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Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys: Weihnachten auf der Harvey Ranch, #2
Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys: Weihnachten auf der Harvey Ranch, #2
Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys: Weihnachten auf der Harvey Ranch, #2
eBook245 Seiten3 Stunden

Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys: Weihnachten auf der Harvey Ranch, #2

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Über dieses E-Book

Ein sexy Cowboy. Eine schöne Krankenschwester. Die Romantik ist an diesem Weihnachten das beste Geschenk von allen … 

 

Als Rodeo-Star Travis Harvey zu Weihnachten widerwillig nach Hause zurückkehrt, ist er schockiert, wie viel sich dort verändert hat. Seine Nichten werden erwachsen, sein Bruder ist in einer neuen Beziehung ... Und die Vollzeit-Krankenschwester seines Vaters ist viel schöner, als er sich je vorgestellt hätte. 

 

Travis muss zugeben, dass er von ihr beeindruckt ist. Wenn Scarlett mit seinem mürrischen Vater umgehen kann, kann sie nichts mehr erschüttern. Aber er ist sich nicht sicher, ob er damit umgehen kann, dass er sich mehr und mehr zu der schönen Krankenschwester hingezogen fühlt … 

 

Scarlett kann nicht glauben, was für ein Schürzenjäger Travis ist! Dabei ist sie entschlossen, seinem Charme zu widerstehen. Sie hat ein junges Pflegekind, um das sie sich kümmern muss, und hat daher keine Zeit für eine romantische Affäre oder einen Cowboy, dessen Körper ihr den Atem raubt. Außerdem wird Travis nach den Weihnachtsferien ohnehin in die Rodeo-Arena zurückkehren, oder etwa nicht? 

 

Doch als Travisʼ älterer Bruder verletzt wird, muss der pflichtbewusste Cowboy noch ein bisschen länger bleiben, um die Ranch zu führen.  Vielleicht gerade lange genug, damit sie beide ihren Herzen nachgeben können …

SpracheDeutsch
HerausgeberRelay Publishing
Erscheinungsdatum12. Feb. 2024
ISBN9798224803149
Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys: Weihnachten auf der Harvey Ranch, #2

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    Buchvorschau

    Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys - Leslie North

    Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys

    WEIHNACHTEN AUF DER HARVEY RANCH

    Das Familienweihnachten des Ranchers

    Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys

    Die Weihnachtliche Heimkehr des Cowboys

    Dies ist ein fiktives Werk. Namen, Charaktere, Orte und Handlungen sind entweder Produkt der Vorstellungskraft der Autorin oder werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen, ob lebend oder tot, Ereignissen und Orten ist rein zufällig.

    Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlicht in Großbritannien von Relay Publishing. Dies kommt nach Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlicht im Vereinigten Königreich von Relay Publishing. Dieses Buch oder ein Teil davon darf ohne die ausdrückliche schriftliche Zustimmung des Herausgebers nicht reproduziert oder verwendet werden, außer für die Verwendung von kurzen Zitaten in einer Buchbesprechung.

    Leslie North ist ein Pseudonym, welches von Relay Publishing für gemeinsam verfasste Liebesroman-Projekte erstellt wurde. Relay Publishing arbeitet mit hervorragenden Teams von Autoren und Redakteuren zusammen, um die besten Geschichten für unsere Leser zu erstellen.

    Cover-Design von Mayhem Cover Creations.

    RELAY PUBLISHING EDITION, NOVEMBER 2021

    Copyright © 2021 Relay Publishing Ltd.

    www.relaypub.com

    Relay Publishing LogoDie Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys

    KLAPPENTEXT

    Ein sexy Cowboy. Eine schöne Krankenschwester. Die Romantik ist an diesem Weihnachten das beste Geschenk von allen …

    Als Rodeo-Star Travis Harvey zu Weihnachten widerwillig nach Hause zurückkehrt, ist er schockiert, wie viel sich dort verändert hat. Seine Nichten werden erwachsen, sein Bruder ist in einer neuen Beziehung ... Und die Vollzeit-Krankenschwester seines Vaters ist viel schöner, als er sich je vorgestellt hätte.

    Travis muss zugeben, dass er von ihr beeindruckt ist. Wenn Scarlett mit seinem mürrischen Vater umgehen kann, kann sie nichts mehr erschüttern. Aber er ist sich nicht sicher, ob er damit umgehen kann, dass er sich mehr und mehr zu der schönen Krankenschwester hingezogen fühlt …

    Scarlett kann nicht glauben, was für ein Schürzenjäger Travis ist! Dabei ist sie entschlossen, seinem Charme zu widerstehen. Sie hat ein junges Pflegekind, um das sie sich kümmern muss, und hat daher keine Zeit für eine romantische Affäre oder einen Cowboy, dessen Körper ihr den Atem raubt. Außerdem wird Travis nach den Weihnachtsferien ohnehin in die Rodeo-Arena zurückkehren, oder etwa nicht?

    Doch als Travisʼ älterer Bruder verletzt wird, muss der pflichtbewusste Cowboy noch ein bisschen länger bleiben, um die Ranch zu führen. Vielleicht gerade lange genug, damit sie beide ihren Herzen nachgeben können …

    INHALT

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Kapitel Sechs

    Kapitel Sieben

    Kapitel Acht

    Kapitel Neun

    Kapitel Zehn

    Kapitel Elf

    Kapitel Zwölf

    Kapitel Dreizehn

    Kapitel Vierzehn

    Kapitel Fünfzehn

    Kapitel Sechzehn

    Kapitel Siebzehn

    Kapitel Achtzehn

    Kapitel Neunzehn

    Kapitel Zwanzig

    Ende von Die Weihnachtliche Rückkehr des Cowboys

    Vielen Dank!

    Versüßt einer Autorin den Tag...

    Über Leslie

    Vorschau: Die Weihnachtliche Heimkehr des Cowboys

    Vorschau: Der Geheime Sohn des Cowboys

    Auch von Leslie

    KAPITEL EINS

    „I n Ordnung. Das wird schon werden. Es ist nur für ein paar Tage, dann kannst du wieder weiterziehen."

    Travis sprach mit sich selbst, während er seinen Truck über die lange, kurvenreiche Auffahrt zur Ranch seiner Familie steuerte. Er umklammerte das Lenkrad so fest, dass es wehtat. Seine Nerven lagen schon seit Tagen blank, da das Weihnachtsfest mit seiner Familie immer näher rückte. Jetzt, da er das Haus aus der Ferne vor sich sah, drehte sich ihm der Magen um. Er war nicht davon überzeugt, dass sein halbherziger Versuch einer aufmunternden Rede dazu beitragen würde, dass alles reibungslos verlief.

    Seit der Beerdigung seiner Mutter, die mittlerweile drei Jahre zurücklag, war er nicht mehr auf der Harvey-Ranch gewesen. Er hatte noch nicht einmal seine Heimatstadt Buckley in Wyoming besucht. Von allen Familienmitgliedern hatte er seiner Mutter immer am nächsten gestanden. Als sie bei demselben Autounfall starb, bei dem auch ihr Vater schwer verletzt wurde, war ein Teil seines Heims mit ihr gestorben. Er hatte die Ranch an jenem Tag verlassen, weil er wusste, dass das Haus nie wieder dasselbe sein würde. Seitdem hatte er nicht den Mut gehabt, sich der Realität zu stellen.

    Aber sein älterer Bruder Alex, der nach Möglichkeit nie um etwas bat, hatte ihn um einen Gefallen gebeten, den er nicht ignorieren konnte. Thora, Alex' siebenjährige Tochter, hatte sich vom Weihnachtsmann ein Familienfest gewünscht, wie sie es früher immer gemeinsam gefeiert hatten. Alex war entschlossen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Wie konnte Travis ihm diesen Wunsch abschlagen? Es war egal wie nervös er momentan war, er wusste, dass er jetzt keinen Rückzieher mehr machen konnte. Vor allem, da er seinem Ziel nahe genug war, um die drei kleinen Mädchen zu sehen, die bereits auf der Veranda auf ihn warteten.

    Travis parkte den Wagen vor dem Haus und wappnete sich, bevor er ausstieg.

    „Onkel Travis! Da bist du ja endlich!"

    Die drei stürmten auf ihn zu und sahen dabei aus wie winzige Footballspielerinnen, die sich aufreihten, um ihn zu Boden zu bringen. Lizzie, die fünf Jahre alt, und damit die Jüngste war, rief ihm mit einem solchen Enthusiasmus zu, dass Travis lachen musste. Als Rodeo-Star war er es gewohnt, dass die Leute sich freuten, ihn zu sehen, aber es war etwas Besonderes, wenn es von einem Familienmitglied kam. Selbst wenn er sie das letzte Mal gesehen hatte, als sie noch ein Kleinkind gewesen war.

    Er stieß den Atem aus, als sie ihn anrempelten. „Nun, sagte er glucksend, „es ist auch schön, euch drei zu sehen. Er drückte die Älteste, die zwölfjährige Sophia, kurz an sich und hob dann Thora hoch, wobei er sie sich unter den Arm klemmte. Lizzie umklammerte sein Bein und kicherte, als er es fertigbrachte, mit ihr weiter zu stapfen.

    „Das ist unser Rodeo-Star, sagte jemand von der Veranda aus. „Die Mädchen hängen immer an ihm.

    Travis, der die Bemerkung seines jüngeren Bruders gehört hatte, warf lachend den Kopf in den Nacken. „Das sind bei Weitem die hübschesten Rodeo-Groupies, die ich je gesehen habe. Er zog eine Augenbraue in die Höhe, als er sich Alex zuwandte, und fügte hinzu: „Ich nehme an, wir haben dir für die Frisuren zu danken?

    Die Mädchen sahen in ihren schicken Festtagskleidern hübsch aus, doch ihre Frisuren waren eine Katastrophe. Sie sahen aus, als wären sie von tollwütigen Haarspangen angegriffen worden.

    Bevor Alex etwas erwidern konnte, ließ Travis den Blick über die Veranda schweifen und entdeckte ein vertrautes Gesicht neben seinen Brüdern, das ihn überraschte. Juniper Marsh war das Mädchen von nebenan - im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie war auf der Ranch ihrer Tante und ihres Onkels aufgewachsen, die an das Grundstück der Harvey-Ranch grenzte. Außerdem war sie seit ihrer Kindheit Wills beste Freundin, was sie zu einer kleinen Schwester ehrenhalber machte.

    „Hallo", begrüßte Travis sie und zog sie in die Arme.

    „Der verlorene Sohn ist also zurückgekehrt", sagte sie lachend.

    „Jetzt, da du alle Mädchen umarmt hast, willst du deine Brüder nicht auch begrüßen?", fragte Will verschmitzt. Darauf schüttelten die drei Brüder, die trotz der Liebe, die sie verband, nur wenig voneinander zu sehen bekamen, einander die Hände und klopften sich gegenseitig auf die Schultern. Sie machten sich wieder miteinander vertraut, bis ihr Vater von drinnen lautstark begann, sich über die ganze Aufregung zu beschweren. Als er fragte, ob sie vorhätten, den ganzen Tag auf der Veranda zu stehen und die ganze warme Luft aus dem Haus zu lassen, verdrehte Travis unwillkürlich die Augen.

    Alex nahm das als sein Stichwort und wandte sich an seine Töchter. „In Ordnung, Mädchen, es ist Zeit, zurück ins Haus zu gehen. Ihr seid schon lange genug ohne Mäntel hier draußen gewesen. Warum zeigt ihr Juniper nicht, wie hübsch ihr den Tisch für den Brunch dekoriert habt?"

    Das veranlasste Thora dazu, einen Monolog über all die Dinge zu halten, mit denen sie den Tisch dekoriert hatte. Travis bekam nicht alles mit, doch er bemerkte, dass die anderen ins Haus stapften. Er ging zurück zu seinem Truck, damit er seine Tasche holen und sich danach zu ihnen gesellen konnte. Der Seesack war nicht sonderlich schwer, als er ihn über die Schulter warf, und erinnerte ihn auf angenehme Weise daran, dass er ohnehin nicht vorhatte, lange zu bleiben. Er würde Thora das Weihnachten bescheren, das sie sich wünschte, ein wenig Zeit mit seinen Brüdern und seinem Vater verbringen und dann wieder verschwinden, bevor ihn das altbekannte Gefühl ereilen konnte, dass er im Grunde nicht hierhergehörte.

    Er war so sehr damit beschäftigt, von seiner Flucht zu träumen, dass er nicht auf den Weg achtete. Als er auf die Veranda trat, stieß er mit jemandem zusammen, der gerade aus dem Haus kam. Besagter Jemand stieß einen erschrockenen Schrei aus und taumelte rückwärts. Hätte Travis nicht so schnell reagiert, wäre sie wahrscheinlich auf dem Boden gelandet.

    „Verdammt, das tut mir leid!", rief er aus, wobei er die Hände auf die Schultern der Fremden gelegt hatte, um sie aufzufangen.

    Sie schenkte ihm ein hübsches Lachen. „Machen Sie sich nichts draus. Ich bin sicher, dass es meine Schuld war. Ich wollte alles auf einmal mitnehmen, aber ich habe mich so überladen, dass ich mich eher darauf konzentriert habe, nichts fallenzulassen, statt darauf zu achten, wohin ich gehe."

    Jetzt, da sie sich gefangen hatten und einander ruhig gegenüberstanden, konnte er unmöglich übersehen, wie schön die Frau war. Sie war zierlich, hatte Sommersprossen im Gesicht und ihr Haar zu einem lockeren Knoten zusammengebunden. Sie blickte ihn mit großen, dunklen Augen an, in denen ein Anflug von Belustigung funkelte. Ihm fiel auch auf, dass sie mehrere Taschen in der Hand hatte, von denen eine medizinische Ausrüstung enthielt. Sie war also die Krankenschwester seines Vaters. Er hatte nicht gewusst, dass sie derart hübsch war.

    „Wohin wollten Sie denn so eilig? Und kann ich Ihnen helfen, die Taschen zu Ihrem Wagen zu bringen?", fragte Travis.

    Sie lächelte und setzte sich wieder in Bewegung. „Das können Sie gern tun, doch es ist nicht nötig. Jetzt, da ich mit Abbot für den Tag fertig bin, mache ich mich auf den Heimweg. Aber ich werde morgen Nachmittag zurücksein."

    Obwohl sie seine Hilfe abgelehnt hatte, griff Travis nach einer der Taschen. Mit einem Achselzucken ließ sie ihn gewähren und eilte neben ihm die Verandatreppe hinunter und zu ihrem kleinen Wagen. Travis lud die Sachen ins Auto und blieb stehen, um zu beobachten, wie sie davonfuhr. Er stand immer noch da, als Alex die Stufen herunterkam und sich zu ihm gesellte.

    „Was ist denn?", fragte Travis mit einem verlegenen Grinsen.

    Alex schüttelte nur den Kopf. „Nicht doch, das solltest du lassen, Bruder. Es muss doch außer Dads Krankenschwester noch eine andere Frau geben, mit der du dich amüsieren kannst, während du zu Hause bist."

    „Hallo, Crystal, ich bin wieder da. Tut mir leid, dass ich dich habe warten lassen, und das ausgerechnet an Heiligabend."

    Scarlett trat durch die Eingangstür, wobei sie vorsichtig ihre kleine Arzttasche und mehrere Behälter voller Lebensmittel balancierte. Crystal, die College-Studentin und Babysitterin, stand im Flur und wartete ganz offensichtlich auf sie. Das Mädchen wirkte nervös, wobei sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte. Scarlett fragte sich, was der Grund dafür war, schließlich war sie diejenige, die sich verspätet hatte. Dann hörte sie das Geräusch des laufenden Fernsehers aus dem Wohnzimmer und verstand, was los war.

    Crystal zuckte sichtlich zusammen. „Es tut mir so leid, Scarlett. Ich weiß, du hast gesagt, dass er für den Tag schon genug ferngesehen hat, aber er war so aufgebracht gewesen, als ich versucht habe, ihn auszuschalten. Ich war mir einfach nicht sicher, was ich tun sollte."

    „Bitte, du musst dich nicht entschuldigen, sagte Scarlett mit freundlicher Stimme, stellte ihre Taschen ab und fischte Crystals Lohn aus ihrer Handtasche. „Er ist noch dabei, sich einzugewöhnen. Du hast das Richtige getan. Und jetzt geh nach Hause, um mit deiner Familie Weihnachten zu feiern, in Ordnung?

    Crystal bedankte sich bei ihr und eilte fröhlich zur Tür hinaus. Damit befanden sich nur noch Scarlett und Denver in der Wohnung, und einen Moment lang war Scarlett versucht, Crystal hinterherzueilen und sich eine Ausrede einfallen zu lassen, damit sie länger blieb.

    „Hör schon auf, sagte sie mit gedämpfter Stimme zu sich selbst und schüttelte frustriert den Kopf. „Du bist die Erwachsene hier, schon vergessen?

    Das entsprach zwar den Tatsachen, doch sie fühlte sich deshalb nicht unbedingt zuversichtlicher, als sie das Wohnzimmer betrat. Für gewöhnlich meisterte sie ihren Alltag völlig souverän. Vor einer Woche hatte sie jedoch ihr erstes Pflegekind mit nach Hause gebracht und seitdem war alles nicht mehr ganz so reibungslos verlaufen.

    Scarlett hatte schon als Kind gewusst, dass sie sich selbst einmal um Pflegekinder würde kümmern wollen. Sie war damals selbst ein Teil des Systems gewesen, denn ihre Mutter hatte mit ihrer Drogensucht gerungen und den Kampf verloren. Das hatte dazu geführt, dass Scarlett schon in jungen Jahren in Pflegefamilien untergebracht worden war. Im Laufe der Jahre hatte sie in verschiedenen Familien gelebt, von denen die meisten zwar gute Absichten hatten, jedoch jedes Mal kläglich versagten. Nachdem sie gesehen hatte, was diese Familien alles falsch gemacht hatten, hatte sie beschlossen, selbst einmal Pflegekindern das zu Hause zu bieten, nach dem sie sich gesehnt hatte.

    Jetzt hatte sie endlich eine Chance bekommen und das erste Kind in ihrer Obhut: Denver Cobb war ein zehnjähriger Junge, der viel zu wütend für sein Alter war und dessen Mutter gerade einen Entzug durchmachte. Er bestand gegenüber jedem, der es hören wollte, darauf, dass er bei seiner Mutter gewesen war, um sich um sie zu kümmern. Jedes Mal, wenn Scarlett das hörte, brach es ihr das Herz. Allerdings war ihr Mitgefühl für ihn nicht von Bedeutung. Für ihn war sie nur ein Teil eines Systems, das er hasste, und er schien daher ständig eine Abwehrhaltung einzunehmen, als hätte er das Bedürfnis, sich vor ihr zu schützen.

    Nichtsdestotrotz war heute Heiligabend, und sie wollte ihm das bestmögliche Fest bieten. Sie hob ihre Taschen wieder auf, straffte die Schultern und betrat mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht das Wohnzimmer.

    „Hey, Denver!, sagte sie mit fröhlicher Stimme und gab vor, nicht zu bemerken, dass er den Blick weiterhin starr auf den Fernseher geheftet hatte. „Tu mir leid, dass ich ein bisschen spät dran bin. Aber ich habe etwas zu essen aus dem Haus der Harveys mitgebracht. Es sind ein paar richtige Leckereien dabei, die dir sicher schmecken werden.

    Als er sie statt einer Antwort nur misstrauisch ansah, durchquerte Scarlett den Raum und setzte sich vor ihn auf die Kante des Couchtischs. Erst als sie den Fernseher ausschaltete und die Fernbedienung sicher in der Hand hielt, schenkte er ihr endlich seine volle Aufmerksamkeit, wobei er jedoch weiterhin schwieg.

    „Hey, Kumpel, wie war dein Tag?" Sie behielt ihr Lächeln bei und versuchte weiter, trotz seiner verschlossenen Haltung zu ihm durchzudringen.

    Er zuckte mit den Schultern und blickte wieder auf den nun leeren Bildschirm. „Ich wollte mir das ansehen."

    „Ich weiß, sagte sie in ruhigem Tonfall, während sie darauf bedacht war, nicht wütend zu klingen. „Aber kannst du dich daran erinnern, wie wir darüber gesprochen haben, dass du nur eine bestimmte Menge pro Tag fernsehen solltest? Ich weiß, dass es eine Umstellung für dich ist, aber es ist wirklich besser für dein Gehirn.

    „Okay", sagte er nur und verschränkte mit unlesbarer Miene die Arme vor der Brust.

    Scarlett ließ nicht locker. „Aber ich dachte mir, dass wir uns heute Abend vielleicht einen Weihnachtsfilm ansehen könnten, da heute Heiligabend ist. Ich finde, wir könnten in diesem Fall die Regeln umgehen. Was hältst du davon?"

    „Ich weiß nicht, antwortete er mit einem weiteren Achselzucken. „Solche Filme sind doch irgendwie blöd.

    Scarlett zwang sich zu einem Lachen und versuchte, nicht angespannt zu wirken. „Manche sind ganz sicher ein wenig albern. Aber nicht alle. Warum werfen wir nicht einen Blick auf das Essen, das ich mitgebracht habe, und entscheiden dann?"

    Als Antwort stieß er ein Grunzen aus, das alles Mögliche hätte bedeuten können. Scarlett spürte, wie Enttäuschung in ihr aufwallte und war dankbar für die Ablenkung, als sie die Vorratsbehälter mit Lebensmitteln aufreihte. Sie blickte wieder zu Denver auf und

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