Schick mir keine Rosen …
Von Emma Darcy
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Über dieses E-Book
Die Nacht mit ihm war traumhaft, doch Ivy weiß: In einen Casanova wie Milliardär Jordan Powell sollte sie sich nicht verlieben! Wenn bloß ihr dummes Herz nicht jedes Mal so heftig schlagen würde, sobald er ihr wieder rote Rosen schickt!
Emma Darcy
Emma Darcy ist das Pseudonym des Autoren-Ehepaars Frank und Wendy Brennan. Gemeinsam haben die beiden über 100 Romane geschrieben, die insgesamt mehr als 60 Millionen Mal verkauft wurden. Frank und Wendy lernten sich in ihrer Heimat Australien kennen. Wendy studierte dort Englisch und Französisch, kurzzeitig interessierte sie sich sogar für Informatik, doch als sie ihren Mann Frank kennen lernte, war es um sie geschehen: Sie gab das Studium auf, um mit Frank die Welt zu bereisen. Nach der Geburt ihrer Söhne ließen sich die beiden in New South Wales nieder. Frank machte sich als Geschäftsmann selbständig, und Wendy beschloss, ein Buch zu schreiben. Sie entschied sich, dass ihr erstes Werk ein Liebesroman sein sollte. „Ich dachte mir, das kann doch nicht so schwer sein“, erinnert sich Wendy. „Aber bald schon musste ich bemerken: Irrtum, nichts ist schwieriger, als einen guten Liebesroman zu schreiben.“ Also begann Wendy damit, Nacht für Nacht Romances zu lesen. Frank lag neben ihr im Bett und hörte sich geduldig Wendys Gedanken zu Handlung und Figuren an. Bis er eines Nachts selbst zu einem Roman griff. Von da ab arbeiteten Frank und Wendy als Team. Und dies sehr erfolgreich. Bereits ihr erster gemeinsamer Roman wurde von einem Verlag angenommen. Und seit jenem Tag vergrößert sich die Fan-Gemeinde von Emma Darcy mit jeder neuen Liebesgeschichte.
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Schick mir keine Rosen … - Emma Darcy
IMPRESSUM
Schick mir keine Rosen … erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2011 by Emma Darcy
Originaltitel: „Hidden Mistress, Public Wife"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 347
Übersetzung: SAS
Umschlagsmotive: Naddya / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514460
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Unser Rosenkavalier holt wieder zum Schlag aus. Verschmitzt lächelnd schwang Heather Gale auf ihrem Schreibtischstuhl zu Ivy herum. „Er hat soeben die große Pralinenschachtel und drei Dutzend rote Rosen an die Adresse seiner aktuellen Begleiterin beordert. Das ist das typische Abschiedsgeschenk. Ich sage dir: Damit ist die Frau ab sofort aus seinem Leben gestrichen.
Ivy Thornton verdrehte die Augen. Das glühende Interesse ihrer Verkaufsleiterin am Liebesleben des Playboys Jordan Powell war einfach nur bemitleidenswert. Ivy hatte den Mann ein Mal persönlich getroffen – bei einer Vernissage in der Galerie, in der die Bilder ihrer Mutter ausgestellt wurden. Das war vor zwei Jahren gewesen, kurz nach dem Tod von Ivys Vater, der an Krebs gestorben war, und sie hatte alle Hände voll damit zu tun gehabt, die Rosenzucht plötzlich ohne ihn führen zu müssen.
Zum Entsetzen ihrer Mutter war sie zu der Vernissage in Jeans erschienen, völlig unbeeindruckt von den anwesenden Gesellschaftsgrößen. Aus einem unerfindlichen Grund hatte Jordan Powell darum gebeten, ihr vorgestellt zu werden, zum Unmut ihrer Mutter, die sich somit zu einer Tochter bekennen musste, die es für unnötig hielt, sich entsprechend zurechtzumachen.
Interesse und Neugier hatten in seinem Blick gelegen, vermutlich nur, weil Ivy nicht in die schillernde Menge passte. Die Begegnung war auch sehr kurz gewesen. Das Topmodel an seinem Arm hatte ihn schnellstens wieder weggezogen, pikiert, dass seine Aufmerksamkeit – wenn auch nur vorübergehend – nicht ihm gehörte.
Durchaus verständlich. Der Mann war nicht nur Milliardär, sondern auch unglaublich sexy. Strahlend blaue Augen, die Statur der verkörperten Männlichkeit und dazu eine samtweiche Stimme. Ein faszinierendes Lächeln hatte um seinen sinnlichen Mund gespielt, während er sich mit Ivy unterhalten hatte. Bei seinem Aussehen und seinem Vermögen stand ihm zweifelsohne die ganze Welt offen.
„Wie lange hat es diesmal gedauert?" Ivy wusste, Heather führte akribisch Buch über Jordan Powells Affären, war er doch der größte Privatkunde der Rosenzucht.
Eifrig drehte Heather sich zum Computerbildschirm um. „Lass mich nachsehen. Also… vor einem Monat hat er Weingummis mit den Rosen geordert – was heißt, dass er die Dame aufheitern wollte, damit sie mehr Spaß zusammen haben. Ich nehme an, sie hat die Botschaft nicht verstanden, daher wohl jetzt die Abschiedspralinen. Vier Wochen davor waren es Rumkugeln – die intensive Sexphase."
„Das kannst du doch gar nicht wissen, Heather", wiegelte Ivy ab.
„Ich bin mir aber ziemlich sicher. Es fängt nämlich immer mit dunkler Schokolade an – eindeutig die Verführungsphase."
„Ich denke, der Mann hat es nicht nötig, irgendeine Frau umständlich zu verführen", murmelte Ivy. Die meisten sanken ihm wahrscheinlich bei der kleinsten Ermunterung zu Füßen.
Doch Heather ließ sich nicht von ihrer Theorie abbringen. „Mag sein, aber manche spielen wohl für eine Weile die Unnahbare. Dann schickt er Rosen mit Nussschokolade, um anzudeuten, dass sie eine ‚harte Nuss‘ sind, die ihn um den Verstand bringt. Die Letzte hat übrigens keine Nussschokolade bekommen."
„Woraus du ableitest, dass sie leichte Beute war", schloss Ivy.
„Ich würde sogar sagen, sie sind direkt in die Vollen gegangen, stimmte Heather zu. „Das war vor … drei Monaten. Lange hat es nicht gedauert.
„War das bei ihm je der Fall?"
„Laut meiner Liste waren sechs Monate das Längste, und das ist auch nur ein Mal vorgekommen. Der Durchschnitt liegt bei zwei bis vier Monaten."
Heather schwang wieder zu Ivy herum, die an ihrem Schreibtisch saß und sich vergeblich auf ihre Arbeit zu konzentrieren versuchte. Dieses Gespräch rührte nämlich an einen wunden Punkt bei Ivy, ausgelöst durch einen Anruf ihrer Mutter. Die nächste Ausstellung. Erneut der Rat, die Rosenzucht zu verkaufen und endlich unter interessanten Leuten in Sydney zu leben. Und die Androhung eines gemeinsamen Einkaufsbummels, damit man sich mit der Tochter sehen lassen konnte.
Das Problem war, Ivy und ihre Mutter lebten in verschiedenen Welten, und das schon, seit Ivy denken konnte. Ihre Eltern hatten sich nie scheiden lassen, aber nicht zusammengewohnt. Ivy war bei ihrem Vater auf dem Hof, von dem sie die Rosenzucht leiteten, aufgewachsen, während die Mutter ihrem Bedürfnis nach kultureller Aktivität in der Stadt nachgegangen war. Gartenbau hatte nie zu ihren Interessen gehört, und so drängte sie Ivy ständig, die Gärtnerei aufzugeben, um endlich das wahre Leben kennenzulernen – was hauptsächlich aus endlosen Partys mit endlosem Small Talk zu bestehen schien.
Ivy liebte die Gärtnerei, hier fühlte sie sich wohl und erfüllt. Und sie hatte ihren Vater geliebt, der ihr alles über Gartenbau beigebracht hatte. Ihr fehlte nur noch ein Mann, dem sie tiefe Gefühle entgegenbringen konnte und der ebenso für sie empfand. Sie hatte gedacht, dass … Aber nein, Ben hatte ihr nicht geholfen, als sie seine Unterstützung dringend gebraucht hatte.
„Hey, vielleicht triffst du unseren Rosenkavalier ja auf der Ausstellung deiner Mutter wieder! Heather hob vielsagend die Augenbrauen. „Und möglicherweise ist er dieses Mal sogar frei.
„Ich bezweifle, dass ein Mann wie er irgendwo allein auftaucht", erstickte Ivy die lächerlichen Spekulationen sofort im Keim.
Was Heathers Begeisterung keinen Abbruch tat. „Man kann nie wissen. Ich wette, wenn du dir ein bisschen Mühe gibst, kannst du ihm den Kopf verdrehen. Wie oft bekommt man so eine rotgoldene Haarpracht schon zu sehen? Würdest du sie nicht ständig zu einem Zopf flechten, würde allein die Fülle seine Aufmerksamkeit erregen."
„Selbst wenn … und dann?, fragte Ivy skeptisch. „Glaubst du wirklich, Jordan Powell interessiert sich für eine Gärtnerin? Und überhaupt … ich habe keine Lust, die Nächste auf der Liste unseres Rudolfo Valentino zu sein.
Heather, fast dreißig und damit zwei Jahre älter als Ivy, verheiratet mit Barry Gale, dem Gewächshausverwalter, legte provozierend den Kopf schief. „Das wäre mal eine ganz neue Erfahrung für Jordan Powell, das könnte ihm guttun. Und dir auch, Ivy."
Der Kommentar der Freundin brachte Ivy zum Lachen. „‚Wäre‘ ist hier definitiv der richtige Ausdruck. Ich kenne doch seine Biografie."
„Eben! Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Er kann dir nicht das Herz brechen, weil du von vornherein weißt, dass er schon bald weiterziehen wird. Ivy, seit drei Jahren hast du keinen Urlaub mehr gemacht und fast genauso lange keine Beziehung mit einem Mann gehabt. Du vergeudest deine besten Jahre mit Arbeit. Wenn du nicht bald wieder einmal ein bisschen Spaß hast, vergisst du noch, wie das geht. Jede Wette, dass Jordan Powell genau der Richtige dafür ist. Nein, für großartigen Spaß … und großartigen Sex. Nur für eine Weile dem Trott entfliehen, mal was anderes, eine Abwechslung, um die Dinge aus einer neuen Perspektive zu sehen … Das ist die Sache wert, auch wenn es nur ein kurzes Intermezzo ist."
„Tagträumerei, Heather. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jordan Powell ausgerechnet auf mich aufmerksam wird, selbst wenn er allein in der Galerie erscheinen sollte. Ivy zuckte mit den Schultern. „Und was das andere angeht … Jetzt, da sich hier auf dem Rosenhof alles wieder eingespielt hat, habe ich schon an einen Urlaub gedacht. Gerade gestern habe ich mir den Reiseteil der Sonntagszeitung angesehen und …
„Ha, das ist es! Heather sprang auf. „Hast du die Zeitung noch?
„Im Papierkorb."
„Ich hab nämlich genau das Richtige für dich. Warte." Heather eilte zum Papierkorb, zog die Zeitung heraus und glättete sie auf Ivys Schreibtisch, um dann bis zum Modeteil zu blättern.
„Ich sprach von Urlaub, nicht von Mode …"
„Hier, das ist es. Heather tippte mit dem Finger auf das Bild eines Models in schwarzem Paillettenbolero, knappem pinkfarbenen Minirock und schwarzen Stilettos. „Wenn du das zur Ausstellungseröffnung deiner Mutter trägst, haust du sie alle von den Socken.
„Garantiert! Pink zu karottenrotem Haar? Du bist nicht bei Trost, Heather."
„Den Rock gibt es bestimmt auch in anderen Farben. Grün – das passt dann zu deinen Augen. Oh Ivy, du sähst einfach toll darin aus. Du bist groß, schlank und kannst so etwas tragen. Heather legte wieder den Finger auf das Bild. „Siehst du die langen Ohrringe? Wenn die vor deinem Haar blitzen … Das musst du natürlich offen tragen. Bei deiner Haarfarbe wird der Bolero viel mehr wirken. Und die schwarze Abendtasche ist ein absolutes Muss.
„Kostet wahrscheinlich ein Vermögen", murmelte Ivy. Es reizte sie, sich in diesem erotischen Outfit zu sehen, nur wusste sie nicht, wann sie so etwas jemals wieder anziehen sollte. Solche Sachen trug man hier draußen einfach nicht. Die Gärtnerei lag hundert Kilometer südlich von Sydney, in einem Tal, das einst ein einzelner großer Besitz gewesen und nun in mehrere kleine Farmen aufgeteilt worden war. Selbst bei gesellschaftlichen Anlässen trug man hier draußen lässige Kleidung.
„Das kannst du dir leisten, beharrte Heather. „Zum Valentinstag haben wir enormen Umsatz gemacht. Und selbst wenn du es nur ein einziges Mal trägst … Sagtest du nicht, deine Mutter erwartet dich dieses Mal in einem schickeren Aufzug zu ihrer Ausstellung?
Bei der Erinnerung schnitt Ivy eine Grimasse. „Damit ich ins Bild passe und nicht heraussteche."
Ein breites Grinsen erschien auf Heathers Gesicht. „Hey, zeig’s ihr. Und zeig’s Jordan Powell – falls er ebenfalls anwesend ist."
Ivy lachte auf. Die Vorstellung besaß durchaus einen gewissen Reiz – in beiderlei Hinsicht. Sacha Thornton würde wahrscheinlich der Mund offen stehen, wenn sie ihre Tochter in der Aufmachung einer modernen Sirene erblickte. Vielleicht würde das sogar die Tirade der ungebetenen Ratschläge für ein neues Leben unterbinden, die jedes Mal erfolgte, sobald Mutter und Tochter sich trafen.
Und was nun Jordan Powell anbelangte … Nun, eine Garantie, dass er