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Die nächste Braut bist du
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eBook182 Seiten2 Stunden

Die nächste Braut bist du

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Über dieses E-Book

Zehn Jahre nachdem Callie ihn verlassen hat, trifft Rorke sie auf einer Hochzeit wieder. Ein Blick von ihr und sein Herz brennt lichterloh. Sofort setzt Rorke alles daran, sie zu verführen. Doch dabei schwört er sich: Nochmal bricht Callie mir nicht das Herz!

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum3. Sept. 2018
ISBN9783955768249
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    Buchvorschau

    Die nächste Braut bist du - Pamela Macaluso

    MIRA® TASCHENBUCH

    Copyright © 2018 by MIRA Taschenbuch

    in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

    Titel der amerikanischen Originalausgabe:

    Hometown Wedding

    Copyright © 1994 by Pamela Macaluso

    erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

    Published by arrangement with

    Harlequin Enterprises, Toronto

    Covergestaltung: büropecher, Köln

    Coverabbildung: photoiconix, Creative Travel Projects / Shutterstock

    Lektorat: Maya Gause

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783955768249

    www.harpercollins.de

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    1. Kapitel

    Wollte sie das wirklich jetzt tun?

    Calista Harrison wusste, dass sie Rorke O’Neil in Harrison, Vermont, sehen würde, denn er war der Trauzeuge bei der Hochzeit von Rachel und Steve, und sie würde die erste Brautjungfer sein. Sie konnte dem Unvermeidlichen nicht ausweichen, aber sie könnte warten, bis sie einander zufällig begegneten, und nicht ihren ursprünglichen Plan verfolgen, ihn aufzusuchen.

    Nein, bring es hinter dich, dann kannst du aufhören, dir Sorgen zu machen, sagte sie sich. So würde Rachel nie erfahren, in was für eine unangenehme Situation sie sie gebracht hatte, als sie und Steve sie baten, an ihrer Hochzeit teilzunehmen.

    Sie hatte Rachels Einladung angenommen, ehe sie gefragt hatte, wer denn der Trauzeuge sein würde. Nachdem sie es wusste, hatte sie nicht den Mut gehabt, ihre beste Freundin zu enttäuschen, indem sie einen Rückzieher machte.

    Aber auf keinen Fall wollte sie, dass die Feindseligkeit zwischen ihr und Rorke sich in negativer Weise auf die Hochzeit auswirkte, und da Rorke derjenige war, der gelitten hatte, musste sie den ersten Schritt tun und sich bei ihm entschuldigen.

    So blieb sie bei ihrer Entscheidung, die sie schon in New York getroffen hatte, und lenkte ihren Wagen in die Einfahrt der O’Neil Autowerkstatt.

    Sie entdeckte ihn sofort. Er arbeitete an einem Wagen. Rorke. Ihr Rorke. Er hatte einmal ihr gehört, aber das war schon lange her. Zehn Jahre waren seitdem vergangen. Zehn Jahre, und dennoch erschien es wie gestern.

    Ihr Gefühl für Zeit und Ort mochte durcheinandergeraten sein, doch ihre Augen funktionierten noch sehr gut.

    Über einen Meter achtzig geballte Männlichkeit, das war Rorke, der sich gerade über den Motor eines Wagens beugte. Er trug einen dunkelblauen Overall und schwarze Motorradstiefel – genau wie früher. Und auch sein dichtes schwarzes Haar war noch immer zu lang, um konservativ zu wirken, und doch zu kurz, um ihn für einen Rockstar zu halten.

    Callie holte tief Luft und versuchte, ihr wild klopfendes Herz zu beruhigen. Du musst in ihm nur einen Mann unter vielen ­sehen. Tu so, als würdest du ihn heute zum ersten Mal sehen, sagte sie sich.

    Alles, was sie jetzt brauchte, war die eiskalte Selbstkontrolle, die ihr schon seit frühester Kindheit eingeprägt worden war, die ihr die Bewunderung ihrer Freunde und Kollegen einbrachte und die ihr half, selbst mit den schwierigsten Kunden und den anspruchsvollsten Managern fertig zu werden, und schon mehr als einen liebestollen Mann in Schach gehalten hatte.

    Es war die gleiche Selbstkontrolle, die sie auch vor zehn Jahren aufgebracht hatte, um die schwierigste Entscheidung ihres Lebens zu treffen und sich auch daran zu halten. Rorke heute noch einmal gegenüberzutreten würde sicher leichter sein.

    Langsam stieg sie aus dem Wagen und ging auf ihn zu.

    »Schwierigkeiten mit dem Wagen, Miss Harrison?«, fragte Rorke und warf ihr einen kurzen Blick zu, ohne sich aufzurichten. Seine Stimme war tief und voll – wie früher.

    »Nein, ich möchte mit dir reden … wenn du einen Augenblick Zeit hast.«

    »Rede.« Er griff in seine Gesäßtasche und holte einen Schraubenschlüssel heraus, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Wagen zu.

    All die Jahre hatte sie versucht, sich vorzustellen, wie es sein würde, wenn sie ihn wiedersah – wie sie sich anblicken würden, was sie sich sagen würden, ob es Worte des Bedauern wären oder das bittersüße Eingeständnis, dass alles richtig gewesen war.

    Sie hatte sich viele verschiedene Möglichkeiten ausgemalt, aber in keiner ihrer Fantasien war Rorke so steif und förmlich gewesen wie jetzt.

    Es war offensichtlich, dass er es ihr nicht leicht machen würde. »Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen.« Sie hielt inne, doch als er nichts darauf erwiderte, fuhr sie fort: »Dafür, dass ich aus Harrison weggegangen bin, ohne es dir vorher zu sagen.« Sie biss sich auf die Unterlippe. Sieh mich doch wenigstens an, bat sie ihn im Stillen.

    Er kam hoch, legte den Schraubenschlüssel beiseite und sah sie an.

    Sie hatte ganz vergessen, wie blau seine Augen waren. Blaue Augen, die sie jetzt anblitzten – wie Sonnenlicht, das sich im Eis spiegelt. Es war kein warmer, schelmischer Blick. Er war kalt und wütend und hatte nichts von der Liebe und Zärtlichkeit, mit der Rorke sie früher angeschaut hatte. Seine kalte Wut weckte in ihr den Wunsch, er würde sich wieder auf den Wagen und nicht auf sie konzentrieren.

    »Denk nicht mehr daran. Ich habe es auch nicht getan.«

    »Aber ich …« All ihre sorgfältig vorbereiteten Worte, mit denen sie ihm ihre damalige Entscheidung erklären wollte, waren aus ihrem Kopf verschwunden.

    »Glaub nur nicht, ich hätte mit gebrochenem Herzen herumgesessen, nachdem du verschwunden warst. Als ich wieder klar sehen konnte, habe ich mein Leben so gelebt wie immer, mein Schatz.«

    »Bitte, lass es mich dir erklären, Rorke.« Sie legte die Hand auf seinen Arm. Er war so warm, so kräftig. So männlich. Seine Muskeln spannten sich an, und sie spürte deutlich die rauen Haare.

    »Warum sollte ich dir zuhören?« Er blickte auf ihre Hand und biss dabei die Zähne zusammen. Langsam zog sie ihre Hand zurück, und er hob den Blick und sah ihr kühl ins Gesicht. »Willst du dein Gewissen beruhigen?«

    Ihr Gewissen beruhigen? Sie hatte wegen Rachels Hochzeit mit ihm ins Reine kommen wollen, und sie wünschte sich, dass er verstand, warum sie ihn verlassen hatte, und ihr verzieh. Der Rorke, den sie einmal geliebt hatte, hätte das getan und ihren Schmerz ausgelöscht.

    »Ich dachte nur, du solltest wissen …«

    »Ich will es nicht wissen.«

    »Aber es gab Gründe …«

    »Ich bin sicher, dass es die gab. Aber wenn du sie mir jetzt nennst, wird das auch nichts mehr ändern. Also, warum sollen wir Zeit verschwenden?« Er nahm den Schraubenschlüssel wieder in die Hand. »Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich habe zu tun.« Er beugte sich wieder über den Wagen.

    Aus Frustration sagte sie schärfer als beabsichtigt: »Was ist nur geschehen mit dir? Mit zwanzig warst du gefühlvoller! Du warst menschlich, du hattest ein Herz. Jetzt bist du nur eine … eine herzlose Maschine.«

    Rorke richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Was mit mir geschehen ist?« Er lachte bitter. »Ich hatte das Vergnügen, dich kennenzulernen.«

    Verdammt, das konnte er nicht gebrauchen!

    Hatte er nicht schon genug damit zu tun, die Yankee Motorradwerke von seinem behelfsmäßigen Büro über der Werkstatt aus zu leiten, sein Haus einzurichten und in der Werkstatt auszuhelfen, bis sein Vater einen neuen Mechaniker fand, nachdem der alte gekündigt hatte? Er hatte weder die Zeit noch die Energie, sich in Erinnerungen an Callie Harrison zu verlieren.

    Was machte es für einen Unterschied, warum sie ihn damals verlassen hatte, warum sie ihn nicht hatte heiraten wollen. Warum sie sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, sich von ihm zu verabschieden. Er wollte es gar nicht mehr wissen.

    Früher einmal hatte er sich über die Gründe den Kopf zer­brochen und war dabei immer wieder auf die Worte zurückgekommen, die Chandler Harrison ihm ins Gesicht geworfen hatte – Callie habe sich nur deshalb mit ihm eingelassen, damit sie ihn, ihren Vater, unter Druck setzen konnte.

    Als er und Callie sich kennengelernt hatten, hatte sie ihm erzählt, dass ihr Vater sie drängte, der alten Familientradition zu folgen, und sie auf die Harvard Universität gehen sollte, um danach in die Bank der Familie einzutreten. Sie aber wollte Kunst studieren. Ihr Vater war entsetzt gewesen, aber offensichtlich hatte Mr. Harrison das kleinere von zwei Übeln gewählt. Er hatte zugestimmt, sie auf die Universität ihrer Wahl gehen zu lassen, wenn sie dafür ihn, Rorke, aufgab.

    Sie hatte ihm eine Falle gestellt, und er war hineingetappt. Wie dumm war er doch gewesen, zu glauben, dass die Tochter des reichsten Mannes der Stadt sich wirklich in den Sohn des Automechanikers verliebt hatte.

    Aber jetzt stellte er mehr dar. Sekundenlang hatte er den Wunsch verspürt, Callie von den Yankee Motorradwerken zu erzählen und ihr zu sagen, was außer seinem Vater noch niemand in Harrison wusste.

    Er hatte sich sein Leben eingerichtet. Nachdem er vier Jahre lang in der Air Force gedient hatte, hatte er sich an der Technischen Universität eingeschrieben. Nach dem Studium hatte er sich mit zwei Freunden zusammengetan, einem Ingenieur und einem Wirtschaftswissenschaftler. Sie teilten seine Vorliebe für Motorräder, und zusammen hatten sie die Yankee Motorradwerke gegründet – ein Millionen-Dollar-Unternehmen, das ­ungeahnt schnell wuchs. Mittlerweile wurde bereits die dritte Fabrik gebaut, und diesmal in einem Außenbezirk von Harrison.

    Harrison hatte sein Wohlergehen nie interessiert. Während er dort aufwuchs, hatte man ihn spöttisch und abwertend »Die-ein-Mann-Motorrad-Gang« genannt.

    Als er im letzten Monat nach Harrison zurückgekehrt war, hatte er sich entschieden, seine Verbindung zu den Yankee Motor­radwerken noch für eine Weile geheim zu halten. Eigentlich war es ihm gleichgültig, wer von seinem Erfolg erfuhr, und noch weniger interessierte es ihn, was die Leute darüber dachten. Aber wenn sein Freund Steve, der eine junge Baufirma hatte, herausgefunden hätte, dass er hinter dem Bauauftrag für die neue Fabrik und das Wohnhaus auf dem Hügel dahinter stand, hätte er darauf beharrt, ihm ein besonders günstiges Angebot zu machen. Dabei konnte Steve, der bald heiraten würde, das Geld viel eher brauchen als er.

    Er und seine Freunde, Alex und Jesse, hatten das Grundstück für die Yankee Motorradwerke gekauft, und auch wenn dies sein Lieblingsprojekt war, so hatte doch Alex die Firma beim Kauf vertreten.

    Obwohl Alex nie behauptet hatte, das Wohnhaus würde für ihn persönlich gebaut, so hatten doch alle in Harrison vermutet, dass er es war, der dort einziehen würde. Er, Rorke, sah keinen Grund, diese Annahme zurechtzurücken.

    Als er damals die Stadt verlassen hatte, hatte er sich geschworen, es zu etwas zu bringen, um es ihnen allen zu zeigen. Doch als er dann mit Alex und Jesse die Firma gegründet hatte, hatte sich seine Perspektive verändert. Jetzt arbeitete er, weil er seine Arbeit liebte.

    Einem Menschen hatte er sich aber doch noch beweisen wollen: Calista Harrison. Er war entschlossen gewesen, ihr zu zeigen, dass er es trotz seiner bescheidenen Herkunft geschafft hatte, ihr gesellschaftlich ebenbürtig zu sein.

    Callie.

    Er hatte gewusst, dass sie zu der Hochzeit nach Harrison kommen würde, musste sich nun aber eingestehen, dass er für die Begegnung nicht gewappnet war. Sie heute wiederzusehen war wie ein Schlag in den Magen gewesen.

    Sie war noch immer wunderschön – eine herrliche Prinzessin mit goldenem Haar.

    Einmal, vor langer Zeit, hatte er ihr sein Herz geschenkt. Und überraschenderweise hatte sie es genommen, aber sie hatte es nicht behalten. Nachdem sie damit gespielt hatte, hatte sie es weggeworfen.

    Der Schraubenschlüssel fiel ihm mit einem lauten Klirren aus der Hand. Er fluchte wie schon seit Jahren nicht mehr. Zur Hölle, er musste sich besser in den Griff bekommen. Zwei Wochen und eine Hochzeit hatte er noch zu überstehen. So angespannt wie heute durfte er nicht noch einmal sein. Niemand in der Stadt sollte bemerken, was er wirklich fühlte. Callie würde in zwei Wochen wieder abreisen, aber er würde mit den Folgen leben müssen, wenn er vor aller Augen seinen Gefühlen freien Lauf ließ.

    Callie und er brauchten eine Art Waffenstillstand. Er öffnete die Knöpfe seines Overalls.

    Je eher er sich darum kümmerte, desto besser.

    Fünfzehn Minuten nachdem sie Rorke verlassen hatte, merkte Callie, dass sie in der Eile, von ihm wegzukommen, die falsche Fahrtrichtung eingeschlagen hatte. War das vielleicht der unterschwellige Wunsch gewesen, nach New York zurückzufahren? In die sterile Welt zu fliehen, die sie sich dort aufgebaut hatte?

    Sie war wie benommen. Rorkes Wut und seine Bitterkeit hatten sie nicht überrascht, aber sie hatte geglaubt, dass er sich wenigstens ihre Erklärung anhören würde. Auf eine solche Kälte und Feindseligkeit war sie nicht vorbereitet gewesen.

    Als sie Harrison vor zehn Jahren verlassen hatte, war ihr das Bild von Rorke, der sicher tief erschüttert gewesen war, nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Doch ihr Vater war ein mächtiger Mann in der Stadt, und es wäre für ihn leicht gewesen, seine Drohung wahr zu machen und die O’Neils zu ruinieren.

    Auch sie hatte unter der Trennung gelitten, und noch mehr hatte es sie geschmerzt, als sie feststellen musste, dass Rorke ihr nicht folgte.

    Um ihren Schmerz zu lindern, hatte sie sich eingeredet, dass Rorke sie nicht wirklich geliebt habe, dass er eine andere gefunden hatte …

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