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Das verführerische Kindermädchen des Ranchers
Das verführerische Kindermädchen des Ranchers
Das verführerische Kindermädchen des Ranchers
eBook283 Seiten4 Stunden

Das verführerische Kindermädchen des Ranchers

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Über dieses E-Book

Er hat die Liebe nicht gefunden.

Die Liebe hat ihn gefunden.

Der Cowboy Austin Flint hat sich noch nie vor harter Arbeit gescheut, und hat schon immer davon geträumt die Ranch auf der er lebt, zu renovieren. Nachdem seine Exfreundin ihre gemeinsame zweijährige Tochter Lea einfach bei ihm zurücklässt, wird ihm klar, dass er nicht gleichzeitig seine Ranch renovieren und ein Kleinkind aufziehen kann. Vor allem nicht, da Lea kein Wort mehr gesprochen hat, seit sie von ihrer Mutter verlassen wurde.

Während Austin Schwierigkeiten hat, sich an seine neue Rolle als alleinerziehender Vater zu gewöhnen, erkennt er, dass er ein wenig Hilfe gebrauchen könnte. Und als seine Schwester den Vorschlag macht, er solle ihre Freundin Sara Kline, die Logopädin ist, während des Sommers als Kindermädchen einstellen, weiß Austin, dass er keine andere Wahl hat.

Als er Sara zum ersten Mal begegnet, bereut er es sofort, ihr den Job gegeben zu haben. Zum Einen ist sie atemberaubend schön. Zum Anderen scheint sie jedoch wie erwartet ein verwöhnter Stadtmensch zu sein. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen kann, ist eine clevere Expertin, die ihm vorschreibt, wie er Lea erziehen soll, oder schlimmer noch, sein Herz durcheinanderbringt…

Was Sara angeht, so kam das Stellenangebot zu genau der richtigen Zeit. Nachdem sie die Kraft gefunden hat, ihren herrschsüchtigen Ehemann und ihren anstrengenden Job im Kindergarten hinter sich zu lassen, ist sie endlich bereit, das nächste Kapitel in ihrem Leben aufzuschlagen. Selbst wenn das bedeutet, dass sie sich dabei in den stahlharten Cowboy verliebt.

Gerade als Austin und Sara beginnen, eine innige und vertrauensvolle Beziehung zueinander aufzubauen, taucht plötzlich Austins Vater auf, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat, und ändert alles. Sara traut dem Mann nicht über den Weg und ihre Beziehung zu Austin wird zunehmend unterkühlter.

Als sie ein unwiderstehliches Jobangebot erhält, während eine Zukunft auf der Ranch von Tag zu Tag unwahrscheinlicher wird, muss Sara eine herzzerreißende Entscheidung treffen. Wenn Austin doch nur den Mut finden könnte, sich die Liebe, die er sein ganzes Leben lang gesucht hat, einzugestehen …

Mary Sue Jackson und USA Today Bestsellerin Leslie North laden Sie ein, sich in einer herzerweichenden Western-Romanze zu verlieren, in der ein unwiderstehlicher Cowboy von einer umwerfenden Frau gezähmt wird…

SpracheDeutsch
HerausgeberRelay Publishing
Erscheinungsdatum8. Mai 2022
ISBN9798201993047
Das verführerische Kindermädchen des Ranchers

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    Buchvorschau

    Das verführerische Kindermädchen des Ranchers - Leslie North

    EINS

    Austin Flint spähte blinzelnd unter seinem Cowboyhut hervor, als er hörte, wie die schlurfenden Schritte seiner Tochter sich in die Klänge der morgendlichen Arbeit mischten. Er schloss kurz die Augen und atmete tief durch, um die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht zu spüren, bevor er sich wieder in die Realität zurückholte.

    „Morgendliche Arbeit, murmelte er und stieß ein schnaubendes Geräusch aus. „Welche Arbeit? Ich schaffe es kaum, irgendetwas zu erledigen.

    Und darin lag das Problem. Austin musste sich mehr als je zuvor auf die Arbeit konzentrieren. Zum ersten Mal in seinem Leben war er nicht alleine. Er hatte eine Tochter, um die er sich kümmern musste. Er steckte in einer Zwickmühle, auf die er nicht vorbereitet gewesen war. Sein Leben war zwar nicht immer einfach gewesen, aber jetzt war es geradezu beängstigend, dass er sich plötzlich in der Rolle des alleinerziehenden Vaters wiederfand, während er versuchte, das große Stück Land aufzuarbeiten, das seine Großeltern ihm in ihrem Testament hinterlassen hatten.

    „Vorsicht, Lea!, rief er und ließ seinen Blick über die Veranda streifen, wo seine zwei Jahre alte Tochter einem Werkzeugkasten gerade gefährlich nahe kam. „Komm zurück hierher, Schätzchen. Die Dinge in der Kiste sind gefährlich, aber ich habe hier eine Kiste mit Spielsachen für dich. Was sagst du dazu?

    Lea warf ihm einen Blick über ihre pummelige Schulter hinweg zu und schenkte ihm einen Blick, der dem ihrer Mutter gespenstisch ähnlich war. Einen Moment lang war er sich sicher, dass sie ihn ignorieren würde, genauso wie ihre es Mutter getan hätte. Doch dann wandte sie sich ihm zu und kam mit taumelnden Schritten über die verzogenen Bodenbretter auf ihn zugelaufen.

    „Welches möchtest du haben, junge Dame?, fragte er hoffnungsvoll, als er zwei verschiedene Spielzeuge aus der Kiste zog und sie ihr entgegenstreckte. „Gefällt dir eins von den beiden? Das ist deine Zeit zu spielen, Lea, und ich will, dass du Spaß dabei hast. Du kannst auch beide Spielsachen haben, wenn du möchtest. Du musst es nur sagen.

    Er betrachtete aufmerksam ihr Gesicht, während er hoffte, dass sie etwas sage würde. Er war über den Punkt hinaus, an dem er ihr behutsam irgendwelche Worte entlocken wollte. Mittlerweile war er bereit, seine Tochter zu bestechen, damit sie mit ihm sprach. Im Grunde war es egal. Sie sagte zwar kein Wort, doch sie schenkte ihm ein scheues Lächeln, bevor sie mit einem entschlossenen Blick im Gesicht hinüber zu ihrer Spielzeugkiste ging.

    Er war zwar noch nicht lange ein beständiger Teil im Leben des kleinen Mädchens, doch er war sich darüber im Klaren, dass ihre mangelnde Sprachkompetenz ein Grund zur Sorge war. Bevor ihre Mutter sie einfach verlassen hatte, war sie ein wahres Plappermaul gewesen. Jeder Tag, der verging, ohne dass sie auch nur einen Mucks von sich gab, ließ ihn nervöser werden, bis zu dem Punkt, an dem er am liebsten fast losgeheult hätte. Er konnte nicht umhin, sich selbst die Schuld dafür zu geben und fragte sich unwillkürlich, ob alles anders wäre, wenn er von vornherein auf das Sorgerecht bestanden hätte.

    Austin wollte die Beziehung zu Leas Mutter Caroline nie beenden, jedoch hatte er in dieser Angelegenheit nicht viel zu sagen gehabt. Als sie eines Tages schwanger vor seiner Tür aufgetaucht war, hatte sie plötzlich den Verstand verloren und beschlossen aus Wild Springs, Wyoming, wegzuziehen, um irgendwo neu anzufangen. Austin hatte seine Einwände klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, doch letztendlich waren sie wirkungslos geblieben. Er konnte sie nicht dazu zwingen, zu ihm zurückzukommen und da sie sich gut um Lea gekümmert hatte, hatte es keine Garantien dafür gegeben, dass er einen Streit um das Sorgerecht gewinnen könnte. Ohnehin hätte sich Caroline dafür lange genug für ein Gerichtsverfahren in der Stadt aufhalten müssen. Und solange er ein gutes Verhältnis zu Caroline hatte, erlaubte sie ihm gelegentliche Besuche und Telefonate. Er hatte sich damit zufriedengeben müssen, seine Tochter nur ein paar seltene, wertvolle Male zu sehen.

    Doch dann hatte es eines Tages an der Tür zu dem alten Farmhaus seiner Großeltern geklopft, das zu dem Anwesen gehörte, das er versuchte, zurück in eine funktionierende Ranch zu verwandeln. Auf der Veranda hatte Caroline zusammen mit Lea und deren gepacktem Koffer gestanden. Seine Exfreundin hatte gestresst gewirkt und ihm wild gestikulierend erklärt, dass es in ihrem Leben vorangehen musste. Dann hatte sie auf dem Absatz kehrtgemacht und war einfach gegangen. Austin hatte später erfahren, dass sie von seinem Farmhaus direkt an Bord eines Kreuzfahrtschiffs gegangen war. Die Vorstellung hatte ihn regelrecht angewidert. Bei Leas Kleidern und Spielsachen hatte er die Dokumente gefunden, in denen sie ihm das alleinige Sorgerecht übertragen hatte. Seitdem hatte das arme Kind kaum ein Wort gesprochen und er konnte ihr daraus keinen Vorwurf machen.

    Lea griff nach dem Stoffelch, den Austins Mutter für sie zu ihrer Geburt gekauft hatte, dann zeigte sie mit einem ernsten Blick auf ihrem engelsgleichen Gesicht auf sein klingelndes Handy.

    „Oh, danke, Schätzchen, sagte er und warf einen Blick auf sein Telefon. Der Name seiner Schwester blinkte auf dem Display. „Sieh dich nur an, jetzt hilfst du mir sogar schon dabei, den Alltag zu meistern. Ich bin mir sicher, dass ich ohne deine Hilfe meine linke Hand nicht von meiner rechten unterscheiden könnte.

    Er hielt inne und wartete auf eine Antwort von ihr, dann stand er mit einem Seufzer auf und griff nach seinem Handy.

    „Ist sie schon da?, wollte Rachel wissen. „Hoffentlich nicht, denn es wäre extrem unhöflich, wenn du ans Telefon gehst, während sie neben dir steht.

    „Wow, sagte er mit einem Lachen. „Auch dir einen guten Tag, Rachel.

    „Hallo, sagte sie kurz. Sie machte den Eindruck, als ob sie sich die Höflichkeiten sparen und so schnell wie möglich zur Sache kommen wollte. „Sie ist noch nicht da, richtig?

    „Nein, erwiderte er mit einem Seufzen. Die Rede war von der Logopädin, die Rachel ihm empfohlen hatte. Sie sollte den Sommer über als Leas Kindermädchen arbeiten und musste jeden Augenblick auf der Ranch eintreffen. „Aber ich bin froh, dass du anrufst. Wie heißt die Frau noch mal?

    „Äh, ist das dein Ernst?, stöhnte Rachel. „Ihr Name ist Sara, okay? Sara Kline. Ihren Großeltern hat das Land gegenüber von Großvaters Anwesen gehört. Bis wir Teenager waren, haben wir jeden Sommer miteinander verbracht.

    „Oh, richtig, das war es, antwortete er mit gespielter Erleichterung. „Du weißt, dass ich dich nur auf den Arm nehme, nicht wahr? Ich habe zuvor schon mit anderen Menschen zu tun gehabt, Rachel. Ich bin mir sicher, dass ich es schaffe, das neue Kindermädchen zu begrüßen.

    Im Grunde hatte er keine Lust, irgendjemanden zu treffen, geschweige denn jemanden in sein Haus einzuladen, der sich um seine zwei Jahre alte Tochter kümmern sollte. Er war vom alten Schlag und vertrat die Meinung, dass Familienprobleme am besten innerhalb der Familie ausgetragen wurden. Als Rachels alte Freundin sich jedoch aus heiterem Himmel bei ihr gemeldet hatte, war Rachel davon überzeugt gewesen, dass es Vorsehung war und hatte ein Nein nicht gelten lassen.

    Laut Rachel war Sara gerade dabei, sich neu zu orientieren. Sie wollte auf unbestimmte Zeit nach Wild Springs zurückziehen, nachdem sie ihren Job als Logopädin in einer Schule gekündigt hatte. Rachel hatte im Grunde genommen verlangt, dass Austin sie anstellte, obwohl er eine Abneigung gegen Menschen hatte, die wie Caroline kurzerhand einfach ihr Leben umkrempelten, um etwas Neues auszuprobieren. Doch seine Bedenken schienen keinen Anklang zu finden, genauso wenig wie seine Befürchtung, dass eine Frau aus der Stadt ihre Schwierigkeiten dabei hätte, sich auf einer Ranch zurechtzufinden. Rachel wollte, dass er ihre Jugendfreundin einstellte und Austin war einfach zu erschöpft, um sich gegen sie zu wehren.

    „Oh, bemerkte er. „Wenn wir vom Teufel sprechen. Es sieht so aus, als biegt deine Freundin gerade in die Einfahrt, und es scheint, als ob sie einen ziemlich schicken Wagen fährt.

    „Sie ist nicht der Teufel, fauchte Rachel. „Sei nett zu ihr, in Ordnung? Sie hat es nicht leicht gehabt. Sie braucht jemanden, der sie hier willkommen heißt.

    „Sie hat es nicht leicht gehabt, hm? wiederholte er verächtlich, während er ihren luxuriösen Geländewagen betrachtete. „Wer hat das schon?

    „Sei einfach nett, seufzte Rachel. „Wenn du es schon nicht aus Anstand tust, dann tu es wenigstens für mich, okay?

    „In Ordnung, kleine Schwester, sagte er. „Du weißt, dass ich fast alles für dich tun würde.

    Rachel pflichtete ihm bei, dann beendeten sie das Gespräch, damit er die neue Kinderfrau und Logopädin begrüßen konnte. Diese wirkte allerdings nicht wie eine Frau, die sich gut auf einer Ranch machte. Sie trug ein knöchellanges rosafarbenes Kleid und eine breite Sonnenbrille, die in der Sonne glänzte. Er beobachtete sie dabei, wie sie sich abmühte, eine übergroße Handtasche vom Beifahrersitz zu ziehen und sich dabei mit einer Hand durch ihr blondes schulterlanges und gewelltes Haar fuhr.

    „In Ordnung, Lea, sagte er, als er die kleine, warme Hand des Mädchens ergriff und sie zu der Verandatreppe führte. „Bist du bereit?

    „Hallo!, rief Sara, als sie auf sie zu eilte. „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Austin. Oder sollte ich besser sagen, Sie wiederzusehen? Ich weiß nie, wie ich mich verhalten soll, wenn ich einen Menschen treffe, den ich vor einer halben Ewigkeit zum letzten Mal gesehen habe. Kann ich einfach sagen, dass ich mich freue hier zu sein?

    „Sicher, sagte er unsicher, nachdem er ihrem Redeschwall perplex zugehört hatte. „Das ist Lea. Sie wird Sie nicht begrüßen, aber ich wette, dass sie genauso erfreut darüber ist, Sie kennenzulernen.

    Sara schob geistesabwesend ihre Sonnenbrille auf ihren Kopf und kniete sich vor Lea, damit sie mit dem Mädchen fast auf Augenhöhe war. Mit ernster Miene streckte sie dem Mädchen die Hand entgegen und wartete darauf, dass Lea es ihr gleichtat. Einen kurzen Augenblick später folgte Austins Tochter tatsächlich ihrem Beispiel, was ihn ein wenig überraschte.

    „Es ist mir eine wahre Freude, dich kennenzulernen, Lea, sagte Sara mit sanfter und leicht trällernder Stimme. „Ich werde dir ein Geheimnis verraten. Ich habe hier in der Stadt nicht viele Freunde und es würde mich sehr glücklich machen, wenn wir beide Freunde sein könnten. Denkst du, das wäre möglich?

    Zu Austins Überraschung nickte Lea sogar energisch. Sie blickte mit großen, funkelnden Augen zu Sara auf und Austin musste zugeben, dass es wahrscheinlich von Vorteil sein würde, einen weiblichen Einfluss auf der Ranch zu habe. Selbst im Alter von zwei Jahren, hatte Lea bereits einen sehr klaren … und rosafarbenen Geschmack. Rachel hatte mädchenhaftes Gehabe noch nie leiden können, daher war es sicher gut, eine Frau im Haus zu haben, zu der Lea aufblicken konnte und die dieselben Dinge mochte.

    Und er musste sich noch etwas anderes eingestehen, und zwar, dass Sara Kline die schönste Frau war, die er seit sehr langer Zeit gesehen hatte. Das Problem war nur, dass er momentan nicht daran interessiert war, eine schöne Frau zu treffen. Es war gut möglich, dass er sich von dieser Frau ablenken lassen würde, und da er sich im Moment wirklich mit einer Menge Dinge herumschlagen musste, war das das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.

    Als Sara endlich wieder aufstand, zitterten ihre Beine. Und das lag nicht nur daran, dass sie eine Weile vor dem Kind in der Hocke gesessen hatte. Sie hatte alles auf eine Karte gesetzt, als sie Lea um ihre Freundschaft gebeten hatte, und glücklicherweise hatte das Mädchen eingewilligt. Sie brauchte diesen Job und wollte ihn nicht vermasseln, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Wenn sie in Wild Springs nicht Fuß fassen konnte, dann wusste sie nicht, was sie tun sollte.

    Sie hatte nie vorgehabt, nach dem Tod ihrer Großeltern hierher zurückzukommen, doch das Leben konnte einen zuweilen unvorbereitet treffen. Ihre Mutter hatte immer gesagt, dass es sich so anfühlte, als würde einem der Teppich unter den Füßen weggezogen werden. Und genau das tat es, denn sie war achtundzwanzig und frisch geschieden.

    Mein ganzes Leben lang war es so gewesen, dachte sie, während sie Austin Flint nervös anlächelte. Eine ganze Reihe von Teppichen, die mir unter den Füßen weggezogen worden sind.

    „Sind Sie auf direktem Weg hierher gefahren?, fragte Austin wie beiläufig. Seine tiefgrünen Augen, die sie fast zu durchbohren schienen, machten sie nervös. „Oder haben sie zuerst in der Stadt gehalten, um ein paar altbekannte Sehenswürdigkeiten aufzusuchen?

    „Nein, sagte sie fröhlich, und fragte sich, ob die Erwähnung von Sehenswürdigkeiten in einer Kleinstadt wie Wild Springs ironisch gemeint war. „Ich habe nirgendwo angehalten, außer natürlich, um zu tanken.

    Dabei erwähnte sie nicht, dass der Tankwart sie gefragt hatte, warum sie in der Stadt war. Als sie daraufhin Austin erwähnt hatte, hatte der Typ ihr die ganze traurige Geschichte erzählt. Sara fühlte mit dem Mann, den es sicher völlig unvorbereitet getroffen hatte, als seine Exfreundin ihn einfach verlassen hatte. Ganz zu schweigen von der Überraschung, als sie mit seinem Kind zurückgekommen war. Sie konnte nur erahnen, wie viel Kraft er hatte aufbringen müssen, um sich eines Kindes anzunehmen, während er versuchte, die Ranch wieder zum Leben zu erwecken. Die meisten Männer hätten sicher die Flinte ins Korn geworfen … Allerdings hatte der Tankwart ebenfalls erwähnt, dass Austin überaus stur war. In seiner Situation war das sicher von Vorteil, doch für sie klingelten dabei auch sämtliche Alarmglocken. Sie hatte gerade einen halsstarrigen und unvernünftigen Mann verlassen, der nun ihr wütender Exmann war. Sie freute sich nicht gerade darauf, gleich wieder in das Leben eines weiteren Sturkopfs zu spazieren, doch zumindest im Moment brauchte sie den Job dringend.

    „Also", fuhr Austin fort, während er seinen Cowboyhut abzog und beiseite legte, um dann mit einer Hand durch sein Haar zu fahren. Sie musste beschämt feststellen, dass sie bei der Bewegung seine Armmuskeln anstarrte.

    „Also?, wiederholte sie und zwang sich dazu, ihm in die Augen zu blicken. „Was wollten Sie sagen?

    „Ich bin nur neugierig, wie es sich anfühlt, hierher zurückzukehren, sagte er, augenscheinlich ein wenig verlegen. „Ich will ehrlich sein. Ich war nie lange genug weg gewesen, um zu wissen, wie es ist. Es ist sicher schön zu wissen, dass man die Gelegenheit hat, neu anzufangen, wenn man es will.

    Sara nickte. Sie zwang sich zu einem Lächeln, obwohl sie sich innerlich krümmte. Sie wusste, dass er nicht absichtlich unsensibel war, doch seine Einschätzung der Lage konnte von der Wahrheit nicht weiter entfernt sein. Sie hatte ihr altes Leben nicht einfach so aus einer Laune heraus aufgegeben, um ein neues zu beginnen. Sie war auf der Flucht vor einer schlimmen Beziehung, die an seelischen Missbrauch grenzte. Sie hatte immer geglaubt, dass die Saat dafür gesät worden war, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war und mit anhören musste, wie ihr Vater ihre Mutter verbal zum Spaß herumgeschubst hatte.

    Wild Springs war der einzige Ort gewesen, der ihr als Rückzugsstätte eingefallen war, als ihr Leben sich in ein Desaster verwandelt hatte. Es war schlimm genug, dass sie sich aus einer Ehe befreit hatte, die gerade einmal zwei Jahre gehalten hatte. Aber als sie einem ihrer aufsässigen Schüler gegenüber die Fassung verloren hatte, hatte sie am Tag darauf ihre Kündigung eingereicht. Wenn sie nicht sicher sein konnte, wie sie auf ihre Schüler reagierte, dann zog sie es vor, sie überhaupt nicht zu unterrichten.

    „Es tut mir leid, sagte Austin und räusperte sich, wobei er auf seine Tochter hinabblickte. „Ich wollte nicht neugierig …

    „Nein, sagte sie hastig und zwang sich noch einmal zu einem Lächeln, bevor sie Lea zuzwinkerte. „Die Frage ist berechtigt. Ich kann nur sagen, dass ich noch nicht sicher bin, was ich empfinde, aber bisher kann ich es wahrscheinlich am besten damit beschreiben, dass es ist, als würde ich nach Hause kommen.

    Er nickte und schien mit der Antwort zufrieden zu sein. Dann wandte er sich um, um Lea eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Und was Sara anging, so konnte sie sich nur wünschen, dass ihre Worte tatsächlich wahr waren.

    ZWEI

    „H ey, warum holen wir Ihre Sachen nicht aus dem Auto?", fragte Austin und räusperte sich wieder.

    Das tat er immer, wenn er nervös wurde. Sein Vater, wenn er ausnahmsweise einmal zu Hause gewesen war, hatte sich deshalb immer über ihn lustig gemacht. Allerdings hatte das wenig dazu beigetragen, Austin den Tick abzugewöhnen, sondern hatte ihm nur viel bewusster vor Augen geführt, dass er gegen sein Verhalten nichts tun konnte. Er fragte sich, ob Sara es bemerkt hatte. Wenn dem so war, dann ließ sie es sich nicht anmerken.

    „Gerne!, sagte sie fröhlich. „Das wäre großartig. Ich kann immer noch nicht glauben, dass Sie mich hier wohnen lassen, während ich mit Lea arbeite. Es erleichtert mir die Eingewöhnungsphase enorm.

    „Nun, es schien mir nur fair, sagte er mit einem Schulterzucken, wobei er die Tatsache verschwieg, dass Rachel darauf bestanden hatte. „Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich Ihnen Ihre Arbeit nicht angemessen vergüten kann.

    „Nicht doch, sagte sie und machte eine abwinkende Handbewegung. „Glauben Sie mir, ich bin froh, die Stadt und die Bürokratie, die die Arbeit an einer Schule mit sich bringt, hinter mir zu lassen. Ich habe wahrlich keinen Grund zur Klage.

    „Gut, sagte Austin. Ich bin froh, dass wir zu einer Übereinkunft gekommen sind. Wenn Sie jetzt bitte vorangehen würden, ich will Ihnen helfen, Ihre Sachen ins Haus zu tragen."

    Sie nickte und warf ihm ein überaus hübsches Lächeln zu. Je eindringlicher er sie betrachtete, desto mehr war er der Überzeugung, dass sie nicht für das Leben auf einer Ranch gemacht war. Doch das bedeutete nicht, dass sie nicht schön war. Während er hinter ihr her lief, stellte er zudem fest, dass sie nicht nur ein hübsches Gesicht hatte. Mit ihren perfekt geformten Kurven war sie so sexy wie die Sünde. Zum ersten Mal musste er daran denken, dass es in vielerlei Hinsicht schwierig werden könnte, sie den Sommer über hier auf der Ranch wohnen zu lassen. Er konnte keine Ablenkung gebrauchen, solange er versuchte, die Ranch wieder zum Laufen zu bringen, vor allem nicht, wenn die Ablenkung sexueller Natur war. Sein Verstand war sich darüber im Klaren, doch bestimmte Teile seines Körpers hatten es wohl noch nicht verinnerlicht.

    „Okay, sagte sie und blieb vor dem Kofferraum stehen, dann wandte sie sich nervös zu ihm um. „Ich will sie nur vorwarnen. Wahrscheinlich sieht das nach einer ganzen Menge Gepäck aus.

    „Machen Sie sich keine Gedanken", sagte er lachend und versuchte ihren lieblichen Duft zu ignorieren. Lea stand neben ihr und blickte zu ihnen auf. Sie hatte einen ernsten Blick aufgesetzt, als fragte sie sich, wer von ihnen sich merkwürdiger verhielt.

    „In Ordnung, aber vergessen Sie bitte nicht, dass ich Sie gewarnt habe", sagte Sara und machte einen Schritt zur Seite, damit er sich die Bescherung selbst ansehen konnte.

    Meine Güte. Die Koffer befanden sich nicht nur im Kofferraum. Es waren zu viele, fünf um genau zu sein, und alle in verschiedenen Größen. Er hatte keine Vorstellung davon, wie viele wallende Kleider eine Frau brauchte, um einem zweijährigen Kind das Sprechen beizubringen, aber er hatte plötzlich das unbeirrbare Gefühl, dass sie ein anspruchsvolles Luxusweib war. Er bezweifelte, dass sie es lange auf der Ranch aushalten würde.

    Er schleppte die Koffer ins Haus und lehnte dabei jegliche angebotene Hilfe von Sara ab. Als er fertig war, stand ihm der Schweiß auf der Stirn und er sah sich in seiner Vorahnung, dass er sich auf nichts Gutes eingelassen hatte, bestätigt.

    Danach legten sie eine Pause ein und legten Lea für ihr vormittägliches Nickerchen ins Bett. Nachdem er die Tür zu ihrem Zimmer geschlossen hatte, ging er langsam den Gang hinunter in Richtung Wohnzimmer, wo Sara bereits auf ihn wartete. Am liebsten hätte er sich gleich wieder in die Arbeit gestürzt, um die verrotteten Bretter auf der Veranda zu entfernen, damit er sie durch die Dielen ersetzen konnte, die sicherer für Lea waren. Vielleicht könnte er auch auf die Weide reiten, um die Zaunpfosten zu überprüfen, oder die Ställe ausmisten, oder sonst irgendetwas tun, um sich nicht mit der Frau unterhalten zu müssen, von der er nicht mit Sicherheit wusste, ob er sie respektieren, geschweige denn, ihr vertrauen konnte.

    „Das ist ein wirklich schönes Zimmer, sagte Sara, als er ins Wohnzimmer trat. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und betrachtete ein Gemälde, das schon vor Austins Geburt an derselben Stelle gehangen hatte. „Und dieses Gemälde ist einfach wunderschön.

    „Mein Großvater hat es gemalt", sagte Austin leise. Er setzte sich in einen Sessel, während er versuchte, das unerwartete Gefühl zu unterdrücken, das ihm plötzlich die Kehle zuschnürte. Sein Großvater hatte in seinem Leben mehr als einmal die Rolle seines Vaters übernommen. „Er hat es für meine Großmutter gemalt. Er war

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