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Ohne Dich Ist's Schon Viel Besser
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Ohne Dich Ist's Schon Viel Besser
eBook161 Seiten2 Stunden

Ohne Dich Ist's Schon Viel Besser

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Über dieses E-Book

Haben sie auch das Gefühl, dass es gar nicht so
einfach ist dem oder der Richtigen zu begegnen?
Der Roman erzählt von einer jungen Frau und einem
jungen Mann die sich auf dem Weg zu sich selbst
kennen lernen. Dies scheint oftmals die
Voraussetzung zu sein um das wirklich passende,
auch, oder gerade in der Liebe zu finden. Dabei
erleben die beiden eine spannende Reise
zueinander, mit vielen aufregenden Momenten und
spannenden Erkenntnissen über sich selbst.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum26. März 2021
ISBN9783985515134
Ohne Dich Ist's Schon Viel Besser

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    Buchvorschau

    Ohne Dich Ist's Schon Viel Besser - Raphael Buchrucker

    OHNE DICH

    ist‘s schon viel besser

    Roman

    von

    Raphael Buchrucker

    Alle Rechte Vorbehalten

    Copyright © 2021 Buchrucker Prints

    Verlag Feiyr.com

    www.feiyr.com

    ISBN 978 3 985 51513 4

    Lektorat: Edda Schöneck

    1

    Laura stürmte die Treppen hinunter und stieß die Tür auf. Endlich stand sie im Freien, jetzt nur noch weg hier. Wie paralysiert stieg sie in ihren Wagen, steckte den Schlüssel ins Schloss und drückte den Start Knopf. Sie legte den Rückwärtsgang ein und dachte: „Wie konnte er mich nach diesem Geständnis noch so ruhig zur Türe bringen und mir zu allem Überfluss noch einen Abschiedskuss auf die Wange drücken?"

    Mit „er meinte sie Julian, mit welchem sie bisher eine, wie sie glaubte, glückliche Beziehung geführt hatte. Und nun hatte er ihr soeben erklärt, dass sie sich heute und morgen nicht sehen könnten, da Carolin aus Berlin ihn besuchen käme und sie Zeit füreinander bräuchten. Sie hatte vor Überraschung nur stammeln können: „Wer ist Carolin?, worauf er ihr ganz gelassen eröffnete, dass er Carolin vor fünf Monaten auf einer Geschäftsreise kennengelernt habe und sie sich seither sehr gut verstanden. Und wie sie seinen weiteren Ausführungen entnehmen konnte, auch ein leidenschaftliches Verhältnis pflegten. Ihm schien dies nicht im Geringsten unangenehm oder peinlich zu sein und sie saß auf seinem Sofa wie vom Blitz getroffen und konnte nicht begreifen, was er da gerade zu ihr gesagt hatte. Sie war nur noch in der Lage gewesen aufzustehen, ihren Mantel zu nehmen und die Treppe hinunterzustürzen.

    So hatte sie sich ihre Beziehung nicht vorgestellt. Und wenn schon ein Ende, dann hätte sie sich definitiv ein Anderes gewünscht.

    Ein sehr plötzliches Ende der Rückwärtsfahrt riss sie aus ihren Gedanken und brachte sie in die Realität zurück. Langsam realisierte sie auch den Ton, welcher den abrupten Halt ihrer kaum begonnen Abfahrt begleitet hatte. Irgendwie eine Mischung aus einem dumpfen, fast hohlen Klang und berstendem Kunststoff. Als sie in den Rückspiegel schaute, erkannte sie nur ein gelbes Dach, wohl von einem sehr niedrigen Auto. Sie stieg aus dem Wagen, um das störende Hindernis, welches sie am Fortkommen von diesem schrecklichen Ort behinderte, zu begutachten und Zorn loderte in ihr auf. Dass ihr so etwas ausgerechnet jetzt passieren musste.

    Johannes fuhr in bester Stimmung die Straße Richtung Meer hinunter. Schon lange hatte er sich nicht mehr so glücklich gefühlt. Tief in seinem Inneren hätte er sich gerne auch noch etwa zufriedener mit seinem Leben und den Aufgaben, die er darin bisher gefunden hatte, gefühlt. Jedoch ahnte er, dass dies nur noch eine Frage der Zeit war. Bis vor wenigen Tagen wäre ihm eine solche Ahnung eher als eine Unmöglichkeit erschienen, so dachte er. Es hatte ihn bereits viele Jahre gekostet ein Thema zu finden, in dem er einen Sinn verspürte und welches ihn auch ansprach. Ja, einen Sinn musste es für ihn schon haben, wenn man etwas studierte und später in diesem Themengebiet arbeiten wollte. Und dann hatte ihn lange Zeit eine Depression immer wieder gequält. Sie war meistens wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte in seinem Leben jegliche Gefühle von Glück und Freude verhindert. Seit er vor sechs Jahren zumindest das passende Thema für sich gefunden hatte war sie deutlich seltener und auch weniger heftig aufgetaucht. Gerade jetzt war sie scheinbar ganz verschwunden. Johannes spürte, dass dies daran lag, dass er den letzten Grund für die depressiven Gefühle oder sollte er besser sagen „Nicht-Gefühle, neulich bei einem Vortrag, zu dem ihn Großvater mitnahm, entdeckt hatte. Durch den Inhalt des Vortrags war ein Sehnen in ihm entstanden, welches nun den Platz dieser „Nicht-Gefühle einnahm. Es war ein zartes, vorsichtiges Sehnen, welches ihm nur durch den Umstand seiner guten Stimmung ins Bewusstsein kam. Um dies so bewusst wie möglich wahrzunehmen fuhr er besonders langsam. Plötzlich machte sein Auto einen seitwärts Ruck, begleitet von dem unschönen Geräusch splitternder Kunststoff- Fasern und dem hohlen Tönen sich verbiegenden, sehr dünnen Metalls. Wie von selbst reagierte sein Fuß und brachte den Wagen sofort zum Stehen. Wie praktisch waren doch solche geistesgegenwärtigen Reflexe.

    Das Heck des weißen Audi A3 Sportback, welches er zu seiner Rechten erblickte, war also der Grund für die Unterbrechung seiner Fahrt und Gedanken. Sofort war ihm klar, dass das Geräusch des splitternden Kunststoffes von Stoßstange und Rücklicht des A3‘s gekommen sein musste und die Metallverformungen jetzt ziemlich sicher das vom Hersteller mit viel Kunstfertigkeit erdachte Design in seinem Ferrari F112 unterbrachen. Er freute sich an dem Gedanken, dass er gleich bei der zweiten Fahrt Dellen in das Geschenk seines Vaters fuhr und besonders gut daran fand er, dass er nicht einmal der Verursacher war. Ach! In der letzten Zeit war das Leben so schön und gut zu ihm.

    Vor fünf Wochen hatte er den F112 zu seinem Geburtstag bekommen und musste dann gleich darauf mit seinem Vater die erste Fahrt machen. Zunächst versuchte er seinem Vater zu erklären, warum er sich nicht wirklich über das Geschenk freute und weshalb er damit ganz sicher nicht jeden Morgen zur Universität fahren würde. Sein Vater war etwas betroffen gewesen, doch hatte er ihn auch nicht so richtig verstehen können - so verschieden waren die Wertevorstellungen zwischen ihnen geworden. Sein Vater hatte es nur gut mit ihm gemeint und ihm den Sportwagen als Anerkennung dafür schenken wollen, dass er nun endlich etwas gefunden zu haben schien was er mit Ernsthaftigkeit im Leben tat. Und auch wenn es nicht genau das war, was der Meinung seines Vaters nach sinnvoll wäre zu tun, unterstützte er ihn darin und war sogar stolz, wenn er gute Noten an der Uni schrieb. Nur die Sache mit der nichtvorhandenen Freundin oder besser noch Frau, war für seinen Vater die größte Sorge, das wusste er. Wie er seinen Vater kannte, war genau das auch der Grund für dieses Geschenk gewesen. Sein Vater dachte, dass er so mehr Aufmerksamkeit bei der weiblichen Studentenschaft finden würde. Ja bestimmt, aber eine Frau, die ihn in erster Linie wegen eines tollen Autos mögen würde, wollte er ganz bestimmt nicht. Deshalb fuhr er auch weiterhin mit dem Fahrrad und nicht mit dem Ferrari zur Uni, auch wenn es jetzt noch Januar war.

    Diese Gedanken im Sinn öffnete er freudestrahlend die Türe, stieg aus und lief vorne um den Wagen. Der Schaden hielt sich in Grenzen, fand er, und war an seinem Auto jedoch deutlich genug zu sehen, dass seine Freude darüber anhielt. Am A3 waren, wie er schon voraus gedacht hatte, lediglich die Stoßstange und das rechte Rücklicht etwas beschädigt. Eine weibliche Stimme sagte in diesem Moment, dass es ihr leidtäte und sie ihn nicht gesehen hätte. Die Stimme klang für ihn bezaubernd. Nach einer Mischung aus innerer Klarheit und Stärke, aber auch Sehnsucht, gepaart mit Lebensfreude. In diesem Moment jedoch klang in ihr auch etwas Ärger mit. Noch nie hatte er beim Hören einer Stimme so viele innere Regungen gleichzeitig empfunden. Es war als würde diese Stimme Frequenzen in seiner Seele in Schwingung bringen, die er bis dahin teilweise selbst nicht gekannt hatte. Für einen kurzen Moment zogen Sehnsüchte, Gedanken und Gefühle in einer atemberaubenden Geschwindigkeit durch seine Seele.

    Er hob den Blick und sah in sicher auf ihn gerichtete Augen. Braun-Grün gesprenkelte Augen waren es, die ihn jetzt, so schien ihm auf einmal, doch unsicher anblickten. Diesen Widerspruch in ihren Augen konnte er sich im Augenblick nicht erklären. Sie streckte ihm die Hand entgegen und während der Wind ihr halblanges rötliches Haar umschmeichelte, formten ihre schön geschwungenen Lippen die Worte: „Hi, ich bin übrigens Laura."

    Laura war selbst ganz überrascht von ihrer lockeren Art in diesem Moment. In Gegenwart dieses fremden Mannes fühlte sie sich seltsam ruhig, sicher und entspannt. Er hatte braunes Haar, welches er unauffällig kurz trug. Markante Gesichtszüge, jedoch mit zarten Unterbrechungen, das konnte sie unter seinem kurzen Bart erkennen. Seine ebenfalls braunen Augen machten einen in sich ruhenden, fröhlichen, gerade auch etwas fragenden Eindruck auf sie. Schön proportionierte, starke Hände erwiderten ihre Begrüßung und eine wohlklingende Stimme sagte: „Hallo, ich bin Johannes."

    Johannes dachte, das klang doch irgendwie zu einfach, hätte er nicht irgendetwas sagen sollen, was ihn besser dastehen ließ? Aber hätte es da etwas gegeben? Was hätte er sagen sollen? Irgendetwas in ihm wollte ihr gefallen, das merkte er.

    Und plötzlich verstand er; sie wollte er gerne wiedersehen.

    Schon begann ein Plan in seinem Kopf zu entstehen. Er sagte, dass er leider dringend wegmüsse, was ja auch stimmte, schließlich erwartete man ihn auf einer Familienfeier und dass er daher diese kleine Angelegenheit ohne Polizei und etwas später klären würde. Sie stimmte zu und ihm fiel auf, dass sie irgendwie erleichtert schien.

    Ohne darüber nachzudenken gab Laura ihm ihre Arbeitsvisitenkarte und sagte dazu: „Melden Sie sich einfach bei mir, meine Daten stehen hier drauf." Sie spürte, wie erleichtert sie sich fühlte, hier jetzt endlich weg zu können.

    Johannes überflog kurz ihre Visitenkarte - Psychotherapeutische Praxis Laura Worrior und Kollegen; Schwerpunkte Schulverweigerung, Kinder- Elternbeziehung und Sterbebegleitung. Seine Gedanken blieben bei „Sterbebegleitung hängen und er fragte sich, wie alt sie sein mochte. Aber darüber konnte er gleich noch nachdenken. Laura hatte ihn mit Sie angesprochen. Sie sah doch bestimmt, dass sie nicht sehr verschieden alt waren. Ach, das lag sicher wieder an diesem blöden Wagen, der einem einen Status in der Gesellschaft einbrachte auf den er besonders in diesem Moment gerne verzichtet hätte. Er gab sich einen Ruck und antwortete ganz förmlich: „Danke für Ihr Entgegenkommen, ich werde mich in den nächsten Tagen bei Ihnen melden. „Ihr Entgegenkommen", äffte er sich innerlich nach. Er wollte ihr gegenüber nicht so distanziert sein. Darum wollte er das Zusammentreffen so wie es jetzt war möglichst schnell beenden, ging wieder um den Wagen herum, setzte sich hinters Lenkrad des 112ers und versuchte keinen allzu schnellen Start hinzulegen, was ihm aber nur so halb gelang.

    Sie sah Johannes etwas überrascht zu, wie schnell er wieder verschwand, eigentlich genauso schnell wie er aufgetaucht war und verstand nicht ganz, wie dieser interessante Mann in dieses Auto passte.

    Da waren sie wieder, die Vorurteile, welche sie auch bei ihren Patienten zu bekämpfen versuchte, weil sie doch so viel Unwahrheit und Unfrieden in die Welt brachten. Immer wenn man genauer hinschaute, merkte man, dass sich die meisten Meinungen, die auf solchen Urteilen aufbauten, in Luft auflösten. Das Bild, das sich dann meist ergab, war immer wesentlich komplexer und ließ mehr Raum für Verständnis und Lösungen. Genau darum ging es ihr auch im Leben. Verständnis für die inneren menschlichen Verschiedenheiten und Herausforderungen zu schaffen. Doch nun geschah es ihr selbst, dass sie so vorschnell in Klischees rutschte, wo sie doch gedacht hatte, in anderen Kategorien zu denken. Sie konnte also gespannt auf den nächsten Kontakt mit ihm sein, um genaueres herauszufindenden. Ein schneller Blick nach oben, zum Glück, Julian hatte nicht zugesehen. Nicht einmal für ihr Gehen interessierte er sich. Er war wirklich sehr von sich eingenommen und sie wünschte ihm innerlich viel Glück mit seiner Nächsten, ob mit Caroline oder einer anderen war ihr egal. Schnell setzte sie sich in ihr Auto und fuhr zu ihrer Wohnung.

    2

    Zu Hause angekommen, schloss Laura erst einmal die Türe hinter sich, setzte sich aufs Sofa und holte tief Luft.

    Nach einer Weile stand sie wieder auf, ging zum Schrank, holte sich ein Glas heraus, füllte es unter dem Wasserhahn und trank es gierig in einem Zug aus. Langsam kam wieder Leben in sie und ihre Gedanken begannen, das heute Geschehene zu bewegen. Julian hatte

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