Wie die Spinne im Netz: Fürstenkrone 178 – Adelsroman
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Es war über zehn Jahre her, seit Karl Prinz von Struckenburg den heimatlichen Forst zum letzten Mal gesehen hatte. Er schaute sich verwundert um, während er jetzt durch den Wald ritt. Gab es früher an dieser Stelle nicht mal eine Schonung? Aus den kleinen Bäumchen von damals waren inzwischen Bäume geworden; ein junger Hochwald und sogar schon sattsam mit Unterholz durchwachsen. Während seines Studiums und auch in den folgenden Jahren seiner Assistentenzeit an der Würzburger Universität hatte Karl das Schloß nur zu Festen oder besonderen Anlässen besucht. Zur Hochzeit seines Vaters war er sogar noch am selben Abend wieder abgereist, weil ihn seit Mutters Tod nichts mehr auf Struckenburg interessierte. Nun aber hatte sein Vater ihn gebeten zu kommen, weil es ihm gesundheitlich nicht gut-gehe. Vielleicht könne Karl ihn auch in so manchen Fragen beraten, denn er sei doch nun schließlich als promovierter Wirtschaftler sowohl in der Theorie als auch in der Praxis der Unternehmungsführung versiert. Karl hatte sich über die Einladung seines Vaters gefreut und war der Meinung, Vater würde ihn länger brauchen. Also hatte er seine Tätigkeit in der Stadt aufgegeben und war gekommen. Ringsum zeigte sich nach dem harten Winter die wiedererwachte Natur. Das Unterholz trug aber noch nicht sein volles Laubkleid, so daß Karl schon von weitem einen Reiter erkennen konnte. Doch bald merkte er, daß es eine Reiterin war, die ihm entgegenkam. Eine sehr hübsche sogar. Als sie auf gleicher Höhe waren, nickte er dem Mädchen zu und sah in zwei Augen, aus denen der Schalk blitzte. Langes dunkles Haar quoll unter dem Reiterhelm hervor, und das gab der schlanken Figur trotz dieser kindlichen Augen eine hübsche Portion Weiblichkeit. Nachdem Karl die junge Frau begrüßt hatte, nickte auch sie ihm einen Guten Tag zu, sagte aber nichts, und es schien ihm, als amüsierten sich diese Augen über seine ganze Art. »Sagen Sie, kennen wir uns vielleicht? Ich weiß, das ist die dümmlichste Form, jemand anzusprechen, aber ich war schon lange nicht mehr hier und – mir ist sogar dieser schöne Wald fremd geworden.« »Ich weiß, daß Sie lange fort waren, aber ich erinnere mich trotzdem noch immer an den großen, netten Jungen, der mir das Schlittschuhlaufen...«
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Rezensionen für Wie die Spinne im Netz
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Buchvorschau
Wie die Spinne im Netz - Ilona von Buchenkamp
Fürstenkrone
– 178 –
Wie die Spinne im Netz
Fürstin Karin bedroht ein junges Liebesglück
Ilona von Buchenkamp
Es war über zehn Jahre her, seit Karl Prinz von Struckenburg den heimatlichen Forst zum letzten Mal gesehen hatte. Er schaute sich verwundert um, während er jetzt durch den Wald ritt. Gab es früher an dieser Stelle nicht mal eine Schonung? Aus den kleinen Bäumchen von damals waren inzwischen Bäume geworden; ein junger Hochwald und sogar schon sattsam mit Unterholz durchwachsen.
Während seines Studiums und auch in den folgenden Jahren seiner Assistentenzeit an der Würzburger Universität hatte Karl das Schloß nur zu Festen oder besonderen Anlässen besucht. Zur Hochzeit seines Vaters war er sogar noch am selben Abend wieder abgereist, weil ihn seit Mutters Tod nichts mehr auf Struckenburg interessierte. Nun aber hatte sein Vater ihn gebeten zu kommen, weil es ihm gesundheitlich nicht gut-gehe. Vielleicht könne Karl ihn auch in so manchen Fragen beraten, denn er sei doch nun schließlich als promovierter Wirtschaftler sowohl in der Theorie als auch in der Praxis der Unternehmungsführung versiert. Karl hatte sich über die Einladung seines Vaters gefreut und war der Meinung, Vater würde ihn länger brauchen. Also hatte er seine Tätigkeit in der Stadt aufgegeben und war gekommen.
Ringsum zeigte sich nach dem harten Winter die wiedererwachte Natur. Das Unterholz trug aber noch nicht sein volles Laubkleid, so daß Karl schon von weitem einen Reiter erkennen konnte. Doch bald merkte er, daß es eine Reiterin war, die ihm entgegenkam. Eine sehr hübsche sogar.
Als sie auf gleicher Höhe waren, nickte er dem Mädchen zu und sah in zwei Augen, aus denen der Schalk blitzte. Langes dunkles Haar quoll unter dem Reiterhelm hervor, und das gab der schlanken Figur trotz dieser kindlichen Augen eine hübsche Portion Weiblichkeit.
Nachdem Karl die junge Frau begrüßt hatte, nickte auch sie ihm einen Guten Tag zu, sagte aber nichts, und es schien ihm, als amüsierten sich diese Augen über seine ganze Art.
»Sagen Sie, kennen wir uns vielleicht? Ich weiß, das ist die dümmlichste Form, jemand anzusprechen, aber ich war schon lange nicht mehr hier und – mir ist sogar dieser schöne Wald fremd geworden.«
»Ich weiß, daß Sie lange fort waren, aber ich erinnere mich trotzdem noch immer an den großen, netten Jungen, der mir das Schlittschuhlaufen...«
Karl ließ sie nicht ausreden. An ihrer Stimme hatte er sie erkannt. Beide stiegen ab und gaben den Pferden die Zügel frei.
»Marion!« Karl breitete die Arme aus. »Ich wollte heute zu euch kommen und deiner Mutter ein paar Blumen mitbringen und deinem Vater...«
»Und zu mir wolltest du nicht?« unterbrach sie ihn, als sie sich aus seine Umarmung löste. »Du Schlimmer, das werd’ ich dir nicht verzeihen. Nur meiner Mutter Blumen mitbringen und...«
Es schien, als hätte er gar nicht auf ihre Worte gehört, ja, er starrte sie fast an. »Marion, weißt du überhaupt, wie schön du geworden bist? Ich sehe immer noch das – verzeih –, das pummelige Mädchen, das sich auf dem Eis so ulkig bewegte.«
»Ja, und sicherlich erinnerst du dich auch an den schweren Schlag, den es jedes Mal tat, wenn du mich nicht gerade auffangen konntest.«
Karl legte seine Arme wieder um sie. Er war kein Frauenheld, doch er merkte, daß Marion jetzt nicht das übliche Frage- und Antwortspiel ›Weißt du noch‹ weitertreiben wollte. Er spürte, wie sie sich an ihn schmiegte, während er sie küßte. Er schloß die Augen und dachte an den letzten Ball, als sie sich beide ein wenig von den Tanzenden abgesondert hatten. Auf dem Balkon waren sie damals stehen geblieben, und Karl hatte damals so ein Klopfen in der Brust gefühlt. Er war siebzehn und Marion noch nicht ganz fünfzehn. Heute klopfte es wieder genauso in seiner Brust, und als er sie endlich freigab, wollte er nicht nach dem Damals fragen. Sie griffen beide nach den Zügeln der Pferde und gingen nun nebeneinander her.
»Karl, ich muß dir gestehen, wie neugierig ich war, als dein Vater uns mitteilte, daß du kommen würdest. Ich konnte es kaum erwarten, dich zu sehen. Ja, ich weiß, eine Frau sollte ihre Gefühle nie so schnell verraten, aber ist das zwischen uns nicht ganz anders? Nicht mal zur Hochzeit deines Vaters hatten wir uns gesehen. Mein Vater wollte damals Mutter nicht allein lassen, weil sie doch so krank war. Also bin ich erst am darauffolgenden Tag gekommen, doch da warst du schon wieder weg. Seitdem hattest du dich anscheinend in deine Studien und Büchern vergraben und du hast dich auch jetzt nach deiner Ankunft noch nicht bei uns gemeldet. Deshalb hab’ ich mich in den Wagen gesetzt, und als man mir dann im Schloß sagte, du wärst ausgeritten, hab’ ich mich umgezogen und mir das erstbeste Pferd aus euerm Stall genommen.«
»Ich wollte heute noch in die Stadt, wollte für dich ein schönes Geschenk aussuchen, um danach sofort nach Schloß Hartenstein zu fahren. Meinst du nicht, daß auch ich neugierig war, wie meine kleine Marion jetzt aussieht? Ich weiß, wie gern mich deine Eltern haben, aber ich weiß auch, daß dein Vater trotz seiner herzlichen Art Wert auf Formen legt. Also wollte ich mich erst anmelden und euch nicht gleich überfallen.«
»Ach Karl, du weißt doch, sie mögen dich wie einen Sohn. Als deine Mutter starb und du längere Zeit bei uns auf Hartenstein warst, da haben meine Mutter und auch mein Vater dort nur dich gesehen. Mir schien es damals manchmal sogar, als sei ich ihnen gleichgültig. Ich wußte ja, daß sie an meiner Stelle lieber einen Sohn gehabt hätten, aber...«
»Das fände ich heute gar nicht schön, wenn du ein Junge wärst, Marion.«
Beide lachten, und ohne daß sie es wollten, kam es doch noch zu vielen Fragen und Antworten. Karl erzählte von seiner jungen Stiefmutter, der neuen Fürstin Karin. »Vater hatte mich zwar dringend gebeten zu kommen, doch bisher mit keiner Silbe erwähnt, weshalb. Wobei ich ihm helfen könnte, weiß ich allerdings nicht, und aus den Gesprächen mit meiner Stiefmutter spürte ich deutlich, daß sie mich so bald wie möglich wieder los sein möchte. Sie fragt dauernd, ob ich mich denn nicht selbständig machen wollte, und schwatzt alles mögliche daher.«
»Ja, hast du denn die Absicht, gleich wieder mit deiner Arbeit zu beginnen, wenn dein Vater dich hier auf seinem Besitz nicht braucht?«
»Ich habe meine stressige Tätigkeit in einem mittleren Unternehmen aufgegeben. Wenn Vater mich nicht braucht, dann gönne ich mir erst mal etwas Ruhe, habe ich Karin gesagt.«
»Karin?«
»Ja, ich kann zu ihr doch wohl nicht etwa Mutter sagen. Und ich glaube, sie wäre darüber auch gar nicht begeistert. Sie meint, sie habe Vater seine Jugend zurückgegeben. Die Autos sind wieder sein alles. Mir aber scheint Vater nicht sehr gesund. Nun, ich hoffe das Beste für ihn, aber ich bin kein Mediziner.«
Marion wußte zwar vom Hörensagen, wie es gesundheitlich um den Fürsten Struckenburg stand, doch sie wollte jetzt nicht darauf eingehen, um Karl nicht zu beunruhigen. Sie wechselte das Thema und erzählte von ihrem Zuhause.
»Ich