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In Kinderhänden liegt ihr Glück: Sophienlust Extra 86 – Familienroman
In Kinderhänden liegt ihr Glück: Sophienlust Extra 86 – Familienroman
In Kinderhänden liegt ihr Glück: Sophienlust Extra 86 – Familienroman
eBook130 Seiten2 Stunden

In Kinderhänden liegt ihr Glück: Sophienlust Extra 86 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

Es war ein bezaubernder Abend gewesen. Dr. Ahnenpohl und seine junge Frau verstanden es, Gäste zu bewirten. Dabei hatte man sich an diesem Abend ganz ungezwungen und fast zufällig getroffen. Dorothea Hübner hatte nur gerade einmal bei dem jungen Ehepaar guten Tag sagen wollen, war aber dann vier Stunden geblieben. Wie immer war sie bewunderter Mittelpunkt in der kleinen Gesellschaft gewesen. Dorothea oder Do, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, war das gewöhnt. Sie sah es als Selbstverständlichkeit an, dass sich immer und überall alles um sie drehte. Ihr Vater war ein sehr reicher und in der Finanzwelt bedeutender Mann. Do umgab also der Nimbus von großem Reichtum und Macht. Hinzu kam, dass sie ein sehr schönes und bezauberndes Geschöpf war. Eine Sinfonie in Gold hatte einmal ein Bewunderer ihrer Schönheit sie genannt. Ihre Haare glänzten wie sattes, ihre Haut wie mattes Gold. Diese Farben gaben ihrem Gesicht Wärme und schenktem ihm eine große Anziehungskraft. Do wusste, dass sie ein schönes Mädchen war und, wohin sie auch kam, Aufsehen erregte. Sie liebte das Leben und genoss jeden Tag, jede Stunde. Ein Vergnügen jagte bei ihr das andere. Sie brauchte ständig Menschen um sich, die ihr bewundernd zu Füßen lagen. So war es schon, als sie noch ein Kind gewesen war, und daran hatte sich auch seit ihrer Verlobung mit Dr. Rainer Hochberg nichts geändert.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Feb. 2023
ISBN9783987575358
In Kinderhänden liegt ihr Glück: Sophienlust Extra 86 – Familienroman

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    Buchvorschau

    In Kinderhänden liegt ihr Glück - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 86 –

    In Kinderhänden liegt ihr Glück

    Unveröffentlichter Roman

    Gert Rothberg

    Es war ein bezaubernder Abend gewesen. Dr. Ahnenpohl und seine junge Frau verstanden es, Gäste zu bewirten. Dabei hatte man sich an diesem Abend ganz ungezwungen und fast zufällig getroffen. Dorothea Hübner hatte nur gerade einmal bei dem jungen Ehepaar guten Tag sagen wollen, war aber dann vier Stunden geblieben. Wie immer war sie bewunderter Mittelpunkt in der kleinen Gesellschaft gewesen.

    Dorothea oder Do, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, war das gewöhnt. Sie sah es als Selbstverständlichkeit an, dass sich immer und überall alles um sie drehte. Ihr Vater war ein sehr reicher und in der Finanzwelt bedeutender Mann. Do umgab also der Nimbus von großem Reichtum und Macht. Hinzu kam, dass sie ein sehr schönes und bezauberndes Geschöpf war. Eine Sinfonie in Gold hatte einmal ein Bewunderer ihrer Schönheit sie genannt. Ihre Haare glänzten wie sattes, ihre Haut wie mattes Gold. Diese Farben gaben ihrem Gesicht Wärme und schenktem ihm eine große Anziehungskraft.

    Do wusste, dass sie ein schönes Mädchen war und, wohin sie auch kam, Aufsehen erregte. Sie liebte das Leben und genoss jeden Tag, jede Stunde. Ein Vergnügen jagte bei ihr das andere. Sie brauchte ständig Menschen um sich, die ihr bewundernd zu Füßen lagen. So war es schon, als sie noch ein Kind gewesen war, und daran hatte sich auch seit ihrer Verlobung mit Dr. Rainer Hochberg nichts geändert.

    Dr. Rainer Hochberg ließ seine junge schöne Braut aber auch gewähren. Er war nicht eifersüchtig und hatte nichts dagegen, dass sie auch weiterhin ein freies Leben beibehielt. Er lächelte über ihre zahlreichen Flirts. Sehr gute Freunde meinten allerdings, dass es ihm nicht so sehr um das entzückende Mädchen gehe, sondern vielmehr darum, dass Do die einzige Tochter des reichen und mächtigen Franz Hübner sei. Dr. Rainer Hochberg war Jurist und hatte es in wenigen Jahren verstanden, sich bei dem alten Hübner unentbehrlich zu machen. Als sich Do mit dem überaus gut aussehenden Rainer Hochberg verlobt hatte, war das ein Freudentag für den alten Hübner gewesen. Der ehrgeizige junge Mann war so ganz nach dem Geschmack von Franz Hübner. Er war nicht nur ein guter Jurist, er war auch ein hervorragender Kaufmann.

    Das alles war jedoch nicht für Do der Grund gewesen, sich mit Dr. Rainer Hochberg zu verloben. Sein Aussehen hatte sie stark angezogen und seine überaus liebenswürdige und charmante Art. Dr. Rainer Hochberg war ein Mann, an dem keine Frau unbeeindruckt vorüberging. Es hatte der Eitelkeit von Do geschmeichelt, dass dieser Mann, der gut fünfzehn Jahre älter war als sie, sich in sie verliebt hatte.

    Man konnte sich kaum ein schöneres Paar als die beiden denken. Sie schienen wie füreinander geschaffen zu sein. Und Do glaubte, in Rainer Hochberg den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Es war nicht ihre Art, über irgendetwas ernsthaft nachzudenken. Weder über ihre eigenen Gefühle noch über die ihres Verlobten. Es genügte ihr, dass er ihr gesagt hatte, dass er sie liebe. Als ganz selbstverständlich nahm sie allerdings an, dass auch ihr Reichtum und ihre gesellschaftliche Stellung bei seiner Werbung eine Rolle gespielt hatten.

    Es war schon Mitternacht vorbei, als Do von den Ahnenpohls aufbrach. Dr. Ernst Ahnenpohl half ihr in der Diele galant in den Pelz. »Nett, dass du vorbeigekommen bist, Do. Das nächste Mal bringe Rainer mit. Ich habe ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Der Gute arbeitet zu viel.«

    Bevor Do antworten konnte, rief Irene Ahnenpohl aus dem großen Wohnzimmer: »Warte noch einen Augenblick, Do. Du könntest doch eigentlich Ralf in deinem Wagen mitnehmen. Er will sich ein Taxi nehmen, aber du fährst doch fast an seiner Wohnung vorbei.«

    »Unsinn, ich kann gut mit einem Taxi fahren«, sagte Ralf Hochberg, der jetzt in die Diele kam.

    Do warf ihrem zukünftigen Schwager einen kurzen abschätzenden Blick über die Schulter zu. »Du hast natürlich wieder zu viel getrunken«, sagte sie spöttisch. Sie mochte den Bruder ihres Verlobten nicht, weil ihn ihre Schönheit vollkommen kalt zu lassen schien. Sie hatte bei ihm immer das Gefühl, er sehe sie einfach nicht. Das verletzte sie deshalb besonders, weil Ralf Hochberg Kunstmaler war und sich als Porträtist einen Namen gemacht hatte. Wenn Do sich selbst gegenüber ganz ehrlich gewesen wäre, dann hätte sie sich eingestehen müssen, dass es sie kränkte, dass er noch nicht mit der Bitte an sie herangetreten war, sie porträtieren zu dürfen.

    Ralf Hochberg war fünf Jahre jünger als sein Bruder, sah aber licht so gut aus wie Rainer Hochberg. Er war etwas kleiner und breiter als sein älterer Bruder und gab sich gern lässig. Ein besonders guter Gesellschafter war er auch nicht. Man hatte in seiner Gegenwart immer das Gefühl, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders sei. Auch fehlte ihm der Charme und die Liebenswürdigkeit, die seinen Bruder auszeichnete. Trotzdem war Ralf Hochberg überall sehr beliebt – nur eben bei Do nicht, die es nun einmal einem Mann nicht verzeihen konnte, wenn er ihr nicht huldigend zu Füßen lag.

    »Er hat zwei Gläser zu viel getrunken«, flüsterte Ernst Ahnenpohl Do zu. »Ich glaube, heute vor drei Jahren hat sich Nora Bahnen das Leben genommen. Du weißt, er ist noch immer nicht ganz darüber hinweg.«

    Do nickte etwas ungeduldig. Der Selbstmord hatte vor drei Jahren viel Staub aufgewirbelt. Genaues wusste niemand, aber es hieß, dass sich Nora Bahnen wegen Ralf Hochberg das Leben genommen habe. Sie war die Frau seines besten Freundes gewesen.

    »Komm, Ralf, ich nehme dich in meinem Wagen mit. Oder hast du Angst, mit mir zu fahren?«, fragte Do aufreizend spöttisch.

    Ralf Hochberg schien das jedoch nicht zu bemerken. Es war ihm nicht anzumerken, dass er zwei Gläser zu viel getrunken hatte. Er antwortete nicht auf die Frage von Do, sondern nahm seinen Mantel und warf ihn lässig über die Schultern. Im Vorübergehen warf er Do einen kühlen und unpersönlichen Blick zu, der die junge Dame maßlos ärgerte. Seine großen grauen Augen schienen sie wieder einmal überhaupt nicht zu sehen.

    Als alle vor die Haustür des großen Bungalows traten, den die Ahnenpohls vor den Toren der Stadt bewohnten, war es so neblig, dass man keine hundert Meter weit sehen konnte.

    »Das ist ja grausig«, sagte Dr. Ernst Ahnenpohl. »Ich schlage vor, ihr bleibt über Nacht hier. Wir haben genug Platz.«

    Do lachte belustigt. »Der Nebel macht mir nichts. Wir haben es ja auch nicht weit. Und wenn es dich beruhigt, fahre ich gleich auf die Autobahn. Das ist zwar etwas weiter, aber dafür brauche ich nicht die schmale kurvenreiche Landstraße zu fahren. Es ist dir doch recht, Ralf?«

    »Mir ist es vollkommen egal, ob du Autobahn oder Landstraße fährst. Ich weiß, du bist eine hervorragende Autofahrerin.« Seine Stimme klang leise und uninteressiert. »Hauptsache, wir sind schnell zu Hause«, fügte er noch hinzu.

    Natürlich, dachte Do ärgerlich. Das ist ihm das Wichtigste. Alle Männer in meinem Bekanntenkreis wären entzückt, wenn sie mit mir allein nach Hause fahren dürften. Ralf Hochberg legt jedoch nur Wert darauf, möglichst rasch nach Hause zu kommen. Und von Komplimenten und ein bisschen Galanterie scheint er auch noch nie etwas gehört zu haben. Die Auffahrt zur Autobahn war einige hundert Meter hinter dem Haus der Ahnenpohls. Do schaltete die Nebellampen ein und legte einen anderen Gang ein. Auf der Autobahn schien dann der Nebel noch zuzunehmen, aber sie hatten ja nur gut zehn Kilometer zu fahren.

    Do war eine gute Autofahrerin. Sie riskierte auch nichts, vergaß aber meistens, sich anzuschnallen.

    Ralf saß gelangweilt in seiner Ecke. Er hielt die Augen halb geschlossen, sodass Do für einen Augenblick meinte, er sei eingeschlafen, als sie ihm von der Seite verstohlen einen Blick zuwarf. Aber er schlief nicht, denn er bemerkte den Blick sofort und sagte ohne sie anzusehen oder sich zu rühren: »Ich würde die Fahrbahn lieber keine Sekunde aus den Augen lassen. Ich habe das Gefühl, dass der Nebel ständig dichter wird.«

    Jetzt wandte er ihr das Gesicht zu, und wie immer irritierte sie sein Blick. Er machte sie unsicher und ärgerlich, aber sie ging gehorsam mit der Geschwindigkeit herunter.

    Do wusste, Ralf hatte recht. Der Nebel schien ständig zuzunehmen. Es war nur noch eine Sichtweite von ein paar Metern. Do musste sich deshalb ganz auf das Fahren konzentrieren. Trotzdem dachte sie, ich mag diesen Mann nicht, während sich ihr weißer Porsche durch den Nebel durchzufressen schien. Ich mag ihn nicht, aber ich weiß nicht, warum das so ist. Vielleicht kommt es daher, dass er mich auch nicht mag. Wahrscheinlich besteht zwischen uns eine gegenseitige Antipathie. So etwas soll es ja geben. Aber wie ist es dazu gekommen?

    Bis jetzt hatte Do es immer als selbstverständlich angesehen, dass jeder Mann von ihr entzückt war und ihre kleinen Launen und Extravaganzen bewunderte. Bei Ralf Hochberg hatte sie jedoch stets das Gefühl, sie existiere für ihn gar nicht. Er schien sich wenig aus Frauen zu machen. War er wirklich noch immer nicht über den Tod von Nora Bahnen hinweggekommen? Hatte er diese Frau so geliebt, dass es für ihn keine andere Frau mehr gab? Aber nein, das war natürlich unsinnig. Do entsann sich, dass er oft mit einer Frau gesehen wurde und dass er seit dem Tod von Nora Bahnen schon viele schöne Frauen porträtiert hatte.

    Wenn sie darüber nachdachte, dann musste sie zu dem Ergebnis kommen, dass er eigentlich nicht minder beliebt war als sein Bruder. Er hatte irgendetwas an sich, was Frauen ungemein anzog. Es ging eine gewisse Wärme von ihm aus und das Gefühl, dass er für fast jede Situation im Leben Verständnis hatte.

    »Pass auf«, sagte Ralf in diesem Augenblick plötzlich in ihre Gedanken hinein. »Irgendetwas stimmt da vorn nicht. Du bist doch angeschnallt? Fahr rechts heran. Rechts!«

    Aus dem Nichts schienen sich plötzlich Lichter aufzutürmen. Do

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