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Ein Baby für den Rancher
Ein Baby für den Rancher
Ein Baby für den Rancher
eBook341 Seiten4 Stunden

Ein Baby für den Rancher

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Über dieses E-Book

Die ehemalige Klassenstreberin Lucy Carr kehrt in ihre Heimatstadt zurück und unterbreitet dem attraktiven Rancher Aiden Harper ein unwiderstehliches Angebot: sie hat ein natürliches Pestizid entwickelt, das die Spinnmilben bekämpfen kann, die gerade seine Ernte verschlingen. Sie bietet ihm das Mittel unentgeltlich an unter der Bedingung, dass er mit ihr ein Kind zeugt. Lucy bleibt nicht mehr viel Zeit, um den richtigen Mann zu finden, und sie will, dass ihr Kind nicht nur klug, sondern auch sportlich ist.

 

Aiden hat seinen ganzen Besitz in seine Hopfenfelder gesteckt, mit denen er ein ausgezeichnetes Bier braut. Doch wenn er noch ein weiteres Jahr gegen die Milben kämpfen muss, die die Hälfte seiner Ernte vernichten, dann werden sowohl die Farm und das Vermächtnis seiner Familie als auch seine Träume für die Brauerei für immer zerstört werden. Als Lucy plötzlich auftaucht, die einerseits unglaublich sexy ist und auf der anderen Seite für ihre wissenschaftliche Arbeit gefeiert wird, ist Aiden ein wenig eifersüchtig. Er erinnert sich daran, wie viel Spaß er in der High School mit ihr als Laborpartnerin hatte und wie viel verlockender ihm Lucy erschien als die Cheerleader auf dem Footballfeld. Doch damals hatte er nicht den Mut gehabt, sich seine Zuneigung einzugestehen, schließlich passte eine Streberin nicht zu einer Sportskanone. Jetzt hat Lucy alles und er steht kurz davor, alles zu verlieren.

 

Was für beide als nutzbringender Tauschhandel begann entpuppt sich als Wirrwarr der Gefühle, als ihnen klar wird, dass es möglicherweise um mehr geht als nur um Spinnmilben und Sprösslinge. Möglicherweise haben sie den Menschen gefunden, der ihr Leben vollkommen macht.

SpracheDeutsch
HerausgeberRelay Publishing
Erscheinungsdatum28. Juli 2022
ISBN9798201043773
Ein Baby für den Rancher

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    Buchvorschau

    Ein Baby für den Rancher - Leslie North

    Ein Baby für den Rancher

    Dies ist ein fiktives Werk. Namen, Charaktere, Orte und Handlungen sind entweder Produkt der Vorstellungskraft der Autorin oder werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen, ob lebend oder tot, Ereignissen und Orten ist rein zufällig.

    Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlicht in Großbritannien von Relay Publishing. Dies kommt nach Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlicht im Vereinigten Königreich von Relay Publishing. Dieses Buch oder ein Teil davon darf ohne die ausdrückliche schriftliche Zustimmung des Herausgebers nicht reproduziert oder verwendet werden, außer für die Verwendung von kurzen Zitaten in einer Buchbesprechung.

    Cover-Design von Mayhem Cover Creations.

    RELAY PUBLISHING EDITION, MÄRZ 2019

    Copyright © 2019 Relay Publishing Ltd.

    www.relaypub.com


    Ein Baby für den Rancher

    KLAPPENTEXT

    Die ehemalige Klassenstreberin Lucy Carr kehrt in ihre Heimatstadt zurück und unterbreitet dem attraktiven Rancher Aiden Harper ein unwiderstehliches Angebot: sie hat ein natürliches Pestizid entwickelt, das die Spinnmilben bekämpfen kann, die gerade seine Ernte verschlingen. Sie bietet ihm das Mittel unentgeltlich an unter der Bedingung, dass er mit ihr ein Kind zeugt. Lucy bleibt nicht mehr viel Zeit, um den richtigen Mann zu finden, und sie will, dass ihr Kind nicht nur klug, sondern auch sportlich ist.

    Aiden hat seinen ganzen Besitz in seine Hopfenfelder gesteckt, mit denen er ein ausgezeichnetes Bier braut. Doch wenn er noch ein weiteres Jahr gegen die Milben kämpfen muss, die die Hälfte seiner Ernte vernichten, dann werden sowohl die Farm und das Vermächtnis seiner Familie als auch seine Träume für die Brauerei für immer zerstört werden. Als Lucy plötzlich auftaucht, die einerseits unglaublich sexy ist und auf der anderen Seite für ihre wissenschaftliche Arbeit gefeiert wird, ist Aiden ein wenig eifersüchtig. Er erinnert sich daran, wie viel Spaß er in der High School mit ihr als Laborpartnerin hatte und wie viel verlockender ihm Lucy erschien als die Cheerleader auf dem Footballfeld. Doch damals hatte er nicht den Mut gehabt, sich seine Zuneigung einzugestehen, schließlich passte eine Streberin nicht zu einer Sportskanone. Jetzt hat Lucy alles und er steht kurz davor, alles zu verlieren.

    Was für beide als nutzbringender Tauschhandel begann entpuppt sich als Wirrwarr der Gefühle, als ihnen klar wird, dass es möglicherweise um mehr geht als nur um Spinnmilben und Sprösslinge. Möglicherweise haben sie den Menschen gefunden, der ihr Leben vollkommen macht.

    INHALT

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Kapitel Sechs

    Kapitel Sieben

    Kapitel Acht

    Kapitel Neun

    Kapitel Zehn

    Kapitel Elf

    Kapitel Zwölf

    Kapitel Dreizehn

    Kapitel Vierzehn

    Kapitel Fünfzehn

    Kapitel Sechzehn

    Kapitel Siebzehn

    Kapitel Achtzehn

    Kapitel Neunzehn

    Kapitel Zwanzig

    Kapitel Einundzwanzig

    Kapitel Zweiundzwanzig

    Kapitel Dreiundzwanzig

    Kapitel Vierundzwanzig

    Kapitel Fünfundzwanzig

    Kapitel Sechsundzwanzig

    Kapitel Siebenundzwanzig

    Kapitel Achtundzwanzig

    Kapitel Neunundzwanzig

    Epilog

    Ende von Ein Baby für den Rancher

    Vielen Dank!

    Über Mary Sue Jackson

    Über Leslie

    Vorschau: Der Erbe des Cowboys

    Auch von Mary Sue Jackson

    KAPITEL EINS

    Die Ernte war ein Desaster.

    Aiden wollte kein Drama daraus machen. Es hatte noch niemandem genützt, gleich den Kopf zu verlieren. Es war das Beste, die Dinge nüchtern und mit einem klaren Kopf zu betrachten.

    Doch dieser war klar genug, um zu erkennen, dass er ein Problem hatte.

    „Es sieht nicht gut aus." Jonas Mills, der Mann, der sein Agrarflugzeug alle zwei Wochen über Harpers Ranch flog, spazierte neben Aiden durch die sorgfältig angelegten Getreidereihen. Der Hopfen raschelte im Wind, die Ähren waren grün und groß, doch das gesunde Äußere täuschte. Bei näherem Hinsehen konnte man erkennen, wie verheerend die Situation tatsächlich war. Aiden ließ Jonas‘ Worte in der Luft hängen in der Hoffnung, dass dieser ihm sagen würde, dass alles nicht so schlimm war, wie er zuerst geglaubt hatte.

    „Es sieht ganz und gar nicht gut aus", sagte Jonas und nahm eine Ähre, um sie näher zu untersuchen.

    Großartig.

    Harpers Ranch hätte für einen Mann wie Aiden ein idyllischer Ort sein sollen. Sie verkörperte alles, was seiner Seele guttat: weite Felder unter einem unendlichen Himmel, mit einem Blick auf die Berge und Land so weit das Auge reichte. Als er nach dem Tod seines Vaters die Ranch übernommen hatte, hatte er darauf gebaut, dass ihre natürliche Schönheit ihn durch seine harte Arbeit entlohnen würde. Er hatte nicht geglaubt, dass er sich einem immerwährenden Kampf mit dem Land gegenüber sehen würde. Sie waren sich ohne Zweifel uneins. Er wollte, dass der Hopfen, den er pflanzte, wuchs und gedieh, während die Natur sich darin übte, ihm eine Lektion in Durchhaltevermögen zu erteilen. Bisher standen sie beide auf der Siegerseite. Die Natur schlug ihn immer wieder nieder und Aiden hielt durch. Doch die Aussichten waren nicht gut.

    „Nach drei Jahren sehen sie sogar noch schlechter aus. Jonas ließ die Ähre los und schüttelte den Kopf. „Diese Spinnmilben spielen dir wirklich übel mit.

    Aiden betrachtete die Pflanze zu seiner Linken und schluckte seinen Frust hinunter, so gut er konnte. Die Saison hatte gerade erst begonnen und wenn die Dinge bereits jetzt so schlecht standen, würden sie in naher Zukunft auch nicht besser werden. Nachdem er bereits zwei Jahre gekämpft hatte, blieb ihm nicht mehr viel Spielraum. Er hatte alles verpfändet, selbst seine kleine Rinderherde, damit der Hopfen gedeihen konnte. Doch das schien alles umsonst gewesen zu sein.

    „Uns fällt bestimmt eine Lösung ein, sagte er und wünschte so sehr, dass sie beide daran glauben könnten. „Hast du vielleicht irgendeine neue Idee?

    „Ich bin froh, dass du fragst. Jonas wandte sich Aiden zu und rieb dann seine Hände aneinander. Aiden musste sich zwingen, nicht die Augen zu verdrehen. Jonas war ein ausgezeichneter Pilot, er konnte tiefer und präziser fliegen als sonst irgendjemand, dem Aiden je auf der Ranch begegnet war, doch er konnte einem guten Verkaufsgespräch nicht widerstehen. Aiden konnte es bereits fühlen, bevor Jonas den Mund aufgemacht hatte. Und da war es. „Ich habe eine Expertin zurate gezogen. Es gibt ein neues Verfahren, das dir vielleicht den Hals retten könnte.

    „Ein neues Verfahren?" Er schöpfte Hoffnung.

    „Ein Mittel, das speziell gegen die Milben wirkt."

    „Das ist großartig." Aiden betrachtete den Hopfen. Die Pflanzen hätten eine gute Investition sein sollen, doch er war ein Risiko eingegangen, als er sich entschieden hatte, derart große Flächen damit zu bepflanzen. Mittlerweile fühlte er sich, als kämpfte er auf verlorenem Posten. Aiden hasste es, eine Schlacht zu verlieren. Er klammerte sich eher an den letzten Funken Hoffnung, statt aufzugeben.

    Jonas blickte in die gleiche Richtung und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist es tatsächlich, sagte er. „Mithilfe eines Experten könnten sich die Dinge für dich vielleicht ändern.

    „Ich werde darüber nachdenken."

    Aiden würde viel mehr als nur darüber nachdenken müssen. Jeder Experte, den Jonas anheuern wollte würde mehr kosten, als er bezahlen konnte. Im Grunde war „Experte nur ein anderes Wort für „teuer. Wie sollte er nur dafür aufkommen? Die Wahrheit war, dass er es nicht konnte, zumindest nicht im Moment. Es war ausgeschlossen, dass er einen Experten für Spinnmilben bezahlen konnte, der seine Ranch besuchte und ihm eine persönliche Beratung zuteilwerden ließ. Vielleicht nächstes Jahr …

    Nein. Er hatte dafür kein Geld, nicht wenn er wollte, dass die Ranch Erfolg hatte und auch noch in der nächsten Saison bestand.

    „Außerdem, sagte Jonas. Sein Tonfall klang ein wenig hoffnungsvoller. „Ich will dieses Jahr ganz oben auf deiner Liste stehen.

    „Meiner Liste?"

    Jonas versetzte ihm einen Stoß mit dem Ellenbogen. „Du weißt, wovon ich rede. Die Liste, auf der alle stehen wollen."

    Tatsächlich hatte Aiden keine Ahnung, wovon er sprach. „Du musst mir das schon näher erklären."

    Jonas schnaubte. „Es ist geradezu irritierend, wie bescheiden du bist. Ich spreche von deinem Bier. Ich will der erste sein, der einen Kasten ergattert, sobald du fertig mit dem Brauen bist."

    Aiden wurde von einem Gefühl des Stolzes durchflutet. Sein Bier war also gut. Er hatte bereits vor zwei Jahren geglaubt, dass er ein erstklassiges Gebräu geschaffen hatte, als er die kleine Brauerei in dem Behelfsschuppen aufgebaut und kleine Mengen davon produziert hatte. Mittlerweile war es sogar noch besser, doch er war nicht der Typ, der damit angab.

    „Mach dir keine Sorgen, Jonas. Es wird genug für alle geben."

    „Diesmal nicht. Die Leute stehen schon Schlange."

    „Du meinst, genauso wie du?"

    „Genauso wie ich … Jonas zuckte mit den Schultern. „Und ein paar meiner Freunde. Sie wollen ebenfalls einen Kasten reservieren. Ich schätze, wir brauchen insgesamt vier Kästen. Er beäugte Aiden als erwartete er eine Quittung oder eine Reservierungsbestätigung.

    Aiden klopfte seine Taschen ab. „Tut mir leid, Kumpel. Ich habe die Liste zu Hause liegenlassen."

    Jonas schüttelte den Kopf. „Nun, wenn du nach Hause kommst, kannst du uns gleich ganz oben eintragen."

    „Das werde ich."

    Er unterdrückte ein Lachen. Es gab überhaupt keine Liste. Aiden hatte kaum die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob er dieses Jahr überhaupt dazu kommen würde, sein eigenes Bier zu brauen. Jonas wechselte das Thema und erklärte ihm seine Flugpläne für den nächsten Monat. Dann versicherte er ihm, dass er mit der Expertin sprechen würde, um die besten Resultate zu erzielen. Aiden hörte nur jedes zweite Wort. Er nickte hin und wieder, während in seinem Kopf ein Sturm tobte.

    Er würde es irgendwie schaffen, doch es würde ein harter Kampf werden. Die Hypothekenrate war enorm und er würde sie nicht bezahlen können, wenn er den Hopfen nicht verkaufte. Wenn Jonas‘ Expertin keine brauchbaren Ergebnisse lieferte, dann steckte er gehörig in der Tinte. Das bestmögliche Resultat war gleichzeitig auch das unwahrscheinlichste. Für den Fall, dass diese Expertin keine Betrügerin mit einem horrenden Honorar war und sie Aidens Pflanzen tatsächlich vor dem Untergang bewahren konnte, dann war das noch keine Garantie dafür, dass Jonas oder sonst irgendjemand einen Kasten Bier aus der Brauerei bekommen würde. Er würde den Großteil seiner Ernte verkaufen müssen, um die Hypothek zumindest teilweise abzubezahlen. Er biss die Zähne zusammen. Irgendetwas würde ihm schon einfallen, selbst wenn die Expertin keine Lösung bringen würde.

    Die Dinge standen nie wirklich so schlecht, wie sie auf den ersten Blick schienen. Aiden hatte einen Teil der Ernte vom letzten Jahr zurückbehalten und in seinem Garten angepflanzt. Doch diese vierhunderttausend Quadratmeter an erstklassigen Pflanzen mussten einfach wachsen. Sie mussten einfach. Andernfalls würde die Bank tun, was Banken immer taten: sie würden das in Besitz nehmen, was er als Sicherheit verpfändet hatte. Und das war die Ranch selbst.

    Aiden versuchte das Gefühl der Scham zu unterdrücken, das ihn übermannte, wenn er an die Hypothek dachte. Die Tatsache, dass er diese Papiere unterschrieben hatte, lastete auf ihm wie ein Stein. Vor drei Jahren war er noch voller Hoffnung gewesen. Er hatte geglaubt, dass er unter allen Umständen Erfolg haben würde. Zumindest hatte er sich das eingeredet. Alles hätte glatt laufen sollen und vielleicht konnte es das noch immer. Sie mussten nur die Fehler beseitigen, dann würde wieder Normalität einkehren.

    Er konnte nur hoffen, dass er währenddessen nicht die Ranch verlor.

    „… noch heute mit ihr treffen", sagte Jonas.

    „Wie bitte? Mit wem soll ich mich heute treffen?" Sie standen am Rand des Felds. Aiden war weiter als nötig gelaufen in der Hoffnung, dass er ein paar Pflanzen finden würde, die noch nicht von den Milben befallen waren.

    Doch das war nur ein Wunschtraum geblieben. Das gesamte Feld war gefährdet und das war die harte Realität. Daran gab es nichts zu rütteln.

    „Mit der Expertin, sagte Jonas und blickte ihn an, als wäre das offensichtlich. Und möglicherweise war es das auch. Vielleicht hatte Jonas diese Information bereits einige Male wiederholt, während Aiden in seinen Gedanken verloren war. „Sie sollte bald hier sein. Er sah auf die Uhr. „In einer halben Stunde."

    „In einer halben Stunde? Das ist nicht genug Zeit." Aidens Puls schnellte in die Höhe. Es war ein warmer Morgen und er trug seine Arbeitskleidung. All seine Sorgen hatten ihn ins Schwitzen gebracht und sein Hemd klebte ihm auf der Haut. Das war nicht der richtige Moment, um irgendeine Expertin zu treffen. Sicher, Aiden war ein Rancher, vielmehr ein Cowboy als sonst irgendetwas, doch man sollte einer Person, mit der man verhandeln wollte, immer in Augenhöhe gegenübertreten. Er war sich ziemlich sicher, dass die Expertin hier nicht in verschmutzter und verschwitzter Arbeitskleidung auftauchen würde. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in Richtung Haus.

    „Nicht genug Zeit?, rief Jonas ihm hinterher, dann rannte er, um mit ihm Schritt zu halten. „Zeit wofür? Wir werden keine halbe Stunde für den Rückweg brauchen. Fünfzehn Minuten, vielleicht auch zwanzig. Wir haben genug Zeit.

    „Um zu duschen und mich umzuziehen."

    Jonas lachte. „Ich glaube nicht, dass dein Aussehen sie stört."

    „Mich stört es aber." Er wollte nicht näher ins Detail gehen, daher beschleunigte er seine Schritte. Aiden hatte lange Beine und war ohne große Mühe schneller als Jonas. Nur sein Knie protestierte als er noch energischer voranschritt.

    „Ich sage es dir, Mann, du musst dir überhaupt keine Sorgen machen. Wir tragen alle Arbeitskleidung." Jonas klang, als wäre er außer Atem, doch Aiden wandte sich nicht zu ihm um.

    Er biss die Zähne zusammen und versuchte, sich zu entspannen. Vergebens. Er wurde von kalter Angst gepackt, die ihm die Kehle zuschnürte. Es war nicht gerade Jonas feinste Art, ihn mitten am Tag mit einer „Expertin" zu überraschen. Und es zählte nicht gerade zu Aidens Sternstunden, als er sich wegen einer Dusche und sauberer Kleidung Gedanken machte. Wahrscheinlich würde es ohnehin nichts nutzen. Er konnte seine eigene Verzweiflung spüren, wie sie ihm unter die Haut kroch. Er versuchte, sie tief zu begraben, dort, wo er sie nicht fühlen musste.

    Er eilte durch die Ährenreihen. Es war ein wunderschöner Morgen in Montana, an dem feine Wolken durch den Himmel zogen, als gäbe es keine Sorgen in der Welt. Sie wirkten, als wäre ihre einzige Aufgabe, das strahlende Blau des Himmels hervorzuheben. Normalerweise fand Aiden Trost in der Weite, denn sie erinnerte ihn daran, wie klein sein Leben und seine Sorgen im Vergleich dazu waren. Heute jedoch schien sie ihn erdrücken zu wollen. Beim nächsten Schritt streckte er sich und stellte sich auf die Zehenspitzen, um über die Ähren bis hinüber zu den Bergen in der Ferne zu spähen. Sie waren von einem dunkleren Blau als der Himmel und hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn.

    Aiden lief noch schneller und sein Knie protestierte noch heftiger. Er ignorierte den Schmerz. Er war ein allgegenwärtiger Teil seines Lebens, genauso wie die Hypothek, die er aufgenommen hatte. Allerdings schmerzte die Hypothek mehr als das Knie. Sein Knie meldete sich nur, wenn er einen derart weiten Weg in einer derartigen Geschwindigkeit zurücklegte. Seine Lungen machten jedoch keinerlei Probleme.

    Selbst mit einem angeschlagenen Knie war er noch immer schneller als Jonas. Das hätte er ihm natürlich nie ins Gesicht gesagt.

    Er erreichte das Ende des Feldes und trat auf den Rasen, der den Rand seiner Auffahrt markierte. Er hatte nur fünfzehn Minuten gebraucht, was bedeutete, dass er noch genug Zeit zum Duschen hatte. Dafür würde er nur drei Minuten brauchen, er hatte alles im Griff. Er ging geradewegs auf das Haus zu, während er begann, sein Hemd aufzuknöpfen.

    „Hey, rief Jonas ihm von hinten zu. „Sie ist da.

    Oh nein.

    Aiden hatte gar nicht bemerkt, wie ein elegantes schwarzes Auto in der Einfahrt geparkt hatte. Jetzt sah er es. Und er konnte die schlanke Silhouette der Fahrerin deutlich erkennen. Dann wurde die Tür geöffnet.

    Eine Frau stieg aus.

    Sieh sie nur an, dachte Aiden bei sich.

    Sie trug ein Kostüm mit einem Rock, das so perfekt saß, dass es maßgeschneidert sein musste. Ihr sandfarbenes Haar hatte sie zu einem eleganten Knoten zusammengebunden. Um das Outfit noch abzurunden, trug sie eine dunkle Sonnenbrille. Aiden kannte sich mit Modetrends nicht sonderlich gut aus, doch die Brille schien die perfekte Größe zu haben.

    Er musste schlucken, als sie sich zurück in den Wagen beugte, um ihre Handtasche zu holen, die ebenfalls schwarz war. Die Wölbung ihres Hinterns war perfekt. Fast schon … zu perfekt. Außerdem kam sie ihm irgendwie bekannt vor.

    Sie richtete sich auf. Ihre stolze und gerade Körperhaltung betonte die Kurven ihrer üppigen Brüste. Diese Frau hatte alles. Er vergaß bei dem Anblick fast seine Sorgen.

    Aber nur fast.

    „Aiden. Es ist lange her." Sie winkte ihm mit einem selbstbewussten Lächeln zu.

    Einen Augenblick.

    Sie schob sich die Sonnenbrille auf den Kopf.

    „Erkennst du mich jetzt? Sie lachte laut auf, als sie Aidens verblüfften Gesichtsausdruck sah. „Das war kein Scherz. Es ist wirklich lange her.

    „Wer … du bist …" Sie war die Expertin? Ausgerechnet sie trug dieses schicke Kostüm, hatte ihr Haar hochgebunden und sah aus, als wäre sie gerade einem Modemagazin entsprungen?

    „Da hast du recht." Sie zwinkerte ihm zu.

    Unglaublich.

    Es war einfach unglaublich.

    Die Frau, die ihm in seiner Einfahrt gegenüberstand, die hochgelobte Expertin, war Lucy Carr. Sie war in der High School seine Laborpartnerin gewesen.

    Allerdings hatte sie ihre Streber-Aufmachung zugunsten teurer Schuhe und einem Job in der Großstadt abgelegt.

    Und jetzt stand sie vor ihm … in diesen Schuhen … in seiner Einfahrt.

    KAPITEL ZWEI

    Aiden konnte seinen Blick nicht von ihren Schuhen losreißen.

    Diese Schuhe.

    Sie standen auf seiner Ranch in Montana, die atemberaubend war. In der Ferne konnte man die Berge sehen und der Himmel schien unendlich weit. Doch Aiden schien nichts von alledem zu bemerken. Lucy dagegen konnte gar nicht anders, als alles auf sich wirken zu lassen. Sie war lange fort gewesen, daher hatte der Anblick eine beeindruckende Wirkung auf sie und der Himmel raubte ihr den Atem.

    Vielleicht lag es auch an dem Anblick, den Aiden bot, der mittlerweile erwachsen geworden war.

    Er starrte auf ihre Schuhe, als wären sie von einem anderen Planeten gefallen, doch Lucy konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Das letzte Mal, als sie Aiden gesehen hatte, war er noch … nun, er war ein Junge gewesen. Mittlerweile war er zum Mann herangereift. Er war groß wie ein Berg und muskulös wie ein Bulle.

    Bei dem Anblick fragte sie sich, was sie all die Jahre über verpasst hatte. Footballspieler hatten sie eigentlich noch nie sonderlich interessiert, doch vielleicht hatte sie sich das nur eingeredet. Wenn sie ihn nun ansah, war sie fast sicher, dass sie sich all die Jahre über selbst belogen hatte. Schon damals während der High School war ihr sein gutes Aussehen aufgefallen, wann immer sie es gewagt hatte, ihm einen verstohlenen Blick zuzuwerfen. Und die Jahre hatten es unglaublich gut mit ihm gemeint, er hätte ein Model auf dem Titelblatt eines Modemagazins sein können.

    Er hatte noch immer nichts gesagt und je länger das Schweigen andauerte, desto mehr hatte sie das Gefühl, langsam wieder in die Rolle der Schulstreberin zu schlüpfen, die in Aidens Gedanken sicher keinen Platz gehabt hatte. Selbst wenn er sie gesehen hätte, er hätte sicher nicht im Traum daran gedacht, mit ihr zu reden. Und warum auch? Er war immerhin der gefeierte Linebacker des Football Teams gewesen, der ständig von einer Schar Cheerleader umringt war, die ihn wegen seines guten Aussehens und seines Ansehens liebten.

    Ihre Schuhe, warum nur hatte er sich derart auf ihre Schuhe fixiert?

    Sie waren neu und von bester Qualität. Sie sahen gut aus, waren aus Leder und hatten sie eine Stange Geld gekostet. Lucy trug sie für gewöhnlich auf Forschungsreisen. Sie waren für einen derartigen Anlass angemessen und mehr als alles andere hatte sie das zu einem Eckpfeiler ihrer Karriere gemacht. Das hatte ihr Exfreund Henry während ihrer Beziehung häufiger gesagt als sonst irgendetwas. Sei immer angemessen gekleidet, hatte er sie ermahnt, wenn sie sich beim Italiener eine Pizza gegönnt hatten. Nur wenn du angemessen gekleidet bist, wird man dich ernst nehmen.

    Nun, sie wollte ernst genommen werden und aus diesem Grund hatte sie sich für die braunen Lederstiefel entschieden statt der sexy rosafarbenen Wildlederschuhe, die ihr im Laden ins Auge gefallen waren. Ihr Herz machte einen Satz, als sie Aiden sah. Sie war nervös.

    „Hey, ich bin hier oben, sagte sie, als sie ihre Stimme im letzten Moment wiederfand. „Ich bin es tatsächlich, Lucy Carr.

    Aiden blickte auf und seine Augen wanderten von ihren Schuhen zu ihrem Gesicht. Seine Augen waren so blau wie der Himmel, der sich im Meer spiegelte und als sich ihre Blicke trafen, spürte Lucy ein vertrautes Gefühl, das sie durchzuckte wie ein Blitz. Dieses Gefühl kannte sie noch von der High School, doch damals war Aidens Blick nur eine Fantasievorstellung gewesen. Er hatte sie nie wirklich angesehen.

    Zumindest nicht so, wie er sie jetzt fixierte, mit seinen Augen, die noch heißer glühten als die morgendliche Sonne.

    Und dann … lächelte er.

    Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln und entblößte seine weißen, geraden Zähne. Er war derart attraktiv, dass er auf dem Titelblatt eines Modemagazins hätte glänzen können. „Lucy Carr. Aus der

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