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Die Weihnachtsspiele der Carsons: Die Weihnachtsspiele der Carsons
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eBook567 Seiten6 Stunden

Die Weihnachtsspiele der Carsons: Die Weihnachtsspiele der Carsons

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Über dieses E-Book

Es ist Tradition, dass zu Weihnachten die Romantik auf der Ranch Einzug hält …

Bei den Weihnachtsspielen der Carsons dreht sich alles um Spaß, vergnügliche Wettbewerbe und natürlich … die Liebe. Stimmen Sie sich mit dieser romantischen Sammlung der USA Today-Bestsellerautorin Leslie North auf die Feiertage ein!

In Eine Freundin für den Cowboy muss die Liebesromanautorin Suzanna Jacobs ihren Verleger davon überzeugen, dass sie auf einer Rinderfarm lebt – selbst wenn sie noch nie im Leben einen Fuß auf eine Ranch gesetzt hat! Der alleinerziehende Vater Will Carson hat einen Plan. Er wird ihr seine Ranch "leihen", und im Gegenzug gibt sie sich als seine Freundin aus. Je erfolgreicher ihre Scharade jedoch wird, desto mehr fragt er sich, ob ihre Leidenschaft echt sein könnte …

In Ein Partner für das Cowgirl braucht Sarah Carson ein Ass im Ärmel, um die Weihnachtsspiele ihrer lautstarken und übermütigen Familie zu gewinnen. Dieses findet sie in dem sexy alleinerziehenden Vater Thaddeus Murphy. Er eignet perfekt für Sarahs Pläne, und zwar in mehr als einer Hinsicht. Egal ob Quiz, Gesang, Bildhauerei … oder Küssen. Er ist ein Mann mit vielen Talenten. Und Sarah kann es kaum erwarten, sie alle zu entdecken …

Und in Ein Herzblatt für den Cowboy hat Taison gelernt, sich Kummer zu ersparen, indem er sein eigenes Herz verleugnet. Aber Cassie ist fest entschlossen, Taison die Feiertage zu versüßen. Da Weihnachten vor der Tür steht, kann sie förmlich zusehen, wie das Herz dieses sexy Cowboys dahinschmilzt. Könnte die Liebe das Geschenk sein, auf das sie beide gewartet haben?

SpracheDeutsch
HerausgeberRelay Publishing
Erscheinungsdatum20. Feb. 2024
ISBN9798224529322
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    Buchvorschau

    Die Weihnachtsspiele der Carsons - Leslie North

    Die Weihnachtsspiele der Carsons

    DIE WEIHNACHTSSPIELE DER CARSONS

    Eine Freundin für den Cowboy

    Ein Partner für das Cowgirl

    Ein Herzblatt für den Cowboy

    Dies ist ein fiktives Werk. Namen, Charaktere, Orte und Handlungen sind entweder Produkt der Vorstellungskraft der Autorin oder werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen, ob lebend oder tot, Ereignissen und Orten ist rein zufällig.

    Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlicht in Großbritannien von Relay Publishing. Dieses Buch oder ein Teil davon darf ohne die ausdrückliche schriftliche Zustimmung des Herausgebers nicht reproduziert oder verwendet werden, außer für die Verwendung von kurzen Zitaten in einer Buchbesprechung.

    Leslie North ist ein Pseudonym, welches von Relay Publishing für gemeinsam verfasste Liebesroman-Projekte erstellt wurde. Relay Publishing arbeitet mit hervorragenden Teams von Autoren und Redakteuren zusammen, um die besten Geschichten für unsere Leser zu erstellen.

    Cover-Design von Mayhem Cover Creations.

    RELAY PUBLISHING EDITION, SEPTEMBER 2022

    Copyright © 2022 Relay Publishing Ltd.

    www.relaypub.com

    Relay Publishing logo

    DIE WEIHNACHTSSPIELE DER CARSONS

    LESLIE NORTH

    INHALT

    Eine Freundin für den Cowboy

    Klappentext

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Kapitel Sechs

    Kapitel Sieben

    Kapitel Acht

    Kapitel Neun

    Kapitel Zehn

    Kapitel Elf

    Kapitel Zwölf

    Kapitel Dreizehn

    Kapitel Vierzehn

    Kapitel Fünfzehn

    Epilog

    Ende von Eine Freundin für den Cowboy

    Ein Partner für das Cowgirl

    Klappentext

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Kapitel Sechs

    Kapitel Sieben

    Kapitel Acht

    Kapitel Neun

    Kapitel Zehn

    Kapitel Elf

    Kapitel Zwölf

    Kapitel Dreizehn

    Kapitel Vierzehn

    Epilog

    Ende von Ein Partner für das Cowgirl

    Ein Herzblatt für den Cowboy

    Klappentext

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Kapitel Sechs

    Kapitel Sieben

    Kapitel Acht

    Kapitel Neun

    Kapitel Zehn

    Kapitel Elf

    Kapitel Zwölf

    Kapitel Dreizehn

    Kapitel Vierzehn

    Kapitel Fünfzehn

    Epilog

    Ende von Ein Herzblatt für den Cowboy

    Vielen Dank!

    Versüßt einer Autorin den Tag...

    Über Leslie

    Vorschau: Die Zweckehe des Cowboys

    Auch von Leslie

    Eine Freundin für den Cowboy

    KLAPPENTEXT

    Eine Lüge führt zur nächsten … Aber werden ihre Herzen die Wahrheit offenbaren?

    Es war nur eine kleine Notlüge … Um ihrer Verlegerin ihr neues Buch schmackhaft zu machen, erzählt die Liebesromanautorin Suzanna Jacobs, dass sie auf einer Ranch lebt. Das Problem ist nur, dass der Verlag daraufhin ein Werbeteam schicken will und Suzanna noch nie einen Fuß auf eine Ranch gesetzt hat. Schon seit Monaten tauscht sie mit dem alleinerziehenden Rancher Will Carson E-Mails aus, um von ihm Informationen über und Einblicke in das Leben als Viehzüchter zu bekommen. Dabei entwickelt sich zwischen den beiden auch eine Freundschaft.

    Und glücklicherweise hat Will eine Idee. Er wird ihr seine Ranch zur Verfügung stellen, doch im Gegenzug muss sie während der Hochzeit seines besten Freundes und der jährlichen Weihnachtsspiele der Familie seine Freundin spielen. Als Suzanna eintrifft, stellt sie schockiert fest, dass Will groß, muskulös und umwerfend attraktiv ist. Sie hingegen ist klein, mollig und leidet unter einem geringen Selbstwertgefühl. Wer würde schon glauben, dass sie ein Paar sind?

    Will ist fest entschlossen, ihr die Grundlagen der Farmarbeit beizubringen, aber Suzanna ist wie ein Fisch auf dem Trockenen. Ein bezaubernder Fisch, zu dem er sich mehr und mehr hingezogen fühlt, bis er sich schließlich Hals über Kopf in sie verliebt. Aber je erfolgreicher sie die Scharade weiterspielen, desto mehr beginnt Will zu zweifeln …

    Wenn Suzanna in der Lage ist, ihr Schauspiel derart glaubwürdig zu verkörpern, wie echt sind dann ihre Gefühle für ihn?

    KAPITEL EINS

    Will schnaubte und unterdrückte ein Niesen. Trotz der winterlichen Temperaturen war es im Stall warm und die Luft war feucht. Überall roch es nach Moschus und der Staub wurde von den nervösen Kühen aufgewirbelt wie Pollen. Sie hatte den ganzen Morgen gearbeitet, doch nun mussten sie nur noch vier Kühe mit Ohrmarken versehen und die Arbeit wäre getan. Will hatte die Rancharbeiter bereits zum Mittagessen geschickt. Er und sein bester Freund Taison würden sich um die letzten Tiere kümmern.

    „Okay, die Nächste." Will winkte zur Bestätigung, und Taison öffnete das Fanggatter. Eine rötliche, frisch markierte Kuh trabte entrüstet hindurch. Auf dem Weg nach draußen warf sie Will noch einen vorwurfsvollen Blick zu.

    „Tut mir leid, Bessie", sagte er. Taison war bereits dabei, das nächste Tier in Position zu bringen. Die Kuh wollte geradewegs durch den Klauenstand laufen, doch Taison schloss das Fanggatter wieder. Sie brüllte empört auf, doch dann hielt Will sie fest und streichelte ihr Maul, während er ihr das Halfter über die Ohren zog.

    „Ist schon gut, sagte er. „Entspann dich, du machst das großartig. Er beugte sich vor, um die Markierzange zu desinfizieren. Taison lehnte sich gegen das Fanggatter und starrte auf den fallenden Schnee.

    „Also, Kat will, dass bei der Hochzeitsparty nur Paare anwesend sind. Sie sagt, eine Reihe, in der abwechselnd nur Männer und Frauen und dann ein einzelner Mann am Ende sind, würde seltsam aussehen."

    Will blinzelte. „Entschuldigung, wie war das?"

    Taison räusperte sich. „Muss ich es dir erst buchstabieren? Komm schon, Mann, du brauchst ein Date für meine Hochzeit."

    Will schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht, warum das so wichtig ist. Außerdem, wen sollte ich mitbringen? Soll ich einfach die nächstbeste Frau, die ich kennenlerne, zu deiner Hochzeit einladen?"

    „Warum nicht? Hier, lass mich das machen. Taison nahm das Markiergerät und machte sich daran, die Kuh zu beruhigen. „Du hast die Wahl, sagte er. „Penny aus dem Futtermittelgeschäft hat schon seit Jahren ein Auge auf dich geworfen. Oder geh einfach in eine Disco. Du hast ein paar tolle Tanzschritte drauf, da findest du sicher jemanden."

    Die Kuh trat aus und muhte, als die Marke ihr Ohr durchbohrte. Taison trat zur Seite und Will öffnete den Bügel. Sie trabte mit erhobenem Kinn heraus.

    „Im Ernst, sagte Taison, „du würdest mir damit einen Gefallen tun. Kat ist wegen der Planung wirklich gestresst. Wenn du ein Date hättest, könnte sie diesen Punkt von ihrer Liste streichen.

    Will unterdrückte einen Seufzer. Hatte Mom Kat dazu angestiftet? Oder war es Tante Nancy gewesen? Warum waren alle nur derart versessen darauf, ihn zu verkuppeln?

    „Wie wäre es mit, äh, Samantha? Das Mädchen, das du online kennengelernt hast?, fragte Taison. „Seid ihr beiden nicht so etwas wie ein Paar?

    Will spannte die Schultern an. „Suzanna, sagte er. „Du hast Kat doch nichts von ihr erzählt, oder? Denn du weißt, dass sie es Sarah erzählen wird, und Sarah wird es Mom erzählen …

    Taison tauchte die Markierzange in den Eimer und zog ihn durch die Flüssigkeit. Desinfektionsmitteldämpfe stiegen auf und brannten Will in der Nase.

    „Taison? Sag mir, dass du nicht …"

    „Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Das hast du mir immer noch nicht erzählt."

    Will starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Ein Teil von ihm wollte Taison in der Luft zerreißen, weil er zum einen viel zu viel tratschte und zum anderen alles falsch verstanden hatte. Er und Suzanna waren nicht zusammen. Sie verstanden sich nur gut, das war alles. Will fiel es leicht, mit ihr zu reden, sei war wie eine Verbündete für ihn. Eine Freundin.

    „Wir sind nicht zusammen", sagte er. „Sie hat ein Buch geschrieben und hat in diesem Ranch-Forum all diese lächerlichen Fragen gestellt, wie zum Beispiel: Was essen Kühe? Trägt man heutzutage noch Sporen? Die anderen Mitglieder haben sie aufs Korn genommen, indem sie ihr völlig abstruse Antworten gegeben haben, um zu sehen, ob sie anbeißen würde. Ich fand das gemein, also habe ich eingegriffen. Die Erinnerung ließ ihn schmunzeln. „Wie auch immer, nachdem wir die anfänglichen Formalitäten hinter uns gelassen hatten, habe ich festgestellt, dass sie eigentlich …

    „Was?"

    „Eine gute Gesprächspartnerin ist." Will wandte verlegen den Blick ab. „Ich meine, als Apple die Pferdegrippe bekam und ich dachte, ich würde sie verlieren, war Suzanna … für mich da. Sie hat ihre Nachforschungen beiseitegeschoben und hat sich …"

    „Sie hat sich um dich gesorgt?"

    „Ja. Ja, genau." Will wurde rot. Es missfiel ihm, wie rührselig und verweichlicht das klang.

    „Dann weißt du sicher, was ich jetzt wissen will, sagte Taison mit einem schelmischen Grinsen. „Habt ihr schon Bilder ausgetauscht?

    „Ja, vor ein paar Tagen."

    „Und?"

    „Und, ich weiß auch nicht. Sie ist süß. Was willst du von mir hören?" War sie hübsch? Ja. War es wichtig? Natürlich nicht. Er war nicht auf der Suche nach einer Romanze – weder mit Suzanna noch mit Penny aus dem Futtermittelladen. Und schon gar nicht mit den Frauen, mit denen seine Mutter ihn ständig verkuppeln wollte. Während der vergangenen sechs Jahre nach Hannahs Tod war sein Herz verheilt, doch das bedeutete nicht, dass er bereit war, es wieder brechen zu lassen.

    „Im Ernst, ich bin neidisch", neckte Taison ihn.

    „Neidisch worauf?"

    „Du weißt schon, die Zeit, wenn alles noch neu und frisch ist. Taison hakte die Daumen in seinen Gürtelschlaufen ein. „Ich kann mich noch daran erinnern, wie Kat und ich immer bis spät abends auf der Brücke in der Nähe der Kiefern gesessen haben. Wir haben über alles und nichts geredet, doch es waren genau diese Kleinigkeiten, wegen der du dich verliebst. Er zuckte mit den Schultern. „Manchmal vermisse ich es. Es ist Monate her, dass wir wirklich über etwas Bedeutendes gesprochen haben."

    Will runzelte die Stirn. „Ist alles in Ordnung bei euch beiden?"

    „Es liegt an der Hochzeit, antwortete Taison. „Sie denkt nur noch an die Vorbereitungen, da ist kein Platz mehr für mich. Alles muss perfekt sein. Du weißt ja, wie das ist.

    „Ich denke schon." Wills Stirnrunzeln vertiefte sich. Seine Hochzeit war nicht perfekt gewesen, aber sie hatte einen Heidenspaß gemacht. Es gab Cider und Line Dance, Hannah und er hatten die ganze Nacht zum Boot Scootinʼ Boogie getanzt. Seine Mutter und sein Vater hatten beschwipst Only You aus vollem Halse geschmettert. Will verspürte einen schmerzhaften Stich im Herzen, als er von Trauer und Nostalgie zugleich übermannt wurde. Taison legte eine Hand auf seinen Arm. Vermutlich hatte er ihm angesehen, was er gerade dachte.

    „Komm schon, schnapp dir das Kalb, damit wir hier fertig werden."

    Will nickte und war dankbar, sich auf die Arbeit konzentrieren zu können. Hannah war nicht mehr da, und keine noch so große Sehnsucht nach ihr würde sie zurückbringen. Und Suzanna … war eine entfernte Freundin, die viertausend Kilometer weit weg im Land der Sonne und der Wellen lebte. Alles darüber hinaus wäre nur eine Fantasie, und das war Will nur recht.

    Im Traum konnte zumindest niemandes Herz gebrochen werden.

    „Dad! Dad, pass auf!", ertönten zwei Mädchenstimmen, als Will die Tür zum Haus öffnete.

    Er schrak auf, doch es war bereits zu spät. Ein neunzig Kilo schwerer Mastiff kam den Flur entlanggeschliddert und wirkte wie eine große haarige Rakete, die direkt auf seinen Schritt gerichtet war.

    „Lucky! Zurück!", befahl Will gerade noch rechtzeitig.

    Lucky prallte vom Geländer ab, stolperte über die Matte und segelte breitbeinig an Will vorbei in den Schnee. Die Zwillinge stürmten hinter ihm her, wobei Ann vorauslief und Beth ihr dicht auf den Fersen folgte. Sie plumpsten in einer Wolke aus Pulverschnee in eine Schneewehe, während ihre Füße mit den Weihnachtssocken in die Luft ragten. Will schrie erschrocken auf.

    „Beth, Ann, kommt sofort zurück, rief Will. „Ihr werdet euch noch den Tod holen.

    „Beruhige dich, Grandma ist schon zur Stelle. Mom eilte an ihm vorbei und klemmte sich je eines der Mädchen unter den Arm. Beth und Ann schrien auf, als sie sie hochhob. „Du auch, Lucky, rein mit dir. Und lass den Stock da, wo du ihn gefunden hast.

    Lucky ließ den Stock fallen und seinen großen Kopf hängen. Dabei rutschte ihm ein glitzerndes Diadem über die Schnauze. Will beugte sich seufzend vor, um sein Fell zu streicheln.

    „Haben dich die Mädchen wieder verkleidet? Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich einfach weigern."

    „Wir veranstalten eine Teeparty, sagte seine Mutter. „Im Haus ist schon alles vorbereitet.

    Will presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. „Haben die Mädchen schon zu Abend gegessen? Es ist fast sechs Uhr."

    „Ich habe ihnen diese Lachsküchlein gegeben, wie du gesagt hast. Aber die wollten sie nicht essen, also habe ich meine Käse-Makkaroni gemacht."

    „Mom …"

    „Das ist genauso nahrhaft. Da sind alle vier Lebensmittelgruppen drin, und eine Prise Liebe obendrein. Sie zog Will ins Haus und klopfte ihm den Schnee von den Schultern. „Apropos Liebe, hat Taison mit dir über die Hochzeit gesprochen?

    „Du meinst über mein Date? Will schloss die Augen, um sie nicht zu verdrehen. Er hatte noch nicht einmal seine Stiefel ausgezogen und seine Mutter redete bereits auf ihn ein. Er musste das Ganze im Keim ersticken. „Hör zu, ich verstehe ja, dass Kat gestresst ist, aber mir ist einfach nicht klar, wie …

    „Ich habe jemanden für dich gefunden." Seine Mutter schenkte ihm ein liebreizendes Lächeln, doch Will ließ sich nicht täuschen. Sie hatte gemeinsam mit Tante Nancy wieder etwas ausgeheckt, denn er konnte das Funkeln in ihren Augen sehen. Will versteifte sich, als sie ihr Handy aus der Tasche zog.

    „Meine Güte, Mom, ist das etwa Tinder?"

    „Nein, Dummerchen. Instagram. Mom zeigte ihm ein Foto. „Sieh mal, Patty Michaels. Ist sie nicht hübsch geworden?

    „Du hast schon letztes Jahr versucht, mich mit ihr zu verkuppeln. Will lehnte sich ans Geländer und fühlte sich plötzlich müde. „Erinnerst du dich nicht an das Debakel mit dem hässlichen Pullover?

    „Ich erinnere mich an ein Mädchen, das voller Weihnachtsstimmung war. Und sie sah in diesem Pullover mit der großen Rudolph-Nase so süß aus. Hättest du doch nur deinen eigenen angezogen …" Seine Mutter streckte die Hand aus und ließ ihre Finger an Wills Nase schnippen. Er schnaubte. Er hatte Patty eine Million Mal gesagt, dass er keine hässlichen Pullover mochte. Sie hatte nicht zugehört, genauso wenig wie seine Mutter ihm zugehört hatte. Ihm hörte niemand zu, weder seine Tanten, noch seine Cousinen, noch seine Schwester Sarah. Gab es überhaupt eine Frau in seinem Leben, die ihm je zuhörte? Suzanna vielleicht … aber sie zählt nicht.

    „Ich verstehe die Sache mit den hässlichen Pullovern nicht, brummte er. „Ich meine, was soll das? Die Dinger kosten ein Vermögen, und man trägt sie nur einmal. Und sie jucken, sie sind zu heiß und sie …

    „Schon gut, du Miesepeter. Seine Mutter gab ihm einen leichten Klaps und griff nach ihrem Mantel. „Du musst Patty nicht fragen, aber du solltest wirklich eine Frau finden. Ich will, dass du glücklich bist, und Kat will es ebenso. Es wird Zeit, dass du wieder jemanden an deiner Seite hast. Wenn du dich gegen Patty sträubst, dann finden wir eben eine andere.

    Wills Leben schien vor seinen Augen vorbeizuziehen, wobei er allerdings nicht seine Vergangenheit, sondern seine Zukunft sah. Sie bestand aus einer endlosen Reihe von Blind Dates, die alle von seiner liebsten Mutter arrangiert worden waren. Plötzlich legte sich ein Schalter in seinem Kopf um und er platzte heraus: „Ich habe jemanden, okay? Wir kennen uns schon eine ganze Weile, und sie ist … wir sind ein Paar." In dem Moment, in dem ihm die Worte über die Lippen kamen, wünschte er sich, er könnte sie zurücknehmen. Doch die Augen seiner Mutter weiteten sich und funkelten vor Freude.

    „Aber, aber, Will Carson! Du hast deiner Mom etwas verheimlicht? Sie beugte sich so dicht zu ihm vor, dass ihm der Duft von Käse-Makkaroni in die Nase stieg. „Wer ist denn die Glückliche?

    „Du kennst sie nicht."

    „Aber ich werde sie schon bald kennenlernen, nicht wahr? Bei den Weihnachtsspielen?"

    Die Weihnachtsspiele? Bei dem Gedanken, Suzanna den Spielen auszusetzen, zuckte Will unwillkürlich zusammen. Dabei handelte es sich um eine alljährliche Veranstaltung während der Feiertage, bei der sich die Familienmitglieder in unzähligen Wettbewerben miteinander maßen. „Ich weiß nicht. Ich denke, das wird nicht möglich sein. Sie ist in Florida. Wir haben uns bisher nur online unterhalten. Sie ist eine Autorin, sehr klug, aber sie ist nicht …"

    „Du hast sie doch eingeladen, oder? Oh, das ist so aufregend …"

    Will schüttelte den Kopf. „Nein, schließlich ist Weihnachten. Sie wird ihre eigene Familie besuchen wollen."

    „Trotzdem kann es nicht schaden, sie zu fragen. Seine Mutter beugte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Oh, Will, ich bin so glücklich. Ich dachte schon …

    „Mom …"

    „In Ordnung, ich gehe ja schon. Aber es ist einfach so … so großartig." Sie tupfte sich mit dem Ärmel ihrer Jacke die Augen. Bei dem Anblick ihrer Tränen verspürte Will einen Kloß im Hals, und als sie ihn zum Abschied umarmte, drückte er sie fest an sich. Als er sie gehen sah, fühlte er sich innerlich leer. Manchmal vergaß er, dass sie Hannah ebenfalls verloren hatte. Sie hatte ihre Schwiegertochter verloren und die Zwillinge hatten ihre Mutter verloren. Und er hatte das Leben verloren, das sich einst wie eine lange, goldene Straße mit glitzernden Meilensteinen vor ihm ausgebreitet hatte.

    „Dad?"

    Will senkte mit trüben Augen den Blick. Beth zerrte an seinem Hemdsärmel, während Ann auf und ab hüpfte.

    „Wir veranstalten eine Teeparty und haben dir einen Platz reserviert."

    Will schaffte es, die Lippen zu einem Lächeln zu verziehen. „Alles klar, geht voraus."

    Nachdem er zwei Stunden lang imaginären Tee getrunken hatte, brachte er die Mädchen ins Bett. Er drückte einer jeden einen Kuss auf die Stirn und breitete eine zusätzliche Decke über Beth aus, weil sie immer kalte Füße hatte. Er überließ es Lucky, über ihren Schlaf zu wachen, und stolperte in die Küche, um sich ein Bier zu holen. Moms Verkupplungswut war auf die Mädchen übergesprungen, und sie hatten ihre Astronauten-Barbie als seine Begleiterin bei der Teeparty auserkoren.

    Weil du keine Freundin hast.

    Weil du eine brauchst. Ann hatte die Worte mit tadelndem Unterton ausgesprochen. Es war ein Wunder, dass sie nicht mit erhobenem Zeigefinger gewedelt hatte.

    Will zog seinen Laptop zu sich über den Küchentisch. Er öffnete sein Bier, trank einen langen Schluck und entspannte sich, während er seine E-Mails checkte.

    „Okay, Suzanna. Was gibt es Neues?" Er tippte auf ihre Nachricht und musste lachen, als er die Betreffzeile las – Was habe ich getan!!!!!?!??!????

    Ich habe dir doch erzählt, dass ich bereits unzählige Vorbestellungen für mein Buch habe, nicht wahr? Nun, meine Verlegerin ist begeistert. Und zwar so begeistert, dass sie eine riesige Marketingkampagne zur Romanerscheinung veranstalten … Das ist natürlich fantastisch, allerdings habe ich vielleicht in gewisser Weise gesagt … oder NEIN!!! Ich habe es nicht gesagt! Aber ich habe meine Lektorin nicht korrigiert, als sie glaubte, ich hätte gesagt …

    MEINE VERLEGERIN HÄLT MICH FÜR EIN ECHTES COWGIRL!

    Sie wollen mich auf meiner Ranch interviewen! AUF MEINER RANCH!!! Kann man auch Ranches bei AirB&B mieten? Und zwar kurzfristig? Ohne ein Vermögen auszugeben? Zu Weihnachten?

    Lachst du etwa? Du lachst ganz sicher! Was habe ich nur getan?

    Will lachte in der Tat und seine Augen strahlten vor Freude. Er tippte auf die Antworttaste, dann überlegte er es sich anders und griff stattdessen nach seinem Handy. Er rief ihren Thread auf und überlegte einen Moment.

    So etwas wie eine AirB&B-Ranch gibt es nicht, tippte er. Zumindest keine Ranch, die in Betrieb ist. Das wäre, als würde man eine Fabrik oder einen Flughafen über AirB&B vermieten.

    Suzanna antwortete sofort und mit Nachdruck. Neeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin! D-: Will unterdrückte ein Lachen. Er hatte Mitleid mit ihr, aber sie hatte sich selbst in diese Situation hineinmanövriert. Obwohl er nicht gerade mit Steinen werfen sollte.

    Für den Fall, dass du dich dadurch besser fühlst, ich habe auch ein ziemliches Schlamassel angerichtet.

    Ach, ja? Was hast du getan?

    Will zögerte. Er leckte sich über die Lippen und schmeckte Bier. Er glaubte nicht, dass Suzanna es ihm übel nehmen würde, aber man konnte ja nie wissen.

    Ich habe Mom erzählt, dass wir zusammen sind. Du weißt schon, du und ich. Sie wollte mich schon wieder verkuppeln und ich hatte eine Kurzschlussreaktion.

    Will hielt den Atem an. Suzanna tippte etwas, doch dann verschwanden die Punkte wieder. Kurz darauf erschienen sie wieder, und eine Textblase öffnete sich.

    Sieh es doch mal positiv, sagte Suzanna. Du kannst deiner Mutter sagen, dass wir Schluss gemacht haben, damit wäre das Thema vom Tisch. Aber wie soll ich meiner Verlegerin mein Strandhaus erklären?

    „Oh, du hast ja keine Ahnung", sagte Will. So einfach ist es nicht, schrieb er zurück. Mein bester Freund heiratet während der Weihnachtsfeiertage, und jetzt erwartet meine ganze Familie, dich als meine Begleiterin dort zu sehen. Mom drängt sogar darauf, dass du bei den Weihnachtsspielen mitmachst.

    Suzanna tippte lange, und Will hatte den Eindruck, dass sein Bier schal wurde. Dann erhielt er eine lange Nachricht.

    Du meinst die ganze übertriebene Weihnachtsolympiade deiner Familie? Mit der epischen Schneeballschlacht? Und den hässlichen Pullovern??? Das klingt eigentlich ziemlich toll. Zumindest, wenn man es mit der Alternative vergleicht, allein zu Hause zu sitzen. Oder mich mit dem Schaufeln von Kuhmist zu verdingen. Und so wie es aussieht, wird das wohl meine einzige Möglichkeit sein!

    Will starrte auf seinen Bildschirm, während in seinem Kopf eine Idee Gestalt annahm.

    Weißt du, ich habe vielleicht eine Idee, die uns beiden den Hintern retten könnte.

    Ich bin ganz Ohr.

    Will trank einen weiteren Schluck Bier. Entweder war der Einfall genial, oder er hatte den Verstand verloren. Komm zu Weihnachten hierher, schrieb er. Ich brauche ein Date für die Hochzeit und du brauchst eine Ranch. Was sagst du dazu?

    Ich sage, ruf mich an, antwortete Suzanna. Wenn wir das wirklich tun wollen, muss ich deine Stimme hören.

    Will schluckte. Wollte er es wirklich tun? Es war ziemlich gewagt, nur um sein Gesicht zu wahren und seine Mutter zufriedenzustellen.

    Er hörte das Freizeichen. Wann hatte er ihre Nummer gewählt?

    „Hallo? Will?"

    Will stockte der Atem. Ihre Stimme war warmherzig und lieblich, während sie leicht nervös klang. Sie kicherte, und sein Herz setzte einen Schlag aus.

    „Ich bin’s, sagte er mit tiefer, rauer Stimme. „Hör zu, wenn …

    „Also wäre ich ein richtiges Date, oder wäre ich nur so etwas wie eine Freundin? Was hast du deiner Mutter erzählt? Wie ernst ist unsere Beziehung?"

    „Nicht allzu ernst", sagte Will. „Aber wir wären mehr als nur Freunde. Zumindest würden wir so tun als ob. Er spürte, wie ihm die Hitze in den Nacken stieg und er rot anlief. „Es tut mir leid. Aber meine Mutter …

    „Nein. Nein, ich verstehe schon. Suzanna lachte leise. Will glaubte, einen reuevollen und verletzten Tonfall in ihrer Stimme zu hören. „Es ist ganz schön anstrengend, nicht wahr? Eltern und ihre Erwartungen?

    „Dann kommst du also nach Montana?"

    „Ich bin schon am Packen."

    Will lehnte sich zurück und lachte. Es könnte tatsächlich lustig werden – Suzanna auf der Ranch, die sich die Hände schmutzig macht. Suzanna auf dem Pferderücken, in Wranglers und …

    „Brauche ich dafür Sporen, oder gibt es das nur in Filmen?"

    Will hätte sich fast an seinem Bier verschluckt. Was hatte er nur getan?

    KAPITEL ZWEI

    Suzanna kämpfte sich durch die Gepäckausgabe und schaffte es, sich durch ein Meer von Ellbogen zu quetschen, um ihre Tasche vom Fließband zu hieven. Sie fühlte sich wie ein Strandball in einem Fangspiel, der hin und her geschleudert wurde, während die Menge um sie herumtobte.

    „Hey, hey. Aus dem Weg!" Ein Rollkoffer holperte über ihren Fuß und sie sprang mit einem Aufschrei zurück. Ihr Handy summte in ihrer Tasche, und sie zog es umständlich heraus. Sie hatte eine Sprachnachricht von Marcy erhalten, der Assistentin ihrer Verlegerin.

    „Wir sind so froh, dass du mitmachst, sagte Marcy. „Es wird zauberhaft sein, wenn wir deinen Lesern zeigen können, wie du Weihnachten auf der Ranch verbringst. Wir dachten, für das Interview könntest du in einer Pferdekutsche anreisen, oder sogar in einem Schlitten? Hast du so etwas auf deiner Ranch oder sind da eher nur, äh, Kühe? Wie auch immer, ruf mich an. Dann können wir Ideen austauschen.

    Suzanna legte auf und kurz darauf summte ihr Handy erneut. Diesmal war es eine Nachricht von Will. Er hatte versprochen, sie bei der Gepäckausgabe zu treffen, und hatte tatsächlich Wort gehalten: Ich bin hier. Kannst du mich sehen? Ich trage einen braunen Stetson-Hut.

    Sie drehte sich langsam um und reckte den Kopf. Bei Flugreisen war sie normalerweise dankbar für ihre Größe von eins achtundfünfzig, denn dadurch passte sie bequem in einen durchschnittlichen Flugzeugsitz. Aber wenn es darum ging, jemanden in einer Menschenmenge ausfindig zu machen, war ihre kleine Statur eher hinderlich. Ein brauner Hut stach ihr ins Auge, aber der Mann darunter konnte unmöglich Will sein. Mit seinem kantigen Kiefer, blaugrauen Augen und den Bartstoppeln auf seinem Kinn sah er aus, als wäre er der heiße Hauptdarsteller einer Seifenoper zur besten Sendezeit. Und er war groß. Mit weit über eins achtzig überragte er Suzanna um Längen.

    Winke, damit ich weiß, dass du es bist.

    Will hob seine rechte Hand und machte eine halb winkende, halb salutierende Geste. Suzannas Knie fühlten sich plötzlich an wie Gummi. Ihr kam der Gedanke, dass er sie getäuscht hatte, indem er ihr einen verpixelten Schnappschuss von sich geschickt hatte, auf dem sie nicht hatte sehen können, wie sexy er war.

    „Suzanna?" Als sie auf ihn zutrat, zog er seinen Hut ab und griff nach ihrem Koffer. Dabei blieb sie mit der Hand im Griff hängen und sie bemühten sich, sie wieder zu befreien, wobei Will in die eine und Suzanna in die andere Richtung zog. Schließlich konnte sie sich losreißen und richtete sich schwer atmend wieder auf. Neben Will fühlte sie sich plump, wie ein runder kleiner Pilz am Fuße einer Eiche. Sie musste ihren Kopf zurückneigen, um ihm in die Augen sehen zu können.

    „Wie groß bist …"

    „Wie war dein …"

    „Tut mir leid. Du zuerst." Sie stieß ein viel zu lautes Lachen aus und zuckte zusammen, als einige Leute auf sie aufmerksam wurden. Will lächelte und entblößte dabei perfekte Zähne, dann setzte er seinen Hut wieder auf.

    „Eins achtundneunzig ohne Kopfbedeckung. Zwei Meter zehn mit Hut. Und ich wollte wissen, wie dein Flug war."

    „Groß. Ich meine, holprig. Ich meine, schön, dich kennenzulernen." Sie war dabei, die Sache zu vermasseln. Atme, um Himmels willen. Er ist nur ein großer, gutaussehender Cowboy. Das ist alles. Für einen Augenblick stellte sie sich ihn auf dem Einband eines heißblütigen Liebesromans vor. Er würde dem Buch gerecht werden.

    „Gleichfalls, sagte Will. „Hast du noch mehr Gepäck, oder ist das alles? Er hievte ihren prall gefüllten Koffer hoch, als würde er nichts wiegen. Suzanna widerstand dem Impuls, ihre Hand auszustrecken und seinen Bizeps zu drücken, um sich zu vergewissern, dass er echt war. Stattdessen zwickte sie sich selbst in den Arm, und Will zog eine Augenbraue in die Höhe.

    „Ich habe den Wagen draußen vor der Tür geparkt, sagte er. „Bist du so weit?

    „Es kann losgehen." Suzanna folgte Will durch die Halle und musste sich anstrengen, um mit ihm Schritt zu halten. Als sie ein wenig zurückfiel, verlangsamte er seine Schritte. Er lächelte sie verwirrt an, und sie bemerkte, dass sie nervös vor sich hinplapperte.

    „Die Luft riecht anders hier, sagte sie. „Ich habe es sofort bemerkt, als ich aus dem Flugzeug gestiegen bin. Es riecht wie ein Gefrierschrank, wenn man die Tür öffnet. Kannst du das auch riechen? Vielleicht ist es nur der Geruch des Flughafens, aber ich … ich …

    Sie verstummte erstaunt, als sich die Schiebetüren mit einem Zischen öffneten. In der Ferne konnte man blaue Berge sehen, deren zerklüftete Gipfel in einen Wolkenschleier gehüllt waren. Über ihnen erstreckte sich der Himmel, der die Farbe von Meeresgischt an einem klaren Wintermorgen hatte.

    „Ist alles in Ordnung?"

    „Die Berge. Sie sind …" Suzanna starrte mit offenem Mund auf die Landschaft. Majestätisch traf es nicht ganz. Atemberaubend war schon zutreffender, aber …

    „Vorsicht, pass auf."

    Suzanna senkte den Blick, taumelte und stolperte über eine niedrige Stufe. Sie schrie erschrocken auf, doch im nächsten Moment hatte Will seine starken Arme um sie geschlungen und richtete sie wieder auf. Bis sie wieder mit beiden Füßen fest auf dem Boden stand, hielt er sie fest. Es dauerte nur einen Moment, doch es reichte aus, um seinen warmen Duft einzuatmen und um seinen Puls und seinen gleichmäßigen Atem spüren.

    „Du zitterst ja", sagte er.

    „Wie bitte?" Sie wich zurück. Ihre Wangen waren vor Verlegenheit gerötet. Wovon redete er bloß? Eigentlich war ihr heiß, obwohl das nichts mit dem Wetter zu tun hatte. Dann spürte sie plötzlich die eisige Kälte, die sie tatsächlich frösteln ließ.

    „Du solltest deinen Mantel anziehen."

    Sie blickte an sich hinab, um ihre neue silberne Pufferjacke zu begutachten. „Das ist mein Mantel."

    Will presste die Lippen zusammen, als wollte er sich ein Lachen verkneifen. „Wenn das so ist, steigst du besser in den Wagen. Ich werde die Heizung aufdrehen, dann taust du im Nu wieder auf."

    Will hielt sein Wort und drehte die Heizung auf, als sie losfuhren. Suzanna lehnte sich zurück und genoss den warmen Luftstrahl wie eine Schildkröte, die sich auf einem Felsen sonnte.

    „Es wird ziemlich kalt hier draußen, sagte Will. „Der Rekordtiefstwert liegt bei minus fünfundfünfzig Grad, du solltest dich also warm anziehen – Mütze, Schal, Handschuhe, lange Unterhosen. Wenn du etwas brauchst, frag einfach. Meine Mutter hat ungefähr deine Größe.

    „Minus fünfundfünfzig? Suzanna war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. „Ist das überhaupt möglich?

    „Oben in den Bergen, ja. Hier unten wird es nicht kälter als minus vierzig."

    Suzanna fröstelte am ganzen Körper. Sie dachte, sie hätte warme Wintersachen eingepackt – viele Rollkragenpullover, dicke Socken, Strickmützen –, aber sie hatte nicht mit den eisigen Temperaturen in Montana gerechnet. In Miami lagen die Tiefstwerte bei etwa fünfzehn Grad. Man musste zwar eine Jacke anziehen, doch es genügte, wenn man ein T-Shirt drunter trug.

    „Wir sollten über unsere Beziehung sprechen, sagte Will, „und uns im Klaren darüber sein, was wir den anderen erzählen werden.

    Natürlich. Suzanna atmete tief durch. In weniger als einer Stunde würde sie den Auftritt ihres Lebens haben – sie würde sich seiner Familie als Wills Freundin vorstellen. Die Realität rückte plötzlich näher.

    „Wir sollten bei der Wahrheit bleiben, sagte sie. „Zumindest, soweit es möglich ist. Wir haben uns online kennengelernt. Du hast mir bei meinem Buch geholfen – einem Cowboy-Liebesroman. Eins führte zum anderen und nun sind wir ein Paar.

    „Unsere Beziehung steckt noch in den Kinderschuhen, fügte Will hinzu und knüpfte da an, wo sie aufgehört hatte. „Wir lassen es langsam angehen, und, äh … Er festigte seinen Griff um das Lenkrad. „Was meine Töchter angeht, so solltest du in ihrer Anwesenheit vielleicht eher eine Freundin sein. Ich möchte sie nicht damit verwirren, da das alles nur eine vorübergehende Sache ist."

    „Verstanden. Suzanna schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. „Da wir gerade von Beth und Ann sprechen, wie geht es ihnen? Sind sie immer noch in Schwierigkeiten, weil sie Lucky Spinatkuchen gefüttert haben?

    Will lachte laut auf und schien sich endlich zu entspannen. „Er hat aufgehört, sich zu übergeben, also sind sie aus dem Schneider. Aber ich weiß langsam nicht mehr, wie ich sie dazu bewegen kann, gesund zu essen, statt ihr Gemüse unter dem Tisch dem Hund zu verfüttern."

    „Meine Mutter hat immer …" Suzanna verstummte, als ihr die Galle hochkam.

    „Was?"

    „Gar nichts. Sie wollte ihm gerade erzählen, dass ihre Mutter von ihr verlangt hatte, sich vor dem Essen zu wiegen, damit sie sich nicht den Magen vollschlug. Bei der Vorstellung, dass Will das Gleiche tun und Beth und Ann die Freude am Essen rauben würde, verkrampfte sich ihr der Magen. „Vielleicht solltest du es kindgerecht verpacken, schlug sie stattdessen vor. „Zum Beispiel könntest du den ganzen Spinat in Ravioli füllen."

    „Das ist keine schlechte Idee, sagte Will. Er streckte eine Hand nach ihr aus und tätschelte ihr den Arm. „Danke für dein Verständnis. Das alles wird sicher großartig werden.

    Während der restlichen Fahrt unterhielten sie sich angeregt und ohne viel Unbehagen. Schließlich fuhren sie unter einem Torbogen hindurch eine lange Einfahrt hinauf.

    Heiliger Strohsack! War das sein Haus? Er parkte den Truck vor einem Herrenhaus mit großen, ausladenden Flügeln und hohen, schneebedeckten Giebeln. Suzanna stieg aus dem Wagen und blieb mit offenem Mund in der Einfahrt stehen.

    „Also, befindet sich dein Haus … hinter dem Buckingham Palace?", brachte sie mit schriller Stimme hervor.

    Will blinzelte. „Wie bitte?"

    Suzanna zeigte auf das Herrenhaus. „Es ist riesig. So groß wie ein ganzes Anwesen. Ich hatte etwas anderes erwartet … ich weiß auch nicht, eine niedliche kleine Hütte mit einem Schweinestall auf der Rückseite."

    „Du meinst, so wie bei Clint Eastwood in Erbarmungslos?"

    Suzanna errötete. „Vielleicht."

    „Das würde auf einer Ranch dieser Größe nicht so gut funktionieren. Will deutete am Haus vorbei auf die endlosen weißen Ebenen, die sich bis zu den Bergen hinaufzogen. „Meine Rancharbeiter leben hier, und ich brauche Platz für Gäste und Saisonarbeiter. Du solltest es im Frühling sehen, wenn wir … oh, schau mal. Da ist Mom. Will winkte einer weihnachtlich gekleideten Frau mit roten Wangen zu. Sie winkte zurück. Einen Augenblick später wurde die große Flügeltür hinter ihr geöffnet und eine Horde lachender, geschwätziger Menschen strömte heraus.

    „Das ist meine Tante Nancy, sagte Will, „und das sind Dad und Onkel Albert, und Tante Val und Onkel Vern. Und Taison und Kat – sie sind diejenigen, die heiraten werden – und dahinter Tabby und George. Das sind meine Cousins.

    Suzanna staunte nicht schlecht, als Will die Namen von Cousins und Cousinen, von Jugendfreunden und von Onkeln und Tanten aufzählte. Allein mit seiner Familie hätte man ein kleines Restaurant besetzen können, und dann waren da noch die verschiedenen Leute aus der Stadt und die Freundinnen und Freunde. Der Mann mit dem braunen Bart, war das Todd oder Tim? Und der Junge im roten Mantel …

    „Oh, und das ist Sarah, aber wir nennen sie Chickadee. Und ihre beste Freundin Cassie, und Cassies Schwester Amy. Sie sind die ganze Zeit über hier, also wirst du sie noch kennenlernen."

    „Sarah. Deine Schwester, richtig?" Suzanna war überwältigt. Will hatte eine Schwester erwähnt, aber nicht all die anderen Menschen, die gerade auf sie zusteuerten.

    „Du bist also die berühmte Suzanna. Taison ergriff ihre Hand und schüttelte sie herzlich. „Ich und Kat haben gewettet, ob du so aussiehst wie auf dem Foto.

    „Das tust du nicht, sagte Kat. „In natura bist du viel entzückender. Aber ist dir nicht kalt? Hier, nimm meinen Schal. Sie wickelte ihren Schal ab und legte ihn Suzanna über die Schultern, wobei sie ihn ihr bis zu den Ohren hochzog, um den Wind abzuschirmen oder zumindest abzuschwächen.

    „Du solltest außerdem meine Mütze aufsetzen", sagte eine Frau, die möglicherweise Wills Mutter war. Im nächsten Moment hing ihr ein flauschiger rosa Bommel im Gesicht. Sie schob ihn beiseite und murmelte etwas zum Dank, doch ihre Dankbarkeit ging in einem Ansturm von Fragen, Komplimenten und fröhlichen Weihnachtswünschen unter, die von allen Seiten gleichzeitig auf sie einprasselten. Ihr drehte sich der Kopf und sie geriet ins Schwanken, wobei sie dunkle Flecken vor Augen sah.

    „Tretet alle einen Schritt zurück. Ihr macht ihr ja Angst."

    „Ich? Du bist doch diejenige, die ihr die Mütze auf den Kopf gesetzt hat!"

    „Es ging nicht anders. Ihre Ohren waren gerötet."

    „Nun …"

    „Daddy!" Eine hohe, piepsende Stimme ertönte, und die Menge wich einen Schritt zurück. Zwei Mädchen sausten wie zwei winzige Raketen durch die Menge und wirkten in ihren dicken Wintermänteln wie zwei aufgeplusterte Rotkehlchen. Sie stürzten sich auf Will, und er fing sie mit seinen Armen auf, dann hob er sie hoch, als würden sie nicht das Geringste wiegen. Er wirbelte sie herum, und Suzannas Herz schmolz dahin.

    „Seid ihr auch brav gewesen?" Will setzte sie sanft auf dem Boden ab und gab ihnen einen

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