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Schicksalswolken über Schloss Rodenwald: Fürstenkrone 254 – Adelsroman
Schicksalswolken über Schloss Rodenwald: Fürstenkrone 254 – Adelsroman
Schicksalswolken über Schloss Rodenwald: Fürstenkrone 254 – Adelsroman
eBook125 Seiten1 Stunde

Schicksalswolken über Schloss Rodenwald: Fürstenkrone 254 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Junge, ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl, als würdest du in dein Unglück rennen.« »Mama, ich liebe Anja doch, und sie liebt mich!« »Das eine sehe ich, mein Sohn, aber das andere weiß ich nicht. Nun fahr' nur nicht gleich auf, wenn ich meine berechtigten Zweifel ausspreche.« Still saß Gräfin von Rodenwald in ihrem Sessel. Sie war nun schon fünf­undfünfzig Jahre alt, aber ihre Figur war noch straff und ungebeugt. Klar blickten ihre leuchtend blauen Augen in die Welt, und nur einige Strähnen schneeweißen Haares zeugten von dem Kummer, den sie durch den Tod ihres geliebten Mannes vor einigen Jahren erlitten hatte. Ihr Sohn Thomas, sechsundzwanzig Jahre alt, hatte die hohe Gestalt und die hellen Augen seiner Mutter geerbt. Unruhig ging er im Zimmer auf und ab, und eine vorwitzig blonde Locke fiel ihm immer wieder in die hohe, kluge Stirn. »Sag mir doch offen, was du gegen Anja hast, Mama. Wahrscheinlich ist es doch nur das Vorurteil, daß sie Tänzerin ist und dir eine solche Schwiegertochter nicht zusagt.« Trotzig warf Thomas die Lippen auf und sah seine Mutter eindringlich an. Gräfin Rodenwald blickte ihn zärtlich an. »Mein Junge«, sagte sie liebevoll. »Ich meine es doch nur gut. Du weißt, daß ich sehr großzügig bin und auch über Anjas Beruf hinweg­sehen würde. Erstens weiß ich, daß man unter Künstlern sehr wertvolle und empfindsame Menschen findet und zweitens habe ich nur Respekt vor einem jungen Mädchen, das, früh verwaist, sich sein Brot selbst verdient. Ich weiß eben nur nicht, ob Anjas strahlende äußere Hülle auch einen solchen Charakter birgt.« Flehend streckte Thomas ihr seine Hände entgegen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Feb. 2023
ISBN9783987575297
Schicksalswolken über Schloss Rodenwald: Fürstenkrone 254 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Schicksalswolken über Schloss Rodenwald - Marianne Holl

    Fürstenkrone

    – 254 –

    Schicksalswolken über Schloss Rodenwald

    Unveröffentlichter Roman

    Marianne Holl

    »Junge, ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl, als würdest du in dein Unglück rennen.«

    »Mama, ich liebe Anja doch, und sie liebt mich!«

    »Das eine sehe ich, mein Sohn, aber das andere weiß ich nicht. Nun fahr’ nur nicht gleich auf, wenn ich meine berechtigten Zweifel ausspreche.«

    Still saß Gräfin von Rodenwald in ihrem Sessel. Sie war nun schon fünf­undfünfzig Jahre alt, aber ihre Figur war noch straff und ungebeugt. Klar blickten ihre leuchtend blauen Augen in die Welt, und nur einige Strähnen schneeweißen Haares zeugten von dem Kummer, den sie durch den Tod ihres geliebten Mannes vor einigen Jahren erlitten hatte.

    Ihr Sohn Thomas, sechsundzwanzig Jahre alt, hatte die hohe Gestalt und die hellen Augen seiner Mutter geerbt.

    Unruhig ging er im Zimmer auf und ab, und eine vorwitzig blonde Locke fiel ihm immer wieder in die hohe, kluge Stirn.

    »Sag mir doch offen, was du gegen Anja hast, Mama. Wahrscheinlich ist es doch nur das Vorurteil, daß sie Tänzerin ist und dir eine solche Schwiegertochter nicht zusagt.« Trotzig warf Thomas die Lippen auf und sah seine Mutter eindringlich an.

    Gräfin Rodenwald blickte ihn zärtlich an. »Mein Junge«, sagte sie liebevoll. »Ich meine es doch nur gut. Du weißt, daß ich sehr großzügig bin und auch über Anjas Beruf hinweg­sehen würde. Erstens weiß ich, daß man unter Künstlern sehr wertvolle und empfindsame Menschen findet und zweitens habe ich nur Respekt vor einem jungen Mädchen, das, früh verwaist, sich sein Brot selbst verdient. Ich weiß eben nur nicht, ob Anjas strahlende äußere Hülle auch einen solchen Charakter birgt.«

    Flehend streckte Thomas ihr seine Hände entgegen. »Mama, du hast sie ja gesehen. Du bist doch extra in eine Vorstellung ihres Theaters gefahren, um dich zu überzeugen, verstehst du mich denn nicht?«

    »Doch, ich verstehe dich sogar sehr gut, deshalb will ich auch meinen klaren Kopf gegen deine Befangenheit setzen. Ich habe Anja nicht nur im Theater gesehen, sondern ich habe mich genauestens nach ihr erkundigt. Ich weiß, daß sie aus einer guten Familie stammt, daß sie als Tänzerin einen Künstlernamen führt und ihr wirklicher ›von Mondor‹ lautet. Ich hörte aber auch, daß ihr die gesamte Männerwelt zu Füßen liegt, und ich hörte vor allem, daß sie am meisten das Geld liebt – viel Geld! Und das eben macht mich ängstlich. Sie ist ein buntes, abwechlungsreiches Leben gewohnt, was sie auf unserem stillen Besitztum niemals haben wird. Weißt du denn genau, ob sie nicht unser Geld und unsere Besitzungen mehr liebt als dich?«

    »Niemals, Mama, sie liebt mich, nur mich allein. Oft genug hat sie es mir beteuert. Und ich habe ihr nie gesagt, wie reich wir sind. Sie sehnt sich nach einem Leben in Ruhe und Frieden. Sie hat ihr Bühnenleben satt. Mama, liebe, gute Mama, du willst doch deinen Einzigen glücklich sehen, das weiß ich doch.«

    »Das ist es ja gerade, Thomas. Wenn ich wüßte, daß du dein Leben lang so glücklich würdest, wie ich es mit Papa war, wäre mir alles andere gleichgültig.«

    Versonnen sah sie vor sich hin, und über ihren Augen lag ein feuchter Schleier. Der Tod ihres Mannes hatte ihr viel von der Lebenskraft genommen, die ihr immer zu eigen gewesen, und nur der Wille, daß sie auch weiterhin für ihren einzigen Sohn dasein müsse, der behütet aufgewachsen und daher ein wenig lebensfremd war, hatte ihr einen Teil ihrer alten ­Energie zurückgegeben. Forschend sah sie nach einer kleinen Weile ihren Thomas an.

    »Kennst du eigentlich auch Anjas Schwester?«

    »Elke?« Erstaunt blickte Thomas auf seine Mutter. »Wie kommst du denn darauf?«

    »Ich sagte dir ja, ich habe mich erkundigt. Elke von Mondor hat einen untadeligen Ruf. Allerdings lebt sie nur ganz still und zurückgezogen. Tatsächlich ein ›Veilchen, das im Verborgenen blüht‹, aber sie gefällt mir sehr. Wenn du sie gewählt hättest, hätte ich nicht die geringsten Bedenken.«

    Bei den Worten seiner Mutter lächelte Thomas fast ein wenig verächtlich. »Lieber Gott, Mama, sicher ist Elke ein nettes Mädel, aber neben Anja verblaßt sie doch. Sie ist doch so unscheinbar neben ihrer strahlenden Schwester.«

    »Ja, eben. Und Anja tut auch nichts dazu, ihre Schwester ein wenig mehr in den Vordergrund zu schieben. Sie braucht allen Glanz für sich allein. Aber ich sehe schon, daß es wenig Zweck hat, dir in deine Pläne hineinreden zu wollen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich und du bist ja alt genug, um dich allein zu entscheiden. Heirate also Anja und sieh zu, wie du mit ihr fertig wirst.«

    »Ach, du liebe goldige Mama, du bist der beste Mensch der Welt! Weißt du, am besten fahre ich gleich schon in die Stadt, ich muß doch auch ein paar kleine Delikatessen bestellen und Blumen und so weiter.«

    »Thomas, Thomas.« Die Gräfin schüttelte lächelnd den Kopf. »Das erledige ich lieber telefonisch, dann weiß ich auch wenigstens, was ich bekomme. Aber du kannst trotzdem abfahren, ich richte schon alles her, du weißt, wieviel Freude mir ein solches kleines Fest bringt. Und um den Verlobungsring brauchst du dich ebenfalls nicht zu kümmern. Du weißt, daß alle jungen Frauen den Erbring der Rodenwalds getragen haben, und so will ich es selbstverständlich auch mit deiner Anja halten.«

    Wie ein ausgelassener Bub tanzte Graf Thomas mit seiner Mutter in deren Salon herum. »Ich bin ja heut’ so glücklich, so glücklich wie noch nie!«

    Willig teilte die Mutter seine Freude, wenn auch ihr Herz ein wenig angstvoll schlug. Sie wollte ja so gern an das Glück ihres Einzigen glauben.«

    *

    Klein und bescheiden waren die drei Mansardenräume, die Anja und Elke bewohnten. Aber jedes Möbelstück zeugte von ausgesuchtem Geschmack, und viele persönliche Kleinigkeiten bestätigten diesen Eindruck. Außerdem blitzte und blinkte alles vor Sauberkeit, und auf den Fensterbänken grünten und blühten prachtvolle kleine Blumentöpfe. –

    Elke stand am offenen Fenster und atmete tief die Mailuft ein, die heute so herrlich weich und lind war.

    Wer sie so sah, bekam gleich den Eindruck, daß es ihre sorgende Hand war, die die kleine Wohnung so in Ordnung hielt. Das junge Mädchen war von schmalem, aber doch kräftigem Wuchs. Ihr Gesicht war schlicht und klar. Die hohe Stirn wurde von einem aschblonden Flechtenkranz umgeben, einer Frisur, die völlig unmodern war, aber doch so gut wie keine andere mit den ausdrucksvollen und sauberen Zügen ihres Antlitzes harmonierte.

    »Anja, komm doch her und atme ein wenig diese schöne Luft. Es riecht beinahe wie früher daheim auf unserem Gut. Das täte dir viel besser als die ewige Zigarettenraucherei.«

    Anja lag faul auf der Couch und feilte an ihren Fingernägeln herum, die brennende Zigarette lag neben ihr im Aschenbecher.

    »Ach, laß mich doch in Ruhe mit deiner ewigen Bevormunderei! Schließlich bin ich älter als du und verdiene auch mehr. Also halt’ gefälligst deinen Mund.«

    Ruhig sagte Elke jetzt:

    »Ach, Anja, hast schlechte Laune, gelt? Ist dir wieder mal einsam zumute? Welcher Verehrer kommt denn heute nicht?«

    »Red nicht so dumm daher! Du weißt genau, daß ich mir aus all den Schlawinern nichts mache. Entweder will ich als Tänzerin endlich weiterkommen oder so einen Mann erwischen, der Geld genug hat, mir ein sorgloses Leben zu bieten.«

    »Auch ein Standpunkt, liebes Schwesterherz. Hoffentlich hast du dir nicht gerade dafür den Grafen Rodenwald ausgesucht?«

    »Was geht’s dich an? Und was hättest du dagegen, hm?«

    »Anja, sei vernünftig. Diesen Mann muß man entweder lieben oder ihm aus dem Wege gehen. Der ist zu schade für eine Spielerei.«

    »Ich will ja gar nicht mit ihm spielen. Er gefällt mir am besten von allen, die ich kenne.«

    »Kunststück…«, murmelte Elke und blickte wieder zum Fenster hinaus. Sie brauchte nur die Augen zu schließen, um das kluge und männliche Gesicht Thomas’ vor sich zu sehen. Schon beim ersten Blick hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt, aber sie war viel zu wenig eitel, um nicht genau zu wissen, daß sie neben der Schönheit ihrer Schwester immer ein Mauerblümchen bleiben würde. Wer Anja einmal ansah, der hatte keinen zweiten Blick mehr für das so gar nicht ins Auge fallende Wesen Elkes übrig.

    Elke wandte sich wieder ins Zimmer zurück, und ihr Gesicht zeigte einen überraschten Ausdruck.

    »Sag mal, Anja, hat meine Frage nach dem Grafen eben zu laut geklungen?«

    »Was soll denn der Blödsinn?« murrte Anja zurück.

    »Ja, Schwesterlein, scheinbar hat man das in Rodenwald gehört, denn wenn mich nicht alles täuscht, ist das sein Wagen, der da eben vorfährt. Tatsächlich, er steigt aus!«

    »Um Gottes willen, Elke, halt ihn fest, unterhalte dich mit ihm, ich bin ja noch nicht angezogen. Ausgerechnet, wenn ich im Hausanzug hier herumliege. Er hätte sich ja auch anmelden können.«

    »Nun red’ nicht lange, zieh dich an, schnell! Er kommt die Treppe rauf.« Elke lachte hellauf, als Anja auf ihren hohen Absätzen in übertriebener Hast durchs Zimmer eilte. Kaum hatte sie die Schlafzimmertür hinter sich zugezogen, als es auch schon klingelte.

    Hochaufgerichtet, wie sie immer ging, schritt Elke zur Tür. Sie wollte

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