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Der Babyfehler des Cowboys
Der Babyfehler des Cowboys
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eBook318 Seiten4 Stunden

Der Babyfehler des Cowboys

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Über dieses E-Book

Kein Mann sollte beim Ausmisten einer Pferdebox so sexy aussehen wie Trey Cantor. Aber es gab auch keinen anderen Mann, der so war wie er.

Charity kannte Trey schon ihr ganzes Leben lang, aber sie wusste noch immer einen gut aussehenden Mann zu schätzen, wenn sie einen sah. Doch Trey war für Charity noch viel mehr. Er mochte sie immer nur als die kleine Schwester seines besten Freundes wahrgenommen haben, aber Charity war erwachsen geworden und auch ihr Schwarm Trey war kein schlaksiger Teenager mehr. Wenn sie ihn nur dazu bringen könnte, sie als Frau zu sehen.

 

Während eines Trips zu einer Versteigerung, auf der Charity ihr neues Rennpferd erwerben will, ist Trey überwältigt – und ein wenig entsetzt – als er erkennt, wie sehr er sich zu Charity hingezogen fühlt. Er möchte sie mit aller Kraft in der Freundschaftsecke platzieren, aber sein Körper ist anderer Meinung. Und als sie nach Hause kommen, entzündet sich diese Anziehungskraft bis ins Schlafzimmer und lässt Trey am Morgen danach voller Schuldgefühle zurück. Er glaubt, dass er die Familie verraten hat, die sein Leben erträglich machte, als er jung und seinem ständig betrunkenen, gewalttätigen Vater ausgesetzt war. Aber das, von dem Trey überzeugt ist, dass ein Fehler war, wird zu so viel mehr, als Charity herausfindet, dass sie schwanger ist – mit Zwillingen. Er beschließt, sich ihr gegenüber anständig zu verhalten und seine Kinder zu unterstützen. Er wird sich um Charity kümmern, wie er es immer getan hat.

 

Das einzige Problem ist, dass Charity mit Nachdruck darauf besteht, seine Hilfe weder zu wollen noch zu brauchen. Sie ist immer noch verletzt wegen seiner Ablehnung nach ihrer gemeinsamen Nacht und weigert sich, ihn aufgrund seines vermeintlichen Pflichtgefühls zu heiraten. Sie will einen Mann, der sie liebt, nicht nur einen, der entschlossen ist, das 'Richtige' zu tun.

 

Doch während Charitys Schwangerschaft fortschreitet, merkt Trey, dass er ohne sie nicht leben kann, und er setzt alles daran, sie davon zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind.

SpracheDeutsch
HerausgeberRelay Publishing
Erscheinungsdatum13. Juli 2022
ISBN9798201617127
Der Babyfehler des Cowboys

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    Buchvorschau

    Der Babyfehler des Cowboys - Leslie North

    EINS

    Ich werde auf den Markt gehen und mich nach einem neuen Pferd umsehen.

    Und nach einem Freund, dachte Charity, während sie ihren Lieblings-Lippenstift auflegte, ihre Lippen dabei zusammenpresste und genau in den Spiegel schaute, um sicherzustellen, dass ihr Mund so verführerisch aussah, wie er sollte. Nicht, dass Trey Cantor einen Blick auf sie werfen und sich verlieben würde. Charity war sich ziemlich sicher, dass er das schon längst getan hätte, wenn sie füreinander bestimmt wären. Es spielte keine Rolle, dass sie dachte, er sei der attraktivste Cowboy, der je auf Erden wandelte. Sie hatte ihn schon immer auf diese Weise gesehen, schon seit sie ein kleines Mädchen gewesen war, und sie hatte viele Gelegenheiten gehabt, darüber nachzudenken, da Trey der beste Freund ihres Bruders Austin war.

    Was leider bedeutete, dass er in Sachen Romantik tabu war.

    Aber er war nicht tabu, wenn es darum ging, ihr zu helfen, ein neues Pferd zu kaufen, und genau das war es, was Charity vorhatte.

    Also konnte sie sich genauso gut nett zurechtmachen.

    Sie zog Jeans-Shorts an, von denen sie wusste, dass er sie bemerken würde, und ein Hemd, das gerade eng genug war, um ihre … Vorzüge zu betonen, und ging zur Tür hinaus.

    Sie kannte den Weg zu Treys Ranch wie ihre Westentasche, denn sie lag an derselben Straße, an der sie ihr ganzes Leben lang gelebt hatte − hinter dem weitläufigen Grundstück der Millers, das sich bis zur Rückseite von Treys Ranch erstreckte. Es war einmal die Ranch seiner Eltern gewesen, aber jetzt gehörte sie ihm.

    Es war wirklich ärgerlich, wie nah sie sich räumlich waren und dennoch waren sie so weit voneinander entfernt. Trey war nach der High School mit ihrem Bruder auf ein paar Rodeo-Rundtrips gegangen und hatte sich dann wieder in der Stadt niedergelassen. Und obwohl sie direkt nebeneinander wohnten, blieb er noch immer auf Abstand. Natürlich war Applewood nicht so groß, dass Charity nichts über ihn erfuhr. Sie wusste zum Beispiel, dass Trey nie wirklich mit jemandem ausgegangen war, jedenfalls nicht öfter als auf ein paar Dates.

    Obwohl sich die beiden Grundstücke eine Grenze teilten, lagen Treys Haus und die anderen Gebäude noch ein gutes Stück entfernt. Charity lebte in der Mitte der Miller-Ranch, in einem kleinen Cottage, das dem ihres Bruders entsprach. Ihre Eltern lebten noch immer in dem großen Haus der Familie. Charity und Austin halfen immer noch auf der Ranch, wenn sie nicht auf ihren verschiedenen Rennstrecken unterwegs waren, aber es gab ausreichend Platz, damit jeder von ihnen seinen eigenen kleinen Rückzugsort hatte.

    Einen Ort, an dem Charity viel Zeit damit verbracht hatte, an Trey zu denken.

    Sie konnte nicht anders. Er war genau das, worüber sie jetzt nachdachte, obwohl sie mit ihren Gedanken woanders sein sollte. Charity versuchte, herauszufinden, was genau sie zu ihm sagen würde, während sie ihren kleinen roten Truck die Straße hinunter und seine lange Einfahrt hinauffuhr. Sie durchlief die alten Aufwärmübungen, die sie als Kind hatte machen müssen − gegen das Lispeln, das sie jahrelang geplagt hatte. Die Übungen waren ihr so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie kaum merkte, dass sie sie machte, bis sie vor Treys Haus parkte. Übung beendet. Das musste reichen.

    Es war jedoch eher unwahrscheinlich, dass er zu dieser Tageszeit tatsächlich im Haus sein würde. Trey widmete den größten Teil seiner Zeit den Pferden, die er trainierte. Er ging nur noch selten zu Rodeo-Turnieren − das war mehr Austins Leidenschaft als seine gewesen − also verbrachte er seine Tage damit, diesen Pferden alles beizubringen, was sie können mussten.

    Charity mustere sich noch einmal in der Fensterscheibe ihres Trucks. Sie sah gut aus. Vielleicht würde Trey sie diesmal nicht auf seine übliche Art und Weise behandeln: ihren Kopf tätscheln und sie Kindchen nennen. Schließlich kam sie zu ihm wie ein Erwachsener zu einem anderen. Wegen der Pferde. Genau, der Pferde wegen. Er war ein erfahrener Pferdetrainer und sie benötigte sein Fachwissen.

    Charity fand ihn dort, wo sie ihn vermutet hatte: in der Scheune.

    Er war damit beschäftigt, Pferdeboxen auszumisten.

    Mit freiem Oberkörper.

    Sie konnte jeden seiner Muskeln sehen, definiert und stark, und sie musste zugeben, dass ihr sein Anblick ein wenig den Atem raubte. Trey war schweißgebadet von der Arbeit, seine Haut gebräunt und glänzend. Die Jahre hatten es gut mit ihm gemeint. Mehr als gut. Sie waren großzügig gewesen. Als Teenager hatte sie Trey lächerlich attraktiv gefunden. Aber jetzt, da er seinem schlaksigen Teenager-Körper mit den zu langen Armen entwachsen und in diesen Körper hineingewachsen war, sah er noch besser aus. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als sie mit den Augen die Konturen seiner Brust nachfuhr, ebenso wie die definierten Bauchmuskeln, die sich über dem Bund seiner Jeans abzeichneten −

    „Kann ich etwas für dich tun, Charity?"

    Sie konnte nicht verhindern, dass ihr das Blut in die Wangen schoss, als sie ihren Blick nach oben zu seinem Gesicht hob. Eine der Augenbrauen über Treys tiefbraunen Augen war hochgezogen und seine schokoladenbraunen Haare waren von der Arbeit ganz zerzaust.

    „Ja, Trey, in der Tat gibt es da etwas. Charity schenkte ihm ein reueloses Grinsen. „Ich möchte, dass du mich zu einer Pferdeauktion begleitest.

    Er neigte seinen Kopf zur Seite. „Warum?"

    „Ich habe heute Doc Owens gesehen."

    „Oh? Trey lehnte die Heugabel, die er in den Händen gehalten hatte, gegen die Wand der Scheune, und verschränkte seine Arme über der Brust. „Was hat sie gesagt?

    Es schmerzte sie ein wenig, die Nachricht weiterzugeben. „Lady muss sich zur Ruhe setzen. Lady war ihr erstes Siegerpferd gewesen, aber nach so vielen Jahren auf der Rennstrecke hatte der Körper der Stute genug. Doc Owens hatte ihr das erst heute Morgen gesagt. Ein Teil von Charity wollte am liebsten eine ganze Woche damit verbringen, diese Nachricht zu verarbeiten, aber ein anderer Teil von ihr war davon begeistert, sich auf die Suche nach einem neuen Partner für ihre Arbeit zu machen. „Wenn ich in diesem Sommer meine Shows machen will, brauche ich ein neues Pferd, und zwar besser früher als später.

    Trey betrachtete sie. „Wann ist die Versteigerung?"

    „Sonntag. Aber wir müssten schon am Samstag los. Sie ist in Greenville."

    „In Greenville?"

    „Ja. Wir müssen den ganzen Weg bis nach Greenville hinauf." Sie hatte ihn nicht darum bitten wollen, zu einer Auktion in ihrer Stadt mitzukommen. Denn so würden sie einige Zeit brauchen, um nach Greenville zu gelangen. Es würde nicht einfach sein, ihn davon zu überzeugen, aber Charity wollte sich nichts anmerken lassen.

    „Fahren deine Eltern nicht dorthin?"

    „Sie sind nicht in der Stadt. Sie machen ihre längst überfälligen Flitterwochen zur Feier ihres fünfunddreißigsten Hochzeitstages", erklärte sie. Das stimmte sogar. Ihre Eltern hatten nie echte Flitterwochen oder Urlaub gemacht und es hatte monatelanger Planung bedurft, um sich sechs Wochen freinehmen zu können und zu verreisen.

    Sein auf sie gerichteter Blick bewirkte, dass sich ihr ganzer Körper warm anfühlte. Charity merkte erst jetzt, dass sie ihren Atem angehalten hatte und ließ ihn heraus. „Ich könnte mitkommen und dich beraten."

    Dies löschte all die Traurigkeit wegen Lady aus ihrem Herzen und ersetzte sie durch einen Funken Aufregung. Charity erstickte den Drang, in die Hände zu klatschen, und entschied sich stattdessen dafür, Trey anzustrahlen. „Oh, das ist toll. Ich bin …" Ich bin so aufgeregt, dass ich kaum sprechen kann, wollte Charity sagen. „Ich bin froh, dass du dabei sein wirst. Ich werde deinen Rat brauchen."

    „Gut." Trey nickte ihr zu und griff nach der Mistgabel.

    „Dann treffen wir uns Samstagmorgen hier, okay?"

    „Klingt gut."

    Charity beobachtete ihn, während er wieder in eine der Pferdeboxen ging. Nach einem Moment musste er gespürt haben, dass sie immer noch da war.

    „Gibt es noch etwas, Charity?"

    In der Tat, das gab es. Und hier, im sonnigen Licht des Nachmittags, das in die Scheune strömte, beschloss sie, ihr Glück ein wenig zu strapazieren. „Wenn ich erst einmal meine Wahl getroffen habe, wärst du dann bereit, mein neues Pferd zu trainieren?"

    Trey warf ihr einen Blick über die Schulter zu und sie sah so etwas wie Hitze in seinen Augen aufblitzen. „Oh, das glaube ich nicht. Ich bin zu beschäftigt mit der Ranch, um noch ein weiteres Pferd in meinem Trainingsplan aufzunehmen."

    Sie zögerte und spürte, wie die Spannung in der Luft zwischen ihnen andauerte. Das Leben hatte sie gelehrt, dass es sich lohnen konnte, Risiken einzugehen − wenn man mutig genug war … aber sie wusste auch, dass man manchmal aussteigen musste, wenn man vorne lag. Trey hatte bereits zugestimmt, mit ihr die Stadt zu verlassen, um nach Greenville zu fahren. Das würde für heute reichen müssen.

    „In Ordnung. Wir sehen uns Samstag."

    Sie genoss seine Zusage für den Rest des Mittwochs, verbrachte den Donnerstag damit, von ihm zu träumen − obwohl sie sich das nie eingestehen würde – und konnte Freitagnacht kaum schlafen. Es war eine achtstündige Fahrt bis zu der Stadt, in der die Auktion stattfand, und sie hatte in einem lokalen Hotel zwei Zimmer gebucht. Es war nicht ganz so sexy, wie sich ein Zimmer zu teilen, aber zumindest würden sie unter dem gleichen Dach übernachten. Das war nicht mehr passiert, seitdem ihr Bruder die High School beendet hatte.

    Gerade als sie ihren Truck pünktlich zur vereinbarten Zeit am Samstagmorgen in der Einfahrt parkte, kam Trey die Treppe seines Ranchhauses hinunter. Als sie ihn erblickte, begann ihr Magen vor Aufregung zu flattern. Sie rollte das Fenster auf der Beifahrerseite hinunter. „Spring rein."

    „Keine Chance, rief er zurück, seine Stimme strömte mit der Morgenluft in den Truck. „Ich fahre.

    „Ich sitze aber schon hinterm Steuer."

    Trey trat näher an das Fenster und selbst von hier aus konnte sie ihn riechen − frisch geduscht, sein Shampoo und seine Seife männlich und rein. „Du sitzt auf dem Fahrersitz in diesem Truck." Das Lächeln, das er ihr schenkte, fühlte sich wie ein Insider-Witz an und erhitzte ihren Kern.

    „Sicher, er ist alt, aber −" Wie aufs Stichwort gab der Truck ein rostiges Rumpeln von sich.

    Trey hob seine beiden Augenbrauen.

    „In Ordnung. Wo soll ich ihn parken?"

    „Das ist ein Mädchen nach meinem Geschmack", sagte Trey.

    „Wie wäre es mit einem Sandwich?"

    Trey warf ihr von der anderen Seite der Fahrerkabine einen Blick zu. Sein Truck war, im Gegensatz zu ihrem kleinen roten, praktisch brandneu. Das Leder roch noch ein wenig nach Neuwagen. Sie hatte keine Ahnung, wie er es geschafft hatte, diesen Geruch zu erhalten, wo er doch seinen Lebensunterhalt mit der Ausbildung von Pferden bestritt, aber irgendwie war es ihm gelungen.

    „Du hast Sandwiches mitgebracht?"

    „Darauf kannst du wetten. Charity zog eine riesengroße Picknicktasche vom Rücksitz des Trucks. „Und auch Kaffee. In zwei zueinander passenden Thermoskannen. Sie sah keinen Grund, Trey zu sagen, dass sie die Thermoskannen nur für diesen Trip gekauft hatte.

    „Dazu kann ich nicht Nein sagen."

    Charity holte die Thermoskannen und ein paar Sandwiches − Schinken mit Mayonnaise, Gurkenscheiben und Cheddar-Käse − heraus und übergab sie Trey.

    Er warf einen Blick auf das Sandwich und lachte. „Schinken-Sandwiches zum Frühstück?"

    „Sag mir nicht, dass du nicht schon seit Stunden wach bist, um sicherzustellen, dass die Pferde in Ordnung sind, während wir weg sind."

    „Okay. Sein Grinsen wurde breiter. „Du hättest dir nicht all diese Umstände machen müssen, Kindchen.

    Da war es: Kindchen. Nach nicht mal einer Stunde Fahrt. Das war nicht die Meinung, die Trey von ihr haben sollte − als ob sie nichts anderes wäre als die kleine Schwester ihres Bruders. Es war sowieso lächerlich. Sie war nur zwei Jahre jünger und kein Kind.

    „Ein Kind kann solche Sandwiches nicht machen. Nur eine dankbare erwachsene Frau." Sie sagte es leichthin, aber sie fühlte, wie Trey sie trotzdem ansah.

    „Dankbar?"

    „Dankbar dir gegenüber. Charity wandte sich ihm zu und beobachtete die Seite seines Gesichts, während er von seinem Sandwich abbiss, kaute, schluckte. „Du tust mir einen Gefallen. Das Mindeste, was ich tun konnte, war, etwas zu essen einzupacken.

    „Essen ist der Weg zum Herzen eines Mannes."

    „Zum Herzen eines jeden Mannes oder zu deinem?" Charity streckte die Hand aus und streichelte mit ihren Fingerspitzen über die Wölbung seines Bizepses.

    Es war mutig. Vielleicht zu mutig. Es war nicht ihre Absicht gewesen, mit ihm zu flirten, aber hier zu sitzen, so nah, ihm zuzusehen, wie er das Sandwich aß, das sie vorbereitet hatte … nun, sie wollte, dass er sie als etwas anderes als ein Kind betrachtet.

    Treys Kiefer straffte sich, aber er biss nur noch einmal von dem Sandwich ab. Nach einer langen Pause sagte er: „Ich werde hungrig wie jeder andere auch."

    „Aber was ist, wenn du nicht nur hungrig bist?"

    „Was?"

    „Ich meine … was ist, wenn du mehr als nur Essen willst? Charity wollte das Gespräch halb auf neutrales Terrain lenken und halb wollte sie sehen, ob sie ihn reizen konnte. Zweideutige Anspielungen über Essen könnten der Weg zum Ziel sein. „Was ist, wenn du Lust auf etwas Besonderes hättest, wenn dir nach einem wirklich guten Essen ist, das du dir unter normalen Umständen vielleicht nicht gönnen würdest? Was würdest du dann wollen, außer Schinken-Sandwiches?

    Trey hielt seine Augen weiter auf die Straße gerichtet. „Ich kann mir keine einzige Mahlzeit vorstellen, die ich mir selbst versagen würde, wenn ich sie wirklich wollte."

    „Das glaube ich nicht. Charity drehte ihren Körper ein wenig, um sich ihm zuzuwenden. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht jeden Tag deines Lebens Steak isst.

    „Nun, ja, aber ich würde mir kein Steak versagen. Ich esse wie ein normaler Mann."

    „Aber siehst du es dann nicht … im Laden? An der Fleischtheke? Und denkst bei dir selbst, wie gut es wäre, wenn du es mit nach Hause nehmen und grillen würdest?"

    Ein weiteres Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus. „Willst du damit sagen, dass du uns ein paar Steaks für unterwegs hättest braten sollen?"

    „Ich meine … Sie wusste nicht, was sie sagte. „Ich meine, dass man auf so einem Trip wie unserem offen und ehrlich miteinander umgehen kann. Du weißt schon …was in Vegas passiert und so. Sie hatte die Steaks nicht nur erwähnt, um sich selbst hungrig zu machen. In ihrem Herzen wollte Charity unbedingt, dass Trey zugab, dass er sie mindestens so sehr wollte wie ein vorzügliches Essen.

    Trey lachte wieder, stopfte sich das letzte Stück seines Sandwichs in den Mund und langte zu ihr hinüber, um ihr Haar zu zerzausen. „Das ist nicht Vegas, Kindchen."

    Dieses Wort hallte für den Rest der Fahrt immer wieder in ihrem Kopf, sogar während sie ihr Bestes versuchte, um ihr Gespräch auf etwas Tiefergehendes als Treys beherzten Small Talk zu lenken. Egal, wie sehr sie versuchte, Trey in ein ernsthaftes Gespräch zu ziehen, er hielt die Dinge leicht und lustig und sie auf Abstand. Es ließ das Thema der Pferdeauktion sehr ernst erscheinen.

    Als sie das Hotel erreichten, war sie frustriert darüber, dass er ihr Vorhaben so systematisch vereitelte. Sie sprang aus dem Truck, sobald er unter das Vordach des Gebäudes fuhr. „Ich werde uns einchecken, während du parkst", sagte sie, dann schloss sie die Tür, bevor er etwas sagen konnte.

    An der Rezeption fuhr sie sich mit der Hand durch ihr Haar und seufzte. Sie erlag beinahe der Idee, so zu tun, als hätte sie nur ein Zimmer gebucht und ihn vor vollendete Tatsache zu stellen − aber der Rezeptionist war mit der Familie vor ihr in der Schlange beschäftigt. Als sie an die Theke trat, hatte sich Trey zu ihr gesellt, mit beiden Taschen in seinen Händen.

    So viel zu ihrer Idee.

    Charity checkte ein und drückte die kleine Zimmerkarte in Treys große Handfläche. „Hier. Ein Hotelzimmer ganz für dich allein."

    Er hob erneut seine Augenbrauen – nur für den Bruchteil einer Sekunde. „Alles in Ordnung, Charity?"

    Nein, wollte sie sagen. Ich sitze seit Stunden mit dir in einem Auto fest und ich brenne darauf, direkt auf deinen Schoß zu springen und dich zu küssen. Weißt du überhaupt, wie es ist, so lange deinen Duft einatmen zu müssen? Folter! Pure Folter! Und hör auf, mich Kindchen zu nennen!

    „Ich bin nur hungrig."

    „Dann sollten wir etwas essen gehen."

    Ein Hoffnungsschimmer.

    Charity nickte. „Treffen wir uns in einer Stunde, damit ich Zeit habe, mich etwas frisch zu machen?"

    Hat sie es sich eingebildet oder hatte sich Trey auf die Lippe gebissen? Als sie ihn wieder ansah, wirkte sein Gesichtsausdruck eher gleichgültig. „Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier."

    Oben in ihrem Hotelzimmer warf Charity ihre Tasche aufs Bett und grub sich in die Bettdecke. Heute Abend würde es kein Kindchen mehr geben. Sie hatte ein einfaches schwarzes Kleid mit einem Ausschnitt mitgebracht, das bewies, dass sie kein Kind mehr war. Schnell hängte sie das Kleid auf einen Bügel, bevor sie ins Bad ging.

    Sie duschte schnell und nahm sich danach Zeit für ihr Haar und Make-up. Dann zog sie das Kleid an, zusammen mit einem Paar zarter High Heels.

    Sie waren heute Abend nicht auf der Ranch.

    Charity freute sich zu sehen, wie Trey die Augen aufriss, als sie zurück in die Lobby des Hotels kam. Sie entschieden sich für ein kleines Lokal ein paar Blocks entfernt und schlenderten in der nachlassenden Hitze des Abends dorthin. Er konnte seine Augen kaum von ihr abwenden. Seine Aufmerksamkeit machte sie nervös und sie sprach mit sorgfältiger Präzision. Sie würde nicht in ihr altes Lispeln zurückfallen − oder in irgendetwas anderes, das ihr das Gefühl gab, die jüngere Schwester von jemandem zu sein.

    Es schien noch besser zu laufen, nachdem sie ein Glas Wein getrunken hatte. Mit seinem Bier vor sich senkten sich Treys Schultern und seine Augen verweilten etwas länger als sonst auf ihrem Gesicht.

    Während des ganzen Abendessens hatte Trey sie mit Fragen zu der Auktion gelöchert. Aber Charity konnte nicht aufhören, der Musik im Lokal zu lauschen.

    Nach dem Essen, zurück auf den Bürgersteig, hakte sie ihren Arm bei ihm unter, fühlte sich locker und frei und gut gesättigt. Neben dem Restaurant befand sich ein kleiner Club. Sogar von außen konnte sie erkennen, dass er ziemlich voll war. Musik strömte aus der Eingangstür, die Luft war schwül und verlockend. Der Rhythmus brachte sie dazu, ihre Hüften zu schwingen.

    „Komm und tanze mit mir", sagte sie Trey ins Ohr.

    Er verspannte sich, zögerte.

    „Komm schon", sagte sie und zerrte ihn förmlich zur Tür.

    In diesem Moment wusste Charity, dass er sich entschieden hatte, nachzugeben. Er war zu stark, um sich von ihr irgendwo hinschleppen zu lassen, wo er nicht hinwollte.

    Im Club kaufte sie ihm ein weiteres Bier und sie drängten sich durch die Menge in die Nähe eines Stehtisches, während er es trank. Sie konnte sehen, wie es seine Magie entfaltete, ihn lächeln ließ, und als sie ihn ein drittes Mal bat, mit ihr zu tanzen, willigte er ein.

    Charity fühlte sich wie in einem Traum.

    Sie hatten noch nie zuvor miteinander getanzt − nicht bei einem der Schulbälle, nicht bei einer Hochzeit, nie − und er war gut darin. Seine Hände an ihrer Taille gaben ihr einen weiteren Kick. Und als die Musik heißer wurde, kam er näher.

    Sehr nah.

    So nah, dass sie dachte, er könnte sich zu ihr beugen und sie küssen. Das nächste Mal, als sie sich an die festen Konturen seines Körpers schmiegte, neigte sie ihr Gesicht nach oben, eine offene Einladung −

    Aber Trey nahm sie nicht an.

    Stattdessen legte er einen starken Arm um ihre Taille und zog sie von der Tanzfläche weg.

    „Wohin willst du?"

    „Nach Hause, sagte er fest. „Zurück ins Hotel.

    Charitys Körper kribbelte vor Erwartung. Der belebende Rausch des Weins und ihr Tanzen hatte sie mit mehr von dieser was-in-Vegas-passiert-Stimmung durchdrungen und jetzt konnte alles passieren. Also, was machte es, dass er sie nicht auf der Tanzfläche geküsst hatte? Er brachte sie zurück ins Hotel. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. All die Jahre, in denen sie in Trey verknallt gewesen war, und die Lösung war die ganze Zeit direkt vor ihrer Nase gewesen: bring ihn aus der Stadt, dann kannst du ihn ganz für dich allein haben.

    Im Aufzug behielt Trey seine Hand auf ihrem Kreuz. Charity versuchte, tief durchzuatmen. Wenn es passieren würde − wenn sie miteinander schlafen würden − dann würde sich das alles so richtig anfühlen.

    Er hielt vor Charitys Zimmertür inne.

    „Hast du deine Schlüsselkarte?"

    Sie fummelte in ihrer Handtasche, ihre Hände zitterten. „Hier."

    „Okay."

    Sie zog sie durch das Schloss und wartete auf das Klicken, dann schob sie ihre Tür auf. Trey reckte seinen Hals, schaute sich in den Raum um und ließ sie eintreten.

    Charity drehte sich um, ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht, nur um zu sehen, wie er seinen Kopf senkte. „Besser, du gehst jetzt schlafen, sagte er. „Es geht morgen früh los. Danke, dass du mit mir zu Abend gegessen hast.

    Ihr Herz fiel ihr auf die Füße. „Du …" Du gehst?

    „Du … gern geschehen."

    Dann war er weg und ging zu seinem verdammten Zimmer.

    Charity schloss die Tür hinter sich und warf sich auf das Bett.

    Was sollte sie nur machen?

    ZWEI

    Es war gut gelaufen . Sie war sich sicher, dass es gut gelaufen war.

    Charity lag in ihrem Hotelzimmer unter der Bettdecke, gehüllt in ein überdimensionales T-Shirt und eine Shorts. Sie hatte gehört, wie Trey in sein eigenes Zimmer gegangen und die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war. Es hatte einen letzten Funken Hoffnung gegeben − vielleicht würde er die angrenzende Tür öffnen und hereinkommen − aber sie hatte eine dreiviertel Stunde gewartet und es war nichts passiert. Schließlich hatte sie ihr Make-up abgewaschen, sich ihre Nachtwäsche angezogen, das Licht ausgemacht und war ins Bett gegangen.

    Nur konnte sie nicht schlafen.

    So viel zu der beruhigenden Wirkung des Weines, den sie getrunken hatte. Offensichtlich hatte sie nicht genug davon getrunken, um ihr beim Einschlafen zu helfen, denn jetzt lag sie im Bett und hörte zu, wie sich die Klimaanlage des Zimmers

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