkehren können.

    Sein Handy kündigte ihm den Erhalt einer Nachricht an. Er warf einen Blick darauf und fand ein weiteres Meme mit der inzwischen berüchtigten Schlagzeile vor:

    Reich und Rauflustig!

    Die Playboy-Enkel des Milliardärs Laurent Durand prügeln sich wegen ortsansässiger Darstellerin

    Das Foto war sogar noch schlimmer, denn es zeigte Philippe mit wildem Blick und zerrissenem Hemd. Gui war mit Mayonnaise besudelt, die ihm der Liebhaber der Darstellerin ins Gesicht geschmiert hatte, und Bastien war zu sehen, wie er dem Mann gerade mit der Faust den Schädel einschlagen wollte. Es war sicher nicht der glanzvollste Moment im Leben der Brüder, aber es war auch nicht ihr schlechtester. Und doch war es für ihren Großvater Laurent Durand, der ihnen seit der Veröffentlichung der Boulevardnachrichten täglich die Leviten las, der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte.

    „Ein wenig gemeinnützige Arbeit wird euch lehren, wie man sich benimmt, hatte ihr Großvater erklärt. „Jeder von euch wird ein Projekt meiner Wahl übernehmen, und ich erwarte von euch nicht weniger als euer Bestes. Ich möchte euch daran erinnern, dass euer Treuhandvermögen immer noch meiner Kontrolle obliegt.

    Bei dieser Herausforderung ging es jedoch nicht wirklich ums Geld, sondern vielmehr darum, sich vor ihrem Großvater zu beweisen. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte er sie mit eiserner Faust erzogen, nicht weniger als Spitzenleistungen von ihnen erwartet und immer bekommen, was er wollte. Vielleicht war Laurent deshalb ein so erfolgreicher Geschäftsmann geworden. Es blieb jedoch fraglich, ob es ihn auch zu einem erfolgreichen Erziehungsberechtigten gemacht hatte.

    Der Wagen vor ihm bewegte sich langsam, und einen Moment lang glaubte Philippe, der Stau hätte sich aufgelöst, doch dann blinkten die Bremslichter auf, und er kam wieder zum Stillstand.

    Seine Gedanken wanderten zurück zu seinem Großvater. Als sie noch Kinder waren, hatten Philippe und seine Brüder immer an zweiter Stelle gestanden, denn für Laurent war seine Arbeit stets wichtiger gewesen. Er hatte seine Ziele immer hartnäckig verfolgt und sich auch von Bastiens Fußballspielen oder Guis Konzerten nicht davon abbringen lassen. Laurent hatte sogar Philippes Abschlussfeier am Lycée verpasst, weil er einen Termin mit einem prominenten Kunden nicht hatte verschieben wollen. Die Jungen hatten gelernt, dass nichts wichtiger war, als ein Geschäft zum Abschluss zu bringen, und soweit Philippe wusste, hatte sein Großvater in dieser Hinsicht nie versagt.

    Es war nicht leicht, unter der Knute seines Großvaters aufzuwachsen, aber in gewisser Weise hatte sein Temperament Philippe zu dem Mann gemacht, der er heute war - zielstrebig, distanziert und erfolgreich. Von einem Halbgott wie Laurent erzogen zu werden, bedeutete, hohem Druck und Erwartungen ausgesetzt zu sein, nach deren Erfüllung die Brüder regelmäßig strebten. Mit Ausnahme von Bastien, der sich von den Ambitionen seines Großvaters gerade loszusagen schien.

    Verdammter Bastien. Dank seines mittleren Bruders saßen sie überhaupt erst in diesem Schlamassel. Er war derjenige, der die Schlägerei in der Bar angezettelt hatte, indem er mit der Freundin eines anderen Mannes geflirtet hatte. Sébastien war schon immer der Unruhestifter gewesen, doch dieses Mal hatte er auch Guillaume und Philippe mit hineingezogen. Nachdem der Streit eskaliert war, konnten er und Gui auf keinen Fall tatenlos zusehen, wie ihr Bruder verprügelt wurde - egal, wie sehr er es verdient hatte. Philippe musste sich zwar eingestehen, dass die Schlägerei außer Kontrolle geraten war, aber woher hätte er wissen können, dass jemand Fotos von dem Handgemenge schießen würde?

    Es war peinlich gewesen, als die Geschichte in den Nachrichten erschienen war. Und die darauffolgende Belehrung durch ihren Großvater war demütigend gewesen. Aber die Bestrafung überschritt die Grenze des Erträglichen. Denn nun war er auf dem Weg in den gottverlassenen Mittleren Westen Amerikas, um der Enkelin eines Freundes seines Großvaters einen Gefallen zu tun.

    Die Frau war eine Künstlerin, deren Werke in eine wichtige Ausstellung aufgenommen worden waren. Doch bevor sie nach Paris reisen und sich in den Medienrummel stürzen konnte, brauchte sie offenbar einen Imagewandel. Und genau da kam Philippe ins Spiel, hatte sein Großvater beschlossen. Er war zwar in der Branche tätig und verpasste Menschen von Berufs wegen ein neues Image, wobei seine Marketingfirma sowohl große Konzerne als auch kleine Unternehmen zu ihren Kunden zählte. Aber eine Künstlerin? In diesem Bereich hatte er nicht viel Erfahrung. Doch er durfte es nicht vermasseln, dafür stand einfach zu viel auf dem Spiel. Zum Teufel mit seinem Treuhandfonds - wie sollte er Laurent jemals wieder in die Augen sehen können, wenn er bei dieser Aufgabe versagte?

    „Verdammt", fluchte Philippe, als ihm eine grauhaarige Frau den Weg abschnitt, bevor er über die grüne Ampel fahren konnte. Laut Google-Maps war er nur noch etwa fünf Kilometer von dem Haus der Künstlerin entfernt. Wie lange konnte er denn noch in diesem Stau stehen?

    Philippe seufzte, als er endlich vor einem kleinen blau getünchten Ranchhaus mit einem Schaukelstuhl auf der Veranda anhielt. Er stieg aus dem Wagen und ging eilig zur Haustür. Je schneller er hier fertig war und sich wieder auf den Heimweg machen konnte, desto besser. Er drückte auf die Türklingel und wartete.

    Nichts geschah.

    Er klingelte erneut und hoffte, dass Miss Shaw den Termin mit ihm nicht vergessen hatte.

    Nach einer Minute war er kurz davor, kehrtzumachen und zu seinem Wagen zurückzugehen, als plötzlich die Tür aufschwang.

    Ihm gegenüber stand die schönste Frau, die er je gesehen hatte, und war von Kopf bis Fuß mit bunter Farbe bekleckert.

    „O mein Gott, es tut mir so leid, dass ich Sie habe warten lassen, sagte sie. „Ich war so in meine Arbeit vertieft, dass ich ganz vergessen habe, auf die Zeit zu achten. Und sehen Sie mich nur an, fügte sie hinzu und versuchte, die Farbkleckse auf ihrem Overall wegzuwischen, wobei sie sie jedoch nur verschmierte.

    Philippe nahm sie beim Wort und sah sie an. Tatsächlich konnte er seinen Blick nicht von ihr losreißen. Sie war groß und gertenschlank, hatte einen Schwanenhals und Haare wie Kupfer. Sie sah aus, als wäre sie einem Märchen entsprungen, in dem sie entweder eine schottische Prinzessin oder eine irische Fee verkörperte. Sie blickte ihn mit ihren himmelblauen Augen an, und ihm stockte der Atem.

    „Kommen Sie rein, Mr. Durand, sagte sie und stieß ein helles Lachen aus. „Ich nehme doch an, dass Sie Mr. Durand sind, nicht wahr?

    „Ja, brachte er hervor. „Philippe Durand, von Durand Re-Imagination, Paris. Ich bin hier, um mit Ihnen an Ihrem Image zu arbeiten … für die Kunstausstellung in Paris.

    Er war Image-Berater und hatte einen Job zu erledigen, ermahnte er sich. Nichts anderes. Ganz gleich, wie attraktiv diese Frau war, sie würde ihn nicht davon abhalten, dieses Projekt sauber und präzise über die Bühne zu bringen.

    „Ich heiße Violet Shaw, sagte sie mit einer Stimme, die so süß wie Honig klang. „Willkommen in St. Louis.

    Violet warf ihre rote Mähne zur Seite und schenkte ihm ein entwaffnendes Lächeln.

    Das konnte ja interessant werden.

    2

    Violet konnte immer noch nicht glauben, dass sie tatsächlich nach Paris reisen würde! Die Gelegenheit, ihre Kunst auf der Modus-Ausstellung zu präsentieren, war ein wahr gewordener Traum. Als sie davon erfahren hatte, hatte sie sofort ihren Großvater Charles Byrne angerufen, um ihm die aufregenden Neuigkeiten mitzuteilen. Der enthusiastische Franzose war immer ihr größter Fan gewesen und hatte sie stets mit Leib und Seele ermutigt.

    „O Violet, ich bin so unglaublich stolz auf dich, Chérie."

    Sie hatte seiner Stimme angehört, wie gerührt er gewesen war. „Danke, Opa Charles. Ich bin ein bisschen nervös und bin mir nicht sicher, was ich anziehen soll. Was soll ich nur einpacken?"

    „Ich habe mich schon lange nicht mehr mit der Kunstwelt befasst, aber ich habe einen alten Freund, der vielleicht helfen kann, sagte er. „Ich glaube, er hat einen Enkel, der in der Marketingbranche tätig ist. Vielleicht kann er dir ein paar Tipps geben.

    Violet hatte erwartet, bestenfalls eine E-Mail mit ein paar allgemeinen Ratschlägen zu erhalten. Stattdessen hatte Großvater Charles zwei Tage später angerufen, um ihr mitzuteilen, dass der Mann nicht nur zur Verfügung stand und bereit war, ihr zu helfen, sondern dass er sogar persönlich nach St. Louis kommen würde, um sie abzuholen und mit seinem Privatjet nach Paris zu fliegen. Er würde sie während der Ausstellung begleiten und sie in Bezug auf ihre Kleidung und andere Dinge beraten.

    Violet drehte sich der Kopf. Paris, Kunstausstellung, Privatjet. Es war alles zu schön, um wahr zu sein! Und jetzt stand dieser Philippe Durand vor ihrer Tür, und sie konnte ihren Blick kaum von ihm abwenden, während sie immer noch nicht fassen konnte, dass diese Fantasie Wirklichkeit wurde.

    Ihr Großvater hatte ihr nicht erzählt, dass der französische Marketing-Guru derart umwerfend war. Es wäre schön gewesen, wenn sie es zumindest im Vorfeld gewusst hätte. Gott, dieser Philippe war groß und muskulös. Er war gebaut wie ein Wikinger, aber hatte dunkle, grüblerische Augen und gewelltes braunes Haar. Sie wurde von dem unbändigen Drang übermannt, ihre Finger darin zu verweben, doch stattdessen schüttelte sie ihm nur die Hand, als er ihr Haus betrat.

    „Es ist mir eine Freude, Sie …" Bevor sie den Satz beenden konnte, bemerkte sie die rote Farbe an ihrer Hand, mit der sie nun auch Mr. Durands Jackett beschmiert hatte.

    „Es tut mir so leid", sagte sie und trat verlegen einen Schritt zurück. Wunderbar, sie hatte es geschafft, in kürzester Zeit eine Närrin aus sich zu machen.

    „Keine Sorge, sagte er. „Das macht doch nichts.

    „Doch da tut es. Das ist sicher ein teures Jackett." Errötend griff sie in ihre Tasche und zog einen Lappen hervor, um damit die Farbe von seiner Manschette zu tupfen.

    „Wirklich, es ist schon in Ordnung", sagte er und schenkte ihr ein Lächeln.

    Gott, er hatte schöne Zähne. Und schöne Lippen. Und eine tolle Kieferpartie.

    „Äh, Miss Shaw, ich glaube, auf dem Tuch ist auch Farbe", sagte er.

    „Wie bitte?" O Gott. Der Lappen war tatsächlich mit grüner Farbe bekleckert.

    Und jetzt war etwas davon passend zur roten Farbe auf seiner Manschette gelandet.

    Er hatte jetzt sozusagen eine Weihnachtsmanschette.

    Sie errötete noch mehr, sodass ihre Wangen in Flammen standen.

    „Darf ich bitte Ihre Toilette benutzen?", fragte er, woraufhin Violet ihm das Gäste-WC im Flur zeigte.

    Wie konnte sie sich nur so dämlich verhalten? Sie hatte wirklich nicht gehofft, einen ersten Eindruck bei Philippe Durand zu schinden, indem sie seine Kleidung beschmutzte.

    Nun, zumindest wusste er jetzt, was auf ihn zukam, denn es würde eine Herausforderung werden, sie souverän und kultiviert erscheinen zu lassen. Sie wusste von sich, dass sie linkisch und tollpatschig war und eine Vorliebe dafür hatte, Chaos zu verbreiten. Und jetzt wusste er es auch. Sie erwartete fast, er würde aus dem Bad kommen und ihr sagen, dass die ganze Sache ein Fehler war und er ohne sie nach Paris zurückkehren würde. Vielleicht würde er ihr sogar sagen, dass es ein großes Missverständnis gegeben hatte und ihre Kunst nun doch nicht in die Ausstellung aufgenommen worden war.

    Im Grunde hätte sie nie geglaubt, es in die Ausstellung zu schaffen. Das lag nicht daran, dass ihre Bilder nicht gut waren, sondern daran, dass ihre Eltern ihr beigebracht hatten, ihre Träume klein zu halten und ihre Erwartungen nicht zu hochzuschrauben. Ihr Großvater hatte viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, bevor sie sich überhaupt entschlossen hatte, ihre Kunst einzureichen. Als sie dann den Brief mit der Zusage erhalten hatte, ihre Bilder in der Galerie Modus in Paris auszustellen, war sie zwar aufgeregt, aber gleichzeitig auch erschrocken gewesen.

    Genau das geschah, wenn man große Träume hegte, denn diese Träume wurden wahr … und nun musste sie sich mit all den unbequemen Dingen auseinandersetzen, die die Realität mit sich brachte. Ihre Bilder sprachen zwar für sich, doch sie selbst war nicht gerade zur Rednerin geboren! Bei der Vorstellung, mit Menschen über ihre Kunst zu sprechen und ins Rampenlicht zu treten, wurde ihr unbehaglich zumute. Sie zog es vor, in ihrem Atelier vor einer Leinwand zu sitzen, statt sich der Öffentlichkeit zu stellen. Es fiel ihr schwer, selbstbewusst zu wirken, wenn sie sich jedoch nie selbstbewusst fühlte.

    Opa Charles war der Einzige, der je an sie geglaubt hatte. Ihre Eltern hatten ihr künstlerisches „Hobby", wie sie es nannten, nie unterstützt. Sie hatten darauf bestanden, dass sie an der Uni Wirtschaft studierte, statt das Kunststipendium anzunehmen, welches sie erhalten hatte. Das Wirtschaftsstudium war eine Katastrophe und sie hasste sowohl den Unterricht als auch die Arbeit. Es ging dabei nur um Zahlen und vorhersagbare Ergebnisse. Es war seelenlos und mit keinerlei Emotionen verbunden.

    Die Kunst war ihre wahre Liebe und ihre Leidenschaft. Schon als junges Mädchen hatte sie ihr Glück darin gefunden, Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen zu erschaffen. In der Highschool hatte sie dann alle möglichen Preise für ihre Projekte gewonnen, wobei ihr die Anerkennung nicht einmal so wichtig gewesen war. Das Ausschlaggebende für sie war immer der Schaffensprozess gewesen, denn er hatte etwas Reinigendes. Sie vermochte dadurch die Gefühle, die in ihr steckten, oder sogar die Gefühle anderer, die sie inspirierten, aufzugreifen und sie zu nutzen, um eine leere Leinwand zum Leben zu erwecken.

    Während ihres Wirtschaftsstudiums, verbrachte sie einen Großteil ihrer Freizeit in ihrem behelfsmäßigen Atelier, dem Schuppen hinter dem Haus ihrer Eltern. Irgendwann hatte sie mit ihren Arbeiten die Aufmerksamkeit örtlicher Galeristen in der Umgebung von St. Louis auf sich gezogen und hatte sogar ein paar Werke in einer Galerie in Manhattan ausgestellt, von denen allerdings nie etwas verkauft worden war. Farbe war ihr Lieblingsmedium, und ihre abstrakten Gemälde erfreuten sich unter Kunstliebhabern wachsender Beliebtheit. Sie hatte noch einen weiten Weg vor sich, bevor sie ihren Eltern beweisen konnte, dass Kunst eine beständige Einkommensquelle statt nur ein Hobby sein konnte. Aber diese Ausstellung wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wenn alles gut lief, würden ihre Eltern sicher die Wahrheit erkennen. Dennoch war sie sich nicht sicher, ob sie es wirklich verdiente, an der Pariser Ausstellung teilzunehmen. Sie hörte in Gedanken ständig die zweifelnden Worte ihrer Eltern. War sie wirklich gut genug für eine internationale Kunstausstellung?

    Während sie sich in Selbstzweifeln erging, kam Mr. Durand zurück. Seine Manschette war zwar feucht, wies aber immer noch Spuren von roter und grüner Farbe auf.

    „Mr. Durand, es tut mir so leid, sagte sie und legte sich eine Hand an die Stirn. „Ich bin so ein Schussel.

    Zu ihrer Überraschung lachte er. Er hatte ein strahlendes Lächeln im Gesicht und sah sie direkt an.

    „Ich glaube, genau aus diesem Grund bin ich hier, Miss Shaw."

    „Bitte nennen Sie mich Violet."

    „In Ordnung, Violet. Und ich bin Philippe."

    Sie nickte. „Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin froh, dass Sie hier sind. Wie Sie sehen können, brauche ich dringend Hilfe, um mein Image aufzupolieren."

    „Das Image anderer Menschen ist meine Spezialität", antwortete er.

    Nun, hoffentlich würde er sie gut beraten, bevor sie bei der gefürchteten Pressekonferenz, die bald anstand, vor die Öffentlichkeit treten musste. Sie hasste es, vor einer Menschenmenge zu stehen.

    „Möchten Sie meine Bilder sehen?", fragte sie.

    „Gern, antwortete er. „Um Ihnen helfen zu können, muss ich Sie als Person und als Künstlerin kennenlernen. Es wäre ein guter Anfang, wenn ich mir Ihre Werke ansehe.

    Mein Gott, er war umwerfend.

    „Großartig. Folgen Sie mir", sagte sie. Sie führte ihn zur Hintertür hinaus und durch den Hof zu dem kleinen Schuppen, den ihre Eltern ihr als Atelier überlassen hatten. Dank der Fenster zu allen Seiten war er lichtdurchflutet und der Blick auf ihren Wildblumengarten und die Vogelfutterstellen war eine Quelle der Inspiration.

    „Das ist ein schöner Ort", sagte er, während er sie die ganze Zeit über ansah.

    Ihr lief ein erregender Schauer über den Rücken, denn sein Blick war hypnotisierend.

    „Und woran

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